Eva Almstädt - Kalter Grund

In Grevendorf bei Lübeck wird eine dreiköpfige Familie auf ihrem Bauernhof aus dem Hinterhalt erschossen.
Für die junge Kommissarin Pia Korittki ist dieser Fall die erste Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Marten Unruh macht sie sich an die Ermittlungsarbeit. Als ein weiterer Mord geschieht, stößt Pia hinter der Fassade ländlicher Wohlanständigkeit auf ein immer dichteres Gespinst aus Hass und Lügen. Pias Hartnäckigkeit, gepaart mit den Fehlern einer Anfängerin werden für die junge Polizistin schließlich zu einer gefährlichen Falle.

Die Geschichte um einen Dreifachmord in ländlicher Idylle beginnt recht verheißungsvoll.
Die junge Kommissarin ist eine sympathische Erscheinung, die mit gesundem Ehrgeiz und dem nötigen Fingerspitzengefühl an ihre Arbeit herangeht. Ihre privaten Probleme bleiben zum Glück sehr dezent im Hintergrund, sodass sich der Hörer voll und ganz auf die Ereignisse in Grevendorf konzentrieren kann.
Die Dorfbewohner haben mir mit ihren unterschiedlichen Lebensmodellen und charakterlichen Besonderheiten nicht schlecht gefallen. Immerhin erfährt man genügend von ihren Verhältnissen, um dem einen oder anderen gegenüber einen vagen Verdacht zu hegen. Weitere Vorkommnisse im Handlungsverlauf wirken jedoch so rätselhaft, dass man sich keinen Reim mehr darauf machen kann. Das steigert zwar die Spannung, doch leider kam die Auflösung und überhaupt das Ende des Krimis meiner Meinung nach viel zu abrupt. Die Zufälle häufen sich, und bei genauerem Hinsehen wirken sämtliche finale Geschehnisse doch sehr an den Haaren herbeigezogen. Dennoch habe ich mich – vom Schlussteil abgesehen – einigermaßen gut unterhalten.
Anna Moll ist eine Sprecherin ganz nach meinem Geschmack, deren angenehme Stimme und unaufgeregte Vortragsweise ich sehr genossen habe.
Einige der zahlreichen Folgebände werde ich mir wohl noch anhören. Vielleicht können mich Eva Almstädt und Pia Korittki von ihrem kriminalistischem Talent doch noch überzeugen.