Agneta Pleijel - Doppelporträt / Dobbeltportræt

  • Kurzmeinung

    Bellis-Perennis
    Ein außergewöhnliches Buch - hat mir gut gefallen
  • Kurzmeinung

    easymarkt3
    Zwei sehr gegensätzliche Künstler kunstvoll porträtiert.
  • Unvergessen

    Agneta Pleijel Doppelporträt Ein Roman über Agatha Christie und Oskar Kokoschka Urachhaus 2022


    Die Autorin beschreibt die Sitzungen für Agatha Christies Portrait von dem Maler Oskar Kokoschka. Auch das DAVOR wird skizziert, wie beide keine Lust dazu haben und überredet werden. Der Maler ist schon alt (genauso wie die Kriminalschriftstellerin) und wohnt nicht in London. Eigentlich möchte er wieder nach Hause, aber seine „jüngere“ Frau freut sich über die „freien“ Stunden, wenn sie ihn bei Agatha Christie zum „malen“ abliefert. Beide kennen sich nicht wirklich. Über Agatha gibt es zwar öfters Bilder in der Zeitung, aber der Maler findet sie so überhaupt nicht sympathisch.


    Die Autorin schreibt nicht in wörtlicher Rede. Oft hat man den Eindruck, als wäre man ein Mäuschen, das beobachtet. Der Leser bleibt außen vor. Es ist also deutlich, dass die Autorin Menschen porträtiert, die schon lange tot sind und damals schon älter waren.


    Es sind zwei durchaus interessante Biografien, die von der Autorin Agneta Pleijel erzählt werden. Teilweise fand ich es etwas humorvoll, aber durchaus sehr interessant. Vor allem, wie beide „zusammen finden“, obwohl sie keine Lust haben für das Portrait.


    Als ich im Internet nach dem „Bild“ gegoogelt habe, stellte ich fest: Dass Agatha in „dünner“ gemalt wurde, als sie ist. Und eigentlich hatte sie doch bei ihrer ersten Begegnung was „exotisches“ angezogen. Das fand ich sehr interessant. Wie der Maler die Autorin sieht. Im Verlauf des Buches ändert sich seine Meinung über die Kriminalautorin, denn er empfindet sie nicht mehr so „oberflächlich“, wie von den Zeitungen dargestellt. Es entsteht eine Freundschaft, auch wenn sie sich nicht wieder sehen. Das Ende ist ein wenig traurig, weil ja beide sterben. Trotzdem hatten sie beide ein erfülltes, schaffensreiches Leben. Am Ende bleibt nur die Nachdenklichkeit.


    Mein – Lesezeichenfees – Fazit:

    Agneta Pleijel hat ein wunderschönes Werk geschaffen, von zwei Künstlern, die nicht vergessen werden. 5 Sterne.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Agneta Pleijel - Doppelporträt“ zu „Agneta Pleijel - Doppelporträt / Dobbeltportræt“ geändert.
  • Ein berühmter Maler malt ein Porträt einer berühmten Krimiautorin. Beide sind schon lange auf der Welt und haben so ihre Eigenarten. Ihre Partner haben die Aufgabe ausgleichend nach außen zu wirken. So zu mindestens ist bei mir der Eindruck entstanden. Nach dem man sich auf sechs Sitzungen geeinigt hat. Müssen sich die beiden allein zusammen raufen. Es kommt zu sehr intensiven Gesprächen, über das Leben, die Kunst und über sehr besondere Menschen und Ereignisse in beider Leben.

    Agatha Christie von dieser Frau hat jeder gehört und die meisten auch etwas gelesen. Oskar Kokoschka ist ein sehr bekannter Maler, berühmt für seine Porträts bekannter Menschen. Auf mich wirken seine Bilder nicht wie gemalt sondern eher gespachtelt, die Farbe sehr dick und grob aufgetragen, daher entsteht der Eindruck von Tiefe, dreidimensional und Lebendigkeit.

    Beim Lesen war das Gefühl ich wäre ein Mäuschen mit im Zimmer und kann ungesehen den Gesprächen dieser beiden grantelnden Personen folgen. Einerseits will jeweils der andere das sie/er redet, aber selber lieber schweigen. Dann, als sie reden, erfährt man aus Sicht der Protagonisten sehr intensive Meilensteine aus ihrem Leben. So als ob sie noch nie mit jemand anderen über dieses persönliche Thema gesprochen haben. Es wirkte sehr intim, im Gegensatz dazu sind die Szenen mit den Angehörigen leicht und locker, vertraut und liebevoll.

    Es ist diese Mischung die das Buch lesenswert macht. Wie ein hüpfender Stein auf dem Wasser.

    Die Protagonisten machen neugierig, das Buch berührt, dann dankbar das man bekannte Persönlichkeiten näher kennengelernt hat.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Zwei sehr gegensätzliche Künstler kunstvoll porträtiert.


    In fiktiven Dialogen und unterhaltsamen Informationen zu den Künstlern Agatha Christie und Oskar Kokoschka formt sich in sechs Sitzungen nicht nur das Porträt der 80-jährigen Krimiautorin, gemalt vom 83-jährigen Kokoschka. Die Liebe und die Kunst beherrschen die Gespräche. Kokoschkas unendliche Liebe zu Alma Mahler füllt die ersten drei von sechs Sitzungen, da die eher scheue Agatha sich erst allmählich öffnet. Eigentlich will sie kein Porträt und betont dies in der vierten Sitzung, Kokoschka bittet jedoch um weitere Zusammenarbeit, mit ihrem Ausdruck und Bewegung, keinem Stillleben. Das weitere Leben beider Künstler, über die Jahrzehnte auch mit Weltkriegen gefüllt, wird bereichert durch Gedanken über Kunst und Leben, über Kommunikation mit Lesern bzw. Kunstliebhabern.


    https://artframe.blogspot.com/…ting-agatha-christie.html

  • Krimiautorin trifft Maler - eine ungewöhnliche Konstellation


    Dieser Roman ist außergewöhnlich, denn zwei höchst unterschiedliche Persönlichkeiten werden miteinander porträtiert: Die Doyenne der Kriminalromane Agatha Christie
    und der Maler Oskar Kokoschka, dessen Porträts manchmal für Kontroversen sorgen.

    Mathew Prichard, Agatha Christies Enkelsohn und ihr Ehemann Max Mallowan finden, dass Agatha zu ihrem 80. Geburtstag mit einem Porträt beschenkt werden soll. Der Künstler soll
    ausgerechnet der 83-jährige Oskar Kokoschka sein.


    Agatha Christie weigert sich anfangs, überhaupt porträtiert zu werden, lässt sich allerdings breitschlagen, Kokoschka einmal kennenzulernen.


    Die beiden höchst unterschiedlichen Charaktere begegnen sich vorerst abwartend. Da Christie nichts über sich selbst erzählen will, beginnt Oskar Kokoschka. Er gibt einige
    zutiefst private Dinge aus seinem Leben preis, wie seine Obsession zu Alma Mahler-Werfel, die darin gipfelt, dass er eine lebensgroße Puppe von ihr anfertigen hat lassen, nachdem Alma ihn für einen anderen Mann verlassen hat.


    In sechs Sitzungen kommen sich Agatha Christie und Oskar Kokoschka näher.


    Meine Meinung:


    Mir hat dieses ungewöhnliche Buch sehr gut gefallen. Obwohl ich üblicherweise mit jenem Schreibstil, der bei der direkten Rede die Redezeichen weglässt, hadere, stört
    es mich diesmal nicht. Diesmal weiß ich ja, wer gerade spricht, da ich „echte“ Biografien beider Künstler kenne und mich auf die Darbietung konzentrieren kann. Der Schreibstil ist lebendig. Ich kann förmlich die beiden sprechen (und denken) hören. Die Sprache mutet poetisch an.


    In diesem Dialog kommen bekannte und weniger bekannte Details aus dem Leben von Agatha Christie (z.B. die elf Tage ihres Verschwindens) und von Oskar Kokoschka ans Tageslicht.


    Fazit:


    Blitzlichter zweier höchst unterschiedlicher Künstlerleben. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)

  • Zwei beeindruckende Persönlichkeiten


    Agatha Christie soll zu ihrem 80. Geburtstag von Oskar Kokoschka porträtiert werden. Widerwillig ist sie damit einverstanden. Sie hat Bedenken, weil sie den Maler nicht kennt und er zu diesem Porträt sechs Sitzungen benötigt. Was soll sie die ganze Zeit mit ihm sprechen.


    Schon das Cover ist sehr gelungen. Agatha Christie sitzt vor einem Spiegel und schaut über ihre Schulter. Auf der Rückseite ist der rauchende Oskar Kokoschka abgebildet. Mir hat der Roman sehr gefallen. Agatha Christie war eine bekannte Krimiautorin, die eigentlich jeder kennt. Oskar Kokoschka war ein gefeierter Maler des Expressionismus. Der Schreibstil ist sehr angenehm. Die Autorin Agneta Pleijel hat die beiden Persönlichkeiten so dargestellt, dass sie mir während dem Lesen bildhaft vor Augen waren und ich den Eindruck hatte, dass so die Begegnung der beiden stattgefunden haben könnte. Die Erzählung ist fiktiv. Aber dieses Porträt von Agatha Christie hat Oskar Kokoschka wirklich angefertigt. Im Buch ist es leider nicht abgedruckt. Diesen Roman empfehle ich sehr gerne weiter.


    Ausgezeichneter historischer Roman über zwei herausragende Persönlichkeiten.