Beate Maly - Die Frauen von Schönbrunn

  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    "Der verzweifelte Kampf ums Überlegen" wird hier anhand von Mensch und Tier hervorragend erzählt.
  • Kurzmeinung

    Bellis-Perennis
    Lebendig erzählt, hat mich sehr gut unterhalten
  • Über die Autorin (Amazon)

    Beate Maly, geboren in Wien, ist Bestsellerautorin zahlreicher Kinderbücher, Sachbücher und historischer Romane. Ihr Herz schlägt neben Büchern für Frauen, die entgegen allen Widerständen um ihr Glück kämpfen.


    Produktinformation (Amazon)

    Herausgeber ‏ : ‎ Ullstein Taschenbuch; 1. Edition (3. Januar 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Taschenbuch ‏ : ‎ 368 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 354806471X

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3548064710


    Wird der Zoo überleben?

    Für Emma erfüllt sich im Sommer 1914 ein Traum: Sie wird Tierpflegerin im Tiergarten Schönbrunn. Dann bricht der erste Weltkrieg aus und die Männer werden eingezogen. Emma muss Verantwortung übernehmen und sich auch um ihre schwangere Schwester kümmern. Und da ist noch der neue Tierarzt Julius, der verletzt von der Front zurück ist. Emma verliebt sich in ihn. Die Bevölkerung hungert und es wird immer öfter gefordert, den Zoo zu schließen. Können Emma und Julius ihn retten?


    Meine Meinung

    Da ich von der Autorin bereits etwas gelesen habe, und mir das gut gefallen hat, hatte ich schon einiges an Erwartungen an dieses Buch geknüpft. Enttäusch wurde ich nicht. Durch die unkomplizierten Schreibstil der Autorin, der keine Unklarheiten im Text zuließ, konnte ich das Buch leicht und flüssig lesen. Nichts störte meinen Lesefluss. Das Buch war interessant und spannend vom Anfang bis zum Ende. In die Geschichte tauchte ich regelreicht ein und ich konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. Einmal dachte ich: Oh Emma, du bist ja so dumm! Aber warum, das verrate ich hier natürlich nicht. Das soll der geneigte Leser selbst lesen. Vielleicht denkt er dann das Gleiche. Das Buch hat mich so sehr gefesselt, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte, ich musste es einfach fertiglesen. Manches Schicksal, ob Mensch oder Tier, ging mir sehr nahe. Das Buch hat mir gut gefallen, mich, wie gesagt gefesselt und sehr gut unterhalten. Von mir eine Leseempfehlung und verdiente volle Bewertungszahl.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Tierpark Schönbrunn während des 1. Weltkriegs

    Das Buchcover und der Buchtitel haben mich auf das Buch neugierig gemacht. Da ich sehr gerne historische Romane lese und ich bereits mehrere Bücher von Beate Maly gelesen habe, war ich über das vorliegenden Buch gespannt und meiner Meinung nach ist ihr mit diesem Roman wieder ein Bestseller gelungen.

    Beate Maly erzählt die faszinierende Geschichte um die Tierpflegerin Emma, die sich während des ersten Weltkriegs aufopfernd um die Zootiere des kaiserlichen Tierparks Schönbrunn in Wien kümmert und um deren Wohl kämpft.

    Sie lebt mit ihrer verheirateten Schwester Greta zusammen, die von ihrem Ehemann Gustav während eines Heimaturlaubs geschwängert wurde. Ohne ihre Haustiere (Ziege und 2 Hühner) hätten die beiden trotz Emmas Verdienst ihr Eigenheim schon längst verkaufen müssen. Der vom Krieg traumatisierte Tierarzt Julius Winter darf aufgrund seiner Kriegsverletzung im Tierpark arbeiten. Sein ehemaliger Schulkamerad, der Zoologe Hubert von Kochauf wurde bisher vom Kriegsdienst verschont, da er als stellvertretender Zoodirektor unabkömmlich ist.

    Einige der Protagonisten, wie zum Beispiel Hubert von Kochauf sind unsympathisch. Die Tierfreunde vor allem Emma, Greta und Julius wirken sehr sympathisch und man fühlt mit ihnen mit. Auch der wienerischer Dialekt der einfachen Leute, den man problemlos verstehen kann, trägt dazu bei, dass alle handelnden Personen authentisch wirken.

    Fazit:

    Dies ist ein leicht und flüssig lesbarer historischer Roman während des ersten Weltkriegs, in der tierliebende Frauen für die Würde und das Überleben der Zootiere kämpften.

    Im Nachwort erläutert die Autorin Beate Maly, welche Tiere tatsächlich gelebt haben und welche Situationen tatsächlich - wie im Roman beschrieben - so stattfanden. So passt alles wunderbar zusammen und ich gebe die volle Punktzahl.

  • Der Zoo ist ein Ort der Ablenkung, der Unterhaltung und der Freude (S. 345)


    Vor der Lektüre war ich der Meinung, dass Cover und Titel eindeutig zeigen: Es handelt sich um einen historischen Roman, in dem Frauen die Hauptrolle spielen und vergab aufgrund einer Leseprobe vorerst 4 Sterne mit Luft nach oben.


    Nach der Lektüre muss ich meinen ersten Eindruck von Cover und Titel revidieren. Sie passen leider nicht 100 % zum Inhalt. Zum einen spielen nicht die zwei Schwestern Emma und Greta die Hauptrolle, sondern insbesondere Emma und der Tierarzt Julius. Zum anderen kümmert sich Emma als Tierpflegerin vorzugsweise um eine Orang-Utan-Dame und nicht um Elefanten.


    Inhaltlich bin ich aber nicht enttäuscht worden und vergebe gerne 4,5 Sterne. Angefangen mit dem Prolog im Sommer 1914 spielt die eigentliche Geschichte verteilt über 31 Kapitel Ende 1917 / Anfang 1918 und endet schließlich mit einem Epilog im Frühling 1918. Die Hauptprotagonisten sind äußerst sympathisch, ihre Handlungen und Gefühle sind gut nachvollziehbar. Auch die Nebenfiguren sowie Szenerie sind sehr gut und realistisch geschildert.


    Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber sicherlich nicht das letzte. Ich wollte das Buch ungern aus der Hand legen, denn es hat mich wirklich gut unterhalten. Band 2 der Schönbrunn-Saga steht schon auf meinem Wunschzettel.

  • Beate Maly entführt ihre Leser in den Tiergarten von Schönbrunn, der 1752 von Franz Stephan von Lothringen, Ehemann von Maria Theresia und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, gegründet worden ist. Was ursprünglich, als kaiserliche Menagerie und zum Plaisir gedacht war, ist nun ein Ort der Ablenkung für die Menschen und gleichzeitig Schauplatz eines Mädchentraumes.


    Denn Emma, die Tochter des Schönbrunner Tierarztes Karl Moser, will in die Fußstapfen ihres Vaters treten. Doch ein Studium der Veterinärmedizin ist den Frauen in der Donaumonarchie
    verwehrt. Nach Zürich müsste sie gehen, um sich ihren Traum zu erfüllen. Dafür nimmt sie jede Arbeit, die sich für eine Bürgerstochter schickt an. Im Sommer 1914, wenige Tage vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, kann sie als Tierpflegerin in Schönbrunn beginnen.

    Innerhalb kürzester Zeit werden fast alle Männer, darunter ihr Vater und der Ehemann ihrer schwangeren Schwester Greta, eingezogen. Im Tiergarten bleiben nur mehr der Direktor,
    der alte Tierpfleger Franz und der aufgeblasene Zoologe Hubert von Kochauf, der den Zoo als Ressource für seine privaten Studien ansieht, bleiben zurück. Den überwiegenden Anteil der Arbeit übernehmen die dort angestellten Frauen, bis Julius Winter, „Pferdedoktor“ und traumatisierter Kriegsveteran seinen Dienst antritt.


    Die energische Emma reißt Winter aus seinem Selbstmitleid und gemeinsam beginnen sie einige Tiere des Zoos vor der Schlachtung zu retten, denn das Verständnis vieler Wiener, die
    seit Jahren hungern müssen, die wenigen Nahrungsmittel, die vorhanden sind, mit Zootieren teilen zu müssen, ist enden wollend.


    Meine Meinung:


    Beate Maly ist wieder ein toller historischer Roman gelungen. Diesmal eben in Wien während des Ersten Weltkrieges.

    Wie wir es von der Autorin gewöhnt sind, beschreibt sie ihre Charaktere eindrucksvoll und lebendig. Wie häufig, lassen sich die fiesen Figuren besser darstellen und so kommen die
    „Guten“, wie der alte Tierpfleger Franz fast ein wenig zu kurz. Eine widerliche Nebenfigur ist der Nachbar, der Greta und Emma bespitzelt und aus ihrer finanziellen Notlage, profitieren und ihnen das Haus um einen Spottpreis abkaufen will. Doch die Schwestern lassen sich, wie so viele Frauen dieser Zeit, nicht unterkriegen.

    Beate Malys Schreibstil ist flüssig und das Buch lässt sich leicht lesen.


    Was heute zum Alltag eines gut geführten Tiergartens gehört, nämlich eine möglichst artgerechte Unterbringung und Beschäftigung der Tiere, ist zu Beginn des 20.
    Jahrhunderts nur eine Idee der fiktiven Emma. Dass sie sich um Fanny, die Orang-Utan-Dame kümmert und sie mit Bällen spielen lässt, ist eine weitreichende Idee, die in den 1990er Jahren mit „Nonja“, der malenden Orung-Utan-Dame, in den Medien bekannt wurde.

    Mögen dem Tiergarten Schönbrunn weitere 250 Jahre gegönnt sein, denn „Der Zoo ist ein Ort der Ablenkung, der Unterhaltung und der Freude.“ (S. 345)


    Fazit:


    Ein gelungener historischer Roman, dem ich gerne 5 Sterne gebe.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)

  • Empfehlenswerter Roman über den Tierpark Schönbrunn

    Ich würde dieses Buch in einer Buchhandlung bereits allein aufgrund des aussagekräftigen und malerisch gestalteten Buchcovers zur Hand nehmen. Das kunstvolle und harmonisch wirkende Coverfoto beinhaltet sämtliche Elemente, die im Inhalt eine wichtige Rolle spielen – nämlich die Tierpflegerin Emma im Vordergrund und im Hintergrund einen Tierpfleger, der sich um 2 Elefanten kümmert. Der Klappentext macht auf eine interessante Geschichte neugierig.

    Die eigentliche Erzählung handelt im Zeitraum Herbst 1917 bis Frühjahr 1918.

    Emma, die charismatische Tierpflegerin, kämpft während des ersten Weltkriegs um das Leben und die Würde der kaiserlichen Zootiere. Die Mitarbeiter und der Tierarzt Julius unterstützen sie tatkräftig. Nur der Zoologe und stellvertretende Zoodirektor Hubert von Kochauf sieht die Tiere als Forschungsobjekt und möchte diese sezieren. Auch im privaten Bereich muss Emma um Haus und Hof kämpfen, da die Lebensmittel, Brennholz etc. immer knapper und somit teurer werden und sie mit ihrem Verdienst auch ihre schwangere Schwester durchbringen muss. In dem neuen jungen Tierarzt Julius findet sie einen Mitstreiter für das Wohl der Tiere und ihre große Liebe.

    Schon während den ersten Seiten hat mich der Schreibstil gepackt und ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen. Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Ich kann diesen historischen Roman uneingeschränkt weiter empfehlen.

  • *** Ein Leben für das Wohl der Tiere ***


    Ein Leben für das Wohl der Tiere - dieser Untertitel des im Januar 2022 bei Ullstein erschienenen historischen Romans von Beate Maly ist Programm in der Geschichte um jenen legendären Tiergarten, der bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den schönsten der Welt zählte und noch heute als ein berühmtes Wahrzeichen der Stadt Wien gilt.


    Beginnend im Jahre 1914 (im Prolog), erleben wir den Alltag der jungen Tierpflegerin Emma in den Kriegsjahren 1917/18, die sich voller Hingabe um die Tiere der kaiserlichen Menagerie kümmert. Sie träumt davon, eines Tages in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten, der als Tierarzt arbeitet; allerdings sind Frauen für das Studium der Veterinärmedizin in Wien nicht zugelassen, in Zürich jedoch schon. Kurz bevor der Erste Weltkrieg ausbricht, scheint Emmas Traum von einem Studium in der Schweiz bereits zum Greifen nahe; mit ihrer Arbeit im Zoo möchte sie die für ihre kühnen Zukunftspläne benötigten Ersparnisse aufbessern und erste Erfahrungen in Sachen artgerechter Tierhaltung und -betreuung sammeln. Aber dann werden ihr Vater sowie der Ehemann ihrer schwangeren Schwester Greta eingezogen, und das Grauen des Krieges trifft sie mit voller Wucht. Obwohl unter kaiserlicher Fürsorge stehend, ist der Tiergarten ebenso von Versorgungsengpässen betroffen wie der Rest der Bevölkerung. Brennholz und Lebensmittel sind knapp, jeder hungert und friert. Die Lage wird immer dramatischer, teilweise müssen sogar Tiere verfüttert werden. Die Autorin versteht es wunderbar, diese Tragik einzufangen – wir lesen von Armut, überlastetem Krankenhauspersonal, verstörten und verstümmelten Soldaten, und erleben mit, wie die Futterrationen der Tiere streng dosiert werden. Es fehlt an allem. Das triste und vom Krieg gebeutelte Straßenbild des einst prunkvollen Wiens tauchte beim Lesen vor meinem inneren Auge auf; auch das Gelände des Tiergartens, wo sich der Großteil der Handlung abspielt, ist authentisch beschrieben worden.


    Für mich hätte der Roman auch ohne Liebesgeschichte prima funktioniert, da die Geschichte des Zoos mich generell interessiert, aber die Schilderungen der Arbeit mit den Tieren sind gleichermaßen präsent wie die zwischenmenschliche Beziehung zwischen Emma und dem sympathischen, vom Krieg desillusionierten Tierarzt Julius Winter. Der für die damalige Zeit in vielerlei Hinsicht recht fortschrittlich denkende Mann hinterlässt zunächst keinen sonderlich schmeichelhaften Eindruck bei Emma, entpuppt sich allerdings bald als große Hilfe im Kampf um das Wohl der Tiere.


    Besonders berührt hat mich das Schicksal der einsamen Orang-Utan Dame Fanny, die sich zuckersüß über jede persönliche Zuwendung und die Spieleinheiten mit Emma freut. Auch die Passagen mit dem Zebra Charlie und dem von einem Soldaten erschossenen Eisbären gingen mir nahe.


    Weniger gut gefiel mir die Tatsache, dass der Antagonist der Story, der Zoologe und stellvertretende Zoodirektor Hubert von Kochauf, recht eindimensional gezeichnet worden ist. Er ist eine wahre Hassfigur: grausam, arrogant, herablassend, herzlos, gewalttätig, schmierig - die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Dieser Widerling kann es nicht erwarten, verstorbene Tiere zu sezieren, interessiert sich rein für ihre Anatomie, nicht für ihre Lebensumstände. Zudem hat er ein Auge auf die hübsche Emma geworfen und weigert sich, ihre Ablehnung zu akzeptieren. Mir persönlich gefällt es stets besser, wenn Figuren Ecken und Kanten haben, schließlich sind im echten Leben die wenigsten Menschen 'nur gut' bzw. 'nur böse'.


    Das wunderschöne, atmosphärische, in Sepiatönen gehaltene Cover setzt sich im Innencover fort und entspricht ganz meinem Geschmack; es passt hervorragend zur Story. Erzählt wird in der dritten Person, abwechselnd aus Emmas und Julius' Perspektive. Der Schreibstil ist leicht verständlich und geprägt von authentischen Dialogen, inklusive diverser österreichischer Begriffe.


    Fazit: Insgesamt liest sich das Buch durchaus angenehm, wenn auch ohne große Überraschungen und nicht ganz so stimmungsvoll, bildgewaltig und mitreißend wie mein bisheriges Lieblingswerk der Autorin, "Fräulein Mozart und der Klang der Liebe". Meine für die Grundidee und ihre schriftstellerische Umsetzung angedachten 3 ½ Sterne runde ich gerne auf, da der Roman mich gut unterhalten hat.

  • Grandioser Auftakt

    Die Frauen von Schönbrunn von Beate Maly ist der Auftaktband einer neuen Reihe, die im Januar 2022 im Ullstein Verlag erschienen ist. Zwar hatte ich schon von der Autorin gehört bzw. gelesen, aber keins ihrer Werke gelesen und somit darf ich mit diesem Buch mein Debüt feiern. Da ich ein großer Fan von historischen Romanen bin, wurde mir hier die Entscheidung sehr leicht gemacht, denn sowohl der Klapptext sowie die Leseprobe konnten mich von Anfang an begeistern. Ab der ersten Seite zog mich der flüssige und leichte Schreibstil in seinem Bann und so tauchte ich in Emmas Geschichte ein und ab. Aber nicht nur mit ihrem Schreibstil punktete Beate Maly, sondern auch mit den großartigen Charakteren, die mir auf Anhieb sehr sympathisch waren. Ihre authentische und facettenreiche Darstellung bringt sie dem Leser so nah, dass man meint, diese Personen schon jahrelang zu kennen. Emma, die nie ihren großen Traum Tierärztin zu werden aus den Augen verloren hat, fängt als Tierpflegerin im Tierpark Schönbrunn an. Jeden Tag wird ihr mehr und mehr bewusst, dass sie genau den richtigen Beruf ergreifen will. Ihre Arbeit ist ihr ein und alles, aber von Schicksalsschlägen bleibt auch sie nicht verschont.


    Julius Winter kommt verletzt von der Front zurück und wird als Tierarzt im Tierpark Schönbrunn eingestellt. Dies ist nicht der Job, den er ausüben möchte, aber der Tierpark braucht Fachkräfte. Obwohl ihn die Kriegsereignisse mehr als nur traumatisiert haben, beginnt er bald seine Arbeit als Tierarzt zu lieben. Aber nicht nur dies, Emma scheint auch sein Herz immer mehr zu erobern.


    Beate Maly erzählt hier die Geschichte über den prächtigsten Tierpark Europas: Schönbrunn in Wien! Der Zoo ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel und nicht nur für die Wiener, sondern vor allen Dingen für Emma und ihrer Familie. Emma, deren Vater immer wieder als Tierarzt dort tätigt ist, hat ihn öfters begleitet und früh wusste sie, dass sie in die Fußstapfen ihres Vaters treten möchte. Leider ist das Studium sehr teuer und deshalb beginnt sie als Tierpflegerin zu arbeiten. Der Job macht ihr Spaß, aber der erste Weltkrieg hinterlässt auch seine Spuren. Tierpfleger müssen an die Front, das Futter wird knapp und auch die Besucherzahlen verringern sich. Jeden Tag stellt man sich den Herausforderungen, um den Tierpark vor der Schließung zu bewahren. Aber nicht nur der Tierpark ist bedroht, sondern auch die Bevölkerung, die immer mehr den Gürtel enger schnallen muss, um sich mit den wenigen Lebens- und Heizmitteln über Wasser zu halten. Die Autorin hat es geschafft, diese dramatische und fast aussichtslose Situation so authentisch einzufangen und wiederzugeben, dass der Leser all die Ängsten und Sorgen hautnah zu spüren bekommt. Immer wieder ziehen Bilder von hungernden Menschen, Transportzügen mit verwundeten Soldaten oder verzweifelten Menschen, die nach ihren Angehörigen suchen vor den geistigen Augen vorbei. Selbst wenn die Zeit noch so hart sind, gibt es auch bei Emma erfreuliche Nachrichten. Ihre Schwester bekommt ihr Kind und Tierarzt Julius Winter scheint immer mehr ihre Nähe zu suchen.


    Das Ende dieser Geschichte lässt offen, wie es bei Emma und den anderen Charakteren weitergehen wird. Schade nur, dass der zweite Band voraussichtlich erst Anfang 2023 erscheinen soll.



    Dieser Roman hat alles was ein Fan von historischen Romanen liebt. Authentische Charaktere, ein gutes Setting und eine Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit basiert. Ich kann es einfach nur weiterempfehlen.


    5 von 5 Sterne!!! Absolut lesenswert!!!

    "Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie." (James Daniel) :study:

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    Eddas Aufbruch - Beate Rösler :study:

  • Die Würde der Lebewesen ist unantastbar

    Das wunderschöne Buchcover sowie der Buchtitel lässt einen zu dem Buch greifen. In der vorderen Innenseite des Buches sind die Schwestern Emma und Greta kurz beschrieben und in der hinteren Innenseite gibt es einen kurzen historischen Überblick über den Tierpark Schönbrunn.

    Inhalt:

    Tierfreundin Emma kümmert sich während des ersten Weltkriegs als Tierpflegerin rührend um die Tiere im Tierpark Schönbrunn. Erfindungsreich versucht sie trotz Nahrungsknappheit und mangelnder Futterqualität die Tiere am Leben zu erhalten. Nach dem Motto „es liegt an den Menschen, dass die Würde nicht verloren geht“ sorgt sie für ein würdevolles Ende des kranken Zebras Charlie, für Unterhaltung der Affenfrau Fanny und dass die Tiere größere Käfige bekommen. Zusammen mit ihrer älteren Schwester Greta kämpfen sie um das Elternhaus, das die berechnenden Nachbarn spottbillig kaufen wollen, da diese die finanzielle Notlage kennen und dies ausnutzen möchten. Die finanzielle Not wird noch größer als die schwangere Greta ihre Tochter Gisela zur Welt bringt. Als Retter in der Not erweist sich der kriegsverletzte Tierarzt Julius Winter.

    Die Tierfreunde werden als sympathische Personen dargestellt. Der schmierige Zoologe Hubert von Kochauf, der hinter allen Frauen und vor allem auch hinter Emma her ist, ist rachsüchtig, hinterhältig und unsympathisch. Alle vorgestellten Figuren sind authentisch.

    Fazit:

    Beate Maly schafft es mal wieder einen großartigen Roman zu schreiben und den

    Spannungsbogen bis zum Ende des Buches zu halten.

    Ich war begeistert von dem Schreibstil und ich denke, dass dieser Roman sicherlich ein Bestseller wird. Ich freue mich auf das Folgeband. Absolute Kauf- und Leseempfehlung.

  • Schon als Kind war Emma begeistert, wenn sie ihren Vater in den Kaiserlichen Zoo begleiten durfte. Sie wollte Tierärztin werden wie ihr Vater, doch es scheitert wie so oft zu jener Zeit daran, dass Frauen das Studium verwehrt wurde. Aber sie wird eine der ersten Tierpflegerinnen im Wiener Tiergarten Schönbrunn und liebt ihre Arbeit bei den Tieren. Doch dann bricht der erste Weltkrieg aus und die Männer werden eingezogen, auch ihr Vater und Gustav, der Mann ihrer schwangeren Schwester Greta. Mit der Zeit wird die Versorgung in Wien schwierig und das bekommen nicht nur die Menschen zu spüren. Auch in der Nachkriegszeit ist die Not noch groß. Es ist ein Kampf ums Überleben, die Existenz des Zoos steht auf der Kippe, da die Menschen in der Not ungern das Wenige mit den Tieren teilen.


    Beate Maly entführt uns mit ihrem Roman in die Zeit des Ersten Weltkrieges und der Nachkriegszeit, als die Not in Wien groß war. Ihr Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen.


    Emma liebt den Umgang mit Tieren und hat den Traum, Tierärztin zu werden. Doch die Zeit ist nicht für Träume gemacht. Aber sie macht das Beste daraus und wird Tierpflegerin. Es ist ihr wichtig, dass die Tiere nicht nur Futter bekommen, sondern dass es ihnen gut geht. Aber sie kümmert sich nicht nur um den Zoo, sondern auch um ihre Schwester. Doch es gibt Menschen, die ihre Not ausnutzen wollen. Im Zoo wird Emma von Julius Winter unterstützt, der traumatisiert aus dem Krieg zurückgekommen ist und nun als Tierarzt im Zoo arbeitet. Er fühlt sich zu Emma hingezogen.


    Es ist ein wundervoller Roman, der die schwierige Zeit authentisch darstellt. Am Ende bleibt einiges ungeklärt, was neugierig auf den Nachfolgeband „Die Kinder von Schönbrunn“ macht.

  • Das Buch die Frauen von Schönbrunn hat mich wirklich begeistert. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und habe es regelrecht verschlungen. Das Cover zeigt bereits, dass es um Frauen geht in diesem Buch, um Emanzipation und um den Tiergarten in Wien in einem leicht verblichenen Farbton, der auf die Vergangenheit schließen lässt. Der Roman spielt um 1914 und es geht um eine junge Frau, die Tierpflegerin im bekannten Tiergarten Schönbrunn werden möchte. Sie ist sehr talentiert und würde sich zudem gerne ein Studium ermöglichen, was nur sehr wenigen Frauen in der Zeit gelang. Die Geschichte um Emma und ihre Schwester Greta ist so wundervoll beschrieben, dass man sich gefühlt hat, als würde man alles miterleben. Es ist ein toller Roman, um einfach einmal die Welt um sich herum zu vergessen und zudem eine tolle Geschichte die einen Mix aus Abenteuer, Vergangenheit, Krieg, Liebe und Schurken beinhaltet. Ich hoffe auf eine Fortsetzung.

  • Wiener Mädel im Kampf um den Schönbrunner Zoo

    Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut und passt genau zum Thema. Im Zoo um das Jahr 1914. Schon dieses Cover und auch die Leseprobe haben mich gefesselt.

    Das Jahr 1914, Emma hat sich in den Kopf gesetzt, dass sie Tierärztin wird. Natürlich in Wien, im Zoo Schönbrunn. Schon Emmas Vater ist dort Tierarzt. Am 20. Geburtstag von Emmas Schwester Greta, war ein Besuch im Zoo angesagt. Emma war schon richtig aufgedreht. Die Führung im Zoo übernahm dann Karl Moser, der Vater von Emma und zum Schluss trafen sie auch noch Franz Geiger, der sich beim Direktor des Zoos dafür aussprach, das Emma eine Stelle als Tierpfleger angeboten wurde. Denn es war zu dieser Zeit nicht gerne gesehen, dass im Zoo Frauen als Tierpfleger arbeiten. Wie fast überall, war es nicht gern gesehen wenn Frauen arbeiten. Emmas Vorfreude war aber trotzdem sehr groß. Sie freute sich richtig auf die Stelle.

    Aber es kam leider ganz anders, die Stelle konnte Emma antreten, aber dann erklärter der Kaiser Serbien den Krieg. Die kommenden Jahre waren geprägt von Arbeit und Not. Aber Emma kämpft sich durch und hatte trotzdem richtig Spaß an der Arbeit.

    Fazit:

    Den Schreibstil der Autorin Beate Maly fand ich richtig toll. Beim Lesen konnte man sich richtig in diese schwere Zeit versetzen. Alle Protagonisten kamen gut rüber, den einen oder anderen mochte man nicht so gerne. Das Zusammenspiel der Geschichte über den Zoo und der Geschichte von Emma und ihrer Schwester Greta ist sehr aufeinander abgestimmt. Ich kann keinen zu hektischen Wechsel der Schauplätze erkennen.

    Es war der erste Roman für mich, von der Autorin Beate Maly und kann nur sagen, er hat mir sehr gefallen und ist eine Empfehlung wert.




    :lol::totlach: Jede Minute, die man lacht, verlängert das Leben um eine Stunde (chinesisches Sprichwort)

  • Cover, Titel und auch die Zeit, in der die Geschichte spielt, entsprechen einem gerade sehr aktuellen Trend, der mich eigentlich nicht so reizt. Hier ist es der Schauplatz, der Wiener Tiergarten Schönbrunn, der mich neugierig auf diesen Roman gemacht hat. Und obwohl er durchaus die Erwartungen erfüllt, die Cover und Titel wecken :geek: , hat er mir gut gefallen.


    Im Prolog schreibt man das Jahr 1914. Emmas Schwester Greta feiert Geburtstag, traditionell mit einem Ausflug der kleinen Familie in den SchönbrunnerTiergarten, dem seit jeher Emmas Leidenschaft gehört. Tierärztin möchte sie werden, ein hoch gestecktes Ziel für die damalige Zeit. In Wien werden Frauen nicht zum Studium zugelassen, doch ihre Hoffnungen ruhen auf
    Zürich, dort herrscht ein fortschrittlicherer Geist und bis es so weit ist, will sie als Tierpflegerin arbeiten. Greta hat andere Wünsche an das Leben. Sie ist verliebt und möchte heiraten. Eine schöne Einführung, sprachlich und atmosphärisch, die mit der Kriegserklärung und der Frage endet – was wird wohl aus den Träumen der Schwestern werden?


    Im November des letzten Kriegsjahres setzt die eigentliche Handlung ein, in deren Zentrum Emma und der Tierarzt Julius Winter stehen. Emma arbeitet tatsächlich als Tierpflegerin, allerdings ist das Studium der Veterinärmedizin durch den Krieg in weite Ferne gerückt. Julius wurde im Krieg verletzt, schlimmer noch seelisch als körperlich. Heute würde man wohl sagen, er leidet an einer kriegsbedingten posttraumatischen Belastungsstörung. Die unkomplizierte
    Ehrlichkeit, mit der er Emma gegenüber keinen Hehl aus seinen Problemen macht, hat mir imponiert. Ihre erste Begegnung im Tiergarten verläuft zwar eher holprig, trotzdem ahnt der geübte Leser, wohin die Reise gehen wird O:-) .


    Eine Liebesgeschichte in schwierigen Zeiten, die Autorin bedient sich der klassischen Zutaten dieses Genres und gibt die erwarteten interessanten Einblicke in die Welt des Tiergartens Schönbrunn. Aber sie benennt auch mit deutlichen Worten das Elend und die Sinnlosigkeit von Krieg, die seinerzeit vorherrschende Einstellung zu Tierwohl (obwohl das heute leider immer noch nicht viel besser geworden ist), sowie die Probleme von Frauen, die auf eigenen
    Füßen stehen wollen.


    Beate Malys Erzählweise hat mir gut gefallen, bildhaft, unkompliziert und flüssig. Klischees wurden zwar bedient, aber in für mich in erträglichem Maß. Ihre Figuren wirken lebendig und glaubhaft in ihren Stärken und Schwächen. Wobei die Rollen von Gut und Böse durchaus verteilt sind, besonders dieser Kochauf war mir in seiner Rolle als Widerling zu überzeichnet, und zwar nicht nur durch seine „Taten“, sondern auch in der Wortwahl, wenn es um ihn geht. Emma und Julius sind in vieler Hinsicht ihrer Zeit voraus und ein liebenswert-sympathisches Paar, das ganz bestimmt seinen Weg finden wird.


    Meine persönlichen Higlights sind die Szenen mit Emma und der Orang-Utan-Dame Fanny
    gewesen. Gefolgt von den beiden Geburten, deren Beschreibung ich gelungen, ja regelrecht fesselnd fand. Während mich die Auftritte von Kochaufs eher genervt haben, dieser Teil der Geschichte sollte möglicherweise für Spannung sorgen, aber das war mir insgesamt einfach zu dick aufgetragen. Die unaufgeregte, pragmatische Auflösung dieses Dauerkonfliktes hat mir wiederum sehr gut gefallen.


    Insgesamt ein unterhaltsames, süffiges Lesevergnügen.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Der Kampf ums Überleben

    Mit dem Reihenauftakt "Die Frauen von Schönbrunn" hat die Autorin ein ganz bezauberndes Werk erschaffen. Der Roman handelt in der Nachkriegszeit, deren Auswirkungen sehr deutlich geschildert werden. Der Kampf ums Überleben für Mensch und Tier!

    Auf mehr als 360 Seiten begleiten wir zwei junge Damen durch eine sehr schwierige Zeit, die von Hungersnot und Entsetzen geprägt ist. Jedoch gibt es auch kleine Lichtblicke, wie z.B. Gisela, Fanny oder auch die aufkeimende erste wirkliche Liebe. Die Geschichte scheint zwar oberflächlich nur ein Roman über eine starke Frau zu sein, aber hier steckt viel mehr dahinter.

    Mir hat dieser Auftakt sehr gut gefallen, so dass ich die Fortsetzung kaum erwarten kann.

  • Nur durch die Hoffnung bleibt alles bereit, immer wieder neu zu beginnen. (Charles Péguy)

    1914 Wien. Emma Moser träumt schon lange davon, es ihrem Vater Karl gleich zu tun, der als Tierarzt im Wiener Tiergarten Schönbrunn arbeitet. Da sie als Frau in Österreich keine Chance hat, Tiermedizin zu studieren, tritt sie eine Stelle als Pflegerin in Schönbrunn an und kommt ihrem Traum damit etwas näher. Doch schon einige Tage später beginnt der Erste Weltkrieg und alle Männer einschließlich Emmas Vater Karl und ihrem Schwager werden zum Kriegsdienst eingezogen. Zurück bleiben nur einige wenige, die mit Hilfe der Frauen die Arbeit im Zoo verrichten und dort die Dinge am Laufen halten. Auch Emma übernimmt Verantwortung sowohl im Tiergarten als auch für ihre schwangere Schwester Greta, wobei sie der kriegsversehrte Tierarzt Julius Winter unterstützt. Die mangelnde Lebensmittelversorgung zum Ende des Krieges bringt den Fortbestand des Tierparks und seiner tierischen Bewohner dann doch noch in Gefahr…


    Beate Maly hat mit „Die Frauen von Schönbrunn“ einen unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der den Leser nach Wien reisen lässt, wo er den Ersten Weltkrieg und seine Auswirkungen sowie Emma und deren Tierleidenschaft kennenlernt. Der flüssige, bildhafte und gefühlvolle Erzählstil lädt den Leser zu einer Zeitreise ins vergangene Jahrhundert ein, wo er mit Emma Moser auf eine ambitionierte Protagonistin trifft, die aufgrund der von der Gesellschaft ihr auferlegten Zwänge den Traum vom Studium der Tiermedizin zwar nicht verwirklichen kann, sich jedoch mit ihrer Arbeit als Pflegerin im Tiergarten Schönbrunn während des Ersten Weltkrieges gemeinsam mit vielen anderen Frauen der Herausforderung stellt, die Tiere dort zu versorgen und vor allem zu schützen. Die Autorin hat den historischen Hintergrund sehr schön mit ihrer Geschichte verbunden und zeigt auf, wie schwierig die damalige Lage war. Die Bevölkerung wurde nicht nur vom Krieg gebeutelt, sondern sah sich auch der Lebensmittelknappheit ausgesetzt. Unter diesen Voraussetzungen war es sehr schwer, die Haltung von Zootieren zu rechtfertigen, für die ebenfalls Mengen an Futter benötigt wurde. Emmas Liebe zu den Tieren und die ihnen angedeihende Fürsorge wird sehr deutlich herausgearbeitet. Aber auch die zwischenmenschlichen Schicksale kommen nicht zu kurz, sei es die Sorge um den Vater und den Schwager, die beide zum Kriegsdienst eingezogen wurden, aber auch die Folgen, die der Krieg bei den Menschen verursacht hat, vor allem bei denen, die an der Front gekämpft und versehrt zurückgekommen sind. Maly malt mit ihren Worten ein lebendiges Bild im Kopf des Lesers während der Lektüre.


    Die Charaktere sind liebevoll in Szene gesetzt und überzeugen mit glaubwürdigen menschlichen Eigenheiten, die sie dem Leser schnell ans Herz wachsen lassen. Dieser heftet sich nur zu gern an ihre Fersen, um nichts zu verpassen. Emma ist eine junge Frau, die ihre Träume verwirklichen will. Sie ist warmherzig, stark, mutig, zupackend und hilfsbereit, vor allem ihrer Schwester Greta gegenüber. Julius ist ein vom Krieg traumatisierter Mann, der erst langsam wieder ins Leben zurückkommt, wobei ihm die Arbeit mit den Tieren hilft. Er ist sympathisch und einfühlsam. Zoologe von Kochauf ist ein eingebildeter, arroganter Kerl, der sowohl Anstand als auch Mitgefühl vermissen lässt. Aber auch Franz, Greta und die unmöglichen Nachbarn von Emma tragen zum Unterhaltungswert der Geschichte bei.


    „Die Frauen von Schönbrunn“ ist ein Mix aus Familiengeschichte, historischem Hintergrund, Liebe und Dramatik, der den Leser sofort in seinen Bann zieht. Einmal begonnen, kann man das Buch kaum aus der Hand legen. Verdiente Empfehlung für gute Unterhaltung!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Emma wird zu Beginn des ersten Weltkriegs Tierpflegerin im berühmten Tierpark von Schönbrunn. Ein Traum ist für sie in Erfüllung gegangen. Der bald zu in einem Albtraum in ihrer Umgebung verschwindet. Je länger der Krieg dauert das desto mehr Aufgaben und Sorgen hat sie. Sie vermisst ihren Vater, sie muss sich um ihre schwangere Schwester kümmern. Gleichzeitig werden die Nahrungsmittel für Mensch und Tier immer weniger. Im letzten Kriegswinter gibt es auch kaum noch Heizmaterial. Die Gefahr für die Tiere wird immer größer. Gleichzeitig. hat sie Gefühle für den Zootierarzt Julius Winter, auch das ist nicht einfach in Kriegszeiten.

    Es ist eine emotional erzählte Geschichte, diesmal mit anderen Protagonisten wie sonst. Denn die Tiere spielen eine gleich große Rolle wie die Menschen. Denn sie leiden genau so wie die Menschen in diesem Krieg. Klar ist in solchen Fällen haben die Menschen und ihre Sorgen Vorrang. Aber in einem Roman der in der Vergangenheit spielt darf es andere Prioritäten geben.

    Die Angestellten des Zoos sind auf einmal überwiegend Frauen oder Kriegsversehrte, es sind überwiegend sehr sympathische Figuren, obwohl natürlich ein Fiesling, der sich auch noch vor dem Einsatz an der Front drückt, nicht fehlen darf.

    Das Buch ist trotz des ernsten Hintergrunds mit Leichtigkeit geschrieben, immer wieder blitzt ein schöner Moment auf.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Viel zu schnell vorbei!

    Als begeisterte Leserin von Geschichten rund um 1900 und aufwärts konnte ich an diesem Roman nicht vorbei. Beate Maly überzeugt mit einem wunderschönen, detailreichen Schreibstil. In kürzester Zeit bin ich durch diesen Roman geflogen und hätte gerne noch viel mehr Seiten gelesen. Zum Glück kann ich dies in dem zweiten Roman der Autorin ,,Die Kinder von Schönbrunn" tun. Besonders beeindruckt hat mich die gute Recherche Arbeit rund um den Wiener Tiergarten Schönbrunn. Während dem lesen wurde bei mir die große Lust geweckt selbst mal nach Wien zu reisen. Emma als Protagonistin war mir ebenfalls sehr sympathisch und auch die ältere Schwester von ihr hat es mir angetan. Es wurden viele Facetten rund um die Soldaten des Ersten Weltkrieges mit einbezogen. Dadurch wurde die Geschichte an einigen Stellen auch tragisch und düster. Dies hat diesem Roman eine gewisse tiefe verliehen. Ich würde diesen Roman bedingungslos weiter empfehlen.

  • :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Mein Interesse für dieses Buch wurde hauptsächlich dadurch geweckt, dass ich den Tiergarten Schönbrunn sehr gut kenne und es spannend fand, mehr darüber zu erfahren.


    Nach dem Lesen kann ich sagen: selbst wenn dem nicht der Fall ist, bekommt der/die Leser/in hier einen sehr gut geschriebenen Einblick in das Leben der einfachen Menschen zur Zeit des ersten Weltkrieges. Und das war wahrlich kein einfaches Leben, obwohl es Emma mit einer festen Anstellung und einem Dach über dem Kopf noch verhältnismäßig gut getroffen hat. Dennoch reicht das Geld hinten und vorne nicht, und Lebensmittel gibt es sowieso kaum zu kaufen. Wenn ich daran denke, dass diese Generation 20 Jahre später noch einmal solch schwierigen Jahre durchstehen mussten... Zum Glück wussten sie das damals noch nicht!


    Ein bisschen schade fand ich es ja, dass die Elefanten nur wirklich kurz drin vorkommen. Dabei hatte ich aufgrund des Covers gedacht, darum geht es hauptsächlich. Doch Emma verbringt stattdessen viel Zeit mit der Orang-Utan-Dame Fanny, und erkennt dass sie ein Lebewesen mit ähnlichen Bedürfnissen wie ein Mensch ist.

  • Die Autorin Beate Maly ist mir, mit den zwei gelesenen Romanen, noch gut im Gedächtnis geblieben. Nun also dieses Buch von ihr. Nach wie vor gefällt mir der Schreibstil von B. Maly sehr gut, man fliegt locker leicht durch die Geschichte. Auch der historische Hintergrund ist gut recherchiert, nur leider hat bei diesen Roman das Korrektorat wohl einiges übersehen.
    So z. B. Bekommt Emma von Julius einen Korb Essen geschenkt. Nur dann zwei Seiten weiter, muss Emma das letzte Geld zusammen kratzen um überhaupt etwas zu Essen besorgen zu können. [-(

    Die Protagonisten Emma, Greta und Julius sind gut gezeichnet und werden mir von Seite zu Seite immer sympathischer. Wobei hier sich keiner vor seinen Ecken und Kanten verstecken braucht, es ist einfach nur menschlich. Trotz all der positiven Worte vermag ich dem Roman nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: vergeben wollen, da es Frau Beate Maly in meinen Augen eben auch viel besser kann.

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )


  • So z. B. Bekommt Emma von Julius einen Korb Essen geschenkt. Nur dann zwei Seiten weiter, muss Emma das letzte Geld zusammen kratzen um überhaupt etwas zu Essen besorgen zu können. [-(

    Ich sehe da keinen Fehler oder Ungereimtheit. Emma erhält den Korb, weil sie nichts zu essen hat/haben. Dann ist doch klar, dass sie ihr letztes Geld zusammenkratzen muss.

    Oder ist dein Gedanke, dass es sich um einen GROSSEN Fresskorb handelt? Diese gab es aber damals nicht. Das ist etwas neuzeitliches, der im Überfluss lebenden Menschen.

    Aber vielleicht erklärst du einfach nochmal genauer, was dich gestört hat.

  • Ich denke mir. Sie hat doch gerade Essen ( einen ganzen Brotlaib, wenn ich mich recht erinnere) bekommen. Warum muss sie innerhalb kurzer Zeit schon wieder Essen kaufen, das kann doch noch nicht alle sein. Bzw mir ist nicht bewusst geworden das Tage vergangen sind

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )