Un-Su Kim - JAB / Jaeb

  • Ein Mann betrachtet den alten Boxsack, der in seinem Garten hängt und blickt zurück auf sein Leben, von einer Strafaufgabe in der Schule bis zu seinem Beruf im Erwachsenenalter. Drei Kriminelle – zwei Männer und eine Frau – dringen in einem Tresorraum ein, doch ihr Plan geht schief und sie werden eingesperrt. Ein Mann erwacht in einem Kofferraum und muss feststellen, dass er entführt wurde. Nun soll er ein Verbrechen gestehen, das er nicht begangen hat und die Ereignisse nehmen ihren Lauf.


    Das sind nur drei Kurzgeschichten aus „JAB“, der Sammlung des mehrfach preisgekrönten koreanischen Autor Un-Su Kim. In Deutschland wurde bereits sein Thriller „Die Plotter“ veröffentlicht, der mir gut gefallen hat. Nun präsentiert er uns insgesamt 8 Erzählungen, von denen die meisten in der Ich-Perspektive verfasst sind. Die Sprache ist schmucklos und nüchtern: mit großer Klarheit werden sowohl die Figuren, als auch die Welt um sie herum beschrieben. Dabei driftet die Handlung oft ins Skurrile oder Bedrückende ab, was den Lesegenuss jedoch nicht schmälert, sondern eher noch vergrößert.


    Thematisch gesehen sind über die einzelnen Geschichten hinweg einige Gemeinsamkeiten zu finden. Oft geht es um gesellschaftliche Erwartungen, sei es in beruflicher Hinsicht oder der Frage, was eigentlich Männlichkeit bedeutet. Darüber hinaus werden (eigentlich ausschließlich) dysfunktionale Beziehungen gezeigt: lieblose oder gescheiterte Ehen, Affären und familiäre Schwierigkeiten. Der Grundton der Erzählungen ist recht negativ, sie zeigen die Sinnlosigkeit des Daseins und den Zustand der Gesellschaft.


    Wie das bei den meisten Kurzgeschichtensammlungen der Fall ist, sind für mich auch hier stärkere und schwächere Geschichten vertreten. Besonders ansprechend fand ich die Titel gebende „JAB“. „Das Sofa“ und „Die wirklich effektive Schreibwerkstatt“ - vor allem letztere ist herrlich absurd! Wer in Texten immerzu einen Sinn oder eine Botschaft sucht, wird es mit diesem Band manchmal schwer haben. Wer sich jedoch auf die Erzählungen einlassen kann, den erwartet ein skurriles und unterhaltsames Leseerlebnis. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Mario

    Hat den Titel des Themas von „Un-Su Kim - JAB / 잽“ zu „Un-Su Kim - JAB“ geändert.
  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Un-Su Kim - JAB“ zu „Un-Su Kim - JAB / Jaeb“ geändert.
  • Korea, die Entwicklung von einem Jungen zum Mann. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Warum bin ich wie ich bin?


    "JAB" das erste Buch von Un-Su Kim.

    Der Autor wurde 1972 in Südkorea geboren. In seiner Heimat ist er ein bekannter Thrillerautor. Seit 2002 hat er regelmäßig Bücher in diesem Genre verfasst von denen " Die Plotter" wurde in über 20 Sprachen übersetzt.


    Zum Inhalt: Eine Sammlung von Kindheitserlebnissen in Korea. Insgesamt 8 Kurzgeschichten zeigen die Metamorphose von einem sügkoreanischem Jungen zu einem Mann. Eine Auswahl entschiedener individueller Verstrickungen und emotionalen Wirkung auf denselben.


    Mein persönlicher Eindruck:

    Ich halte das Taschenbuch in den Händen und freue mich über die sorgfältige Gestaltung. Das Coverbild mit seiner Darstellung unerschiedlicher Gegenständen ( Würfel, Schlüssel etc.), welche im Erzählungs-Verlauf hervorgehoben und dadurch in meinem Gedächtnis verankert. Ein ungewöhnliches Cover mit einem in weißen Buschstaben geschriebenem Autorennamen, welcher mir bisher unbekannt gewesen ist.


    Die insgesamt 8 Kurzgeschichten sind durch ihren gefälligen Erzählstil, flüssig lesbar. Mit jeder Zeile wächst mein emotionale Zugang zur Psyche dieses Mannes. Auch wirklich alltägliche Geschehen werden durch die Schreibkunst zu wichtigen Eckpunkten.

    Die deutsche Übersetzung ist wirklcih gelungen. Eine wirklich gut gelungene Transmission vom Koreanischen ins Deutsche.

    Die Geschichten "atmen" koreanische Lebensphilosphie & geben sie an den Lesenden weiter. Eine Schlussfogerung der gesamten Entwicklungsgeschichte bleibt in diesem Werk, ausschließlich dem Leser, überlassen.


    Zusammenfassung: Ein persönlich - periodischer, sozial-evolutionärer Entwicklungsverlauf - eines Koreaners. :cheers:

    Die mir bisher geheimnissvolle Welt Südkoreas wurde mittels dieser Sammlung eröffnet. Mein Bild von dem Land und seinen Menschen hat hiervon definitiv profitiert.

    Diese vorliegende Arbeit Un-Su Kim´s macht mich nun neugierig auf weitere, seiner Bücher.


    Fazit: Ich vergebe sehr gern eine sehr gute 4*Leseempfehlung.

    Menschen die an dem Leben & Alltag fremder Nationen interessiert sind, werden hier informativ & spannend unterhalten.


    Deutsche Übersetzung: Kyong-hae Flügel

    ISBN: 9783958902466

    Format: elektr. & Taschenbuch :study:

    Seitenzahl:260

    Verlag: Europa Verlage

    Veröffentlichung: März 2022

    Herzlichen Dank für das Leseexemplar

  • Zum Inhalt: Eine Sammlung von Kindheitserlebnissen in Korea. Insgesamt 8 Kurzgeschichten zeigen die Metamorphose von einem sügkoreanischem Jungen zu einem Mann.


    Zusammenfassung: Ein persönlich - periodischer, sozial-evolutionärer Entwicklungsverlauf - eines Koreaners.

    Ehrlich gesagt frage ich mich gerade, ob wir dasselbe Buch gelesen haben.... :-k

  • Emotional und tiefsinnig


    „Das Leben ist so grausam. Und gerade, weil es so grausam ist, macht es ja Spaß“ –(191)

    sagt einer der Protagonisten aus der Kurzgeschichtensammlung „JAB“ von Un-su Kim.


    Seine Aussage könnte das Motto aller Geschichten in diesem Band sein. Denn in dem Buch erzählt der aus Korea stammende Autor Un-su Kim über Schicksalsschläge und Zufälle, die das Leben seiner Protagonisten beeinflussen.


    Die Protagonisten der Erzählungen sind alle auf irgendeine Weise besonders. Es sind jedoch keine Helden, die man für ihre kühne Taten bewundern sollte. Ganz im Gegenteil; es sind meistens solche Charaktere, deren Handeln nicht immer nachvollziehbar erscheint. In der Titelgeschichte „JAB“ ist es ein Schüler, der von seinem Lehrer schikaniert wurde. Er versucht auf eigene Art und Weise mit den Ungerechtigkeiten in der Schule fertig zu werden und lernt sich dagegen zu wehren. In der anderen Geschichte erzählt der Autor über zwei Kriminelle, die in einen Tresorraum eingebrochen sind und dort eingesperrt wurden. Auch ein trockener Alkoholiker, der einen Neuanfang versucht und dann doch der Versuchung nicht widerstehen kann, bekommt seine Geschichte.


    Es sind vorwiegend traurige Storys, schonungslos erzählt, ohne Happy End, manche von ihnen sind melancholisch, andere wiederum trostlos, sogar deprimierend. Auch wenn hier und da die bedrückte Stimmung mit einer Prise Humor aufgehellt wurde, hinterlassen diese Kurzgeschichten doch einen schalen Nachgeschmack.


    Trotzdem sind alle Erzählungen interessant und lesenswert. Sie stellen realistische Bilder einer Gesellschaft dar; sprachliche Bilder, die provozieren, starke Emotionen wecken und nachdenklich stimmen.

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  • Zum Inhalt: Eine Sammlung von Kindheitserlebnissen in Korea. Insgesamt 8 Kurzgeschichten zeigen die Metamorphose von einem sügkoreanischem Jungen zu einem Mann.


    Zusammenfassung: Ein persönlich - periodischer, sozial-evolutionärer Entwicklungsverlauf - eines Koreaners.

    Ehrlich gesagt frage ich mich gerade, ob wir dasselbe Buch gelesen haben.... :-k

    Ja, ich glaube schon, dass wir das gleiche Buch gelesen haben. Aber hier ist der Schwerpunkt sicher in " Entwicklungsverlauf EINES Koreaners" zu suchen & finden.