Karin Kalisa - Fischers Frau

  • Kurzmeinung

    Sarange
    Dichte, stimmungsvolle Atmosphäre und spannende Wendungen rund um die Künste des Teppichknüpfens und des Erzählens.
  • Kurzmeinung

    Marie
    Kalisa schreibt tolle Romane, aber hier fand ich keinen Zugang, weder zu Figuren noch zum Thema. Abbruch bei 25%
  • Inhalt:

    Von Teppichgarnen, Erzählfäden und dem sagenhaften Grün der Baltischen See.

    In »Fischers Frau« lässt Karin Kalisa die Geschichte der Pommerschen Fischerteppiche lebendig werden.

    Südliche Ostsee, 1928: Ein dreijähriges Fangverbot macht die Fischer arbeitslos – statt hinaus aufs Meer zu fahren, setzen sie sich an Webstühle und knüpfen Teppiche, die die Welt der See zeigen – oder der Welt die See, wie man es nimmt. Ein österreichischer Tapisserist lehrt sie die Knoten, auf die es ankommt: Senneh und Smyrna. Die "Perser von der Ostsee" entwickeln sich europaweit zum Verkaufsschlager. Fast einhundert Jahre später wird der zurückgezogen lebenden Kuratorin Mia Sund ein sehr seltsames Exemplar auf den Tisch gelegt: In seinem Flor irrlichtern Hunderte von Grüntönen, segeln Koggen unter mysteriösen Flaggen, tanzen kleine Wellen in den Augen der Fische und eine ornamentale Borte entpuppt sich als vieldeutige Chiffre. Zum ersten Mal nach zwölf Jahren beantragt Mia eine Dienstreise und macht sich quer durch Europa auf die Suche nach der Knüpferin und ihrer Botschaft, die die alte Erzählung vom Fischer und seiner Frau auf den Kopf stellt.


    Rezi: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Geschichte in der Geschichte


    Anfangs fand ich den Schreibstil von Karin Kalisa sehr gewöhnungsbedürftig. Aber nach einigen Seiten wurde es leichter. Vielleicht weil ich mich eingelesen hatte. Und am Ende gehörte der Stil einfach zur Geschichte.


    Der Leser erfährt viel aus Mias Leben und diese erzählt die Geschichte von „Fischers Frau“. Also eine Geschichte in der Geschichte. Kommt mir nicht so häufig unter, ist aber ein interessantes Instrument.


    Teils real gelebte Personen in Verbindung mit fiktiven Figuren lassen die Fischerteppiche neu erwachen. Man erfährt historisch Belegbares über deren Entstehung, eingebettet in einer Erzählung wie aus Tausend und einer Nacht. Am Ende können nicht alle Fäden verknüpft werden, was ich aber nicht übermäßig störend empfand.


    Das Buch schließt mit einem Glossar und einem Literaturverzeichnis.


    Beim Cover sind die Farben in der Geschichte wiederzufinden, auch kann ich mir den Frauenkopf als „Fischers Frau“ erklären, nur bin ich nicht dahintergekommen, warum zwei Köpfe am Cover sind. Möglicherweise soll eine Mia und eine Fischer Frau darstellen, oder die Zerrissenheit der Frauen. Wie auch immer.


    Als Zusammenfassung kann ich sagen, dass es, nach Eingewöhnung in den Schreibstil, ein interessantes Buch war.

    2024 - bis Ende November :study:: 77

    2023 - 100 gelesene Bücher :applause:

    2022 - 84 gelesene Bücher

    2021 - 88 gelesene Bücher

    2020 - 64 gelesene Bücher

    2019 - 65 gelesene Bücher

    2018 - 61 gelesene Bücher


  • Mia lebt sehr zurückgezogen und nur für ihre Arbeit. Sie ist Expertin für alte Stoffe, egal am Stück oder nur noch ein paar Fasern aus einem Steingrab. Da bekommt sie einen alten Teppich auf ihren Schreibtisch, vor hundert Jahren an der Ostsee geknüpft. Eine Besonderheit denn der Teppich ist grün und nicht wie sonst sandfarben. Bei genauen Hinsehen entdeckt Mia in dem Teppich eine ganze Geschichte vom Meer, in der Bordüre ist eine Chiffre. Um die Geschichte des Teppichs und seine Hersteller zu erfahren begibt sich Mia auf eine Reise.

    In den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts gab es für die Ostseefischer ein Fangverbot weil die Fische auszusterben drohten. Damit sie nicht verhungerten, sollten sie Teppiche knüpfen, Netze werden schließlich auch geknotet. Die Knüpferin Nina soll ihnen die Technik beibringen.

    In diesem Buch erzählt die Autorin die Geschichte dieser beiden Frauen Nina und Mia. Die Lebenserfahrungen sind ungewöhnlich. Beide haben Erfahrungen mit Ausgrenzung, Gewalt und Flucht. Wie sie damit umgehen ist sehr verschieden.

    Das Thema ist sehr spannend und für mich neu, von diesen Teppichen habe ich vorher noch nie gehört, man kann sie in Museen anschauen.

    Im Anfang war der Text schwierig zu lesen. Die Autorin liebt lange Sätze. Etwas wo für ich in der Schule immer Punktabzug bekam. Vielleicht habe ich mich deshalb schnell an diesen Schreibstil gewöhnt. Es ist außerdem die Erzählweise, sie ist zurückhaltend, fast emotionslos, als ob die Angst der Figuren vor einem falschen Wort sich auf die Schriftstellerin übertragen hat.

    Die Gefühle muss man sich als Leser/in dazu denken. Dann wird es eine berührende und nachdenklich machende Geschichte. Den Eindruck der Geschichte auch nach dem Ende hinter her zu forschen war bei mir sehr intensiv. Der Gedanke das die Fischer vom offenen Meer kommend, auf einmal in ihren kleinen Katen den Lebensunterhalt für die Familien verdienen mussten ist so unvorstellbar. Auch über die Arbeit von Mia möchte ich gern mehr wissen. Für mich nicht nur ein spannendes Buch sondern auch eins mit Mehrwert.



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Die Autorin
    Karin Kalisa, geboren 1965, lebt nach Stationen in Bremerhaven, Hamburg, Tokio und Wien seit einigen Jahren im Osten Berlins. Sowohl als Wissenschaftlerin als auch mit dem Blick einer Literatin forscht sie in den Feldern asiatischer Sprachen, philosophischer Denkfiguren und ethnologischer Beschreibungen. Nach Karin Kalisas erstem Roman "Sungs Laden" erschienen ihre Wintererzählung "Sternstunde" und ihre weiteren Romane "Radio Activity" und "Bergsalz".


    Fischerteppiche

    LandundMeer


    Inhalt
    Mia Sund arbeitet in Greifswald als Faserarchäologin; sie untersucht u. a. Textilreste, die bei Ausgrabungen gefunden wurden. Als ihr ein pommerscher Fischerteppich in ungewöhnlichen Farbtönen zur Begutachtung vorgelegt wird, denkt sie spontan daran, dass ihr jemand mit einer Fälschung eine Falle stellen könnte. Der Teppich ist ein Meisterwerk; denn seine Bilder erzählen je nach Standort des Betrachters andere Geschichten. Mias Denkweise sät bei mir als Leserin Misstrauen, ob die Dinge so sind, wie sie scheinen. Für die pommersche Hafenstadt ist ihre Vorsicht nicht ungewöhnlich; denn die Bewohner lebten 100 Jahre lang unter Herrschern, die sie sich nicht aussuchen konnten. Da Mia erst nach der Wende aus Hamburg nach Ostdeutschland kam, führten meine Theorien jedoch in die Sackgasse. Der Teppich bietet mehrere Ansätze für Mias Recherche. Abgestufte Grüntöne waren schon immer schwer mit Naturmaterialien zu färben; wer könnte über so spezielle Färberkenntnisse verfügt haben? Und die Bordüre am Teppichrand könnte auf die Spur konkreter Personen führen. Mia arbeitet sich in die Geschichte der lokalen Teppichknüpferei ein und begibt sich schließlich auf die Spur alter Handwerkstechniken und der Menschen, die sie entwickelten und lehrten.


    Die Geschichte von Mia Sund und den Greifswalder Teppichknüpfern beginnt in extrem langen Sätzen, die aus ungewöhnlich kurzen Satzteilen bestehen. Mias sprunghaftes Denken kommt darin treffend zum Ausdruck. Die Geschichte, die sie schließlich zu Papier bringt, verbindet Hafenstädte als Wegkreuzungen in der Geschichte, Motive der Seefahrt, das Textilhandwerk und das Geschichtenerzählen als eine andere Art von Garn. Wie Geschichten, das Weben und Knüpfen von Fäden und das Seemannsgarn der Region miteinander verbunden sind, empfinde ich als berührendes Motiv, das beim Lesen meine eigenen Geschichten im Kopf hervorbringt. Ich habe mich gefühlt, als würde ich vor dem Teppich mit zur Seite geneigtem Kopf sein Geheimnis ergründen wollen.


    Fazit
    Ohne zu viel zu verraten: „Fischers Frau“ spielt in mehreren europäischen Ländern, zwischen 1930 und der Gegenwart. Es nimmt Eigenheiten der Küstenbewohner liebevoll auf die Schippe, lässt uns Menschen mit wenig bekannten Handwerksberufen treffen und ihren Wanderungen in Europa nachspüren. Handwerk in Deutschland wurde traditionell schon immer durch Austausch mit Kollegen in der Fremde bestimmt – und allein die Namen von Teppichen können heute noch Fernweh wecken.


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    :study: -- Pasztor - Von hier aus weiter

    :study: -- Kegel - Mit Pflanzen die Welt retten

    :musik: -- Dabos - Die Verlobten ... (2.)


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Schöne Idee!



    Das Cover ist recht schlicht gehalten, doch gibt es einen Einblick in die wichtigen Elemente: die Frau(en) im Buch und die Farben.


    Das Thema der Fischerteppiche und deren Geschichte ist sehr gut umgesetzt. Der Roman weckt das Interesse der Leser:innen, sich etwas mehr mit diesem Bereich auseinanderzusetzen. Der erste Teil des Romans ist wirklich packend geschrieben, es gibt viele Informationen und Wirrungen, die nach und nach aufgelöst werden. Dieser Teil ist wirklich gut gelungen und man möchte als Leser das Buch gar nicht aus der Hand legen. Leider zieht sich der fesselnde Schreibstil nicht durchgängig fort. Im zweiten Teil, der die Leser:innen an den Anfang der Teppichknüpferin Nina und ihre Geschichte bringt, lässt die Spannung nach. Es ist recht zäh, weiterzulesen, was nach dem grandiosen ersten Teil sehr bedauerlich ist.


    Die Figuren sind absolut authentisch und zu jeder Zeit glaubwürdig dargestellt. Historische Themen sind generell von großem Interesse und dieses Thema ist eine willkommene Abwechslung in Romanform.


    Wegen der genannten Schwächen vergebe ich vier Sterne.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Mia Sund auf der Suche nach Nina Silke Strad, der Teppichknüpferin – ein sehr fein gesponnener, interessanter Roman.


    Die studierte Textilarchäologin Mia Sund auf der Suche nach Nina Silke Strad (Schwedisch), Nina Seidenfaden, Teppichknüpferin, weil sie es war, die einen seidenen Faden in die Welt hinein zu spinnen wusste – auch in fantasievollen Geschichten. Die Frau dieses Namens, die vor etwa hundert Jahren einen rätselhaften Teppich geknüpft hat, in vorwiegend grünlich gehaltenen Farben. Er gibt sich den Anschein eines Fischerteppichs, trägt jedoch eine Reihe geheimer Botschaften in sich, die im weiteren teils romantischen Verlauf gelüftet werden.


    Über Fischerteppiche habe ich viel gelernt, ursprünglich hergestellt in Freest und Lubmin. Die Anfangskapitel sind inhaltlich etwas zu langatmig und zu wirr geraten. Der Schreibstil und die Wortwahl sind ansprechend gewählt, verknüpft mit vielen kreativen Details im Romanverlauf. Das Cover zeigt zwei Frauenköpfe in den Farben Grün (in Anspielung auf den grünen Fischerteppich) und Blau (vielleicht für die Baltische See).

  • Teppichgeschichte(n)


    Der Ausgangspunkt für Karin Kalisas Roman „Fischers Frau" sind die sogenannten Fischerteppiche, die Ende der Zwanziger Jahre des 20. Jahrhundert durch Nebenerwerb von Fischern und ihren Familien der Region Ostpommern entworfen und geknüpft wurden.

    Der Anlass für diese Art der Beschäftigung war die Verhängung eines dreijährigen Fischfangverbotes im Jahr 1928 in der südlichen Ostsee, damit sich die stark gelichteten Fischbestände erholen konnten. In ganz Europa wurden die Teppiche der Verkaufsschlager. Doch der Grüne in dieser Geschichte fällt aus dem Rahmen, denn diese Farbe verwendeten die Fischer kaum. Farbschattierungen, Musterung, Materialien, Symbolik und Signierung, alles sehr ungewöhnlich. Wer und was steckt dahinter?


    Mia Sund ist eine diplomierte Faserarchäologin an der Greifswalder Universität. Ihr wird vom Chef der außergewöhnliche Fischerteppich vorgelegt mit einer Bemerkung, die sie tief im Innersten erschüttert, die ihre verdrängte Vergangenheit wieder unliebsam hervorruft. Sie wird durch den Satz „Nicht, dass es eine Fälschung ist“ mehr als wachgerüttelt. Dabei war es ihr bis dahin so wichtig, dass sich rein gar nichts in ihrem Leben verändert. Sie beginnt sich intensiv mit dem Teppich zu beschäftigen, will seinem Geheimnis auf den Grund gehen und verlässt dafür ihre mühsam erkämpfte Komfortzone, ihr Dasein im selbstgewählten Mittelmaß. Die Spur führt nach Zagreb. Dort auf der Suche nach Fakten findet Mia zwar ihr persönliches Glück, wahrscheinlich endlich ihr Lebensziel, aber zu der talentierten Teppichknüpferin gibt es leider nur Fragmentarisches. So beginnt sie das Wenige über Nina, die außerdem eine begnadete Erzählerin gewesen sein soll, in eine märchenhafte, fiktive Geschichte mit realem Bezug zum Zeitgeschehen einzubinden. Es entstehen wunderbare Erzählfäden, Interpretationen, die aus neuer Perspektive mit vertauschten Rollen betrachtet werden (z. B. hier hat der Fischer Wünsche im Gegensatz zum Märchen!).

    Die beiden Frauen, Mia und Nina, sind grundverschieden und irgendwie auch wieder nicht. Sie trennen viele Jahrzehnte, gehören verschiedenen Generationen an. Und doch versteht es Karin Kalisa in ihrer Erzählung zwischen den Zeitebenen, zwischen dem Hier und Heute, zwischen Gegenwart und Vergangenheit Schicksale und geschichtliche Ereignisse zu verflechten.


    "Als sei die Vergangenheit ein Brausepulver und die Gegenwart ein Glas Wasser.“ (S. 136)


    Der Erzählfaden verbindet das Echte mit dem Falschen, die Fantasie mit der Wirklichkeit, das Märchenhafte mit dem Realen. Ab und zu sprudeln die Ideen über und drohen sich zu verheddern, aber dann folgen die Gedanken wieder einer mir klaren Linie. Ich konnte mich auf dieses Buch einlassen und der Kraft des Erzählens folgen.


    Fazit:

    Mit Karin Kalisas „Fischers Frau“ war ich sehr gern unterwegs; und zwar mit Mia (Gegenwart) und Nina (Vergangenheit) auf den Spuren eines geheimnisvollen Teppichs. Der Weg führte von Greifswald, Stralsund, Freest nach Zagreb, durch halb Europa u.a. Spanien und schließlich nach Schweden.

    Eine interessante, recht ungewöhnliche Reise zu eigenen Erkenntnissen mit vielen textilen Metaphern. Hier werden Fäden geknüpft, verknotet, verbunden, fallengelassen, als lose Enden hängengelassen, vergessen oder irgendwann wieder aufgenommen.

    Teils realistisch, teils fiktiv. Fischerteppiche von der Ostsee - für mich ein ganz neues textilgeschichtliches Thema!

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  • Der Kuratorin Mia Sund wird ein ganz besonderer Wandteppich auf den Tisch gelegt. Obwohl sie sich eigentlich mit Fasern beschäftigt, die tausende Jahre als sind und dieser Teppich mit seinen vielen Grüntönen eher nur hundert Jahre ist, beschäftigt sie sich damit und macht eine Reise durch Europa, um die Muster zu entschlüsseln. Sie begibt sich damit zurück in eine Zeit, als die Fischer ihre Netze nicht mehr auswerfen durften und um ihre Familien durchzubringen an die Webstühle gingen und stattdessen Teppiche knüpften. Dass ihre Arbeiten so nachgefragt würden, ahnten sie nicht.


    Das Cover hat mich angezogen und auch der Klappentext klang vielversprechend. Doch der Erzählstil war so gar nicht meins, er war ausschweifend, voller Bilder und Metaphern. Das Lesen strengte mich an und doch wollte ich wissen, wie es weitergeht und so habe ich doch viel gelernt über Pommersche Fischerteppiche.


    Mia Sund ist Faserarchäologin und arbeitet an der Uni Greifswald. Sie lebt zurückgezogen und wirkt fast ein wenig weltfremd. Doch als sie sich auf die Suche nach der Knüpferin des Teppichs macht, entdeckt sie die Welt und auch sich selbst. Ich konnte mit dieser Protagonistin nichts anfangen.


    Daneben lernen wir noch Nina kennen, die den Teppich erstellt hat. Die Verknüpfung der beiden Geschichten kam mir etwas zu konstruiert vor.


    Die Geschichte verläuft zäh und ergibt für mich kein vollständiges Gesamtbild. Schade, konnte mich nicht überzeugen!

  • Mia Sund auf der Suche nach Nina Silke Strad, der Teppichknüpferin – ein sehr fein gewebter, interessanter Roman.


    Die studierte Textilarchäologin Mia Sund auf der Suche nach Nina Silke Strad (Schwedisch), Nina Seidenfaden, Teppichknüpferin, weil sie es war, die einen seidenen Faden in die Welt hinein zu spinnen wusste – auch in fantasievollen Geschichten. Die Frau dieses Namens, die vor etwa hundert Jahren einen rätselhaften Teppich geknüpft hat, in vorwiegend grünlich gehaltenen Farben. Er gibt sich den Anschein eines Fischerteppichs, trägt jedoch eine Reihe geheimer Botschaften in sich, die im weiteren teils romantischen Verlauf gelüftet werden.


    Über Fischerteppiche habe ich viel gelernt, ursprünglich hergestellt in Freest und Lubmin. Die Anfangskapitel sind inhaltlich etwas zu langatmig und zu wirr geraten. Der Schreibstil und die Wortwahl sind ansprechend gewählt, verknüpft mit vielen kreativen Details im Romanverlauf. Das Cover zeigt zwei Frauenköpfe in den Farben Grün (in Anspielung auf den grünen Fischerteppich) und Blau (vielleicht für die Baltische See).

  • Mir hat Karin Kalisas Adaption des Märchens vom Fischer und seiner Frau auch sehr gut gefallen. Die Autorin entwickelt interessante, sympathische Protagonist*innen, eine dichte, stimmungsvolle Atmosphäre an verschiedenen Orten und in verschiedenen politisch-historischen Epochen, spannende Wendungen rund um die Wege eines Teppichs und die kulturenübergreifenden Künste des Teppichknüpfens, verwandt mit der Kunst des Erzählens und des Lebens an sich: Welche Stränge verknüpfen sich miteinander, und wann und wie lässt man es sich im Leben "genug" sein, um damit Glück zu finden? Das alles vor dem Hintergrund des magischen Grüns der Ostsee, das ich selbst bei dieser wunderbaren Urlaubslektüre täglich genießen durfte. :love:

    Dieses Buch werde ich bestimmt irgendwann noch einmal lesen. :D

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