Frank Herbert - Der Wüstenplanet / Dune

  • Hallo zusammen,


    da kann ich schon verstehen warum noch niemand den Versuch einer Besprechung gemacht hat. 3200+ Seiten, über 1500 Seiten Enzyklopädie machen dieses Unterfangen sicherlich nicht leicht.
    Zudem ist es schon wieder etwas her seitdem ich die Bücher gelesen habe aber versuchen wir es Mal.


    Der Wüstenplanet
    Der Planet Dune aufgrund seiner Wasserknappheit auch Wüstenplanet genannt ist die Quelle des Gewürz der wertvollsten Substanz im gesamten Universum. Aufgrund ihrer bewußtseinserweiterten Wirkung ermöglicht sie der Raumfahrergilde den überlichtschnellen Raumflug und zudem wirkt sie lebensverlängernd.
    Als das Adelshaus der Harkonnen die Kontrolle über Dune ausgeben soll um dem Adelshaus der Atreiden den Planeten zu überlassen bricht die alte Fehde zwischen den Häusern erneut auf.
    Gleichzeitig scheinen Paul Atreides der Sohn des Herzogs und seine Mutter eine Anhängerin der Sekte der Bene Gesserit eine Prophezeiung der einheimischen Fremen zu erfüllen.
    Als die Harkonnen erneut die Macht übernehmen, Paul Atreides prophetische Kräfte entwickelt und Religion und Politik eine gefährliche Verbindung eingeht wandelt sich das bekannte Universum.


    Der Herr des Wüstenplaneten
    Pauls Djihad hat das bekannte Universum in Blut getaucht und seine politischen Strukturen radikal verändert. Aber der Prophet hat sich auch in seiner eigenen Falle gefangen.Gleichzeitig schließen sich alle Gegner des Imperiums zusammen.


    Die Kinder des Wüstenplaneten
    Paul Atreides und seine prophetischen Fähigkeiten sind längs Legende und seine Nachfolger machten ihn zum Gott einer Religion. Doch seine Kinder haben ein schweres Erbe. Gesegnet mit den prophetischen Gaben ihres Vaters erkennen sie aber auch die Falle in die ihr Vater geriet. Gleichzeitig erscheint das Imperium so schwach wie nie. Aber ein neuer Gott und eine neue Religion warten nur auf ihr erwachen.


    Der Gottkaiser des Wüstenplaneten
    Seit 3500 Jahren regiert der Sohn Paul Atreides als lebender Gott des Universums. Doch wie reagiert ein Universum indem ein lebender Gott regiert? Natürlich mit Anbetung, Demut und dem Wunsch ein wenig göttliche Anerkennung zu bekommen. Aber auch mit Ketzerei und dem Wunsch einen Gott zu töten. Aber wie tötet man einen Gott der einst ein Mensch war?


    Die Ketzer des Wüstenplaneten
    Die Unzufriedenen mit der Regentschaft des Gottkaisers flohen zum Teil in die unbekannten Randbezirke des Universums. Dort haben sie Kräfte entwickelt die das bekannte Universum erschüttern.


    Die Ordensburg des Wüstenplaneten
    Die Bene Gesserit treffen auf einen gleichwertigen Gegner. Was passiert wenn die Dirigenten im Hintergrund sich plötzlich auf einem Schlachtfeld wiederfinden?


    Die Enzyklopädie zu Der Wüstenplanet
    10.000 Jahre bis zur Welt des Wüstenplaneten und 3500 Jahre in der Welt des Wüstenplaneten in die Frank Herbert seinen Leser stößt. Kein Wunder das man sich da nach Orientierung und Erklärungen sehnt. Diese Erklärungen finden sich in den beiden Bänden der Enzyklopädie. Faszinierend ist für mich das man nie das Gefühl hat hier hätte man sich zwanghaft etwas zu einem erfolgreichen Roman aus den Fingern gezogen sondern stets das hier ein lebendes Universum beschrieben wird.


    Gruß Jochen

  • Hallo zusammen,


    nach der Beschreibung sollte ja vielleicht noch ein Fazit kommen. Die Bücher sind sicherlich nicht einfach zu lesen. Denn immer wieder werden religöse und philosophische Fragen erläutert. Zudem sind die Bücher aus der Perspektive von Historikern nach den Ereignissen der Zeit geschrieben. Immer wieder gibt es Ausschnitte aus Bücher und Kommentare von Personen die ansonsten nicht mehr auftauchen.
    Auf der anderen Seite ist es immer wieder faszinierend zu sehen wie sich die großen Pläne mit dem Schicksal der Einzelnen verpflechten und trotz aller Änderungen die machtspiele die gleichen bleiben.


    Man hat den Zyklus um den Wüstenplaneten ja gerne mit Tolkin verglichen was die Größe des Weltenentwurfs angeht. Wo aber bei Tolkin auch immer der Sieg der Richtigen eine Rolle spielt bei Herbert die Überlegung ob die Geschichte der menscheit vorherbestimmt ist und wenn das der Fall ist wie die Menscheit frei werden kann.


    Für mich persönlich endet der Zyklus eigentlich mit "Der Gottkaiser des Wüstenplaneten". Denn hier fällt die letzte Entscheidung zum Thema Freiheit.
    Allerdings muß ich auch zugeben das ich die letzten beiden Bände nur noch sehr bruchstückhaft in Erinnerung habe. Für mich wirkten sie aber dem restlichen Zyklus aufgesetzt.


    Gruß Jochen

  • ich lese gerade den ersten band, mein freund ist schon bei dem dritten. zum geburtstag hat er die noch fehlenden bände (4, 5, 6). die restlichen 6 bücher von brian herbert gibt es dann wohl zu weihnachten.


    es stimmt durchaus, die bücher sind ganz sicher nicht einfach zu lesen, heißt man verschlingt auch nicht mal ebend ein 800 seiten buch in einer woche sondern da darf man sich gerne mehr zeit lassen. ich denke dune ist etwas für genußvolle leser. für mich persönlich rechts schwierig da ich es gewohnt bin auch 500 seiten an nicht mal 2 tagen (wochenende) zu lesen.
    dune ist mehr als sich nur berieseln lassen und nicht nachzudenken. es ist das ganze gegenteil, bei uns herrscht kurz vor dem zubett gehen nur ein thema, fremen, sandwürmer und die intrigen. wobei mein freund natürlich nicht zuviel verraten darf :wink:
    die bei uns meistgestellte frage ist "wie kamen die fremen nach arrakis ???" ich hoffe man wird es noch erfahren. wobei ich der meinung bin im ersten teil einen hinweis darauf gefunden zu haben.
    ich möchte diese bücher jedem ans herz legen, der wirklich lust hat sich auf einen längere geschichte einzulassen die man dann auch nicht wieder so schnell vergisst.
    im übrigen möchte ich noch mal die charakterisierung hervorheben, sie ist unglaublich umfangreich, so als wären es tatsächliche personen. nach einer weile versucht man immer wieder hinter die fassade zu schauen, was einem auch manchmal gewährt wird.


    die bücher von dune erzählen eine tiefgreifende geschichte über pläne in plänen in plänen, verrat, liebe, technik, ökologie, wirtschaft, politik und religion um nur die obersten begriffe zu nennen.

  • Ich habe ja den Film - oder waren es sogar mehrere :scratch: - gesehen. Es gab da zuweilen tolle Bilder (z.B. der Ritt auf den Sandwürmern) und auch die Idee und die Umsetzung, wie kostbar das Wasser ist, fand ich gelungen.
    Doch vieles fand ich doch ziemlich unverständlich und zuweilen auch etwas arg grausam und bizarr. Also die Bücher werde ich bestimmt nicht lesen, auch wenn sie mir vielleicht manches erklären könnten, was ich im Film nicht verstanden habe. Ich kann aber gut verstehen, wenn sie euch so faszinieren, dass ihr mehr über dies bizarre Welt wissen wollt. Aber ich lebe da doch lieber mit den ungeklärten Fragen weiter ...


    grüße von missmarple

  • Hallo zusammen,


    laut der Enzyklopädie des Wüstenplaneten kamen die Fremen als Flüchtlinge nach Arrakis.


    missmarple
    Immer her mit den Fragen.


    Es gibt übrigens drei unterschiedliche Dune-Filme.


    Dune - Der Wüstenplanet von David Lynch
    Der Film faßt die Handlung des ersten Bandes zusammen. Der Film weicht zwar in einigen Punkten von der Buchvorlage ab trifft aber die mysthisch grandiose Stimmung des Buches sehr nett.
    Der Film ist in den verschiedensten DVD Fassungen zu bekommen. Ich habe keine Ahnung ob sich nur das Bonusmaterial unterscheidet oder auch der Film selbst verändert wurde.


    Frank Herberts Dune Der Wüstenplanet
    Es handelt sich um eine sehr buchgetreue Verfilmung des ersten Bandes. Es handelt sich um eine mehrteilige Fernsehverfilmung die in Deutschland auf Pro Sieben lief.


    Frank Herbert´s Children of Dune
    Es handelt sich um eine Verfilmung des zweiten und des dritten Bandes. Das ganze ist immer noch recht lang aber wie ich finde passend zusammengekürzt.
    Auch hier war der Film im Fernsehen zu sehen und zwar bei RTL.


    Gruß Jochen

  • Hallo Arkam,
    danke für das Angebot, doch ist es wohl schon zu lange her, als dass ich meine Fragen konkret benennen kann. Es gab einfach vieles, was mir unverständlich blieb. Handelsflotte, welche Regierungen wo und wie das Sagen hatten, Navigatoren, die das Speiß brauchten, aber blind waren, Zauberkräfte und welche Pläne die oberste Hexe ursprünglich verfolgt hatte, die sonderbare Schwester von Paul, die brutalen fetten Herrscher, die auch irgendwie zaubern konnten ... Aber nichtsdestotrotz hat mich der Film fasziniert.


    grüße von missmarple

  • Hallo missmarple,


    Zitat

    Original von missmarple
    Handelsflotte, welche Regierungen wo und wie das Sagen hatten, Navigatoren, die das Speiß brauchten, aber blind waren, Zauberkräfte und welche Pläne die oberste Hexe ursprünglich verfolgt hatte, die sonderbare Schwester von Paul, die brutalen fetten Herrscher, die auch irgendwie zaubern konnten ...


    zur Zeit des Paul Muad, dibs wird das dem Menschen bekannte Universum von einem Imperator regiert.
    Tatsächlich herrscht jedoch ein Machtgleichgewicht zwischen den folgenden Institutionen.
    Dem Rat der Häuser
    Hier sind die Adelshäuser die zumnindestens einen Planeten beherrschen vertreten. Der Imperator kann nicht ohne die Adligen regieren die sich natürlich untereiannder auch in einem Machtgleichgewicht befinden.
    Die Mafea
    Diese Handelsorganisation stelle ich mir ein bißchen wie die englische oder niederländische Ostindien Kompanie vor. Diese Handelsorganisation hat das Handelsprivileg für einige wichtige Stoffe, etwa das Speiß.
    Die Raumfahrergilde
    Die Navigatoren der Raumfahrergilde werden durch den Speißkonsum körperlich verändert, sie beginnen einem Sandwurm zu ähneln und vor allem auch geistig. Sie konnten einen Teil des Universums zusammenfalten und damit Raumflug in fast Nullzeit auch zwischen weit entfernten Planetensystemenermöglichen. Stell dir einfach ein Blatt Papier mit zwei Punkten vor. Wenn man von Punkt A nach Punkt B kommen will wird man Zeit brauchen, bei einem Lichtjahre großen Universum sehr viel Zeit. Wenn man das Blatt jetzt entsprechend faltet kommen die beiden Punkte direkt übereinander so das die Strecke von Punkt A nach Punkt B 0 wird. Die Navigatoren machen das was du mit einem Stück Papier machst eben mit einem Teil des Universums. Wer sich nicht an die Regeln der Raumfahrergilde hält verliert sein Transportprivileg und damit die Möglichkeit an Handel und Politik im Universum teilzunehmen.


    Die Bene Gesserit - Deine Hexen
    Die Ausbildung der Bene Gesserit zielt auf die vollkommene Beherrschung von Denken und Körper hinaus.
    Die beiden wichtigsten Fähigkeiten der Bene Gesserit sind wohl ihre seherischen Kräfte, im Sinne von wahrsagerisch und die Stimme die es ermöglichte in ihrer Abwehr ungeübte Menschen zu manipulieren.
    Für die Geschichte des Universums war die Absicht der Bene Gesserit den Kwisatz Haderach zu züchten von großer Bedeutung. Der Kwisatz Haderach sollte eine männliche Bene Gesserit sein die Beschränkungen der Bene Gesserit bei ihren seherischen Unterfangen aufheben sollte. Pauk Muad´dib stellte sich als Kwisatz Haderach und gleichzeitig als Bedrohung für die Bene Gesserit und das politische und historische System des bekannten Universums heraus.
    Welche Ziele die Bene Gesserit tatsächlich außer dem außer dem Kwisatz Haderach konkret verfolgten wird eigentlich nie richtig geklärt.


    Alia - Das abscheuliche
    Pauls Schwester ist eine von den Bene Gesserit als Abscheulichkeit benannte Lebensform. Alternde Bene Gesserit führen mit ihrer Nachfolgerin ein Ritual aus bei dem das gesamte Wissen der Älteren in das Wissen der Jüngeren integriert wird und zum Tod der Älteren führt. Auf diese Weise lebt also die Ältere in der Jüngeren weiter. Da die BeneGesserit uralt sind können so Generationen von Frauen in einer Frau existieren. Als Pauls Mutter Jessica das Wissen einer älteren Bene Gesserit empfing war sie mit Alia schwanger. Das Kind nahm so also wie Jessica alles Wissen mehrerer Generationen von Frauen auf. Da sie allerdings keine geübte Bene gesserit war wurde sie teilweise von den Persönlichkeiten übernommen. Wie der Baron Harkonnen als Persönlichkeit in Alia einziehen kann ist mir allerdings auch schleierhaft, wahrscheinlich eine Verfilmungsungenauigkeit.


    Baron Harkonnen
    Der Baron der für seine Leibesfülle wie für seine abartigen gelüste bekannt war ist allerdings nicht magisch begabt. Das er fliegen kann verdankt er Antigravitationseinheiten. Bei seiner enormen Leibesfülle die einzige Möglichkeit für ihn sich normal zu bewegen.
    Der Baron war ein Meister der politischen Intrige und des klugen Meuchelangriffs.


    Buttlers Dihad
    Deutlich vor dn Ereignissen im Wüstenplaneten wurde die Menschheit von Robotern versklavt. Deshalb gibt es zu Pauls Zeit ein striktes Verbot denkender Maschinen. An ihrer Stelle sind die Mentaten getreten die als menschliche Computer dienen.
    Dieser neue respekt vor den Fähigkeiten des Menschen und allgemein der antürlichen Vorbilder macht sich auch im technischen Design bemerkbar. So etwa ist der Antrieb der Thopter, Fluggeräte dem Vogelflug abgeschaut.


    Holtzmann Effekt
    Der geniale Physiker Holtzmann, nach unbestätigten Gerüchte allerdings eher seine Assistentin, schufen einen Effekt der alle schnellen Angriffswaffen blockierte und bei Stzrahlenwaffen, also etwa Laserpistolen, zu einer Explosion vergleichbar mit der explosion einer Atombombe führte. Daraus ergibt sich das die Kriegsführung eben wieder auf Nahkampfwaffen beruht.


    Vielleicht würde es sich ausgestattet mit diesen Informationen lohnen sich den Film noch Mal anzuschauen oder gar doch wenigstens den ersten Band anzufangen?


    Gruß Jochen

  • Hallo Arkam,
    vielen, vielen Dank für deine ausführlichen Erklärungen. Ich finde es faszinierend, wenn man so wie du ganz in eine erfundene und komplexe Welt eintaucht.
    Du machst mich schon neugierig, den Film noch einmal zu ansehen - und wer weiß, vielleicht nehme ich doch mal aus der Bücherei den ersten Band mal mit, auch wenn ich bisher kaum sciencefiction gelesen habe ...


    grüße von missmarple

  • hallo ihr beiden,


    ich muss ganz ehrlich zugeben die filme habe ich immer nur ganz nebenbei geschaut, sie haben mich nicht wirklich interessiert. ich hatte ein ähnliches problem wie miss maple, mir was das ganze zu kompliziert, zu undurchsichtig und viel zu verworren zuviele fragen bleiben einfach offen, wer ist das, warum kann der sowas usw.
    mein freund, begeisterter dune fan und hat vor etlichen jahren mal die ersten beiden bände gelesen, hat immer wieder versucht mir das ganze zu erklären, leider bin ich den dem punkt ein hoffnungsloser fall.


    vor ca einem monat habe ich dann den ersten band in die hände genommen. normalerweise sind 800 seiten bei mir innerhalb von 2 wochen erledigt, nicht aber so bei dune zum einen ist es sehr komplex, teilweise lässt es sich auch nicht so flüssig lesen wie andere bücher und man benötigt einfach etwas zeit um sich in die geschichte zu finden. gestern habe ich den ersten teil beendet und sofort den zweiten begonnen.
    ich bin begeistert von dieser welt die frank herbert da geschaffen hat, man muss aber auch zugeben das das buch auch so seine längen hat, durch die ich mich teilweise doch durchbeissen musste.
    der zweite band ist da schon ein bisschen vielversprechender :D


    @ miss marple: sicherlich ist es eine seltsame welt, aber dennoch gar nicht so bizzar wie sie auf den ersten blick erscheint, das gleiche gilt auch für die brutalität.
    versuch es einfach mal und gerade wenn du ihn dir aus der bücherrei ausleihst kannst du ja nicht viel falsch machen :wink:

  • Hallo zusammen,


    also ich muß zugeben das ich mich durch den Zyklus auch stellenweise habe durchbeißen müssen gerade eben bei den letzten Bänden. Allerdings finde ich das derartig viele interessante Themen angesprochen werden das sich das Durchbeißen lohnt.


    Als Rollenspieler bin ich auch ein wenig daran gewöhnt komplette Weltbeschreibungen aufzunehmen und anderen zu vermitteln. Im Rollenspiel ist das mit dem Abtauchen allerdings immer so eine Sache. Man spielt ja eine Figur in einer solchen fiktiven Welt aber gleichzeitig hat man eben Spielregeln zu beachten. Wenn man sich auf der Welt gut auskennt hat man einfach mehr Möglichkeiten im Spiel aktiv zu werden. Zudem helfen einem mehr als 100 Seiten Beschreibung von politischem System, Planeten, Organisationen und Personen schon Mal deutlich beim Verständniss.


    Beim Wüstenplanet kommt dazu das sehr viel geschicktes Blendwerk in den Riomanen vorhanden ist. Man stelle sich einfach vor man würde nur seinen normalen Tageszyklus beschreiben dabei aber alle Gedanken und Überlegungen mit einfließen lassen. Vielleicht hat man sich beim Anhören der Nachrichten Gedanken zur Politik oder einem ereigniss in der Vergangenheit gemacht. Beim Suchen nach dem Haus- oder Wagenschlüssel macht man sich gedanken zu seinen MNachbarn und zur Kriminalitätsrate. Wärend der Fahrt zur Arbeit sieht man einen jugendlichen Punker und macht sich Gedanken zu seiner Jugend, zur modernen Musik und zur Erziehung heutzutage. Auf der Arbeit arbeitet man und bemerkt so nebenher noch die knackige Sekretärin, das die Kollegin zugenommen hat und ebkommt eine E-Mail die einem in ein Bücherforum bringt indem man sich Gedanken zum Wüstenplaneten macht. Schon bis dahin kann man einer eigentlich simplen Geschichte soviel Beiwerk mitgeben das man zu ihrem Verständniss eben den Wunsch nach einem Lexikon hätte.


    Gruß Jochen

  • Hallo zusammen,


    zum unten aufgeführten Film sollte noch erwähnt werden das die DVD Ausgabe mit der Fernseh und der Kinofassung für unter 10 Euro im Handel zu finden ist.


    Dune - Der Wüstenplanet von David Lynch
    Der Film faßt die Handlung des ersten Bandes zusammen. Der Film weicht zwar in einigen Punkten von der Buchvorlage ab trifft aber die mysthisch grandiose Stimmung des Buches sehr nett.
    Der Film ist in den verschiedensten DVD Fassungen zu bekommen wobei die Kinofassung etwa 5 Minuten länger sein soll. Ich habe zwar inzwischen beide Fassungen aber ich habe sie noch nicht vergleichend angesehen.


    Gruß Jochen

  • Hallo zusammen,


    ich habe mir mal die Mühe gemacht, zumindest ansatzweise in die dazugehörige Hörbuch-Produktion hineinzuhören. Hier kommt die Besprechung.


    Frank Herbert: Der Wüstenplanet; 12 CD 855 Minuten; Produktin und Veröffentlichung: Lübbe Audio Bergisch Gladbach 2008; Sprecher: Jürgen Prochnow, Simon Jäger und Marianne Rosenberg; ISBN: 978-3-7857-3584-8


    "Arrakis. Dune - der Wüstenplanet. Nur hier gibt es das Spice, das die interstellare Raumfahrt ermöglicht. Herzog Leto bekommt Arrakis zum Lehen, doch seine Erzfeinde locken ihn und seine Armee in einen tödlichen Hinterhalt. Letos Sohn Paul flieht zu den Fremen, den Ureinwohnern des Wüstenplaneten. Mit Hilfe der Wüstenbeduinen will er seine Familie rächen," berichtet die Inhaltsangabe.


    Das Buch gehört zu den Klassikern der Moderne. Das Buch kann dem Science-Fiction-Genre zugeordnet werden. Auch wenn der Stoff schon verfilmt wurde, hat er immer noch den Charakter eines Geheimtips, der eher durch Mund-zu-Mund-Propaganda lebt. Der Roman wird in zwei Teilen gelesen; hier liegt der erste Teil vor. Bei einer Gesamtspielzeit von 748 Minuten ist der zweite Teil doch wesentlich kürzer. Die ISBN des zweiten Teils lautet 978-3-7857-3585-5.


    Auch das Buch ist eine umfangreiche Schwarte. Es angemessen zu interpretieren würde hier zu weit führen. Nur so viel: Es ist eine spannende Geschichte, die es zu kennen lohnt.


    Das vorliegende Hörbuch ist eine inszenierte Lesung. Und dennoch: Angesichts der Länge ist dies doch eine Herausforderung an die Konzentration. Der Stoff hätte schon das Potential zu einem Hörspiel. Was sicherlich angenehmer für das Hörempfinden wäre. Der Hörverlag vertut hier die Chance, eine eigentlich gute Geschichte angemessen aufzuarbeiten.

  • Der "Wüstenplanet-Zyklus", gehört ebenfalls zu den ganz großen Klassikern.
    Ich habe ja begonnen mit den Büchern von Brian Herbert (Das Haus Atreides, Harkonnen, Corinno), diese Bücher waren sehr spannend, leicht zu lesen und boten eine gute Einführung zum eigentlich Roman, danach habe ich gleich das Original von Frank Herbert gelesen sowie die beiden folgenden Bände. Haben mir sehr gut gefallen, natürlich wars teilweise schwer zu lesen, man musste sich konzentrieren, wurde aber belohnt, denn solch ein monumentales Werk bekommt man nicht alle Tage in die Hände.
    Inzwischen habe ich sämtliche 6 Bücher von Frank Herbert gelesen sowie die beiden Fortsetzungen seines Sohnes. Man merkt schon ganz deutlich die beiden unterschiedlichen Handschriften, Brian kommt niemals an die Genialität seines Vaters ran. Ich bedaure es, dass Frank Herbert schon so früh gestorben ist, denn wäre sehr gespannt darauf gewesen, wie er den Zyklus abgeschlossen hätte.

  • Kurzbeschreibung:
    Der erfolgreichste Science-Fiction-Roman aller Zeiten - jetzt neu übersetzt
    Tausende von Jahren in der Zukunft und eine fantastische Welt: Arrakis, der Wüstenplanet. Einzigartig, herrlich – und grausam. Und doch haben es die Menschen geschafft, sich dieser lebensfeindlichen Umwelt anzupassen ... Vor fünfzig Jahren erschien Frank Herberts Roman Der Wüstenplanet – ein Datum, das den Beginn einer großartigen Erfolgsgeschichte markiert: Der Wüstenplanet wurde zum weltweiten Bestseller und von David Lynch spektakulär verfilmt. Heute gilt das Buch als Meilenstein der Zukunftsliteratur – ein monumentales Epos, das jede Generation von Leserinnen und Lesern neu für sich entdeckt. (Quelle: Verlagswebsite)


    Autor:
    Frank Herbert, 1920 in Tacoma, Washington, geboren, arbeitete als Austerntaucher, TV-Kameramann, Rundfunksprecher und Journalist. 1963 wird der erste Teil seines SF-Romans "Dune", zu Deutsch "Der Wüstenplanet", veröffentlicht. Der dritte Teil, der 1976 erscheint, landet in den Bestsellerlisten von Publishers Weekly. Nach der Verfilmung durch David Lynch 1984 werden die "Dune"-Bände zum Weltbestseller. Frank Herbert starb am 11. Februar 1986. (Quelle: Verlagswebsite)


    Allgemeines:
    Aus dem Amerikanischen von Jakob Schmidt. In dieser Übersetzung 2016 bei Heyne erschienen.
    Die Printausgabe hat 800 Seiten. Da ich die eBook-Version gelesen habe, kann ich zur Ausstattung und Gestaltung nichts sagen.
    An die Handlung des Romans schließen sich noch 4 sehr interessante Anhänge an, die verschiedene Aspekte nochmals genauer beleuchten (zum Beispiel die Beweggründe der Bene Gesserit). Außerdem finden sich noch ein Glossar (unter der Überschrift „Die Terminologie des Imperiums“, kartografische Erläuterungen sowie eine Nachbemerkung des Übersetzers.
    Erzählt wird in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven.


    Meine Meinung:
    Die Neuauflage dieses Klassikers der Science Fiction war für mich Anlass, dieses Buch nun auch endlich mal zu lesen. Vor vielen Jahren hatte ich den Film gesehen und ihn nur als mäßig in Erinnerung (von der Handlung war mir eigentlich gar nichts mehr im Gedächtnis), aber das ist ja kein Grund, dem Buch nicht seine Chance zu geben. Und wie froh bin ich, es getan zu haben. Mir wäre sonst echt ein Meisterwerk verborgen geblieben.


    Herbert hat mit dem Wüstenplaneten eine faszinierende Welt geschaffen, die so lebensfeindlich ist, aber dennoch Raum zum Leben sowohl für Menschen als auch ureigenste Kreaturen dieser Welt bietet. Die Gesellschaft, die der Autor uns bietet, ist unserer jetzigen gar nicht so unähnlich. Geld regiert die Welt, die Gier nach Macht und Profit ist Triebfeder für Kriege, Intrigen, Eroberung und Unterdrückung. Hinzu kommt noch ein Schuss Religion, denn wo Menschen in Gemeinschaft leben, brauchen sie etwas, das verbindet, das Halt und Richtung gibt. Man merkt dem Roman nicht an, dass er bereits mehr als 50 Jahre auf dem Buckel hat (und ich glaube nicht, dass das nur an der neuen Übersetzung liegt), denn all diese Themen sind hochaktuell. Über allem liegt am Ende die Erkenntnis, wie leicht es doch ist, durch das Platzieren von Legenden und das Manifestieren von Glaubens- und Lebensgrundsätzen den Boden für den „Erlöser“ zu bereiten. Auf diesem Nährboden gedeihen leider nicht nur Loyalität und Zusammenhalt, sondern auch Fanatismus.
    Paul Atreides wurde von Kindheit an auf seine Rolle als Nachfolger seines Vaters als Herzog vorbereitet. Dass seine Ausbildung dabei noch weiter ging, als es für diese Rolle erforderlich gewesen wäre und dass Paul eigentlich ein Werkzeug für die Pläne anderer ist, wird sowohl ihm als auch dem Leser erst nach und nach klar. Und so ist er zerrissen zwischen seinen Fähigkeiten, seinem Wissen und seinen Wünschen. Er sieht eine Zukunft voraus, die ihm Angst macht. Aber kann und darf er sich dieser Zukunft, die doch seine Bestimmung zu sein scheint, verweigern?


    Großartig gelungen sind auch die anderen Charaktere, die alle Faszetten menschlicher Stärken und Schwächen aufweisen. Es ist nicht eine Figur dabei, die sich als durchweg „Gut“ oder „Böse“ einstufen lässt. Naja, vielleicht mit Ausnahme des widerlichen Barons Harkonnen, aber auch der ist mehr als glaubwürdig dargestellt. Trotz der Vielzahl an wichtigen handelnden Personen verliert man als Leser zu keinem Zeitpunkt den Überblick
    Beim Lesen stellte ich einmal mehr fest, wie fließend doch die Grenze zwischen Science Fiction und Fantasy ist. Jeder Fantasy-Fan, der sich am Vorhandensein von ein paar Raumschiffen und Transportfahrzeugen sowie der Tatsache, dass hier zwischen Planeten hin und her gereist wird nicht stört, wird diesen Roman mit dem größten Vergnügen lesen. Gerade durch den Fakt, dass Computer und künstliche Intelligenz in dieser Welt keinen Platz haben, macht sie so fantastisch. Einzig die Destillanzüge, die jeden Tropfen lebensnotwendiger Feuchtigkeit sammeln, erinnern an das technische Niveau der Bewohner. Die besonderen mentalen Fähigkeiten der Bene Gesserit, der Mentaten und Navigatoren sind einfach faszinierend und die Entwicklung, die Paul Atreides durchmacht ist atemberaubend.
    Einzig die Wandlung, die er gegen Ende vollzieht, hat mir als Leser ein bisschen wehgetan, musste ich doch mit ansehen, wie sich mein Lieblingscharakter zu einer Person entwickelt, der ich meine Sympathien nicht mehr uneingeschränkt schenken kann. Fakt ist aber, dass ich nun nicht umhin kommen kann, die weiteren Romane des Zyklus auch noch zu lesen. Denn auch wenn die Handlung dieser Geschichte zu einem Ende geführt wird, das man als solches akzeptieren kann, will man ja doch wissen, wie sich die Geschehnisse weiterentwickeln. Und ich werde mir auf jeden Fall nun auch den Film nochmals anschauen.


    Nun gehöre ich also auch zu denen, die diesen Klassiker wärmstens weiterempfehlen und gehe dabei so weit, ihn sowohl Science-Fiction- als auch Fantasy-Freunden ans Herz zu legen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: gibt es von mir. Das halbe Sternchen Abzug ist durch die sich ein wenig überschlagenden Ereignisse am Ende bedingt. Hier hätte ich mir noch ein bisschen mehr „Entwicklung“ gewünscht. Aber das auf sehr hohem Niveau gejammert.


    Fazit: Eines der wenigen Bücher, die für mich in die Kategorie „sollte man gelesen haben“ gehören.

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Die Neuverfilmung hat mich dazu bewegt, endlich mal das Buch von meinem SuB zu nehmen. Ich bin erst bei der Hälfte, aber muss bereits jetzt eine Leseempfehlung aussprechen.

    Ich habe am Anfang doch ein paar Seiten gebraucht, bis ich mich zurecht fand, da man als Lesende mitten in eine Welt fällt, wo die Erklärungen nicht sehr ausführlich sind bzw. erst mit der Zeit/im Verlaufe der Geschichte alles immer mehr Sinn ergibt. Die Geschichte zieht einem dann doch aber sehr schnell in den Bann. Die Kapitellängen sind auch perfekt, da kann man schnell ein Kapitel vor dem Schlafen gehen lesen oder beim Pendeln schön von Kapitel zu Kapitel lesen - etwas, was mich interessanterweise doch motiviert immer wieder zum Buch zu greifen.

    Vor allem der ständige Perspektivenwechsel gefällt mir sehr gut, da man so auch die unterschiedlichsten Gedanken mitbekommt (und somit als Lesende oft die Intrigen mitbekommt). Die Figuren werden so auch lebendiger und man lernt sie gut kennen.


    Ich bin noch etwas unentschlossen, wie ich zu diesen vorangestellten Zitaten bei jedem Kapitelanfang stehe. Es sind jeweils Auszüge aus Geschichtsbüchern des Imperiums, die ich zum Teil als grosse „Spoiler“ für die Handlung empfinde. Gleichzeitig löst das bei mir auch den Effekt aus, dass ich dann unbedingt weiterlesen möchte, da ich wissen will, wie es dazu kam. Gutes Stichwort - ich geh dann mal weiter lesen. :lol:

    Beim Lesen stellte ich einmal mehr fest, wie fließend doch die Grenze zwischen Science Fiction und Fantasy ist

    das finde ich echt unglaublich! Ich lese beide Genres sehr gerne und bin fasziniert, wie hier beide aufeinandertreffen!

    :study: Leigh Bardugo - Das Gold der Krähen (02)

    :study: Lev Tolstoi - Anna Karenina [Buchclub]

    Gelesen 2022: 4

  • Hi,


    als ich das den ersten vor x Jahren zum ersten Mal las, habe ich ihn regelrecht verschlungen. Die so völlig anders konstruierte Welt, im Gegensatz zu z.B. Star Trek, den Asimov-Büchern oder auch dem Lensman-Zyklus. Die vielen verschiedenen Ebenen fand ich hochspannend. Noch heute lese ich es gern - ein Klassiker, wie ich finde.


    Band 2 war deutlich kürzer und auch nicht mehr so faszinierend, Band 3 dann noch einmal fast so gut wie Band 1. Band 4 war mir dann schon zu langatmig, vielleicht sollte ich den heute noch mal lesen. Die weiteren Bände sind dann aus meiner Sicht verzichtbar, da hat mich nichts mitgerissen.


    Die FIlme haben ein paar schöne Effekte, nämlich die Raumschiffe und die Würmer. Die Navigatoren finde ich dagegen absurd, wie sie als Aliens dargestellt werden. Naja.

  • Hi,


    grrrr, jetzt hab ich mich schon im ersten Buch-Posting verschreibselt. Das sollte natürlich "als ich den ersten Band vor x Jahren..." heißen. Ergänzend mag ich noch sagen, dass ich die Ideen mit der Entwicklung der geistigen Fähigkeiten (Mentaten, Bene Gesserit) damals auch spannend fand. Die Ablehnung von Technik und Robotern dagegen nicht - das war irgendwie unausgegoren, denn es GIBT ja Technik, und nicht zu wenig. Aber die Fragen zur "Künstlichen Intelligenz" wurden und werden später erst von SF-Autoren erkundet.


    Meine Wertung trotzdem :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: