Zoran Drvenkar - WIR

  • Kurzmeinung

    Pasghetti
    Kraftvolle Worte, einzigartiger Schreibstil!
  • Kurzmeinung

    hennie
    Ich fand es einfach nur furchtbar!
  • Ich durfte vorab das Buch unentgeltlich rezensieren. Dies hatte keinen Einfluss auf meine ehrliche Meinung.


    Da ich mittleren Alters bin, war ich sehr neugierig auf diesen Thriller, der eher an die jüngere Generation gerichtet ist. Doch bin ich positiv überrascht.


    Das Buch handelt von einer 5köpfigen Mädchenclique im Alter von 15/16 Jahren. Das bringt bereits durch das Alter einiges an Spannung mit. Sie kommen aus unterschiedlichen Familien, die sich recht wenig um die Jugendlichen sorgen bzw. kümmern. So hat jede sehr viel Freiheiten. Aktuell sind Ferien und man wundert sich nicht besonders, dass sie einige Tage weg sind. Was mir sehr gut gefiel, dass das meiste tatsächlich so ablaufen könnte. In diesem Alter sind die Jugendlichen sehr nachdenklich, probieren sich aus, fühlen sich in der Gruppe unbesiegbar, stellen vieles in Frage usw. So spielen hier auch starke Drogen eine Rolle. Welche Auswirkungen die Einnahme hat und auch welche Gefahr darin besteht. Der Kontakt damit ist tatsächlich so und wird nicht beschönigt. So kommt es, dass ein Mädchen sehr große Probleme damit haben wird. Dann spielt es auch in der Großstadt Berlin, teilweise Marzahn. Auch da finde ich es, als Landei, sehr nachvollziehbar. Das Thema Mädchenhandel und Prostitution ist auch gegenwärtig. So schlittern die Mädchen in sehr große Schwierigkeiten. Immer wieder von Emotionen gelenkt. Der Gruppenzusammenhalt lässt alles am Ende wieder gut werden.


    Ich glaube, das Buch wird va. die jüngeren Leser erreichen. Man wird nicht gemaßregelt, aber verschiedene reale Themen werden damit mit einer Leichtigkeit und einem Verständnis in dieses Buch integriert.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Danke für deine Rezension, agathe72 . Auf dieses Buch freue ich mich so unendlich!!! :lechz: Hast du "DU" von Zoran Drvenkar gelesen? Mich würden total die Parallelen/Zusammenhänge interessieren. :bounce:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Fünf MusketierInnen


    Fünf Freundinnen aus Berlin Charlottenburg haben gerade ihren Realschulabschluss hinter sich gebracht. „Vorbei“, der Slogan des neuen Tattoos am Handgelenk, die Zukunft kann also beginnen! Doch eines der Mädchen meldet sich nicht mehr und sie ist auch nicht zu erreichen, bis plötzlich ein merkwürdig kryptischer Hiferuf eingeht, ihre ratlosen Freundinnen machen sich auf die Suche.


    Im Roman „Wir - die süßen kleinen Schlampen“, von Autor Zoran Drvenkar heißt es „Alle für Eine, Eine für Alle“, eine modere ziemlich abgedrehte Musketier-Version aus der Hauptstadt. Tara, Stinke, Nessie, Rute und Schnappi, machen sich auf, um das Böse zu bekämpfen, das hinter jeder Ecke lauern kann, selbst im familiären Bereich ist man nicht sicher. Sie führen uns auch in eine verrohte Welt, die hinter jeder Ecke lauern kann, denn die Sucht nach Geld, ist ohne Tabu. Aber die Mädels fühlen sich unantastbar, unsterblich und sie sind unzertrennlich! Der Autor dreht die Perspektive einfach um und lässt seine Figuren lebendig werden und erzählen, so wie ihnen der Schnabel gewachsen ist;).

    Ganz schön rotzig und frech, da wird sogar der übelste Verbrecher rot! Eine besondere Dynamik entwickelt die Handlung auch durch seinen häufigen Figurenwechsel, die Geschichte schreitet dahin, immer aus einem anderen Blickwinkel erzählt und beleuchtet. Absolut toll gemacht, rasant und abwechslungsreich. Dazu kommt ein frisch frecher Schreibstil in Jugendsprache mit reichlich Wortwitz zu so ernsthaften Themen wie Drogen, Menschenhandel und kriminellen Vereinigungen.

    Das Buchcover ist nicht sonderlich spektakulär, ehr etwas düster gehalten, wie ein Thriller;) passt aber recht gut, denn es geht nicht um Friede, Freude, Eierkuchen.


    Mein Fazit:

    Brillante Mischung zwischen rabenschwarzem Humor und ernsten Themen, ist dieser unterhaltsame Jugendroman zwar ein wenig abgedreht, aber auch ein toller Lesethrill, der selbst mir Oma;) gut gefallen hat! Daumen hoch:).

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :tanzensolo:  :tanzensolo: :tanzensolo: :tanzensolo: :tanzensolo:

  • „Und die Welt drehte sich einfach weiter, als wäre nichts geschehen.“


    Die fünfköpfige Mädchenclique ist wirklich taff. Stinke, Schnappi, Taja, Rute und Nessi sind beste Freundinnen und haben einen Slogan: „Wir sind unantastbar, unsterblich, unzertrennlich und Niemand kann uns was.“ Sie haben die Realschule gerade abgeschlossen und wollen den Sommer nun zusammen genießen.


    Dann verschwindet Taja spurlos, eine Woche meldet sie sich nicht, geht nicht ans Telefon und keiner von den Mädels weiß, wo sie abgeblieben ist. Die Vier machen sich sorgen und dann kommt eine SMS von Taja: „KMT“. Ganz klar, Tja braucht Hilfe und die wird sie von ihren vier Freundinnen auch uneingeschränkt bekommen. Obwohl sie nicht wissen, was und wie sie es anstellen sollen, sie machen sich auf den Weg. Was ihnen dabei alles passiert und wie die Geschichte endet, hatte ich nicht erwartet.

    Seite 65: „Alleine sind wir Pfeifen, nur gemeinsam sind wir stark.“


    Fazit:


    Der Autor Zoran Drvenkar schreibt mit „WIR, die süßen Schlampen“ ein Buch, was mich anfangs überforderte. Die Mädchenclique hat mich völlig verwirrt und ich konnte nicht verstehen, wie sie ticken.


    Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen. Die wechselnden Kapitel sind aus Sicht der jeweiligen Person geschrieben. Die derbe jugendliche Sprache und die lockere Lebensweise, die ich in den ersten Seiten las, hat mich dazu verleitet es wegzulegen mit dem Gedanken, ich breche hier ab. Ich gab dem Buch aber noch eine Chance und ich habe es nicht bereut, denn als ich mich mit der Sprache und den Figuren „angefreundet“ hatte, habe ich mich tief in die Geschichte und das Tempo hineinziehen lassen.


    Die Charaktere liebt oder hasst man. Ich mochte die Mädels nach kurzer Zeit alle. Jede hat ihre eigene Geschichte und Eigenheit, die sie liebenswert machte. Hier hat der Autor eine Clique zusammengestellt, die sicher in der Realität nicht zu finden ist, aber im Buch ist sie tough, frech und liebenswert. Sicher ist ihr Lebensstil, ihre Ansichten, der Umgang mit Sex und Drogen nicht realitätsnah, aber er passt in die Umgebung von Berlin und ist eben eine fantastische Geschichte.


    Ausgeben als Thriller bin ich von der Spannung ein wenig enttäuscht. Sicher gab es sie, aber für dieses Genre, auch wenn es im Jugendbreich ist, war sie mir zu wenig vorhanden und nicht greifbar. Es gab Szenen, da habe ich gedacht, jetzt ja jetzt, aber leider waren diese Sequenzen ein wenig zu rar angesiedelt.


    Das Ende hat mir gut gefallen. Alle losen Fäden wurden zusammengeführt und ergaben für mich ein stimmiges Gesamtbild. Aber Vorsicht, der Anfang mit „Stinkes Worten“ ist echt verwirrend und derbst geschrieben, aber danach wird es einfacher. Daher vergebe ich hier 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."

    Antoine de Saint-Exupéry. Aus: Der kleine Prinz

  • Unrealistische Handlung


    Ungefähr vor zwei Jahren las ich von Zoran Drvenkar das wundervolle Buch „Licht und Schatten“, eine fantastische Geschichte voller kreativer Ideen. Das war einer der Gründe, warum ich das neue Jugendbuch von ihm lesen wollte.

    Meine Enttäuschung ist sehr groß. Nach ca. 100 Seiten wollte ich abbrechen, weil mich die fünf „süßen Schlampen" nur nervten. Fünf Mädchen: Das sind Stinke, Rute, Nessi, Schnappi und Taja, die gerade ihren Realschulabschluß in der Tasche haben und „Vorbei“ auf ihre Handgelenke tätowieren ließen.

    Was ich am meisten vermisste, war der realistische Bezug zum wahren Leben von Jugendlichen in der Altersklasse, zum wahren Leben überhaupt. Es sind junge Mädchen im noch pubertären Alter von 16 Jahren, die sich benehmen und so tun, als wären sie mindestens doppelt so alt. Gleich zu Beginn des Buches werden die sexuellen Praktiken von Rute und ihr Verhalten zu einem Jungen als sehr verstörend geschildert. Sie kommt mir vor wie eine gelangweilte Professionelle, Blick zur Decke, Blick auf die Uhr, während er an ihr rummacht! Es waren vor allem die sehr jungen weiblichen Charaktere, die mir das Lesen nicht einfach machten.

    Ihr Slogan lautet: „Wir sind unantastbar, unsterblich, unzertrennlich und niemand kann uns was" (auf dem hinteren Buchumschlag) . Das bringen sie auch so zum Ausdruck. Sie pflegen zeitweise einen rotzigen Umgangston, nehmen Drogen, sie saufen, verkehren in Bars, vögeln rum – eine von ihnen ist bereits schwanger und weiß nicht von wem.

    Stellenweise werden Erkenntnisse eingestreut, die auf mich wie Kalendersprüche wirken und altklug aus dem Mund von 16jährigen:

    S. 9 von Stinke: „Wahre Liebe funktioniert nicht, wenn du dich selbst nicht liebst.“

    S. 106 von Schnappi: „Wir sind viel zu alt, um jung zu sein.“

    Nachdem ich das Buch mit viel Unwillen endlich fertig gelesen habe, weiß ich nicht, was für eine Botschaft hier übermittelt werden soll. Freundschaft, Jugendliebe, Zusammenhalt anhand von Themen wie Drogengenuss, Mädchenhandel, Prostitution, Brutalität, Gewalt? Berlin scheint ein einziger riesiger Abgrund zu sein, will man diesem „Thriller" glauben schenken.

    Keine Empfehlung, vor allem nicht für Jugendliche! :bewertung1von5: