Maren Vivien Haase - Fly Into My Soul

  • Verlag: Blanvalet

    Bindung: Broschiert

    Seitenzahl: 448

    Erscheinungstermin: Januar 2022


    Über die Autorin:

    Maren Vivien Haase wurde 1992 in Freiburg im Breisgau geboren und absolvierte dort ihr Germanistikstudium. Schon als Kind stand für sie fest, dass sie all die Geschichten zu Papier bringen muss, die ihr im Kopf herumspuken. Das Hip-Hop-Tanzen mit ihrer Crew »Dope Skit« gehört seit über zwölf Jahren ebenso zu ihr wie YouTube und Instagram, wo sie über Serien, Bücher und Filme spricht.


    Meine Meinung:


    * Netter Reihenabschluss *


    Ein letztes Mal öffnen sich die Türen zu New Yorks legendärem Move-District-Tanzstudio und endlich bekommt auch Brody, auf den ich seit Band 2 der Reihe ganz besonders neugierig war, seine eigene Geschichte!


    Wer ihn nicht besser kennt, könnte den attraktiven jungen Mann leicht als grummelig und introvertiert einstufen, doch seine Freunde wissen, dass Brody ein ebenso loyaler, aufrichtiger wie auch humorvoller Mensch ist, auf den man sich immer verlassen kann. Davon spürt die für einen Werbedreh nach New York zurückgekehrte Mackenzie West zunächst allerdings nichts, im Gegenteil. Brody begegnet ihr mit frostiger Gleichgültigkeit und lässt sich höchstens gelegentlich zu einem genervten Augenrollen oder einem schnippischen Kommentar herab. Wieso verhält er sich so sonderbar? Mag er generell keine Influencer oder hat er ein persönliches Problem mit ihr – womöglich, weil er indirekt mit Mackenzies alter Clique in Kontakt ist und bisher nichts Gutes von der erfolgreichen Tänzerin gehört hat? Zugegeben, ihr Abgang vor 3 Jahren war alles andere als rühmlich – aber hat nicht jeder Mensch eine zweite Chance verdient, zumal mittlerweile so viel Zeit vergangen ist und sowohl Dax als auch Austin beide jeweils in einer glücklichen neuen Beziehung sind? Widerwillig ertappt Mackenzie sich dabei, dass sie Brodys Sympathie gewinnen und hinter seine grüblerische Fassade blicken möchte, dabei hätte sie gerade eigentlich ganz andere Sorgen, denn ihr Management sitzt ihr im Nacken und schreckt vor nichts zurück, um sie weiterhin auf Erfolgskurs zu halten…

    Wie die beiden Vorgängerwerke ist auch das von Glitzerpartikeln überzogene Cover des finalen Bandes der New-Adult-Reihe von Autorin Maren Vivien Haase ein absoluter Eyecatcher und gefällt mir ausgesprochen gut.


    Was die Story und den Schreibstil betrifft, bin ich dieses Mal nicht gaaaanz so überzeugt. Nicht falsch verstehen, ich rede hier von Jammern auf hohem Niveau – aber dennoch, es häuften sich ein paar Punkte, die einzeln betrachtet nicht sonderlich bedeutungsvoll wirken, in ihrer Gesamtheit allerdings dafür gesorgt haben, dass der Reihenabschluss für mich etwas hinter Teil 1 und 2 zurückbleibt.


    1. Die Wiederholungen! Nicht nur, dass Mackenzie im Laufe der Handlung gleich 2x von einem Fan namens Katie angesprochen wird (New York ist schließlich riesig und sicherlich leben sehr viele Katies dort), aber mindestens 5x "zupfte" ein Lächeln oder ein Schmunzeln an den Mundwinkeln von jemandem, und von den 1001 Farben fange ich gar nicht erst an – gefühlt wurde jeder Gegenstand, jedes Kleidungsstück, jede Haarfarbe mit der jeweiligen Farbe beschrieben; bei manchen Dingen mag das Sinn machen, mir wurde es irgendwann zu viel.


    2. Der für das Make-up verantwortliche Angestellte wurde in meinen Augen ziemlich stereotypisch beschrieben – glitzernde Paillettenjacke, falsche Wimpern und anstatt normal zu reden, "flötet" oder "trällert" er. Das erschien mir einfach zu over the top.


    3. Das Thema Social Media nimmt einen Großteil der Handlung ein. Tatsächlich hatte ich das Gefühl, fast ausschließlich davon zu lesen, nach dem Motto: 'Oh, und nebenbei wurde auch noch ein bisschen getanzt'. Die ganze Zeit las ich nur Content, Kooperation und Instagram-Story hier, Reichweite und Followerzahl da. Mackenzie war für mich keine Tänzerin, sondern eher eine Influencerin, die eben zufällig gut tanzen kann. Ich weiß, ich weiß, das Gegenteil wird betont, sie WILL ja um jeden Preis hauptsächlich tanzen, aber rein vom Leseanteil der betreffenden Passagen war das Verhältnis für mich unausgewogen. Zu viel Media, zu wenige Moves.


    4. Die Wortwahl in den Dialogen erschien mit manchmal recht unrealistisch, irgendwie gezwungen lustig/jung/hip. Ich meine: "»Mmh lecker, eine verschwitzte Olivia ist alles, was ich mir gerade gewünscht habe.« – »Backen halten, sonst zieh ich dir eins über die Rübe«" Wer redet denn im echten Leben so? Auch dass Figuren sich zum Teil mit vollem Namen anreden oder Elodie zu Brody "großer Bruder" sagt – das wirkte auf mich nicht authentisch. (Aber das ist generell ein Pet Peeve von mir; auch in Filmen/Serien finde ich es ganz furchtbar, wenn Charaktere sich mit Tantchen, Schwesterherz, etc. ansprechen.)


    5. Hinsichtlich einer bestimmten Entwicklung hätte ich auf etwas mehr Kreativität als "eine kleine süße Klausel" gehofft – immerhin kommen große Managementfirmen in solchen Angelegenheiten nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommen und sichern sich rechtlich nach allen Seiten ab. Auch Brodys Grund für seine Social-Media-Abneigung hätte gerne etwas intensiver behandelt werden können, so hatte es den Charakter von einer schnell hingeworfenen Erklärung, damit der Plot Sinn macht.


    Nichtsdestotrotz habe ich die Geschichte, die aus Mackenzies Perspektive erzählt wird, insgesamt gerne gelesen und freute mich, vertraute Gesichter der Tanz-Clique wiederzusehen! Sie und Brody sind sympathische Hauptfiguren. Außerdem finde ich die Message, welche die Autorin hier geschickt eingeflochten hat, enorm wichtig: Das Leben auf Instagram ist nicht das echte Leben und man sollte niemals das Gefühl haben, sich verbiegen zu müssen, um die Erwartungshaltung anderer zu erfüllen; jeder ist schön, so wie er / sie ist. Gerade heutzutage kann man diese Botschaft nicht ausdrücklich genug betonen.


    Fazit: 3 ½ Sterne. Ein Muss für alle Fans der Move-District-Reihe und eine nette Lektüre für New-Adult-Liebhaber.

  • Rezension: „Fly into my Soul“ von Maren Vivien Haase


    Autor/in: Maren Vivien Haase

    Titel: Fly into my Soul

    Reihe/Band: Move District, Band 3

    Genre: New Adult

    Erschienen: Januar 2022

    ISBN: B08YWZKHPR


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über das Random House Bloggerportal zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Sie verkörpert alles, was er hasst, und dennoch kann er sich ihrem Feuer nicht entziehen.

    Für die Kooperation mit einer Sportmarke wird die erfolgreiche Tänzerin und Influencerin Mackenzie nach New York geschickt. Den Content für ihre Videos soll sie ausgerechnet im Move District einstudieren – ihrem ehemaligen Tanzstudio, das sie seit einem Eklat nicht mehr betreten hat. Auch ihre alte Clique ist wenig begeistert über das Wiedersehen und gibt Mackenzie keine Chance, ihre Sicht auf die damaligen Vorfälle zu schildern. Nur Brody, der ihr als Videograf für den Job zur Seite gestellt wird, weiß zum Glück von nichts. Denn Mackenzie mag den zurückhaltenden und kreativen Brody auf Anhieb. Allerdings gefällt Mackenzies Management gar nicht, dass die beiden miteinander anbandeln …


    Buch-/Reihentitel und Coverdesign

    Das Cover von „Fly into my soul“ ist erneut ein absoluter Blickfang! Die verschiedenen rosafarbenen Töne, gepaart mit vereinzelten bordeaux- bzw. lilafarbenen Vermischungen im oberen und unteren Bereich, glitzern und funkeln geradezu um die Wette. Es ist eine abstrakte Darstellung gewählt worden, die, genau wie bei den Vorgängerbänden, überhaupt nichts mit dem Inhalt der Geschichte zu tun hat. Die farblich dargestellten Formen erinnern an breite Pinselstriche, als würde man eine große Leinwand bemalen. Der Titel der Geschichte ist in großen Blockbuchstaben über die komplette Front abgedruckt. Maren Vivien Haase ist als Autorin am oberen Rand erkenntlich gemacht worden.

    „Fly into my soul“ bedeutet ins Deutsche übersetzt so viel wie „Flieg in meine Seele“ und verspricht meiner Meinung nach eine äußerst emotionale und tiefgründige Geschichte zu werden. Es wirkt, als würde es ziemlich Wertvolles thematisiert werden, allerdings frage ich mich, ob es sich dabei wirklich um das Tanzen handelt oder vielmehr etwas anderes damit gemeint ist? Der Reihenname ‚Move District‘ bezieht sich, wie bereits aus „Dance into my world“ und „Step into my heart“ bekannt ist, auf den Namen des Tanzstudios, dass auch in diesem dritten Teil wieder ein stückweit als Setting fungiert.


    Charaktere

    Mackenzie West war bisher nur ein Name, den wir bereits in Band 1 und 2 der „Move District“-Reihe kannten, denn sie hatte eine sowohl mit Austin als auch Dax eine gemeinsame Vergangenheit. Allerdings konnten wir sie nie persönlich kennenlernen, denn sie ist vor drei Jahren für einen Job ans andere Ende des Landes gezogen. Nun ist sie wieder zurück, als Influencerin bekannter und erfolgreicher als je zuvor, um ein Video für eine Sportmarken-Kooperation zu drehen. Mackenzie ist eine begnadete Tänzerin und wollte eigentlich nie etwas anderes. Sie ist unglaublich ehrgeizig, gleichzeitig aber auch ziemlich unsicher – vor allem in Bezug auf die Vergangenheit und ihre Freunde im Move District.

    Brody kennen wir ebenfalls bereits, denn er ist der stille und eher zurückhaltende Mitbewohnerin von Olivia, deren Geschichte wir im zweiten Band der Reihe lesen durften. Er ist Videograf, hat gerade sein Studium abgeschlossen und arbeitet zur Zeit als Kameramann für verschiedene Werbedrehs. Brody ist ein bisschen grummelig und legt oftmals ein genervtes Augenrollen und ein hohes Maß an Gleichgültigkeit an den Tag. Gerade in Bezug auf Influencer und Social Media ist er sehr von Vorurteilen behaftet, skeptisch und hinterfragend. Wenn man ihn allerdings etwas näher kennt, dann ist er der aufrichtigste, loyalste und humorvollste Freund, den man sich wünschen kann – und das trotz seiner etwas mürrischen Seite.


    Schreibstil und Handlung

    Die Geschichte in „Fly into my soul“ ist durchgehend in der ersten Person aus Mackenzies Sichtweise in einem linearen Verlauf geschrieben. Der Schreibstil von Autorin Maren Vivien Haase war wieder sehr angenehm zu lesen, locker und leicht, auch wenn es mir, wie bereits bei den Vorgängern, teilweise wieder zu viele Beschreibungen gewesen sind, die stellenweise auch nicht wirklich individuell waren. Auch der Einstieg in die Geschichte war nicht ganz so einfach, denn gerade zu Anfang hat es gefühlte Ewigkeiten gedauert, bis endlich mal was passierte. Im Kontrast dazu, passierte gerade gegen Ende hin ziemlich viel auf einmal, was eher gehetzt wirkte und mich etwas frustriert hat. Trotz allem habe ich die Geschichte innerhalb recht kurzer Zeit gelesen, denn irgendwie konnte sie mich schon mitreißen, was wohl an dem ganzen aufgebauschten Geheimnis um Mackenzie aus den Vorgängerbänden gelegen hat, denn neugierig war ich definitiv. Ansonsten bot die Geschichte stilistisch einige recht bildhafte und lebendige Beschreibungen, die das ganze mit einigen humorvollen Szenen abrundeten.

    In diesem dritten Band der „Move District“-Reihe stand eindeutig das Leben von Protagonistin Mackenzie im Fokus und nicht das Tanzen oder die Beziehung zwischen ihr und Brody. Besonders der Themenbereich um Social Media in Mackenzies Leben lässt das Tanzen ganz stark hinter sich zurück, was ich wirklich sehr schade fand, denn das hat diese Reihe eigentlich für mich ausgemacht. Die wenigen vorhandenen Tanzelemente waren allerdings wieder großartig dargestellt und auch das New-York-Setting hat sein positives Flair versprüht. Auch das Wiedersehen mit all den bereits bekannten Charakteren hat mir sehr viel Freude bereitet, ebenso wie das nähere Kennenlernen von Mackenzie und Brody. Beide waren auf ihre ganz eigene Art sympathisch, wirkten mit ihren Ecken und Kanten durchweg natürlich und authentisch. Einzig die Reaktion und das erneute Zusammentreffen der Clique mitsamt Mackenzie empfand ich als recht unrealistisch. Jahrelanger Groll und Unverständnis haben sich in null Komma nichts in Luft aufgelöst und sie wird wieder mit ausgebreiteten Armen empfangen. Auch ein wirkliches Aussprechen hat es nicht gegeben … ich weiß ja nicht. Die verschiedenen Entwicklungen im Hinblick auf ihr Leben mit Social Media und als Influencerin waren sehr interessant. Als Bloggerin konnte ich teilweise dieses ständige Content produzieren, Storys drehen oder neue Kooperationen an Land ziehen verstehen, allerdings viel wichtiger an diesem Teil der Geschichte war eigentlich der Teil mit dem Druck und der Verzweiflung. Leider wurde auch dieser Handlungspart viel zu schnell abgehandelt und aufgelöst. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob man wirklich von einer Auflösung sprechen kann. Auch wurden vermehrt sehr starke Klischees verwendet, die mir gerade in Bezug auf gewisse Personengruppen nicht sehr gut gefallen haben. Tja, was soll ich sagen – auf der einen Seite habe ich die Geschichte wirklich sehr gerne gelesen, auf der anderen Seite war ich aber irgendwie auch enttäuscht. Dieser dritte Band war so ganz anders als die beiden davor und hat leider einiges an Erwartungen nicht erfüllt.


    Fazit

    Ein schöner Abschlussband der „Move District“-Reihe, der sich sowohl äußerlicher Schönheit als auch innerlichen Kritikpunkten nahtlos hinter seinen Vorgängerbänden einreiht. Leider durfte ich allerdings feststellen, dass die Storys eher kurzweiliger Natur sind und nicht unbedingt lange im Gedächtnis bleiben – sehr schade!


    Bewertung: 3 YYY von 5 Sternen