Marie Anders - Pralinen des Todes

  • Neuners erster Fall

    Pralinen des Todes, Kriminalroman von Marie Anders, 406 Seiten, erschienen im Brinkley – Verlag.


    Mysteriöser Tod eines Frauenschwarms.


    Marc Bergmann wird in der schönen Stadt Salzburg tot auf einer Parkbank aufgefunden. Der zwielichtige Weiberheld, war nicht nur verheiratet, sondern auch verlobt und unterhielt nebenher noch Liebschaften und amouröse Abenteuer mit diversen Damen. Vergiftete Cognac-Pralinen wurden ihm zum Verhängnis. Sein zwielichtiges Leben und seine Promiskuität haben ihm das Leben gekostet. Verdächtige, besonders Damen, gibt es zuhauf. Kein leichter Fall für Inspektor Neuner und sein Team.


    72 kurze Kapitel in auktorialer Erzählweise, flüssig und bildhaft geschrieben, haben mich nur so durch das Buch fliegen lassen. Viele lebhafte Dialoge, auch mitunter sehr humorvoll machten das Lesen zum Vergnügen. Aufgelockert und somit lebendig gestaltet, ist das Schriftbild durch ausländische Floskeln in anderer Form, z.B. auch in kyrillischer Schrift.
    Der Fall ist atmosphärisch dicht geschrieben. Eine interessante und unterhaltsame Geschichte. Sehr spannend und nachvollziehbar erzählt. Bis ganz zum Schluss ist es möglich mit zu ermitteln, gerne habe ich dem Team von Neuner, Staatsanwalt Steiner, Gerichtsmedizinerin Katharina Weid und Carlotta Renner über die Schultern geschaut. Die Ermittler sind durchwegs sympathisch und die eine oder andere Verbindung hat sich schon abgezeichnet, in der Richtung bin ich schon gespannt wie es weitergeht. Ein steiler Spannungsbogen führt zu einer plausiblen Aufklärung des Mordes. Ein wenig zu viel fand ich jedoch die Verwicklungen, als auch noch eine frühere Freundin von Neuner und Steiner ins Spiel kam, letztendlich war ich über die Auflösung erstaunt.


    Ehrlich gestanden bin ich überhaupt nicht betroffen über das Ableben des Opfers, leid tat mir vor allem die Ehefrau, die eigentlich sympathisch ist und von vielen Menschen die ihr nahestehen nach Strich und Faden betrogen wurde. Insgesamt hat mir vorliegender Krimi, im Whodunit-Stil, sehr gut gefallen. Es ist für weitere Folgen auch noch etwas Luft nach oben, die geschilderten Kaffeepausen und Essensverabredungen waren eine Spur zu viel, auch hätte nicht in jedem Kapitel wieder betont werden müssen, wie heiß und schwül es ist. Doch insgesamt ein Lob für diesen Salzburgkrimi, vor allem wegen des Ermittlerteams möchte ich die Serie weiterverfolgen.

    Verdiente vier Sterne. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon