Mónica Subietas - Waldinneres / El bosque en silencio

  • Kurzmeinung

    maiglöckchen
    Eine Geschichte zum Thema Raubkunst ist gut, nur leider fehlt es hier an überzeugender Umsetzung
  • Kurzmeinung

    Marie
    Handlungsidee und Figuren gefallen sehr, literarische Umsetzung lässt zu wünschen übrig
  • Kurzmeinung

    Bartie
    Interessantes Thema, aber schwache Umsetzung
  • Die Autorin Mónica Subietas, erzählt in ihrem sehr beeindruckenden Debüt-Roman „Waldinneres“, eine bewegende und spannungsgeladene Geschichte über eine Flucht vor den Nazis und ein Geheimnis, das bis in die Gegenwart reicht.

    Inhalt:

    Ein jüdischer Kunstsammler rettet sich mit Fluchthelfern vor den Nazis in die Schweiz, doch seine Spur verliert sich im Dickicht eines Waldes. Zurück bleibt nur sein Gehstock, darin eingerollt ein kleines Gemälde.

    Siebzig Jahre später betritt Gottfried Messmer das Foyer einer Bank in Zürich. Im Schließfach seines Vaters findet er einen echten Klimt. Wie kam sein Vater an dieses Bild? Und wo ist sein wahrer Besitzer? Gottfried muss sich einem Familiengeheimnis stellen, das weit in die Geschichte seines Landes zurückreicht.

    Mónica Subietas‘ bewegender Roman »Waldinneres« erzählt von Liebe, Freundschaft und Verrat, von finsteren Zeiten und glücklichen Tagen.

    Meine Meinung:

    Mit einem ungewöhnlichen und doch sehr interessanten Schreibstil, ist es der Autorin hervorragend gelungen eine schöne Geschichte aus Vergangenheit und Gegenwart, zu erzählen, in die ich von Anfang an tief eintauchen konnte.

    Nach dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland im Jahr 1938, war Jakob Sandler klar, dass er dieses Land verlassen musste. Seine Frau und Tochter sind schon ein paar Tage vorher ausgereist und er wähnt sie in Sicherheit. Ihm wird bewusst, dass er seine Kunstsammlung nicht mitnehmen kann, schreibt aber eine Liste und signiert mit seinem Siegelring die Bilder, in der Hoffnung sie eines Tages wiederzubekommen. In einem Spazierstock nimmt er in dessen Hohlraum nur ein einziges Bild „Waldinneres“ mit, das ihn an seine Frau erinnert. Auf der Flucht verliert sich seine Spur …

    In der Gegenwart erbt unerwartet der eigenwillige Gottfried Messmer von seinem Vater Hermann einen Gehstock, der die ganzen Jahre in einer Bank in Zürich in einem Schließfach aufbewahrt, wurde. Hermanns Erbe an seinen Sohn – er soll seinen rechtmäßigen Erben finden und diesem den Gehstock – aushändigen. Gottfried stellt sich seiner Vergangenheit sowie der Gegenwart und zeichnet damit den Weg seiner Lebensgeschichte.

    Die Autorin verknüpft sehr anschaulich und atmosphärisch Vergangenheit und Gegenwart, in der die Lebensumstände und Schicksale der einzelnen Protagonisten, gut nachvollziehbar geschildert sind.

    Fazit:

    Der Autorin ist es hervorragend gelungen, mit ihren fiktiven Charakteren und historischen Ereignissen, eine sehr bewegende und emotionale Geschichte über Liebe und Freundschaft, Verrat und Loyalität, von finsteren Zeiten und glücklichen Tagen zu erzählen. Die Protagonisten und selbst die Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr glaubwürdig dargestellt und gut eingebunden. Das Buch hat alles, was für mich eine lesenswerte und fesselnde Geschichte ausmacht.

    Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

  • Monika Subietas Roman , Waldinneres ist ein sehr schön gestaltetes Buch. Schon der Schutzumschlag des Buches setzt die Fantasie frei, schlägt man dann den Buchdeckel auf, wird man überrascht. Auf der Innenseite findet sich ein Abdruck eines frühen Werkes von Gustav Klimt. Das Gemälde heisst Waldinneres und genau um dieses Gemälde dreht sich die Geschichte.

    Monika Subietas hat einen den Leser vorantreibenden Erzählstil. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig und leicht zu lesen. Sie hält die Spannung stets auf einem konstanten Level zudem konfrontiert sie den Leser am Ende eines Kapitels mit Fakten, mit denen man so nicht gerechnet hat.

    Sie gibt dem Leser während der ganzen Zeit die Möglichkeit eigene Lösungsansätze oder Entwicklungen durchzuspielen und führt ihn auch manchmal auf leichte Abwege.

    Die Geschichte hat deutlich mehr Potential als Monica Subietas genutzt hat, alles in allem ist es ein lesenswertes Buch, das vielleicht den ein oder anderen LeserIn dazu veranlasst sich tiefer mit dem Thema Judenverfolgung und Raubkunst auseinander zu setzten.

    Mich hat das auf seine ganz eigene Weise Buch berührt und nachdenklich zurück gelassen, obwohl die Protagonisten meiner Ansicht nach blass bleiben und sie sich auch im Laufe des Buches nicht entwickeln.

  • Interessante Geschichte dürftig erzählt


    Das Buch von Mónica Subietas besticht durch seine Aufmachung: sein sehr schönes Cover mit einem an zwei Stellen zerrissenen Bild eines Waldes zieht mich magisch an. Die Kunstkenner können sofort in dem Bild das Gemälde „Waldinneres“ von Gustav Klimt erkennen. Um welches Bild es sich handelt erfahre ich erst aus der Lektüre des Buches, das übrigens den gleichen Titel trägt.


    Das Schicksal dieses Bildes während des 2. Weltkrieges und der Zeit danach ist das Hauptthema des Debütromans von Mónica Subietas. Das Originalgemälde wurde von ihrem Besitzer während seiner Flucht vor den Nazis in einem raffinierten Versteck nach Schweiz gebracht. Durch die tragischen Umstände verlor er dort seinen Schatz.


    Völlig unerwartet erbt Gottfried Messner 70 Jahre später das berühmte Bild von seinem Vater, der eigentlich als mittelloser Mann starb. In dem Testament verpflichtet der Vater seinen Sohn nach dem wahren Besitzer des Bildes weiter zu suchen.


    In dem Buch spricht Subietas über den 2. Weltkrieg, über die Verfolgung der Juden und Flucht vor den Nazis, verschlossene Grenzen, offiziell neutrale Staaten. Auch über den Raubkunst und die Suche nach den verlorenen Kunstobjekten wurde hier viel gesprochen.


    Bewegend sind die Geschichten der beiden Familien, deren Schicksale durch das Bild von Klimt miteinander verwoben wurden. Schade ist es nur, dass sie nicht vollständig erzählt wurden; in einigen wenigen Sätzen wurden ganze Kapitel aus dem Leben der Protagonisten kurz erwähnt. So konnte ich auch keine Nähe zu ihnen aufbauen.


    Obwohl es zum Schluss einiges geklärt wurde, habe ich das Buch etwas enttäuscht zugeklappt. Von diesem Roman mit so wichtigen Themen habe ich viel mehr erwartet.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Bartie ich hab deinen und die zwei Beiträge davor in einen eigenen Thread bei den Romanen eingesetzt, denn Ihr habt das Buch gelesen, aber den Hörbuchthread erwischt :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn