Ali Hazelwood - Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe / The Love Hypothesis

  • Kurzmeinung

    Will&Will
    Absolutes Highlight! Ich bin begeistert!
  • Kurzmeinung

    Enigmae
    Ab der Hälfte nur noch überflogen. Total vorhersehbare Schmachterei ohne Atmosphäre oder Stimmung
  • Inhalt:

    Biologie-Doktorandin Olive glaubt an Wissenschaft – nicht an etwas Unkontrollierbares wie die Liebe. Dank ihrer Freundin Anh sieht sie sich plötzlich gezwungen, eine Beziehung vorzutäuschen, und küsst in ihrer Not den erstbesten Mann, der ihr über den Weg läuft. Nicht nur, dass dieser Kuss eine Kette irrationaler Gefühle auslöst – der Geküsste entpuppt sich zudem als Adam Carlsen: größter Labortyrann von ganz Stanford. Schon bald droht nicht nur Olives wissenschaftliche Karriere über dem Bunsenbrenner geröstet zu werden, auch ihre Verwicklung mit Carlsen fühlt sich mehr nach oxidativer Reaktion als romantischer Reduktion an, und Olive muss dringend ihre Gefühle einer Analyse unterziehen... (Quelle: Aufbau Verlag)


    Über die Autorin:

    Ali Hazelwood ist eine vielfach veröffentlichte Autorin (sofern man sich nicht scheut, ihre sämtlichen Artikel über Hirnforschung mitzuzählen, die natürlich von niemand anderem als wissenschaftlichen Gutachtern zur Kenntnis genommen wurden – und die, leider, nicht immer mit einem Happy End aufwarten können). In Italien geboren, hat Ali in Deutschland und Japan gelebt, bevor sie in die USA ging, um in Neurobiologie zu promovieren. Vor Kurzem wurde sie zur Professorin berufen, was niemanden mehr schockiert als sie selbst. Wenn sie nicht arbeitet, liebt sie es, laufen zu gehen, Lollipop-Küchlein zu naschen und Science-Fiction-Filme in Begleitung ihrer zwei katzenartigen Lehensherrn zu gucken (manchmal auch in Begleitung ihres geringfügig weniger katzenartigen Ehemanns). (Quelle: Aufbau Verlag)


    Meine Meinung:

    Das Buch fand ich insgesamt nicht schlecht. Es hat zumindest ein originelles Setting rundum das Thema Wissenschaft und Forschung inmitten von strengen Professoren und gestressten angehenden Doktoranden der Stanford Universität in Kalifornien. Und geschrieben wurde das Ganze von einer Autorin, die sich auskennt (s.o.). Man merkt dem Buch absolut an, dass es jemand geschrieben hat, der sich in diesem Bereich bereits ausgiebig bewegt hat. Ein paar kleine wissenschaftliche Anekdoten findet man an vielen Stellen und das gefiel mir wirklich gut. Wenn ich etwas mag, dann gut recherchierte Bücher.


    Leider war es das aber auch schon, was die Abgrenzung zum Durchschnitts-Liebesroman angeht. Denn die Romanze selbst funktioniert leider nur, weil es zu einigen ziemlich unglaubwürdigen Situationen kommt und einige Personen mal wieder der Auffassung sind, es sei besser, nicht miteinander Tacheles zu sprechen. Der Einstieg ins Buch repräsentiert da sehr gut die darauffolgenden 300 Seiten: Die 26jährige Olive möchte ihrer besten Freundin und Kommilitonin Anh dabei helfen ihren aktuellen Schwarm Jeremy endlich mal ernster ins Auge zu fassen. Jeremy war nämlich eigentlich Olives letztes Date, allerdings hat dieser sich gleich zu Beginn viel besser mit ihrer Freundin verstanden. Damit Anh also ohne schlechtem Gewissen auf Jeremy zugehen kann, behauptet Olive schon wieder ein neues Date zu haben. Unverhofft taucht dann allerdings Anh abends im Labor auf und damit Olive nicht auffliegt (schließlich hat sie ja behauptet auf einem Date zu sein), schmeißt sie sich vollkommen blind an den nächsten Kerl, der ihr im Flur entgegen kommt. Und natürlich ist dieser Jemand niemand geringeres als Adam Carlson, berühmt-berüchtigter Biologie-Professor, der schon mehrere Studenten zum weinen gebracht hat und allgemein als mürrisches A*** bekannt ist.


    Wer jetzt denkt: "Bah, wer will denn über eine Romanze mit einem Biologie-Professor lesen?!" Dem sei gesagt: Adam ist ein Ausnahmetalent und deshalb zwar Professor, aber erst 34. Außerdem sieht er natürlich hervorragend aus und hat dank seiner Vorliebe für morgendlichen Sport einen Adonis-Körper. Es wird auch gleich zu Beginn klargestellt, dass Adam nicht Olives Professor ist und somit die moralische Frage über Professor-Student-Beziehungen ziemlich schnell aus dem Weg geräumt.


    Zurück zum eigentlichen Thema: Erst jemandem seinen Mund ins Gesicht zu pressen und danach zu schauen, wer es ist, fand ich schon etwas fragwürdig (bis hin zu "unmöglich" - ist die mit geschlossenen Augen durch den Flur, oder wie?). Ehrlich gestanden, hätte ich über dieses seltsame Zusammentreffen aber auch ohne große Anstrengung hinwegsehen können. Im weiteren Verlauf der Geschichte kommt es aber noch zu einigen weiteren Situationen, die für mich nur wenig nachvollziehbar waren und offensichtlich nur dazu dienten, der Romanze den nötigen Inhalt zu geben. Mit ein bisschen mehr Weitsicht wären die meisten Situationen eigentlich gar nicht zustande gekommen. Aber dann wäre das Buch auch nach 70 Seiten zu Ende gewesen, also ist das natürlich auch keine Lösung. Zumindest aber hat die Grundkonstellation einigermaßen gepasst: Sowohl Olive, als auch Adam müssen feststellen, dass es durchaus Vorteile hat eine gemeinsame Beziehung vorzutäuschen. So hat Olive ganz klar zum Liebesglück ihrer Freundin beigetragen und Adam erhofft sich dadurch die kürzlich eingefrorenen finanziellen Mittel für seine Forschung zu erhalten. Denn die Uni-Leitung hat Wind davon bekommen, dass er von anderen Universitäten umworben wird und eine Beziehung würde den Eindruck einer gewissen Sesshaftigkeit erwecken und könnte daher für Adam zum Positiven ausgelegt werden.


    Im Großen und Ganzen sind die Entwicklungen recht vorhersehbar, aber das finde ich jetzt nicht wirklich verwerflich. In Liebesromanen kommt es ja eher auf das "wie" an und das hat zumindest auch in diesem Buch einige schöne Seufzer in mir hervorgerufen. Leider kommen dazwischen aber auch einige Augenroller und sobald das Augenroll-Seufz-Verhältnis zu sehr kippt, büßt es für mich doch an Lesespaß ein.


    Adam bleibt mir etwas zu blass, andere Charaktere machen eine recht holprige 180°-Wendung, um der Story zu dienen, Offensichtliches wird gern mal übersehen und vieles andere ist einfach sehr klischeebeladen. Dabei ist die Story jetzt gar nicht mal so verzwickt, als das man das nicht irgendwie hätte eleganter lösen können. Hätte man nicht nur den Protagonisten, sondern auch dem Plot etwas mehr Liebe geschenkt, hätte es aus meiner Sicht ein sehr gutes Buch werden können.


    Fazit: Dieses Buch, von dem ich bislang nur Gutes gehört hatte, ist aus meiner Sicht eher Durchschnitt. Ein interessantes Setting mit sympathischen Charakteren, aber eher holprigen Entwicklung und einigen Augenrollern zwischendrin. Dennoch fand ich es insgesamt recht amüsant. Es gibt durchaus tiefgreifendere Liebesromane, aber mit entsprechend angepasster Erwartungshaltung kann man diese Story hier sicherlich genießen.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    "The worth of a book is to be measured by what you can carry away from it."

    - James Bryce

  • einige Personen mal wieder der Auffassung sind, es sei besser, nicht miteinander Tacheles zu sprechen

    Wenn die Leute einfach mal miteinander reden würden, gäbe es mindestens die Hälfte aller Liebesromane und -filme nicht :lol:

  • So romantisch, so lustig und so herzerwärmend!

    Olive bewirbt sich als Doktorandin in Stanford und trifft einen Mann, an den sie die nächsten Jahre immer wieder denken muss, obwohl sie ihn nicht mal richtig gesehen hat dank ihrer abgelaufenen Kontaktlinsen.


    Bereits bei diesem ersten Kapitel musste ich so lachen über Olive, die so verpeilt ist und auch so wenig selbstbewusst. Sie ist sehr sympathisch in ihrer Unsicherheit und in ihren Zweifeln und ich konnte ihre Handlungen gut nachvollziehen, auch wenn ich ihr sehr oft zurufen wollte "Mädchen, tu das nicht". Aber aus Angst und Unsicherheit reagiert sie eben nicht immer rational.


    Eigentlich passt dieses Buch überhaupt nicht in mein Beuteschema, aber Olive hat mich gleich in ihren Bann gezogen und auch der attraktive, unnahbare Adam, der hinter seiner erfolgreichen Fassade des Wissenschaftlers in Liebesdingen wohl eher unerfahren und unsicher ist.


    Der Roman ist flüssig geschrieben und liest sich sehr schnell. Der Schreibstil ist locker und humorvoll. Und obwohl manche Situationen fast schon grotesk wirken und manchmal hart an der Grenze des Glaubwürdigen vorbeischrammen, hat es mir trotzdem sehr gut gefallen. Ich lese eine solche Liebesgeschichte nicht unbedingt mit dem Anspruch, dass das wirklich genau so passieren könnte, sondern um unterhalten zu werden und für schöne, leichte Lesestunden.


    Das Cover ist eher ungewöhnlich für einen Liebesroman und auch der Titel und genau das hat mich darauf aufmerksam werden lassen.


    Fazit: ein etwas ungewöhnlicher Liebesroman vor dem Hintergrund der Naturwissenschaften mit liebenswerten Figuren und super Unterhaltung!

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    2024 gelesen: 15 Bücher / 6388 Seiten


    :study: Schönwald - Philipp Oehmke

    :study: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! - Dora Heldt

  • Alles beginnt gleich mit diesem unbedachten, überstürzten Kuss zwischen Biologie-Doktorandin Olive und Professor Adam Carlsen. Um ihre beste Freundin Anh zu überzeugen, dass sie wirklich auf dem angeblichen Date ist und nicht zu nächtlicher Zeit wieder heimlich im Labor werkelt, küsst sie den erst besten Mann und das ist ausgerechnet der als Tyrann der Labore bekannte Adam. Anh interessiert sich für Olives Ex-Date Jeremy, will aber keine weiteren Schritte machen, da sie fürchtet, dass sie damit Olive verletzen könnte. Also gibt Olive vor, längst wieder neu zu daten, damit sie Freundin Ahn nicht im Weg steht.


    Klingt kompliziert? Genau, denn nun beginne die Verwicklungen erst richtig. Und die aufeinander aufbauenden Lügen, die die Situation oft weiter unmöglich machen.

    Dieser Liebesroman ist vom Setting einmalig, etwas ganz Außergewöhnliches. Er spielt im Labor- und Forschungsumfeld, unter den Doktoranden und eben ihren Professoren. Situation und Umfeld sind ausgefallen gewählt. Es gibt manche Stellen zum Schmunzeln. Olive und auch Adam sind mir beide sympathisch, wobei Adam etwas undurchschaubarer bleibt. Mit Anh, Malcolm und Holden gibt es interessante Nebenfiguren. Und ein „Bösewicht“ taucht auch noch auf. Die Atmosphäre und die Umstände der Doktoranden werden von der Autorin gut vermittelt.


    Man ist ganz gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickelt. Da sie sich zum weiteren Ausbau ihrer angeblichen Beziehung auf ein wöchentliches Fake Date einigen, geht die Beziehung schrittchenweise voran, bis zu einer heftigen, unerwarteten Entwicklung, die zum Katalysator wird und ein ernstes Thema einfließen lässt.


    Im Original heißt der Roman The Love Hypothesis und dazu passend beginnt jedes Kapitel mit einer Hypothese bezüglich der Liebe.


    Ich würde gerne weitere Bücher der Autorin lesen.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • zwei charmante Nerds

    Das bunt gestaltete Cover und der rosa Buchschnitt sind ein wahrer Hingucker im Buchregal. Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe von Ali Hazelwood ist ein sehr innovativer Liebesroman und ist den Hype, meiner Meinung nach, wert. Das wissenschaftliche Setting, beispielsweise ein Labor oder Kongresse, konnte mich begeistern obwohl ich nicht Wissenschaft-Affin bin. Ich habe es genossen einen humorvollen Roman zu lesen mit vielen charmanten Charakteren. Olive Smith ist mir total ans Herz gewachsen. Sie war sehr nahbar und ich konnte ihre Entscheidungen und ihre Probleme gut verstehen. Zu Adam Carlsen hatte ich anfänglich keine besondere Bindung jedoch änderte sich dies rasch und er entwickelte sich zu einem sympathischen Mann. Das Buch spricht wichtige Themen an. Dieser Roman war für mich ein Wohlfühl-Buch und ein Highlight im Liebes-Genre.

  • Fantastisch!


    Das Buchcover gefällt mir überhaupt nicht, das Buch wäre mir aufgrund von dem Cover nie in der Buchhandlung aufgefallen. Da ist das Cover von der englischsprachigen Ausgabe wesentlich besser.


    Doch auch wenn das Cover nicht gelungen ist, ist die Geschichte fantastisch; ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Es ist leicht, unterhaltsam, mit sehr sympathischen Charakteren und vielen witzigen Dialogen. Ja, es gibt Schwächen: es ist eine vorhersehbare Liebesgeschichte, einem ist sofort klar, um wen es sich in dem Prolog ging; Adam (der männliche Protagonist) ist zu perfekt, doch diese Schwächen haben mich bei diesem Buch überhaupt nicht gestört.


    Für mich ist "Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe" ein Buch, das ich definitiv erneut lesen werde (am liebsten sofort) und das ich auch weiterempfehlen kann. Ich kann es kaum erwarten, das nächste Buch von Ali Hazelwood ("Das irrationale Vorkommnis der Liebe", Erscheinungstermin im Dezember 2022) zu lesen.

  • ein tolles Buch


    Worum geht es?

    Olive, Biologie-Doktorandin, behauptet ihrer Freundin gegenüber ein Date zu haben, damit diese sich beruhigt mit Olives Exfreund trifft. Um ihr eigens Date zu beweisen, küsst Olive spontan den nächstbesten Mann neben ihr. Damit handelt es sich ausgerechnet um Adam, den unfreundlichsten und arrogantesten Wissenschaftler in ganz Stanford.


    Worum geht es wirklich?

    Zukunft, Dinge für die man einsteht und Loyalität


    Lesenswert?

    Ja, eine wirklich schöne Geschichte. Vorweg: Die Handlung kommt nicht komplett ohne Klischees aus und bei dem Buch handelt es sich um eine RomCom. Aber was für eine! Damit Olives Freundin Anh ohne schlechtes Gewissen mit Olives Exfreund ausgeht, behauptet Olive spontan, selbst zu daten und muss dafür überraschend jemanden küssen. Sie schnappt sich den erstbesten und erst dabei fällt ihr auf, wen sie sich ausgesucht hat: Adam Carlsen ist bekannt, berüchtigt und nicht sonderlich beliebt, da er als äußerst streng und emotionslos gilt. Weil der eine Kuss natürlich nicht ausreicht, muss Olive eine Beziehung mit Adam vortäuschen. Dafür gibt es ganz klare Regeln und Vereinbarungen. Aber natürlich kommt alles etwas anders, als die beiden notgedrungen Zeit miteinander verbringen müssen.

    Mich hat das Setting und das ganze Thema Promotion (in Naturwissenschaften) an amerikanischen Universitäten sehr gefallen. Es wirkt alles so lebendig, realitätsnah und nachvollziehbar. Fand ich echt interessant.

    Zudem sind Olive und Adam (und die beiden in Kombination) echt süß und angenehm und nicht überzogen. Man merkt Olive ihre Unsicherheit und Unerfahrenheit deutlich an, Adam wirkt da eher wie der passende Ruhepol.

    Auch die Freund*innenschaften der beiden mit den anderen Personen am Campus fand ich gut gemacht und größtenteils echt wohltuend. Da hat einfach alles gestimmt.

    Obwohl diese Story romantisch und humorvoll ist greift sie dennoch ernste Themen auf und behandelt diese meiner Meinung nach recht gut und ohne unnötiges Drama.

    Der Schreibstil ist erfrischend, schön lesbar und auch das Hörbuch ist richtig gut gemacht.

    Kleine Kritik für die dauernde Erwähnung von Adams großem Körper - das war einfach ein bisschen zu viel. Und auch das Cover finde ich nicht wirklich schön.

    Wer aber eine gute unterhaltsame Story mit Witz und Romantik lesen möchte (Protagonist*innen Mitte 20 bis Mitte 30), der ist hier genau richtig. Der Hype um dieses Buch ist meiner Meinung nach berechtigt!

  • Rezension: „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ von Ali Hazelwood


    Autor/in: Ali Hazelwood

    Titel: Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe

    Genre: Liebesroman

    Erschienen: Februar 2022

    ISBN: 978-3-352-00971-6


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Die Unvernunft der Liebe

    Biologie-Doktorandin Olive glaubt an Wissenschaft – nicht an etwas Unkontrollierbares wie die Liebe. Dank ihrer Freundin Anh sieht sie sich plötzlich gezwungen, eine Beziehung vorzutäuschen, und küsst in ihrer Not den erstbesten Mann, der ihr über den Weg läuft. Nicht nur, dass dieser Kuss eine Kette irrationaler Gefühle auslöst – der Geküsste entpuppt sich zudem als Adam Carlsen: größter Labortyrann von ganz Stanford. Schon bald droht nicht nur Olives wissenschaftliche Karriere über dem Bunsenbrenner geröstet zu werden, auch ihre Verwicklung mit Carlsen fühlt sich mehr nach oxidativer Reaktion als romantischer Reduktion an, und Olive muss dringend ihre Gefühle einer Analyse unterziehen …


    Buchtitel und Coverdesign

    Das Cover zu diesem Buch ist gleichzeitig schlicht und bunt gehalten. Es ist in fünf Teile bzw. Farben – gelb, pink, lila, grün, weiß – aufgeteilt, während der Titel mittig in schwarz-weißer Schrift in fünf Zeilen platziert wurde. Darunter ist, ebenfalls in schwarz-weiß, eine Frau mit stark nach hinten geneigtem Kopf, Rock und Bluse als Kleidung und offenen langen dunklen Haaren abgedruckt, die ein bisschen so wirkt, als würde sie nach oben schweben wollen. Grundsätzlich muss ich leider sagen, dass das Cover meinen persönlichen Geschmack überhaupt nicht trifft. Es ist anders als alles, was im Moment so auf dem Markt ist und gehypt wird, aber gerade deshalb ist es mir auch ins Auge gesprungen. Zur Geschichte finde ich es witzigerweise sogar passend, aber eine Schönheit ist es wahrlich nicht – da gefällt mir das Original um einiges besser!

    Der Titel klingt für mich gewissermaßen nach einem wissenschaftlichen Experiment. Aber kann man mit Liebe experimentieren? Er verbindet die Wissenschaft mit der Romantik, was mich neugierig gemacht hat und mir insgesamt auch durchaus gefallen hat. Ich war sehr gespannt, was mich in dieser Geschichte wirklich erwarten würde, als ich mit dem Lesen begonnen habe.


    Charaktere

    Olive ist 26 Jahre alt und Biologie-Doktorandin in Stanford. Sie liebt die Wissenschaft und ihre besten Freunde Anh und Malcom, wobei letzterer zugleich auch ihr WG-Mitbewohner ist. Ihr großes Ziel ist es eine Heilung für Bauchspeicheldrüsenkrebs zu finden, seit ihre Mutter vor Jahren daran gestorben ist. Olive ist schüchtern und zurückhaltend. Sie hinterfragt viele Dinge und neigt zum Stottern, wenn sie gerade nervös ist. Vom Charakter her scheint sie ein wenig chaotisch zu sein, ist aber immer für ihre Freunde da und will nur das Beste für sie.

    Dr. Adam Carlsen ist ein herausragender Wissenschaftler und gleichzeitig Stanfords Labortyrann Nummer Eins. Er ist Anfang 30 und wirkt auf die meisten arrogant, unnahbar und gemein. An den meisten Tagen ist er zudem ein ziemlicher Miesepeter und nahezu unausstehlich. Auch wenn Adam es nicht immer leicht in seiner akademischen Laufbahn hatte, ist sein bester Freund Holden, mit dem er zusammen aufgewachsen ist, fast der Einzige, der seine nette Seite kennt und zu sehen bekommt. Bis er nach und nach auftaut, als eine ganz bestimmte Frau etwas mehr in sein Leben tritt …


    Schreibstil und Handlung

    „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ ist für mich das erste Buch von Autorin Ali Hazelwood und zugleich auch das erste Buch aus dem ‚Rütten & Loening‘-Verlag. Die Geschichte um Olive und Adam ist in der dritten Person, aus Sicht einen allwissenden Erzählers, geschrieben und leider muss ich sagen, dass ich dieses Mal nicht sonderlich gut damit zurechtgekommen bin. Normalerweise habe ich mit dieser Erzählperspektive überhaupt keine Schwierigkeiten, aber in diesem Fall war dieser Stil irgendwie stellenweise stark gewöhnungsbedürftig und ich wurde des Öfteren rausgebracht. Wie viele andere Rezensionen ebenfalls ausgesagt haben, gab es vereinzelte Stellen, die besonders stark aufgefallen sind, weshalb ich leider davon ausgehen muss, dass es sich auch bei meinen Leseschwierigkeiten um ein kleines Übersetzungsdilemma handelt … Aus diesem Grund sind an einigen Stellen auch die intensiveren Gefühle der Protagonisten für meine Begriffe nicht so gut herübergekommen. Hinzu kamen dann noch eine Menge Fachbegriffe, die das Leseerlebnis für mich als absoluter Laie ebenfalls ein wenig getrübt haben. Trotzdem schaffte Ali Hazelwood es, mir mit ihren spielerisch angehauchten Dialogen zwischen unseren Protagonisten immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und der lockere und insgesamt überaus humorvolle Schreibstil haben mich nicht nur einmal lauthals zum Lachen gebracht. Was den Humor-Aspekt angeht eindeutig ein gelungenes Buch!

    Besonders herausragend war für mich das akademische Setting an der Universität Stanford. Es war sehr erfrischend, gut geschrieben und wirkte auf mich durchweg realistisch. Könnte auch daran liegen, dass Ali Hazelwood selbst Neurowissenschaftlerin ist und als Professorin arbeitet, aber das zeugt letztendlich nur davon, dass sie in mehr als nur eine Sache gut ist. Auch anhand der Kapitel ist der wissenschaftliche Teil deutlich geworden, denn bevor die Handlung voranschritt, ist eine Hypothese über die Liebe formuliert worden, die sozusagen die Einleitung bildete. Olive und Adam erleben eine Fake-Dating-Lovestory. Für mich ist das eins meiner absoluten Lieblingstropes und auch diese Geschichte hat mir dahingehend sehr gut gefallen. Es gab interessante Handlungsentwicklungen, zunehmende gegenseitige Anziehung samt intensiveren Gefühlen und auch kleinere Nebenhandlungen, die mein Interesse geweckt haben – alles in allem hat das Buch eine gute Unterhaltung geboten. Einzig Olives beste Freundin Anh war mir etwas zu extrem in ihrem Verhalten – regelrecht aufdringlich und übergriffig. Dass durch die gewählte Erzählperspektive ein paar Gefühle oder auch sexy Momente etwas auf der Strecke geblieben sind, war zu erwarten, hat das Vergnügen ein wenig getrübt, aber die Geschichte nicht zu drastisch heruntergerissen. Auch das gegen Ende noch eine etwas ernstere Thematik ihren Anteil bekommen hat, fand ich gut. Dieser Bereich wurde zwar nicht sonderlich ausschweifend behandelt, war aber durchaus akzeptabel eingefädelt, obwohl ich insgesamt mir doch ein wenig mehr Informationen und generell ein weniger abgehacktes Ende gewünscht hätte.


    Fazit

    Eine Geschichte über die Wissenschaft – und Liebe. Ein außergewöhnliches Setting mit ernsten Themen, großartigem Humor und Charakteren, die man nur lieb gewinnen kann. Trotz einiger Probleme bezüglich der Erzählperspektive bin gerne bereit weitere Bücher von Ali Hazelwood zu lesen.


    Bewertung: 4 YYYY von 5 Sternen

  • Inhalt:

    Biologie-Doktorandin Olive glaubt an Wissenschaft – nicht an etwas Unkontrollierbares wie die Liebe. Dank ihrer Freundin Anh sieht sie sich plötzlich gezwungen, eine Beziehung vorzutäuschen, und küsst in ihrer Not den erstbesten Mann, der ihr über den Weg läuft. Nicht nur, dass dieser Kuss eine Kette irrationaler Gefühle auslöst – der Geküsste entpuppt sich zudem als Adam Carlsen: größter Labortyrann von ganz Stanford. Schon bald droht nicht nur Olives wissenschaftliche Karriere über dem Bunsenbrenner geröstet zu werden, auch ihre Verwicklung mit Carlsen fühlt sich mehr nach oxidativer Reaktion als romantischer Reduktion an, und Olive muss dringend ihre Gefühle einer Analyse unterziehen …


    Rezension:

    Um ihre beste Freundin Anh davon zu überzeugen, dass sie wirklich über Jeremy hinweg ist, damit Anh ihn guten Gewissens daten kann, küsst Olive den erstbesten Mann, der ihr über den Weg läuft.

    Dieser entpuppt sich ausgerechnet als Dr. Adam Carlsen, wegen dessen mehr als die Hälfte der Bilogiestudenten von Stanford ihre Disputation verschieben müssen.

    Um Anh vollends zu überzeugen, einigen Olive und Adam sich darauf, einige Wochen eine Beziehung vorzutäuschen und Olive muss schnell feststellen, dass der kritische und fiese Adam auch eine liebevolle und hilfsbereite Seite besitzt und sie sich immer stärker zu ihm hingezogen fühlt.


    "Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe" ist ein Einzelband von Ali Hazelwood, der aus der personalen Erzählperspektive der sechsundzwanzig Jahre alten Olive Smith erzählt wird.


    Olive ist Biologie-Doktorandin an der Biologischen Fakultät von Stanford und liebt Naturwissenschaften über alles.

    Neben ihrer besten Freundin Anh steht sie ihrem Mitbewohner Malcolm sehr nahe, aber ansonsten lebt Olive eher zurückgezogen, wobei sie auch viel Zeit im Labor verbringt und kaum Zeit für andere Aktivitäten hat. Sie musste schon viele Verluste verkraften, die dafür gesorgt haben, dass Olive kaum jemanden richtig an sich heranlässt, aber für diejenigen, die ihr wichtig sind, würde sie alles tun. Ich mochte Olive richtig gerne, auch wenn es dank der personalen Erzählperspektive etwas gedauert hat, bis ich mit ihr warm geworden bin.


    Olive möchte ihre beste Freundin Anh davon überzeugen, dass sie über Jeremy, mit dem sie nur auf ein paar lockeren Dates war, hinweg ist, denn obwohl Anh total in Jeremy verknallt ist, möchte sie ihn trotz Olives Versicherungen, dass sie nichts für Jeremy empfindet, nicht daten.

    Also müssen Taten her und Olive küsst ausgerechnet Dr. Adam Carlsen, einen Lehrstuhlinhaber, der durch seine harte und zum Teil fiese Kritik berühmt und berüchtigt ist!

    Doch ein Kuss reicht nicht, um Anh zu überzeugen und so findet sich Olive in einer Fake-Beziehung wieder, von der sie beide allerdings profitieren können und Olive ist überrascht, wie gut sie sich mit Adam versteht. So gut, dass sie schon bald mehr für ihn empfindet.


    Adam kann sehr fies zu seinen Studenten sein, aber zu Olive war er immer nett, liebevoll und sehr hilfsbereit. Auch ihn mochte ich richtig gerne!

    Die beiden sind natürlich sehr intelligent und nicht auf den Mund gefallen, sodass die Dialoge sehr klug und richtig unterhaltsam waren!

    Auch das akademische Setting hat mir total gut gefallen, auch weil ich noch nicht viele Bücher gelesen habe, in denen die Wissenschaft eine so große Rolle gespielt hat.

    Ich fand es auch klasse, dass Ali Hazelwood darauf eingegangen ist, wie wenig Frauen im Vergleich zu den Männern Naturwissenschaften studieren oder ihren Doktor in Naturwissenschaften machen und welchen Herausforderungen sie sich zum Teil stellen müssen!

    Die Geschichte ließ sich richtig gut lesen, nur den Mittelteil fand ich etwas schwächer, auch weil ich manches etwas vorhersehbar fand, trotzdem hat es mir insgesamt richtig gut gefallen und ich möchte auf jeden Fall noch mehr von Ali Hazelwood lesen!


    Fazit:

    "Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe" von Ali Hazelwood hat mir richtig gut gefallen!

    Ich mochte Olive und Adam sehr gerne und die Dialoge konnten mich sehr gut unterhalten! Auch das akademische Setting mochte ich sehr gerne und die Geschichte ließ sich sehr gut lesen!

    Ich vergebe vier Kleeblätter!

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ali Hazelwood - The Love Hypothesis


    Da die vorherigen Rezensenten den Inhalt schon ausführlich zusammen gefasst haben, spare ich mir das an dieser Stelle.


    Meinung:

    Ich hatte im Vorfeld nur Gutes von diesem Buch gehört und habe mich schon sehr darauf gefreut. Endlich wieder mal ein Roman, der aus der Masse heraus sticht, habe ich mir gedacht.

    Naja, leider stimmte das für mich nicht so ganz.


    Das Positive zuerst. Ich fand das wissenschaftliche Setting wirklich ganz toll. Man merkt, dass sich die Autorin in diesem Bereich auskennt und zu Hause fühlt. Ich arbeite selbst in einem Forschungslabor (wenn auch nicht in einem so bekannten wie im Buch :) ) und die Art und Weise wie das Arbeiten beschrieben wird, ist mit minimalen Abstrichen sehr authentisch. Das hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen, da ich bei anderen Büchern mit ähnlichem Setting fast immer feststelle, dass der/die AutorIn nicht gut recherchiert hat was die Arbeit in einem Labor betrifft und oftmals nur Klischees bedient werden á la CSI.

    Ich habe das Buch im englischen Original gelesen und der Schreibstil war sehr flüssig und gut zu lesen. Ich bin durch die Seiten geflogen und ich denke, dass auch die wissenschaftlichen Teile so erklärt wurden, dass sich dabei niemand langweilt oder sie nicht versteht.


    Damit kommen wir nun zu den Dingen, die mir nicht ganz so gut gefallen haben.

    Der Plot an sich ist meiner Meinung nach nämlich leider ziemlich gewöhnlich. Wieder einmal besteht im Grunde das einzige Problem darin, dass die Protagonisten einfach nicht miteinander reden und nur auf Grund von Vermutungen und nicht gerade logischen Schlussfolgerungen handeln.

    Diese Art von "künstlichen Problemen" können mich schon lange nicht mehr so richtig begeistern.

    Außerdem ist der männliche Protagonist Adam für meinen Geschmack als Figur nicht fertig ausgearbeitet worden. Für mich wirkte er über weite Strecken des Buches mehr wie eine leblose Hülle.


    Ein weiterer Punkt, der mir nicht so richtig gefallen hat, war das Ende. Es war meiner Meinung nach viel zu abrupt. Da hätte ich mir zumindest ein längeres Gespräch zwischen den Protagonisten gewünscht, in dem alles Relevante in mehr als 5 Sätzen abgehandelt wird.


    Fazit:

    Trotz all der von mir kritisierten Punkte, hat mir das Buch alles in allem ganz gut gefallen und hat mich unterhalten. Es ist ein solider Liebesroman, der bei mir vor allem mit seinem gut recherchierten Setting und dem guten Schreibstil gepunktet hat.

    Alleinig die Handlung konnte sich für mich leider nicht so richtig von der Masse an ähnlichen Büchern abheben.


    Von mir gibt es solide :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    "Wenn du einen Garten und dazu noch eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen." (Cicero)