Helge Schneider - Globus Dei: Vom Nordpol bis Patagonien

Helge Schneider - Globus Dei: Vom Nordpol bis Patagonien. Ein Expeditionsroman

Ein Büchlein nur. Von einem, der polarisiert.

Seine Live-Performance ist von einem anderen Stern. Man hat seine Freude dran. Auch wird er der virtuose Musiker sein, der er sein soll. Was der auch können tut, ist Bücher schreiben tun. Das tut er gut machen tun. Mir gefällt es.

Es ist ein kurzer guter Zeitvertreib. Vom Inhalt ist nichts hängen geblieben. In Erinnerung bleibt jedoch die gute Laune, das Gefühl gut und zugleich seltsam unterhalten worden zu sein. Auch in Erinnerung meine Begeisterung über seinen lakonischen von dieser Welt ziemlich losgelösten Nonsens. Das Beste daran. Locker, flockig gediegen, unverkrampft. Oft verlieren die Lustigen, die man von bewegten Bildern her kennt, massiv, wenn man ihren Output in Schrift vor sich hat oder von ihnen geschriebene Bücher. Viele schreiben ihre Witze nicht selber, was völlig okay ist. Aber weshalb dann Bücher schreiben. Bemüht originell. Das Wenige, was ich in die Richtung bisher gelesen habe, bekäme zu 90 Prozent ein Durchgefallen. Gedrechselte Ideen-Verwurschtung. Herz und Pulsschlag fehlen.

Schneider hingegen bietet in diesem Büchlein beides. Ihm scheint der abstruseste Unsinn, wie das Wasser aus einer Quelle, aus der Feder zu fließen. Nicht weniger seine Expeditionsbilder und deren Unterschriften: einfallsreich und trotzdem sinnfrei. Wer also wegen einer Wurzelbehandlung zum Zahnarzt muss, sei dieses Büchlein als praktikable Entführung aus dem Hier und Jetzt empfohlen.

Natürlich gab es keine Expedition. Aber das müsste eigentlich nicht erwähnt werden.

Für Schneider kann man sicherlich niemand begeistern. Denn wer Schneider doof findet, tut das auf der ganzen Linie. Also ist es bestenfalls ein imperativer Hinweis: Helge Schneider kann man in jedem Fall lesen!

Meistens. Dieses Büchlein zum Beispiel kam recht verkrampft und gewollt rüber. Da habe ich mich im ersten Drittel bereits verabschiedet:

Die Memoiren des Rodriguez Faszanatas. Bekenntnisse eines Heiratsschwindlers