Volker Klüpfl/Michael Kobr - Affenhitze

  • Kurzmeinung

    beedaddy
    Leider ein schwächerer Klufti mit zu viel Fremdschäm-Szenen.
  • Kurzmeinung

    Bridgeelke
    zu viel Klamauk und der noch zu breitgetreten - wird Zeit, dass Klufti in den Ruhestand geht.
  • Ein typischer Klufti


    Bei unerträglicher Hitze wird eine Leiche während eines öffentlichen Spektakels in einer Tongrube gefunden. Der Tote entpuppt sich als Professor Brunner, der einige Zeit zuvor einen unglaublichen Fund vorweisen konnte: ein Skelett des Urzeitaffen Udo, das beweisen könnte, dass unsere Vorfahren schon viel früher als gedacht den aufrechten Gang entwickelt haben. Verdächtige tummeln sich zuhauf: dem Grubeninhaber sind die Ausgrabungen ein Dorn im Auge und auch die Sekte in der Nachbarschaft ist nicht gut auf die Forscher zu sprechen.


    Das Cover gefällt mir sehr gut, es passt wunderbar zur Geschichte und die spürbaren Erhebungen geben dem Buch etwas Besonderes. Auch die Gestaltung der Kapitelzahlen und des Schmutztitels aus Knochen finde ich gelungen.


    Der Schreibstil ist wie vom Autorenduo gewohnt flüssig und die Seiten rauschen nur so an einem vorbei. Ich musste schon am Anfang des Buches lachen und schmunzeln, was sich durch die komplette Geschichte zog. Klar ist die Naivität bzw. Tollpatschigkeit des Kommissars manchmal etwas übertrieben, aber genau das macht ihn ja aus. Wieder einmal kommen wir in den Genuss seiner dürftigen Englischkenntnisse, die er in abstrusen Herleitungen zu kompensieren versucht –herrlich amüsant. Auch privat hat unser guter Klufti wieder einiges zu tun: die neue, etwas seltsame Tagesmutter seiner über alles geliebten Enkeltochter bespitzeln, alten Plunder vor seiner Frau retten, ... Der Fall ist spannend und gut aufgebaut, die Identität des Mörders ist etwas überraschend, was ich viel besser finde, als wenn man ihn sofort identifizieren kann.


    Das Ende erzeugt nochmals ein paar Lacher, die Geschichte ist rundum überzeugend und empfehlenswert. 5 Sterne

  • Udo und Adi

    Affenhitze, Kriminalroman, Kluftinger-Reihe Nr. 12 von Michael Kobr und Volker Klüpfel, Ebook, erschienen bei Ullstein eBooks.


    Die Allgäuer wussten es lange selber nicht, dass sie in der Menschheitsgeschichte eine besondere Rolle einnehmen, sie haben den aufrechten Gang erfunden.


    Das Allgäu als Wiege der Menschheit? In einer Tongrube nahe Pforzen i. Allgäu wurden die versteinerten Überreste des Urzeitaffen Udo ausgegraben. Doch auch sein Entdecker Professor Brunner wurde daselbst ermordet aufgefunden. Mit Hochdruck und bei einer geradezu mörderischen Affenhitze die zurzeit herrscht, macht sich der Interims-Polizeipräsident Kluftinger mit seinem Team daran in diesem mysteriösen Fall zu ermitteln. Wissenschaftler, die verschiedener Meinung sind, eine dubiose Sekte, sein Intimfeind Dr. Langhammer, dazu kommt noch die seltsame neue Kinderfrau seiner Enkelin, die er beschatten muss. Nein, der Klufti hat es auch in diesem Fall nicht leicht.
    Das Buch besteht aus 33 Kapiteln die in angenehme Leseabschnitte unterteilt sind. Lokalkolorit entsteht aus mundartlichen Dialogen, auch das Setting ist bildhaft dargestellt, sodass der Leser stets alles vor dem inneren Auge hat. Die Landschaft prägt den Charakter der handelnden Figuren, das hat mir sehr gut gefallen. Situationskomik ist vorhanden und trägt zum Genuss der Geschichte bei. Zitate, Buchtitel, Gedanken und besonders betonte Worte sind kursiv hervorgehoben.
    Auch der 12. Band der Kluftingerreihe hat mich gut unterhalten, ab der Auffinde-Situation steigt die Spannung und zum Ende zu wird es sogar noch richtig aufregend. Ein Spannungsbogen wird kontinuierlich aufgebaut. Bis zum Schluss war nicht klar, wer der der Täter ist. Stellenweise jedoch hatte ich das Gefühl, dass unnötige Längen den Lesefluss stören, einige Seiten weniger hätten der Geschichte sicher gutgetan. Der Protagonist stellt sich manchmal schon ein wenig zu einfältig an, als dass man das alles noch für bare Münze halten könnte. Ein Kriminalbeamter in so einer gehobenen Position, sollte eigentlich etwas seriöser daherkommen. Aber letztendlich lieben wir unseren Klufti so. Das restliche Team der Polizeiinspektion Kempten war durchweg sympathisch, diesmal auch der Ritschie, die Ermittlungsarbeit war plausibel und hat beim Dabeisein Freude gemacht. Erheiternd natürlich die Gefechte des Protagonisten mit seinem Kurpfuscher-Hausarzt Langhammer, die aber im vorliegenden Band, leider sehr zahm daherkamen, laute Lacher sind mir dieses Mal nicht ausgekommen, die Pizzaaktion, das tölpelhafte Benehmen bei der Begegnung mit dem Landesvater und das Flohmarktgeschehen, haben mich aber schmunzeln lassen. Meine Lieblingsfigur in diesem Buch, die Frau, die den heißesten Reifen bei der Allgäuer Kripo fährt, Lucy Beer. Die Hintergrundgeschichte in diesem Fall, hat mich dafür, zu weiteren Recherchen animiert. Der Faden mit der Tagesmutter wurde ein wenig kaltherzig abgearbeitet, da hätte ich mir noch mehr lustige Situationen vorstellen können.
    Insgesamt gesehen war es nicht der beste Band der Reihe. Seriöse Ermittlungsarbeit und gleichzeitig humoristische Szenen, die nicht peinlich wirken, sind bestimmt nicht leicht miteinander zu vereinbaren, was das Autorenduo aber in vorangegangenen Teilen, schon besser hinbekommen hat. Für Klufti-Fans, zu denen ich mich zähle, eine guter neuer Fall, leider fehlte es mir an noch mehr lustigen Auftritten. Eine Leseempfehlung durchaus, der Band kann als Einzelband gelesen werden. Für alle Fans, des skurrilen Interims-Polizeipräsidenten ein Muss, von mir dafür 4 Sterne. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Über die Autoren

    Altusried hat einen prominenten Sohn: Kommissar Kluftinger. Volker Klüpfel, Jahrgang 1971, kommt wenigstens aus dem gleichen Ort. Nach dem Abitur zog es ihn in die weite Welt – nach Franken: In Bamberg studierte er Politikwissenschaft und Geschichte. Danach arbeitete er bei einer Zeitung in den USA und stellte beim Bayerischen Rundfunk fest, dass ihm doch eher das Schreiben liegt. Seine letzte Station vor dem Dasein als Schriftsteller war die Feuilletonredaktion der Augsburger Allgemeinen. Die knappe Freizeit verbringt er am liebsten mit seiner Familie, mit der er im Allgäu lebt. Sollte noch etwas Zeit übrig sein, treibt er Sport, fotografiert und spielt Theater. Auf der gleichen Bühne wie Kommissar Kluftinger.


    Michael Kobr, geboren 1973 in Kempten im Allgäu, studierte in Erlangen ziemlich viele Fächer, aber nur zwei bis zum Schluss: Germanistik und Romanistik. Nach dem Staatsexamen arbeitete er als Realschullehrer. Momentan aber hat er schweren Herzens dem Klassenzimmer den Rücken gekehrt – die Schüler werden’s ihm danken –, um sich dem Schreiben, den ausgedehnten Lesetouren und natürlich seiner Familie widmen zu können. Kobr wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern im Unterallgäu – und in einem kleinen Häuschen mitten in den Bergen, wo die Kobrs im Winter häufig auf der Skipiste, im Sommer auf Rad- und Bergtouren unterwegs sind. Wenn nicht gerade mal wieder eine gemeinsame Reise ansteht ...


    Produktinformation

    ASIN ‏ : ‎ B09LNF5X7Y

    Herausgeber ‏ : ‎ Ullstein eBooks (28. April 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Dateigröße ‏ : ‎ 4816 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 582 Seiten


    Etwas enttäuschend

    Kommissar Kluftinger ermittelt in der Pforzener Tongrube. Die Knochen des Menschenaffen „Udo“ sorgen dort für eine Sensation. Doch dann wird der Entdecker tot aufgefunden. Kluftinger hat den Verdacht, dass ein streit unter den Wissenschaftlern ein Auslöser für den Tod des Professors war. Oder war es doch eine ehemalige Geliebte, die sich rächen wollte? Und was ist mir der Sekte, und ihren Naturseminaren? Immer mehr Geheimnisse! Dabei ist das Familienlebendes Kommissars auch noch streng. Da ist Erika mit der Organisation eines Flohmarktes für einen guten Zweck und da Kluftinger nichts „opfern“ will, muss er für Ausgleich sorgen. Außerdem entdeckt Kluftinger Facebook für sich mit ungeahnten Folgen. Und die jungen Eltern Yumiko und Markus beschäftigen ein Kindermädchen, das Kluftinger gar nicht gefällt…


    Meine Meinung

    Auch dieser Band der Kluftinger-Reihe des Autoren-Duos ließ sich, dank des unkomplizierten Schreibstils, der keine Unklarheiten im Text zuließ, leicht und flüssig lesen. Daher störte nichts meinen Lesefluss. Allerdings hat mich das Buch doch etwas enttäuscht. Ja, Kluftinger ist manchmal etwa<s deppert, aber in diesem Buch kam er noch depperter rüber als sonst. Er ist definitiv ein sehr guter Ermittler, aber in diesem Buch schweifte er zu oft ins Private ab. Da wo er ermitteln sollte, passierte eben gerade was Privates und das kam zuerst dran. Ich denke da an den Flohmarkt um Kluftingers Beschaffung von Gegenständen, die man verkaufen könnte. An seinen Facebook-Auftritt. Natürlich ist das auch lustig und Lustigkeit zeichnet jeden Kluftinger-Roman aus. Allerdings wurde es mir dieses Mal doch zu viel. Es war einfach zu viel vom Privatleben, das breitgetreten wurde. Zumal es da auch noch das Kindermädchen seiner Enkelin gibt, das Kluftinger so gar nicht gefällt. Und in dieser Richtung wur5de es am Ende auch noch peinlich für Kluftinger, der richtig baff war. Warum das so war und weshalb, da muss der geneigte Leser selbst lesen. Auch wie es mit den Ermittlungen in diesem Fall doch noch voran- und ausging. Für Kluftinger-Fans gehört dieses Buch dazu aber ich hoffe, dass im nächsten Band dem Kriminalfall wieder mehr Seiten gewidmet werden als Kluftingers Privatleben. Der Kriminalfall an sich war ja nicht schlecht und wenn ich mich auf diesen beschränke, so war das Buch auch spannend. Und deshalb bekommt das Buch doch noch knappe vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten von mir. Aber liebe Autoren ihr könnt es besser!

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    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Das berühmte Skelett des Urzeitaffen "Udo" mit spannenden Hintergründen zum Tatort


    Interims-Präsident Kluftinger, Klufti genannt, und seine Ermittlungen in Pforzen im Allgäu zusammen mit seinem wohl jüngeren Team lüften sie das Geheimnis um den Mord an Prof. Dr. Udo Brummer, Paläontologe. Er ist das Opfer am Mordschauplatz der Pforzener Tongrube. Sehr interessant finde ich den Link dazu mit weiteren Informationen dieses Fachgebiets.


    Richie Maier und sein neumodisches Klapphandy neben weiteren charakterstarken Mitarbeitern von Klufti bereichern die Szene auch rund um die sozialen Medien wie Facebook. Desweiteren wagt sich Klufti an den Einsatz von Drohnen – sehr prickelnd, besonders auch wenn er endlos auf bayrisch flucht, was sich für einen Nichtbayern sehr humorvoll liest, teils zu Lacheskapaden führt.


    Der Titel ‚AFFENHITZE‘ ist perfekt gewählt hinsichtlich des Themas rund um den Urzeitaffen mit Mordaufklärung bei höchst sommerlichen Außentemperaturen.

  • Genial


    Auf den neuen Krimi rund um meinen Lieblingskommissar und inzwischen Interimspräsident Kluftinger habe ich regelrecht hingefiebert! Klufti und seine Kollegen sind wie schon in den Vorgänger-Bänden mal wieder der Hammer. Und auch seine geliebte Erika und Intimfeind Dr. Langhammer samt Göttergattin tauchen natürlich wieder auf. Die gewohnt perfekte Mischung für einen unterhaltsamen Kluftinger-Krimi.

    Aber von vorn: Der Titel "Affenhitze" ist natürlich Programm - denn diese herrscht im aktuellen Fall vor. Während Klufti und seine Truppe ordentlich schwitzen, wird bei einer archäologischen Ausgrabung die Leiche des Ausgrabungsleiters unter einem Bagger gefunden. In Frage kommen neben einem Konkurrenten des Mordopfers auch die Mitglieder einer sektenartigen Gemeinschaft, die sehr undurchsichtig ist.

    Doch auch sein Privatleben treibt dem Kommissar die Schweißperlen auf die Stirn : So muss er sich von seinem Lieblingsfeind und Nervensäge Dr. Langhammer das Fliegen einer Drohne beibringen lassen und spioniert dann auch prompt dem Kindermädchen seiner Enkelin hinterher. Außerdem entdeckt er die Vorzüge und Tücken von Social Media für sich...

    Gewohnt lustig und spannend ist er, der neue Klufti. Genau so wie man ihn sich wünscht und alles andere als in die Jahre gekommen. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil und sage: Daumen hoch!

  • Kluftinger und sein Team müssen in der Pforzener Tongrube ermitteln.Ein Professor der dort vor kurzem den Menschenaffen "Udo" ausgegraben hat wurde bei einer dortigen Feier tot aufgefunden-ausgerechnet von Kluftinger's Nachbarn Doktor Langhammer.Hat es etwas mit der Sekte zu tun die in der Nähe Naturseminare abhält?Aber auch privat ist Kluftinger gefordert-seine Frau Erika nimmt an einem Flohmarkt für Flüchtlingshilfe teil aber Kluftinger kann sich nicht von seinen Sachen trennen.Also müssen andere Verkaufsgegenstände her und deshalb eröffnet er ein Facebook-Konto.


    Der Schreibstil ist sehr bildhaft,leicht und eher locker zu lesen.Die Protagonisten sind etwas schräg angehaucht und passen hervorragend in diesen Krimi hinein.Die Spannung steigert sich langsam aber kontinuierlich.


    Fazit:Ich bin wieder sehr gut in das Buch hineingekommen da ich die Vorgängerbücher fast alle kenne.Der Kriminalhauptkommissar Kluftinger und sein Team sind ein wenig schräg aber genau dies macht sie äußerst sympathisch.Der Krimi umfasst 33 Kapitel die etwas länger gehalten sind und hat zwei Handlungsstränge.Der Fall um den Professor und Kluftinger's Privatleben.Letzteres ist zum wieder einmal urkomisch und voller Situationskomik so dass ich immer wieder lachen musste.Kluftinger übertrifft sich in diesem Krimi selbst und stolpert von einem Fettnäpfchen ins nächste zudem brachten mich seine Gedankengänge immer wieder zum schmunzeln.

    Der Fall selbst ist spannend aufgebaut und zum Teil richtig spannend.Da musste ich eigentlich bis kurz vor Ende mitraten wer der Mörder sein könnte.Die Handlung spielt sich wieder im Allgäu ab,genauer gesagt in Altusried.Der Dialekt ist dabei zeitweise vorhanden.Ich finde dieser Krimi ist eher leicht zu lesen da sich die Spannung meiner Meinung nach eher zurückhält und erst nach der Hälfte des Buches an Fahrt aufnimmt und dann wird die Story auch mal actionreich.Meiner Ansicht nach zog sich der Krimi leider im letzten Drittel dann doch etwas hin.Ich vergebe gute vier Sterne weil das Buch zum größten Teil für mich kurzweilig zu lesen war.

    Dieser Regionalkrimi ist der zwölfte Band einer bisher zwölfteiligen Reihe.Er ist in sich abgeschlossen.Der Leser braucht nicht unbedingt die Vorgängerbücher zu kennen.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Wohlfühl-Regionalkrimi mit Kluftinger-Charme


    Nach elf Krimis wurde es nun endlich auch für mich Zeit, sich mit dem neuen Kluftinger zu befassen. Und Affenhitze hat mir sehr gut gefallen.


    Die Wiege der Menschheit liegt im Allgäu, damit hätte wohl kaum jemand gerechnet, genauso wie mit der anhaltenden Hitze, die nicht nur Kluftinger das Ermitteln erschwert. Archäologieprofessor Brunner, der Teile des Skeletts des Urzeitaffen „Udo“ in einer Tongrube entdecket hat, wird dort bei einem Pressetermin von einem Schaufelbagger überrollt aufgefunden. Verdächtige scheint es genug zu geben und mit der Zeit werden es immer mehr. Kluftinger übernimmt selbst die Ermittlungen und muss sich nicht nur mit den Verdächtigen, sondern auch mit dem Internet und seinen Tücken auseinandersetzen.


    Die Autoren haben es geschafft eine interessante Mischung aus unterschiedlichsten Thematiken zusammenzufügen, so dass sich immer neue humorvolle Momente für Kluftinger ergeben. Er entdeckt Facebook für sich, lernt seine Kollegen neu kennen, versucht sein altes Gerümpel zu retten und muss sich mit einer Sekte und einem Grubenbesitzer auseinandersetzen. Hinzu kommt noch die Tagesmutter für seine Enkelin, reichlich Allgäuer Gefluche und die Affenhitze.



    All diese Elemente erzeugen für mich eine Wohlfühlatmosphäre. Es gibt viel zu lachen und zu schmunzeln, es ist spannend und das Buch wird perfekt von den drei Stimmen vorgelesen.


    Spannend ist, wie weit der Interims-Polizeipräsident doch von der heutigen Welt entfernt zu sein scheint. Sowohl seine Englischkenntnisse, als auch sein ziemlich appfreies Smartphone, zu steuernde Drohnen und die naive Herangehensweise an die Herausforderungen der modernen Welt sorgen für reichlich skurrile Momente. Bestellungen in einem hippen Bowl-Restaurant können sich da schon sehr ungewöhnlich entwickeln, ganz zu schweigen von dem kleinen Abstecher, den Kluftinger sich dabei leistet.


    Also für mich ist es ein toller Regionalkrimi mit einem echten, sich oft überschätzenden Original als Hauptcharakter, der sich in immer wieder humorvollen Situationen wiederfindet und sie irgendwie meistert. Die Mischung der Verdächtigen ist interessant und gelungen und die namensgebende Affenhitze bekommt reichlich Raum. Ein Krimi für alle, die Regionalkrimis lieben und die gerne jemandem über die Schulter schauen, dem man privat eher aus der Ferne beim Meistern des Lebens zuschauen möchte. Ein toller 12. Fall, dem hoffentlich noch viele folgen werden.