Michael Jürgs - Codename Hélène

  • Eine Hommage an einer Widerstandskämpferin


    Das ist die Geschichte von Nancy Wake, einer ungewöhnlichen Frau.

    Geboren 1912 in Neuseeland arbeitet sie anfangs als Krankenschwester und später als Journalistin in London und wird Korrespondentin bei der Hearst-Presse. Sie erlebt 1938 den Anschluss Österreichs an Hitlerdeutschland in Wien mit.


    1939 heiratet sie den reichen Unternehmer Henri Fiocca und lebt in Marseille. Von dort aus beginnt sie gegen die Nazis zu arbeiten. Zuerst als Fluchthelferin, da sie als reiche Privatière über ein (gefälschtes) Ambulanzfahrzeug und Treibstoff verfügen. Sie bringt u.a. Über Frankreich abgeschossene englische Piloten an die französisch-spanische Grenze.

    Die Gestapo heftet sich auf ihre Spur, jagt Nancy Wake als „weiße Maus“ und verhaftet sie und ihren Ehemann 1943. Nancy Wake kann nach England fliehen und lässt sich als SOE-Agentin ausbilden. Frauen als Agentinnen im Feindesland werden anfangs nicht gerne gesehen, doch Nancy überzeugt durch ihr Auftreten, ihren Ehrgeiz und ihre Kaltblütigkeit. Nancy Wake hat noch eine besondere
    Eigenschaft, die vielen Männern Respekt abnötigt: Sie kann die meisten Männer „unter den Tisch saufen“.

    1944 springt sie als Fallschirmagentin über dem besetzten Frankreich ab. Gemeinsam mit den Mitgliedern verschiedener Résistancegruppen bekämpft sie die Nazis, wo immer es möglich ist.


    “Eine schöne Frau, sagt einer ihrer Mitstreiter, aber wenn es in den Kampf ging, so tapfer wie fünf Männer. Sie
    liebte das Leben, hasste die Nazis und kämpfte für die Freiheit der Franzosen.“


    Nancy Wake stirbt mit 98 Jahren im August 2011 in London. Ihren Ehemann Henri Fiocca hat die Gestapo bereits 1943 ermordet.


    Meine Meinung:


    Autor Michal Jürgs hat mit diesem Buch die Biografie einer ungewöhnlichen Frau geschaffen. Er setzt Nancy Wake und allen jenen, die bis zur Selbstaufgabe gegen die Nazis gekämpft haben, ein Denkmal. Er folgt ihren Spuren quer durch Europa.

    Interessant sind auch die Einblicke in die Special Operative Executive (SOE).


    Fazit:


    Dieses Buch ist die Biografie einer starken Frau und auch eine Chronik von Helden und Verrätern, Mördern und Kollaborateuren. Gerne gebe ich hier 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)

  • Danke für diese interessante Rezension, Bellis-Perennis .

    Das Buch ist gleich auf meine WuLi gehüpft.

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau