Christoph Heiden - Tod in Jena /Sündenspiel

  • Kurzmeinung

    wampy
    Das spürbare Potential wurde nicht ausgeschöpft
  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Ein sehr spannender Krimi, der kurzzeitig den Atem stocken lässt.
  • Klappentext:
    Die Tochter des Jenaer Bürgermeisters wird das Opfer von K.o.-Tropfen. Ein dummer Zufall oder das Kalkül eines skrupellosen Verbrechers? Die Kommissare Henry Kilmer und Linda Liedke ermitteln im Theatermilieu, doch die Welt des Spiels und der Masken will ihre Geheimnisse nicht offenbaren. Was soll der Vorhang verhüllen: die Obsessionen eines Regisseurs? Eine perfide Intrige? Oder doch etwas ganz anderes?

    Mit gesenktem Kopf dämmert Ben Schilling dahin. (1. Satz - Seite 7)

    Mein Leseeindruck:
    Im Umfeld eines Theater Ensemble ermitteln die Kommissare Henry Kilmer und Linda Liedtke, in Zusammenarbeit mit Lennart Mikowski. Neben einigen etwas egozentrischen Charakteren, lässt der Autor, CHRISTOPH HEIDEN seine Ermittler sehr natürlich erscheinen. Henry Kilmer, bekennenden Zopfträger, mit dem Spitznamen Samurai scheint ein ziemlich gewiefter, aber liebeswürdiger Kommissar zu sein.

    Mit seiner Kollegin Linda Liedtke bildet er eine sehr glaubhafte Einheit. Die Handlungen wirken natürlich und nachvollziehbar. Auch Henrys Privatleben harmoniert perfekt zu seinem Charakter.

    Als dritten Ermittler schickt er Autor Lennart Mikowski ins Rennen. Schon durch seine äußere Erscheinung: ausgelatschte Turnschuh und Kapuzenpull, weicht er ein bisschen von der Norm ab, zeigt sich aber sehr bemächtigt und teilweise auch etwas überlegen.

    Obwohl es sich bereits um den zweiten Band der Henry Kilmer Reihe handelt, hatte ich keine Schwierigkeiten, mich mit den Protagonisten auseinanderzusetzen. Der locker, leichte Schreibstil trägt dazu bei, der Geschichte in TOD IN JENA schnell folgen zu können. Manchmal hätte ich mir jedoch ein bisschen mehr Spannung erhofft. Ich hatte das Gefühl, dass am Spannungsbogen gearbeitet wurde, aber kurz vor dem Erreichen des Höhepunkte, ließ sie leider wieder nach.

    Erwähnen möchte ich noch, dass es einige Stellen gab in denen mit kurzzeitig wirklich der Atem stockte z.B. die Foltermethoden mit dem Leder auf der Glatze. Brrrrrrr..... furchtbare Vorstellung.

  • Das spürbare Potential wurde nicht ausgeschöpft


    Buchmeinung zu Christoph Heiden – Sündenspiel


    „Sündenspiel“ ist ein Kriminalroman von Christoph Heiden, der 2022 im dp Verlag erschienen ist. Dies ist der zweite Fall aus der Reihe um Henry Kilmer.


    Zum Autor:
    Christoph Heiden ist in Berlin Lichtenberg geboren. Er arbeitete als Küchenhilfe, in der Baumpflege und einer Tischlerei, auf dem Wilmersdorfer Friedhof und im Tierpark Berlin, in einer Videothek, im Catering und in einem Kanuverleih, als Coach fürs kreative Schreiben, am und für das Theater, in der Einzelfallhilfe und diversen sozialen Einrichtungen. Seit 2021 ist er freischaffender Autor. Wenn er keine Romane schreibt, widmet er sich der Bühne, verfasst eigene Stücke oder adaptiert die Stoffe anderer. Christoph Heidens Leidenschaft gilt dem Kriminalroman in all seinen Facetten.


    Klappentext:
    Nachdem die Tochter des Bürgermeisters zu nächtlicher Stunde von einem Auto überfahren wird, zeigt sich bei der Blutuntersuchung, dass sie K.-o.-Tropfen intus hatte. Der wortkarge Henry Kilmer und seine Kollegin Linda Liedke müssen unter Hochdruck ermitteln. Caroline befand sich am Abend des Unfalls auf einer Party des Theatervereins, für den sie arbeitet. Der Alptraum für die Ermittler, denn eine große Anzahl an Verdächtigen war auf der Feier, die alle verhört werden müssen. Doch schon bald führt die Ermittlung die beiden Kommissare zu einem anderen, hoch brisanten Fall, bei dem sich düstere Abgründe auftun. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt …


    Meine Meinung:
    In dieses Buch habe ich nicht so leicht hineingefunden, weil der Erzählstil und seine Darstellung etwas ungewöhnlich sind. Es gibt Zeit-, Orts- und Perspektivwechsel, die ich nicht immer auf Anhieb erkannt habe. Zudem hatte ich bei den Schilderungen und Gedankengängen der Hauptfigur Henry Kilmer manchmal den Eindruck, dass sie nicht zu Ende erzählt wurden und der Leser aufgefordert war, diese zu vollenden. Dieses Stilmittel unterstützt den Eindruck von Nachwirkungen des letzten Falls auf den Protagonisten. Henry und seine Kollegin Linda sind permanent auf der Suche nach Gesprächspartnern, die Licht in das Dunkel bringen können. Der Leser ist den Kriminalbeamten informativ voraus, weil Passagen aus der Sicht des Täters und des Opfers eingestreut werden. Diese empfand ich als sehr berührend und auch als spannend. Die sympathischen Hauptfiguren erarbeiten sich den Fall, ohne das lange Zeit ein wesentlicher Fortschritt erkennbar ist. Während dieser Zeit werden auch einige Aspekte aus dem Privatleben geschildert und Hinweise auf True Crime Serienmörder eingestreut. Dieses wirkt realistisch, ist aber leider nicht sonderlich spannend. Das Umfeld der Stadt Jena ist gut in den Fall integriert und wird anschaulich beschrieben. Zum Ende hin wächst die Spannung deutlich und auch Henry Kilmer gerät in Gefahr, weil er erst spät alle Zusammenhänge erkennt.


    Fazit:
    Auch wenn es manchmal etwas holpert, so hat mich dieses Buch doch insgesamt gut unterhalten. Deshalb bewerte ich das Buch mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten) und hoffe, dass der Autor im nächsten Band das sicherlich vorhandene Potential abrufen kann.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Christoph Heiden - Tod in Jena“ zu „Christoph Heiden - Tod in Jena /Sündenspiel“ geändert.