Mathijs Deen - Der Holländer / De Hollander

  • Kurzmeinung

    BarbSie
    Wer war wann, wo und warum? Verwirrspiel um drei Wattwanderer, einen Kommissar, der nicht ermitteln soll...
  • Kurzmeinung

    Melgarion14
    Jetzt kenne ich jede Sandbank im Watt mit Namen und Adresse:-( und auch der Schreibstil gefiel mir nicht
  • Fesselnd bis zur letzten Seite

    Dieser Krimi, mein erstes Buch des niederländischen Autors Mathijs Deen, hat mich von Beginn an in den Bann gezogen. Worum geht’s?


    Zwei Wattwanderer sind auf dem Weg vom ostfriesischen Festland nach Borkum unterwegs. Obwohl die beiden, Klaus und Peter, zwei erfahrene Wattengänger sind, kommt nur Peter in Borkum an.


    Ausgerechnet während ihrer letzten Patrouillenfahrt vor der Pensionierung, entdeckt Geeske Dobbenga die Leiche von Klaus auf einer Sandbank. Da wegen der auflaufenden Flut nur wenige Minuten Zeit bleibt, wird der Tote an Bord und anschließend in das niederländische Delfzij gebracht. Als sie ihren Brigadekommandeur davon unterrichtet, stellt der nur die Frage "auf unserer Seite?" Gemeint ist damit die nicht vermarkte Staatsgrenze zwischen den Niederlanden und Deutschland, die immer wieder für Zoff zwischen den Nachbarn sorgt.

    Da sich die Behördenvertreter beider Staaten vorerst nicht einigen können, nimmt sich Liewe Cupido, in Deutschland geborener und der auf der holländischen Insel Texel aufgewachsen ist, inoffiziell des Falles an. Liewe kennt die Gegend und die Unberechenbarkeit des Wattenmeers. In der ihm eigenen Art zu ermitteln, nimmt er sich zuerst Peter vor, der einen völlig verstörten Eindruck macht. Er
    will nämlich seine beim Segeln tödlich verunglückte Frau Helen im Watt gesehen haben. Täuschung? Wahnvorstellung?

    Und dann gibt es noch Aaron, den Schwager von Peter, der üblicherweise mit Klaus und Peter in Watt geht. Nur diesmal nicht.


    Meine Meinung:


    Als Wienerin bin ich Hunderte Kilometer vom Meer entfernt und dennoch fasziniert mich die endlose Weite. Das Wattenmeer hat etwas Mystisches an sich.

    Staunend habe ich die Schilderungen des Wattwandern gelesen. Bei Hochwasser in ein Netz, das an Stangen hängt, zu schlüpfen, kann ich mir irgendwie nicht gut vorstellen. Die Informationen über die Gezeiten und die Geschichte der Gegend habe ich interessiert verfolgt. Tja, nicht vermarkte (Staats)Grenzen sind ein heikles Thema. Nicht überall können sich die Anrainerstaaten (D-A-CH) so gut verständigen wie am Bodensee, wo in regelmäßigen Abständen die Grenzen (und die Bewirtschaftung des Sees) in der Bodenseekonferenz verhandelt werden.


    Lachen musste ich, wie der rechthaberische Brigadekommandeur Henk Van de Wal das eigene, neue Boot ausgerechnet an der „Bayreuth“, dem Schiff der Bundespolizei, schrottet.


    Der Schreibstil ist fesselnd und anspruchsvoll. Manchmal weiß der Leser nicht, was oder wem er glauben soll. Die Rolle, die Aaron in diesem Drama spielt, ist zunächst unklar. Im Laufe der Zeit zeigt sich sein wahrer Charakter.


    Fazit:


    Diesem mystisch-atmosphärischen Krimi gebe ich gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)

  • Klappentext/Verlagstext

    Es soll eine ruhige Fahrt übers Wattenmeer für Geeske Dobbenga werden, die letzte vor ihrer Pensionierung beim niederländischen Grenzschutz. Doch in der Emsmündung stößt ihr Patrouillenboot auf eine Leiche. Bevor die Flut sie wegträgt, bringen Geeske und ihre Mannschaft sie nach Delfzijl in den Niederlanden. Damit beginnen die Probleme: Der Tote war Deutscher, und sein Fundort liegt in umstrittenem Grenzgebiet. Während der Streit um die Zuständigkeit beiderseits der Grenze eskaliert und die Fragen rund um den toten Wattwanderer sich häufen, schickt die Bundespolizei See in Cuxhaven heimlich einen Ermittler nach Delfzijl: Liewe Cupido, gebürtiger Deutscher, aber auf der niederländischen Insel Texel aufgewachsen. Seine deutschen Kollegen nennen diesen eigenwilligen, schweigsamen Typen: den Holländer. Wer, wenn nicht er, könnte den Fall lösen?


    Der Autor
    Mathijs Deen, geboren 1962, ist Schriftsteller und Radioproduzent. Er verröffentlichte Romane, Kolumnen und einen Band mit Kurzgeschichten, der für den renommierten AKO-Literaturpreis nominiert war. 2018 wurde ihm für die literarische Qualität seines Werks der Halewijnpreis verliehen. Bei mare erschienen bisher seine Romane »Unter den Menschen« (2019) und »Der Schiffskoch« (2021).


    Der Übersetzer
    Andreas Ecke studierte Germanistik, Niederlandistik und Musikwissenschaft. Er übertrug u. a. Bücher von Geert Mak, Cees Nooteboom und Bert Wagendorp ins Deutsche. Für seine Übersetzung des Romans »Oben ist es still« von Gerbrand Bakker erhielt er 2010 den Else-Otten-Übersetzerpreis, 2016 wurde er mit dem Europäischen Übersetzerpreis ausgezeichnet. Für mare übersetzte er u. a. die bisher erschienenen Bücher von Mathijs Deen.


    Der Schauplatz


    Inhalt
    In der Emsmündung zwischen Emden, dem niederländischen Delfzijl und der Insel Borkum wird auf der Sandbank „De Hond“ vom niederländischen Grenzschutzes ein Toter gefunden. Der Mann ist Deutscher, ein bekannter Langstrecken-Wattwanderer. Unklar ist jedoch, ob die Sandbank niederländisches oder deutsches Staatsgebiet ist; denn Sandbänke wandern, wie Geeske Dobbenga von der Besatzung des niederländischen Patrouillenboots feststellt. In diesem Bereich gab es bereits Streitigkeiten zwischen deutschen und niederländischen Fischern, weil der Grenzverlauf nicht endgültig festgelegt wurde. Der tote Klaus Smyrna gehörte zu einer Gruppe Wattwanderer, die ihr Hobby wie Extremsport betrieben und anspruchsvolle Strecken sammelten. Anders als geplant, waren Klaus und Peter ohne ihren dritten Mann ins Watt aufgebrochen, um eine weitere Rekordstrecke zu erwandern - Peter erreicht das Ziel jedoch allein. Bei seiner ersten Befragung wirkt der Mann verwirrt, er scheint nicht gerade ein zuverlässiger Zeuge zu sein.


    Liewe Cupido von der Bundespolizei, in Deutschland geboren und auf der Insel Texel aufgewachsen, sticht bei seinen halboffiziellen Ermittlungen in die alles andere als konfliktfreie Beziehung dreier ehrgeiziger Männer und ihrer Ehefrauen, die vor der Ehe einmal eine enge Beziehung zueinander pflegten. Liewe, "der Holländer“, recherchiert, wie bei auflaufendem Wasser an genau dieser Stelle ein Toter angeschwemmt werden konnte, ob es vom Festland aus Augenzeugen gegeben haben konnte – und warum das Team überhaupt ohne seinen dritten Mann zu der anstrengenden Tour startete.


    Fazit
    Mathijs Deens stimmungsvoller Roman um einen Ermittler, der in zwei Kulturen sozialisiert wurde, beginnt exakt beschreibend wie ein Naturbuch über das Ökosystem Wattenmeer, biegt ab zu den Menschen die hier aufwuchsen, bis es an die Aufklärung des verdächtigen Todesfalls geht. Die Region aus Salzwiesen, Deichvorland und Nordseeinseln prägt ihre Bewohner, die unterbewusst stets den Gezeitenkalender aus ab- und auflaufendem Wasser im Kopf haben. Ein anderer als „der Holländer“ hätte die Nickeligkeiten zwischen Behörden in zwei Ländern, die Konkurrenz unter prominenten Extremsportlern und alte Geschichten dahinter wohl kaum so taktvoll und unauffällig auseinander klamüsern können wie Liewe Cupido. Eine Studie über Menschen von der Waterkant, über ein hochinteressantes Öko-System und schließlich auch ein Krimi, dessen Lösung beinahe zu komplex geraten ist. Andreas Eckes hervorragende Übersetzung des maritimen Textes hat mich einige Male verblüfft zurückblättern lassen, ob es sich hier nicht doch um deutsches Original handelt. Wer sich von Ecken und Kanten knorriger Küstenbewohner unterhalten lassen und dabei ins Vokabular der Nordseeküste eintauchen will, wird Deens Kriminalroman mögen.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Toibin - Long Island

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Mathijs Deen - Der Holländer“ zu „Mathijs Deen - Der Holländer / De Hollander“ geändert.
  • Also ich glaube, ich stehe auf dem Schlauch. Dieses Buch erscheint doch erst Mitte Februar 2022. Nix für ungut, aber ist es da nicht "verboten", 4 Wochen vorher schon ne Rezi zu veröffentlichen ?

    ☆¸.•*¨*•☆ ☆¸.•*¨*•☆ La vie est belle ☆¸.•*¨*•☆☆¸.•*¨*•☆

  • Passt freddoho, ich denke, es ist kein Problem....


    Stimmungsvolle Nordseeatmosphäre!

    Es gibt Bücher, die genießt man so sehr, dass man hofft, sie mögen nie zu Ende gehen, deren Sprache so reich und wundervoll ist, dass man jeden Moment mit ihnen genießt. "Der Holländer" ist für mich solch ein Buch. Wer das Meer liebt, die Salzluft, den weiten Horizont und die raue Nordsee mit ihren Leuchtfeuern, Prielen und dem schier endlosen Watt, der wird sich mit diesem Buch auch im heimischen Ohrensessel dahin träumen. Die Charaktere sind liebenswert schrullig, unangepasst, dabei nie unglaubwürdig. Das Verhältnis zwischen Holländern und Deutschen, lokale Besonderheiten sind so eingebracht, dass die Spannung der Mordermittlung nie darunter leidet. Die Sprachgewalt der Originalausgabe auf Niederländisch kann ich mangels Sprachkenntnissen leider nicht beurteilen, Andreas Eckes Übersetzung ist überaus gelungen. Der als Karte gestaltete innere Umschlagband ist eine Augenweide!

  • Geeske Dobbenga macht mit ihrem Patrouillenboot die letzte Fahrt vor der Pensionierung. Es sollte eine ruhige Abschiedsfahrt werden. Leider finden sie die Leiche eines bekannten Wattwanderers im Grenzgebiet zwischen Deutschland und den Niederlanden. Wegen der nahenden Flut nehmen sie den Toten mit nach Delfzijl. Dann gibt es Streitigkeiten um die Zuständigkeit, denn anscheinend ist der Tote einem Mord zum Opfer gefallen. Die Deutschen schicken einen Ermittler Liewe Cupido, er ist ein eigenwilliger Typ, in beiden Ländern zu hause.

    Die Beschreibung der Küste und des Wattenmeers zwischen Deutschland und den Niederlanden ist sehr ausführlich. Mit vielen Begriffen zum Thema Watt, Meer und den Gezeiten, die ich vorher noch nicht kannte, da war etwas Nachforschen nötig. Das hat im ersten Moment den Lesefluss gestört. Ist aber im Nachhinein nicht von Bedeutung.

    Der Krimi ist genial, warum der Mord geschehen ist, wie die einzelnen Protagonisten darauf reagieren, wie Zufälle Zusammenhänge deutlich machen. Schweigen ist Gold und Reden ist Silber. Das ist die Devise des Holländers und er hat Erfolg damit. Auf sehr ruhige Art, mit wenigen Worten befragt er die Betroffenen, Sachverständige oder Reporter, alle haben etwas beizutragen, er muss nur Klarheit schaffen.

    Kurz vor Schluss bin ich zu einem Ergebnis gekommen, die spannende Frage war bis zum Ende, wie wird das bewiesen und was ist der Grund für den Mord.

    Es war ein anderer Krimi als sonst, ich hoffe es wird mehr davon geben.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Gefährliches Watt


    Atmosphärisch, ruhig und teilweise auch gruselig- dieser Roman versetzt den Leser tatsächlich an die Nordsee- ins Watt.


    2 erfahrene Wattwanderer versuchen gemeinsam durch das Watt nach Borkum zu wandern. Nur einer kommt auf der Insel an. Er ist verwirrt, berichtet aber, dass sein Begleiter beim Durchwarten eines Priels mit dem Wasser mitgerissen wurde. Ein niederländisches Patrouilleboot findet diesen auf einer Sandbank und kann den Leichnam bergen, bevor die Flut kommt. Fraglich ist nun, ob hier ein Unfall oder ein Verbrechen vorliegt und welche Behörde in welchem Land zuständig ist. Der niederländische Vorgesetzte möchte, dass der Fall in den Niederlanden bleibt. Die deutschen Behörden wollen ebenfalls den Fall übernehmen.


    Der Fall entwickelt sich langsam. Der Leser lernt nach und nach verschiedene Ermittler aus beiden Ländern kennen. Diese arbeiten nach bestem Wissen und Gewissen zusammen- teilweise arbeiten sie sogar heimlich zusammen. Die Ermittlungen eines deutschen Beamten stehen bald im Mittelpunkt. Liewe Cupido genannt „Der Holländer“ wird zunächst angewiesen, den Fall zu betreuen (wenn auch inoffiziell)- später soll der Fall als Unfall zu den Akten genommen werden. Zu diesem Zeitpunkt geht Liewe jedoch bereits von einem Verbrechen aus und ermittelt auf eigene Faust weiter.


    Der Autor hat die Stimmung im Watt hervorragend eingefangen. Die Gefühle der Wanderer allein im Watt, die Witterungen und die Landschaft erhalten einen bedeutenden Anteil an der Erzählung. Dieses macht den besonderen Reiz der Erzählung für mich aus. Auch die Hintergründe der verschiedenen Hauptpersonen (sowohl Ermittler, als auch Beteiligte) werden beleuchtet und z.B. in Form von Rückblenden an den Leser vermittelt. Dadurch werden diese Personen lebendig und agieren sehr stimmig. Durch diesen klaren und nachvollziehbaren Erzählstil entwickelte das Buch auf mich eine Sogwirkung, obwohl die Ermittlung an sich wenig Spannung auslöste, sondern eher eine Beharrlichkeit des Ermittlers war.


    Ich bin begeistert und beeindruckt.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Watt nu ?


    Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)

    Es soll eine ruhige Fahrt übers Wattenmeer für Geeske Dobbenga werden, die letzte vor ihrer Pensionierung beim niederländischen Grenzschutz. Doch in der Emsmündung stößt ihr Patrouillenboot auf eine Leiche. Bevor die Flut sie wegträgt, bringen Geeske und ihre Mannschaft sie nach Delfzijl in den Niederlanden. Damit beginnen die Probleme: Der Tote war Deutscher, und sein Fundort liegt in umstrittenem Grenzgebiet. Während der Streit um die Zuständigkeit beiderseits der Grenze eskaliert und die Fragen rund um den toten Wattwanderer sich häufen, schickt die Bundespolizei See in Cuxhaven heimlich einen Ermittler nach Delfzijl: Liewe Cupido, gebürtiger Deutscher, aber auf der niederländischen Insel Texel aufgewachsen. Seine deutschen Kollegen nennen diesen eigenwilligen, schweigsamen Typen: den Holländer. Wer, wenn nicht er, könnte den Fall lösen?


    Autor (Quelle: amazon)

    Mathijs Deen, geboren 1962, ist Schriftsteller und Radioproduzent. Er verröffentlichte Romane, Kolumnen und einen Band mit Kurzgeschichten, der für den renommierten AKO-Literaturpreis nominiert war. 2018 wurde ihm für die literarische Qualität seines Werks der Halewijnpreis verliehen. Bei mare erschienen bisher seine Romane »Unter den Menschen« (2019) und »Der Schiffskoch« (2021).



    Inhalt

    s. Kurzbeschreibung


    Daten zum Buch

    Verlag: mareverlag

    ISBN: 386648674X

    Preis Gebundenes Buch: 20,00 Euro


    Beurteilung

    Sehr, sehr schönes Cover: Das Bild passt zu 100% zur Handlung des Buches – zwei Wattwanderer. Die Stimmung des Bildes fesselt auf jeden Fall.

    Dennoch war das Lesen des Buches nicht so einfach. Das lag nicht am flüssigen, einfachen Schreibstil des Autors, sondern an der Geschichte.

    Damit meine ich z.B. die Beschreibungen des Meeres und des Watts. Hier erfolgte dann auch die Erklärung der Fachbegriffe.

    Obwohl eine Leiche aufgefunden wurde, handelt es sich nicht direkt um einen Krimi sondern wie auf dem Cover auch benannt um einen Roman.

    Die Grenzverwicklungen zwischen Deutschland und den Niederlanden spielen eine große Rolle.

    Das Thema "Grenzüberschreitungen" ist aktueller denn je.

    Von Beginn an entwickelt sich eine leichte Spannung, da die Ermittlungen sich recht schwierig gestalten.

    Über „den Holländer“ hätte ich gerne mehr persönliches erfahren.

    Interessant fand ich die im Schutzumschlag aufgezeichnete Landkarte.

    Bis zum Schluss blieb offen, ob es tatsächlich ein Mord war und wer der Täter war. Dies wurde erst ganz zum Schluss aufgedeckt.


    Fazit

    Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen. Es handelt sich beim „Holländer“ um einen unaufgeregten „Kriminal“-roman, der angenehm zu lesen ist.

    Ich vergebe gerne :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .

  • Zwei Wattwanderer sind auf dem Weg vom ostfriesischen Festland nach Borkum. Beide sind erfahrene Extremwattwanderer, doch nur einer von beiden erreicht das Ziel.

    Für Geeske vom niederländischen Grenzschutz sollte es eine letzte, ruhige Patrouillenfahrt vor ihrer Pensionierung werden. Doch sie finden eine Leiche auf einer Sandbank. Sie und ihre Mannschaft nehmen die Leiche an Bord, dass sie durch die kommende Flut nicht weggespült werden kann. Damit beginnen die Probleme. Der Tote ist der zweite deutsche Wattwanderer, das Gebiet ist umstrittenes Grenzgebiet, dadurch tauchen Probleme mit der Zuständigkeit auf. Ob Liewe Cupido helfen kann? Er ist Deutscher, aber in der Niederlande aufgewachsen und wird nur der "Holländer" genannt.



    Das Cover finde ich absolut passend zur Story. Mir gefällt der flüssige Schreibstil und durch die kurzen Kapitel ist das Buch gut zu lesen. Auch wenn man das Watt nicht kennt und Ebbe und Flut noch nie erlebt hat, kann man sich durch die bildhafte Beschreibung des Autors gut hineinversetzen. Auch die Schilderung der Zuständigkeiten der unterschiedlichen Behörden fand ich interessant. Liewe gefiel mir durchndie eher leisen Töne und seine Fähigkeiten des Zuhörens. Mit ihm hat Mathijs Den einen überzeugenden Charakter geschaffen. Das einige Fachbegriffe auftauchen, hat mich nicht gestört. Ein Pluspunkt definitiv die Karte auf der Rückseite des Schutzumschlages. Obwohl der Großteil spannend war, hat mich die ein oder andere längere Passage einwenig gestört.


    Ein interessanter, intelligenter ohne Blutvergießen auskommender Krimi, der durch seinen Hauptakteur absolut lesenswert und in großen Teilen auch spannend ist.


    Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

  • Mathijs Deen Der Holländer mare Verlag 2022


    Eine vielversprechende Serie


    Mit diesen Worten bekam ich das Buch von meiner Freundin in die Hand gedrückt. Es ist immer spannend, wenn man Band 1, einer hoffentlich spannenden, neuen Serie bekommt. Das drumherum war auf jeden Fall meins.


    Das Cover ist wunderschön und hat mich angesprochen. Das Buch ist liebevoll gestaltet und gibt eine 1 mit Sternchen.


    Auf 263 Seiten wird uns ein Krimidebut präsentiert, das vom Anschein spannender nicht sein könnte. Grenzstreitigkeiten von Holländern und Deutschen. Dazu ein deutscher Toter im Wattenmeer. Eigentlich Niemandsland, aber beide Nationen wollen ermitteln und streiten sich um die Leiche.


    Der Lokalkolorit ist auf jeden Fall da und sehr schön beschrieben, so dass mein Kopfkino sofort anspringt. Die Protagonisten, vor allem Liewe Cupido, der Deutsche, der in den Niederlanden aufgewachsen ist sowie die holländischen Kollegen, gefallen mir schon mal sehr gut. Natürlich auch – der junge Kollege – Xander. Ich denke, diese beiden geben ein gutes Team ab.


    Natürlich ist der erste Fall dann doch etwas holprig und stellenweise langatmig. An den Schreibstil musste ich mich auch erst mal gewöhnen. Und ehrlich? Ich hoffe, dass hier niemand den Autor drängt, noch mehr Seiten zu schreiben, denn dann wird die Serie so langatmig und wird sicher nicht so erfolgreich! Die Protagonisten dürfen gerne noch ausführlicher beschrieben werden, sofern es nicht Biografien von allen in einem Buch gibt!


    Mein – Lesezeichenfees – Fazit:


    Gerne gebe ich hier 4 Sterne für den ersten Fall, einer hoffentlich erfolgreichen Serie.

  • Authentisch und fesselnd


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Ein toter Wattwanderer wird auf einer Sandbank im umstrittenen deutsch-niederländischen Grenzgebiet aufgefunden. Seinem Mitwanderer gelingt es gerade noch so, das Festland zu erreichen. Der Tote ist Deutscher, wurde aber von den Niederländern entdeckt und geborgen. Ein Streit zwischen den deutschen und niederländischen Behörden beginnt. Die deutsche Bundespolizei schickt den inoffiziellen Ermittler Liewe Cupido alias der Holländer, der schon bald ahnt, dass es sich hierbei wohl nicht nur um ein tragisches Unglück handelt...

    Insgesamt war ich positiv überrascht von diesem Buch, denn der unscheinbare Titel und das Cover sind zwar passend, bewirken aber, dass man den Krimi deutlich unterschätzt und in mitten von anderen Büchern eventuell sogar übersieht.
    Dieser eher ungewöhnliche Nordseekrimi ist sehr authentisch und spannend geschrieben. Der Schreibstil passt sehr gut zum Buch: klar und pointiert, kein Wort zu viel, aber auch keines zu wenig. Die Thematik des Wattwanderns, das gar nicht so ungefährlich ist wie ich immer dachte, ist sehr geschickt in die Geschichte verstrickt. Das unberechenbare Watt mit all seinen Gefahren wird authentisch und faszinierend beschrieben, darin spiegelt sich auch die Liebe und Verbundenheit des Autors zu seiner Heimat wider.

    Die Kapitel sind eher kurz gehalten und wechseln immer wieder zwischen den Personen und Orten. Die Landkarte im Buchumschlag ermöglicht es, die wechselnden Handlungsorte mitzuverfolgen und nicht im Watt verloren zu gehen. Der Fokus liegt nicht nur auf den Ermittlungen, sondern auch auf dem Drum und Dran, den Gedanken, Gefühlen und auch der Vergangenheit der einzelnen Charaktere. Diese sind ebenfalls sehr authentisch, mit der ein oder anderen Eigenheit gestaltet. Cupio mit seiner ruhigen, bedachten Art, seinem feinen Gespür und seinem skurrilen Humor war mir auf Anhieb sympathisch.

    Der fesselnde und authentische Erzählstil ist neben den überzeugenden Charakteren einer von vielen Gründen, diesen etwas anderen Nordseekrimi zu lesen.

  • Also ich glaube, ich stehe auf dem Schlauch. Dieses Buch erscheint doch erst Mitte Februar 2022. Nix für ungut, aber ist es da nicht "verboten", 4 Wochen vorher schon ne Rezi zu veröffentlichen ?

    Bücher, die man auf Vorablesen gewinnt, die darf man rezensieren, sobald man sie ausgelesen hat. Wenn der Verlag das nicht wünscht, schickt er das Buch nicht so früh. Dafür gibts dann aber halt nur ein "Leseexemplar". Bei Amazon hingegen kann man die Rezi nicht vor dem Erscheinungstag einstellen, bei den anderen Online-Shops sehr wohl und bei Buchcommunities. Manche Verlage möchten das und manche möchten es nicht. Bei den Leseexemplaren der Buchhandlungen habe ich schon gesehen, dass da steht, man darf das nicht. Die, die ich bisher bekommen hab - über Vorablesen - da war das ausdrücklich gewollt eine Rezi zu posten, sobald man das Buch gelesen hat.

  • Der zweite Band "Der Taucher" soll Anfang 2023 erscheinen.


    Zitat

    Als ein holländisches Bergungsunternehmen auf der Suche nach einem Container in der Deutschen Bucht überraschend das Wrack eines kleinen Frachtschiffes entdeckt, das 1950 in einem Südweststurm gesunken ist, schlägt die Begeisterung bald in düstere Resignation um. Denn das Wrack beherbergt nicht nur Kupfer im Wert von einer Million Euro, sondern auch einen ertrunkenen Taucher.


    http://www.mdeen.eu/index.php/de-hollande/

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Toibin - Long Island

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Die Wattwanderer

    Eigentlich sollte es für Geeske Dobbenga eine ruhige letzte Fahrt übers Wattenmeer werden. Doch in der Emsmündung stoßen sie auf einer Sandbank auf einer Leiche. Sie und ihre Mannschaft müssen ihn schnell an Bord holen, denn die nahende Flut droht den Leichnam fortzuspülen. Damit beginnen die Probleme: Der Tote war Deutscher und lag an der umstrittenden deutsch-niederländischen Grenze. Der Streit um die Zuständigkeit beginnt. Die Bundespolizei schickt heimlich einen Ermittler auf den Weg. Liewe Cupido, genannt der Holländer, soll den Fall lösen.

    Mit dem Schreibtstil habe ich mich sofort wohlgefühlt. Er war flüssig und angenehm leicht zu lesen. Man flog nur quasi durch die Zeilen. Der Autor konzentriert sich auf das Wesentliche ohne viel drumherum Gerede. So konnte ich ohne gedankliches Abschweifen der Handlung folgen. Man hatte das Gefühl, dass man mittendrin im Geschehen war. Allerdings wollten dadurch nicht so recht Bilder von der Umgebung und den Protagonisten entstehen aufgrund mangelnder Umgebungsbeschreibungen. Auch die Protagonisten blieben dadurch noch recht blass.

    Der Perspektivwechsel zwischen den einzelnen Protagonisten hat für Abwechslung und ein wenig Spannung gesorgt. Der Fall ansich war doch recht offensichtlich und mir war schnell klar wie es enden wird.

    Mein Fazit:

    Das Buch war ein guter Zeitvertreib für zwischendurch. Es gab keine große Spannung, aber ich habe mich trotzdem gut unterhalten gefühlt. Dafür gibt es auch eine Leseempfehlung.


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