Michael Robotham - Wenn Du mir gehörst! / When You Are Mine

  • Kurzmeinung

    Ayell
    Irgendwie hatte es der Autor am Ende dann doch etwas eilig, ansonsten gut
  • Kurzmeinung

    mapefue
    Robotham seziert psychotische Frauenfreundschaft
  • 🌟Ein ruhiger, dennoch spannender und psychologischer Spannungsroman über häusliche Gewalt und einer toxischen Freundschaft!🌟



    Der jungen Londoner Polizistin Phil McCarthy steht eine große Karriere bevor. Bis sie zu einem Fall häuslicher Gewalt gerufen wird. Denn der Täter ist ein hochdekorierter Detective, der seine Geliebte Tempe schwer misshandelt hat. Als Phil diese zu schützen versucht, wird sie suspendiert. Zumindest Tempe zeigt sich dankbar: Die beiden Frauen werden enge Freundinnen, sind bald unzertrennlich. Doch allmählich wird Phil misstrauisch: Etwas an der Geschichte der jungen Frau scheint nicht zu stimmen. Ist Tempe wirklich ein unschuldiges Opfer? Spätestens, als eine erste Leiche in Phils’ Umfeld auftaucht, weiß sie nicht mehr, wem sie trauen kann …



    ,,Wenn du mir gehörst" von Michael Robotham ist am 20. Dezember 2021 im Goldmann-Verlag erschienen und das Buch ist somit das neueste Werk des Autors. Dies ist ein ruhiger Thriller, dessen Handlung mich besonders durch den intensiv psychologischen Teil begeistern konnte. Dieser Spannungsroman handelt um häusliche Gewalt und einer toxischen Freundschaft, der einige überraschende Wendungen parat hält. Ich war von der ersten Seite an mitten im Leben von Philomena (Phil) McCarthy, die mit elf Jahren eine Bombenexplosion miterlebt hat. Dieses tragische Ereignis hat sie dazu animiert, Polizistin zu werden, für die Tochter eines der berüchtigtsten Großkriminellen Londons ein ungewöhnlicher Berufswunsch. Für Ihren Traum musste sie hart kämpfen, denn mit ihrem familiären Hintergrund war sie als Polizistin nicht gerne gesehen. Als sie endlich einen Job gefunden hat und von ihren Kollegen und Vorgesetzten akzeptiert wird, beginnt ein Alptraum, der ihr ihre gesamte Zukunft kostet. Als sie zu einem Fall häuslicher Gewalt gerufen wird, entpuppt sich der Täter als hochdekorierter Detective. Obwohl dieser seine Geliebte Tempe Brown sichtlich misshandelt hat, begeht sie einen folgenschweren Fehler. Denn die Polizistin soll den Vorfall nicht an die große Glocke hängen und vertuschen. Doch sie weigert sich, stellt sich sofort auf die Seite des Opfers und wehrt sich gegen DS Goodall. Nach diesem Vorfall wird Phil von ihren Kollegen angefeindet und die erste Suspendierung folgt. Nachdem Phil das Opfer Tempe ins Frauenhaus untergebracht hat, freunden sie sich an und sie verbringen immer mehr Zeit miteinander. Was am Anfang nach Dankbarkeit aussieht, entpuppt sich schleichend als Teufelskreis. Denn Tempe benimmt sich immer merkwürdiger, nach und nach schleicht sie sich in Phils’ Leben und sie lässt ihr damit kaum mehr Luft zum Atmen. Selbst die Beziehung zu Phils' Verlobten Henry leidet deutlich unter der innigen Freundschaft zwischen Phil und Tempe.


    DS Goodall versucht mit allen Mitteln, Tempe zu finden und er macht Phil deutlich klar, dass sie sich aus seinem Leben raushalten soll. Aber sie wühlt weiter in seiner Vergangenheit rum und versucht somit zu beweisen, dass er nicht das erste Mal eine Frau geschlagen hat. Als Phil misstrauisch gegenüber Tempe wird, gräbt sie auch in ihrer Vergangenheit und sie fragt sich, ob sie wirklich ein unschuldiges Opfer ist. Denn sie erfährt einiges, was ihr Bild von ihrer Freundin in ein anderes Licht rückt. Als zwei Morde geschehen, weiß die Polizistin überhaupt nicht mehr, wem sie überhaupt noch trauen kann. Ihr Leben droht zu zerbrechen und sie bittet ihren Vater um Hilfe.


    Es wird komplett aus Phils’ Perspektive geschrieben, weshalb die Handlung sehr authentisch und lebendig rüberkam. Auch bildlich konnte ich dem Inhalt sehr gut folgen. Obwohl einige Momente, zum Beispiel ihre Beziehung zu Henry, sehr detailliert und ausschweifend erzählt worden sind, hat es dem Gesamtinhalt nicht geschadet. Es ist, wie erwähnt, eine ruhige Handlung, die sich langsam aber sicher immer mehr zuspitzt. Auf der Suche nach der Wahrheit wurde nicht nur Phil, sondern auch ich lange auf die Folter gespannt. Es haben sich Wendungen ergeben, die ich nicht erwartet habe. Dadurch hat sich ein guter Spannungsbogen aufgebaut, aber auch emotional konnte mich diese Geschichte sehr gut erreichen. Tempe ist ein undurchsichtiger Charakter, der mich ebenfalls immer wieder überraschen konnte. Ich wurde oft auf falsche Fährten geführt, das Ende kam komplett anders als erwartet.


    Phils’ Gefühle gegenüber ihrer Familie wurden regelmäßig angesprochen. Obwohl sie den Kontakt jahrelang zu ihrem Vater und dem Rest seiner Familie gemieden hat, ändert eine Einladung zu seinem Geburtstag etwas in ihr. Ihre Entscheidungen, Gedanken und Gefühle konnte ich sehr gut verstehen, denn sie will nicht mit ihm und seiner kriminellen Familienbande in einen Topf geworfen werden. Die Ereignisse überschlagen sich immer wieder-mit ungeahnten Folgen. Die angespannte, beklemmende Atmosphäre war hier durchgehend vorhanden, die ich deutlich spüren konnte. Psychologische Elemente wurden gut eingearbeitet, sodass der Plot schlüssig und glaubwürdig rüberkam.


    Durch den angenehm flüssigen Schreibstil und den Kapiteln, die eine angenehme Länge haben, sorgte die Geschichte für einen schnellen Lesefluss. Phil war mir von Anfang an sehr sympathisch, auch wenn sie hin und wieder Entscheidungen getroffen hat, die ihr Leben auf den Kopf gestellt haben. Da sie Stärken und vor allem auch Schwächen hat, kam ihr Charakter sehr authentisch rüber. Ihre Freundschaft zu Tempe fand ich sehr interessant, da sie ziemlich auf die Probe gestellt wurde. Es ist eine komplexe und undurchsichtige Handlung, die eine dichte Atmosphäre enthält und somit für fesselnde Lesestunden gesorgt hat. Die verzweifelten Versuche der Protagonisten, die sich auf die Suche nach der Wahrheit begeben haben, haben mich bestens unterhalten. Insgesamt ist der Psychothriller packend, unvorhersehbar und abwechslungsreich, weshalb ich eine klare Leseempfehlung ausspreche!

    🌟🌟🌟🌟🌟

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Michael Robotham - Wenn Du mir gehörst!“ zu „Michael Robotham - Wenn Du mir gehörst! / When You Are Mine“ geändert.
  • Auf Michael Robotham ist Verlass. :thumleft: Ganz gleich, was man von ihm liest, es ist spannend und unterhaltsam. Dabei kann er sowohl ruhig als auch actionreich. Dieser Roman war eher ruhiger Natur, mit vielen psychologischen Spielchen. Dennoch baut der Autor durchgängig Spannung auf, von der ersten bis zur letzten Seite. Ohne überraschenden Wendungen blieb die Geschichte auch nicht. Dem Autor gelingt es immer mich in einen Sog zu ziehen, dabei passiert nicht unbedingt viel äußerlich, dafür innerlich. Viele Gedanken, viele Überlegungen, was ist die Wahrheit, was nicht. :-k Man ist als Leser ganz schön beschäftigt mit Rätsel lösen. Man hat zwar seine Verdachtsmomente, doch letztendlich bestätigten sie sich nicht. Da hat der Autor wieder für das Unerwartete gesorgt. Mich hat das Buch aus einer kleinen Leseflaute geholt. :dance:

    Und ich bin dafür sehr dankbar. Es gibt :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne und eine Empfehlung.

    2024: Bücher: 73/Seiten: 32 187

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    Dalai Lama

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  • Toxische Freundin

    Die junge Londoner Polizistin Phil McCarty wird mit ihrem Kollegen zu einem Fall mit häuslicher Gewalt gerufen. Ein Mann, ein hochdekorierter Detective, hat seine Geliebte Tempe schwer misshandelt. Phil versucht sie zu schützen und ermittelt eigenmächtig gegen den Detective. Das hat die Folge, dass sie dafür suspendiert wird. Tempe zeigt sich trotzdem dankbar und schnell freunden die beiden sich an. Doch nach einiger Zeit wird Phil misstrauisch. Irgendwas an der Geschichte scheint nicht zu stimmen...

    Erwartet habe ich hier einen wirklich spannenden Psychothriller gemischt mit einer Ermittlungsarbeit, aber irgendwie wurde ich etwas enttäuscht. Zu Beginn war die Spannung nur recht moderat und alles wurde sehr ausschweifend erzählt.

    Einige Schwierigkeiten haben mir auch die Zeitsprünge von den einzelnen Kapiteln bereitet. Im nächsten Kapitel war man irgendwie quasi schon drei Wochen weiter, was sich aber erst beim Lesen herauskristallisiert hat. Hier hätte ich mir kleine Zeitangaben am Kapitelanfang gewünscht.

    Der Autor hat hier brisante Themen wie häusliche Gewalt, Stalking sowie toxische Beziehungen verarbeitet. Alles tolle Themen für einen spannenden Psychothriller aber dennoch irgendwie in der Art und Weise nichts Neues.

    Phil McCarty war mir bereits am Anfang sehr sympathisch. Allein durch ihr Hobby Karate, welches ich mit ihr teile, und ihrer Art mochte ich sie. Dann aber konnte ich einige Handlungen nicht so ganz nachvollziehen und als ihr alles über den Kopf gewachsen ist, musste Daddy es wieder grade biegen. Das hat sie etwas hilflos dargestellt.

    Die Handlung ansich wirkte dadurch etwas gestelzt und vorhersehbar. Den Schreibstil des Autors mochte ich. Es lies sich flüssig und angenehm lesen und dadurch, dass er dialogreich schreibt, wurde es mit den Protagonisten auch lebendig.

    Mein Fazit:

    Hat mich nicht ganz vom Hocker gehauen. Das kann er definitiv besser. Für mal so zwischendurch ganz okay, aber man darf keine große Spannung erwarten. Daher von mir 3,5 Sterne. Wer es lesen möchte, darf es gerne tun.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Als deklarierter Robotham-Fan warte ich auf den dritten Teil der Haven-Cormac-Reihe. Zur Überbrückung den Stand-Alone-Thriller Wenn du mir gehörst, erschienen 2021.


    Robotham hat ein Faible für exzentrische Frauencharaktere. In der Cyrus Haven-Reihe ist es Evie, hier sind es gleich zwei besondere Typen: Philomena „Phil“ McCarthy, PC der London Metropolitan Police und Tempe, Opfer und Täterin zugleich.

    Die 27-jährige McCarthy hat es trotz des kriminellen Hintergrunds ihrer Familie in den Polizeidienst geschafft. Freunde oder gar Anerkennung im beruflichen Umfeld gibt es nicht. Dafür gibt es Henry - in ein paar Monaten soll Hochzeit gefeiert werden.


    McCarthy wird zu einem Einsatz gerufen: Eine junge Frau wir in ihrer Wohnung brutal zusammengeschlagen. Der Täter ist der hochdekorierte Detective Sergeant Darren Goodall, der seine Geliebte Tempe misshandelt hat. Als Godall McCarthy angreift ringt sie ihn zu Boden. McCarthy checkt weitere Gewalttaten von Goodall, ohne dass es je zur Anklage kam. Zufall? Oder hält jemand die schützende Hand über ihn? McCarthy wird suspendiert. Ist das das Ende ihrer Polizeikarriere?


    Goodalls letztes Opfer Tempe zeigt sich ihrer Retterin Phil gegenüber äußerst dankbar. Die beiden Frauen werden sogar enge Freundinnen. Doch Phil wird zunehmend misstrauisch: Etwas an der Geschichte der jungen Frau scheint nicht zu stimmen. Ist Tempe wirklich ein unschuldiges Opfer? Spätestens, als eine erste Leiche in Phils Umfeld auftaucht, weiß sie nicht mehr, wem sie trauen kann.


    Es ist ein Roman über häusliche Gewalt, toxische Freundschaften und familiäre Konflikte. Tempe ist eine Frau, die um jeden Preis Anerkennung erheischen will, zuvorkommend und zu jeder Gelegenheit um die Phils Freundschaft buhlt. Sie ist eine Turbo-Klette, sie baucht Liebe und glaubt in Phil die ideale Person gefunden zu haben. Tempe leidet unter dem Weißer-Ritter- oder auch Helden-Syndrom. Ihr Selbstwertgefühl gründet sich auf ihrer Fähigkeit, die Probleme anderer Menschen zu lösen. In zunehmend verstörende Weise wird sie Teil von Phils Leben und plant sogar deren Hochzeit mit ihrem Verlobten Henry.


    Ein weiterer Schwerpunkt im Roman sind die korrupten Polizisten, die das Gesetz gerne in die eigenen Hände nehmen, genau wie Vater McCarthy und seine Brüder.


    Mit diesem cleveren Plot steigert sich die Spannung bis zum Schluss, und hat sich der Leser für eine Lösung entschieden, gibt eine weitere überraschende Wendung, bis sich zum starken Ende die Ereignisse überschlagen. Der effektive Schreibstil fördert das Lesevergnügen und damit liefert Robotham einen weiteren Thriller der Extraklasse.

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