Sofie Oksanen - Hundepark / ‎ Koirapuisto

  • Kurzmeinung

    serjena
    Trotz der emotionalen Thematik - die Geschichte bleibt weit hinter den Erwartungen zurück
  • Kurzmeinung

    Klarascha
    Abgebrochen, zu viele Informationen, die ich nicht zuordnen kann.
  • Klappentext/Verlagstext
    Helsinki, 2016. Olenka sitzt auf einer Parkbank und beobachtet eine Familie: Mutter, Vater, zwei Kinder. Als sich eine Frau neben sie setzt, erschrickt sie; sie würde diese Frau überall wiedererkennen, denn Olenka hat ihr Leben zerstört. Und gewiss ist sie gekommen, um Rache zu nehmen. Für einen kurzen Moment sind sie hier zusammen – und schauen ihren eigenen Kindern, die nichts von ihrer Existenz ahnen, beim Spielen zu.

    »Ein rasanter Thriller über die Machtverhältnisse der Fruchtbarkeitsindustrie im Osten.« Aftonbladet.

    Der Roman, der sich zwischen dem heutigen Finnland und der Ukraine nach dem Zusammenbruch der UdSSR bewegt, ist ein scharf beobachteter, temporeicher Text, der an der Schnittstelle zwischen Ost und West spielt und sich um ein Netz von Ausbeutung und die Kommerzialisierung des weiblichen Körpers dreht. Sofi Oksanen erzählt mit psychologischer Schärfe die fesselnde Geschichte einer Frau, die der Sehnsucht nach ihrem verlorenen Kind nicht entkommen kann, und über die rücksichtslosen Mächte, die sie erbarmungslos jagen.


    Die Autorin
    Sofi Oksanen, geboren 1977, Tochter einer estnischen Mutter und eines finnischen Vaters, studierte Dramaturgie an der Theaterakademie von Helsinki. Ihr dritter Roman, »Fegefeuer«, war monatelang Nummer eins der finnischen Bestsellerliste und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Finlandia-Preis, dem Literaturpreis des Nordischen Rates und dem Prix Femina. Der Roman erschien in über vierzig Ländern und machte die Autorin auch in Deutschland zu einer der wichtigsten Vertreterinnen der internationalen Gegenwartsliteratur. Sofi Oksanen lebt in Helsinki.


    Inhalt

    Olenka ist mit falschen Papieren in Helsinki untergetaucht und arbeitet dort seit einigen Jahren als Putzfrau. Während sie regelmäßig die Gewohnheiten einer Familie im Park beobachtet, braucht Olenka eine plausible Beschäftigung, um nicht aufzufallen. Wer nicht mit Kindern, Hund oder Snack in den Park kommt, sollte besser eine Tätigkeit vortäuschen. Darum liest Olenka auf einer Parkbank. Als sie ausgerechnet hier eine Frau aus ihrem ukrainischen Dorf trifft, bringt das ihre bisher umsichtige Planung ins Wanken. Olenka hatte sich zuvor erfolglos als Model versucht, damit ihre Familie nicht länger Mohn für Drogenhändler anbauen musste. Ihre Sprachbegabung war nach einer kurzen Episode als Eizellspenderin schließlich Tor zur Karriere als Betreuerin wohlhabender Ausländer, die zur Eizellspende oder die Anbahnung einer Leihmutterschaft in die Ukraine reisten. Da Menschen offenbar betrogen sein wollen, glaubten Klienten der Agentur, ausgerechnet in einer Bergwerksgegend eine Auslese junger, hellhäutiger, angeblich besonders gesund aufgewachsener Frauen zu finden. Olenkas Chefin bot alles aus einer Hand: Spenderinnen aus dem Katalog, Behandlung, Unterkunft und Leihmütter. Als Olenkas Mutter sie darum bittet, auch Daria aus ihrem Dorf in der florierenden Branche einen Job zu verschaffen, setzt das Daria nicht nur in lebenslange Abhängigkeit von Olenka, sondern führt auch zum Treffen der Frauen nun auf einer Parkbank in Helsinki. Wer einen Rundum-Service wie Olenkas Chefin bietet, muss seinen Klienten Vertraulichkeit zusichern können und kann sich keinen Fehler leisten. Dass Daria die untergetauchte Olenka in Helsinki erkennt, gefährdet die Vermittlung „assistierter Anschaffung von Kindern“ in der Ukraine, aber auch die beiden Frauen selbst.


    Fazit

    Olenka als Icherzählerin berichtet von ihrem Weg in die lukrative Reproduktionsmedizin der Ukraine und erzählt rückblickend die Geschichte ihrer Eltern, die in jeweils unterschiedliche Regionen verbannt und dadurch zu Unpersonen in der zerfallenden Sowjetunion geworden waren. So wie Olenka in der Erinnerung zwischen Paris, Helsinki und ihrem kleinen Dorf unterwegs ist, springt auch ihre Erzählung zwischen der Gegenwart von 2016 und der Vorgeschichte 10 Jahre zuvor. Olenka richtet sich an ein „Du“, das mir recht lange verborgen blieb, weil der Vorhang vor den Ereignissen nur langsam gelüftet wird. Ein ernüchternder Bericht über junge Frauen, die dringend Geld brauchen und ihre Gesundheit für reiche Ausländer riskieren. Sofie Oksanen gibt dabei Einblick in die komplizierten Emotionen leiblicher und sozialer Mütter, die lebenslang aneinander gekettet bleiben werden …


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  • Mit diesem Roman habe ich mir schwer getan.


    Die Ich-Erzählerin Olenka sitzt 2016 auf einer Parkbank im Hundepark von Helsinki und beobachtet eine Familie: Eltern und zwei Kinder.


    Was niemand weiß, die beiden Kinder stammen aus einer Wunschkind-Klinik, in der jungen, schönen Ukrainerinnen mehr oder weniger freiwillig Eizellen entnommen und zahlungskräftigen, aber unfruchtbaren Frauen aus dem Westen eingesetzt worden sind. Olenka ist eine jener Ukrainerinnen. Doch nicht nur das. Sie hat an diesen mafiös anmutenden Machenschaften eine gewisse Zeit lang sehr gut verdient.


    Als sich dann eine Frau, Daria, zu Olenka auf die Parkbank setzt, steigt Panik bei ihr auf, denn sie hat Darias Leben zerstört. Doch für einen kurzen Moment sitzen die beiden Frauen einträchtig nebeneinander und sehen ihren Kindern beim Spielen zu ...


    Meine Meinung:


    Die finnische Bestsellerautorin Sofi Oksanen greift in ihrem Roman ein Tabu auf: Die Eizellenspenden von mittellosen Frauen und Mädchen, die aufgrund ihrer Armut mehr oder weniger gezwungen sind, ihren Körper zu verkaufen.


    So wirklich gefangen hat mich dieser Roman nicht. Ich habe sehr viel Selbstmitleid von Olenka heraus gelesen. Die anderen Frauen wie Daria kümmern sie wenig. Verständlich ist der Wunsch, die Tristesse der herunter gewirtschafteten ehemaligen Länder der Sowjetunion, zu verlassen.


    Die Autorin macht es ihren Lesern nicht leicht. Sie pendelt zwischen Orten und Zeiten. Die meisten Figuren haben wenig Liebenswürdiges an sich. Alles wirkt depressiv und grau. Vermutlich wird das der Lebensrealität in der Ukraine entsprechen.


    Fazit:


    Leider hat mich dieser Roman nicht gepackt, daher erhält das Buch nur 2 Sterne.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)

  • Ich habe den Roman nach 100 Seiten abgebrochen. Wieder ist eine neue Figur erschienen, die ich nicht wirklich zuordnen kann. Der Schreibstil und das Herumgehüpfe zwischen Zeiten und Orten hat mich nicht gepackt, eher verwirrt.

    Nach Lesen des Klappentextes hatte ich ein wenig Scheu das Buch zu lesen. Es erschien mir doch emotional sehr berührend zu sein. Es tat es nicht. Die Protagonisten blieben für mich farblos und kaum liebenswert.

  • Ich habe den Roman nach 100 Seiten abgebrochen. Wieder ist eine neue Figur erschienen, die ich nicht wirklich zuordnen kann. Der Schreibstil und das Herumgehüpfe zwischen Zeiten und Orten hat mich nicht gepackt, eher verwirrt.

    Nach Lesen des Klappentextes hatte ich ein wenig Scheu das Buch zu lesen. Es erschien mir doch emotional sehr berührend zu sein. Es tat es nicht. Die Protagonisten blieben für mich farblos und kaum liebenswert.

    Wenn eine Figur untertaucht und evtl. mit falscher Identität lebt, ist es natürlich schwer, logisch zu handeln und sympathisch zu wirken ... :|

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