Alexa Rudolph - Das Schweigen der Schweine

  • Toxische Beziehungen


    Dieser Krimi spielt in einem kleinen Dorf im Schwarzwald, in dem jeder jeden kennt. Kaum ein Geheimnis kann geheim bleiben und doch gibt es eines, das unbedingt bewahrt werden muss, koste es, was es wolle.

    Es beginnt damit, dass Erna einen Hühnerfuß in der Wäsche findet, die wenig später gestohlen wird, dann liegt ein Schafskopf auf der Fußmatte und wenig später verschwindet Enkelin Leni spurlos. Während man fieberhaft nach Leni sucht, wird der Knecht Igor erschossen aufgefunden und Erna hängt tot über dem Schweinekoben. Was geht hier vor?


    KHK Hans-Josef Poensgen, der nach einer Hooligan-Attacke auf den Rollstuhl angewiesen ist, ermittelt mit seiner Kollegin Lissy. Egal wann und wo sie ermitteln, kommt ihnen der pensionierte Arzt Dr. Ignaz Haberstroh in die Quere. Weiß der mehr, als er preisgibt? Und was hat der alte Franzenbauer mit der Sache zu tun? Es dauert eine geraume Zeit, bis Poensgen die Zusammenhänge erkennt.


    Meine Meinung:


    Dieser erste Krimi von Alexa Rudolph ist recht gut gelungen. Die Familie Lutz und Erna Ketterer mit zwei Söhnen, einer Schwiegertochter und der Enkelin Leni sind ein toxisches Beziehungsgeflecht. Da sind zum einen das Ehepaar Erna und Lutz, das sich nur mehr wenig zu sagen hat, aber an Ritualen festhält. Lutz, der es nicht verwinden kann, dass keiner seiner Söhne den Bauerhof, seinen ganzen Stolz übernehmen wird, ist ein vom Leben enttäuschter, sprachloser Mann, der Gewalt nicht nur subtil ausübt. Das Brüderpaar, das unterschiedlicher nicht sein könnte und zum anderen Schwiegertochter, die Erna bei jeder Gelegenheit
    schlecht macht.

    Dazu kommen noch der alte Franzenbauer und sein eigenbrötlerischer Sohn Basti, den das Schicksal auch ein wenig gebeutelt hat. Und immer wieder taucht der Dr. Haberstroh auf. Die Rolle, die er in diesem Drama spielt, bleibt lange ungelöst. Er stand auf meiner Liste der Verdächtigen ziemlich weit oben.


    Fazit:


    Ein komplexer Krimi, der sich aber gut lesen lässt und 4 Sterne verdient.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)