Tim Curran - Bioterror

  • Tim Curran - BIOTERROR

    (Luzifer Verlag)


    - playing God leads to the Devil -


    Als eine virale Krankheit südlich der kleinen irakischen Ortschaft Nkudbkah, direkt hinter der Grenze zu Syrien ausbricht, treffen sich die wichtigsten Sicherheitsberater der USA im nationalen Militärzentrum des Pentagons in Washington, D.C. Da sich vor Ort eine Maschinerie in Gang zu setzen scheint, die nichts Gutes vermuten lässt, wird eine Special Unit der amerikanischen Streitkräfte in das Gebiet im Irak geschleust, um herauszufinden was dort vor sich geht. Es sind traumatisierende Szenen, die sich in und rund um Nkudbkah abspielen. Im Amerikanischen Verteidigungsministerium ist man sich daher sicher, dass das Worst-Case-Szenario in Bezug auf das Projekt BioGenesis eingetroffen ist. Man berät, wie man mit diesem nicht ganz zufälligen Vorfall umzugehen hat, während das Elend, das man damals losgetreten hat, längst auf dem Vormarsch ist...


    Zur gleichen Zeit befindet sich die vom Pech verfolgte Shawna Geddes im Portage Park in Chicago. Sie hat gerade ihren Journalistenjob bei der Tribune verloren, als ihr ein Stadtstreicher auffällt, der die Mülltonnen des Parks durchwühlt. So tief wie dieser verwahrloste Kriegsveteran ist sie zum Glück noch nicht gesunken. Als dann plötzlich ein Transporter neben ihm anhält, er von drei Männern überwältigt und entführt wird, ist Shawnas journalistisches Interesse geweckt und sie folgt dem Lieferwagen. Dass sie sich dabei in tödliche Gefahr begibt, wird Shawna schnell klar, doch da ist es bereits zu spät...die Verschwörung ist längst im Gange und Shawna mittendrin. Sie hat etwas gesehen, was nicht für ihre Augen bestimmt war und tritt damit Ereignisse los, die sie, sowie ihren Freund und Reporter-Kollegen Harry Niles tiefer und immer tiefer hineinziehen, in einen Mahlstrom aus Intrigen, Angst, Bedrohung und Mord.


    Tim "Corpse King" Currans komplexer Militär-, Polit-, Horror- und Verschwörungs-Thriller "BIOTERROR", der im März 2021 unter gleichnamigem Titel im amerikanischen Original erschien, spielt hauptsächlich in verschiedenen Landesteilen der USA. Der heute in Escanaba, Michigan lebende Autor dreht zu Beginn seines 552 Seiten umfassenden Romans schon ordentlich an der Spannungsschraube, auch wenn er seine tiefenanalytische Horrorstory mit ausladenden Passagen aus Militärangelegenheiten, politischen Intrigen und Special Forces Einsätzen belegt hat. Currans endzeitlich-authentische Atmosphäre entwickelt sich im weiteren Verlauf zu einem garstig ausdünstenden, giftigen und galligen Bouquet aus Blut, Moder, Verwesung und Tod, das sich immer wieder in die Länge zieht. Der "Corpse King" macht es dem Leser auch alles andere als leicht, mit einem der unzähligen Protagonisten "Freundschaft" zu schließen. Entweder er zeichnet selbige nicht gerade sonderlich sympathisch, wechselt zu schnell zu anderen Personenkreisen oder er lässt selbige alsbald über die Klippe springen. Der verheiratete Familienvater ist durchaus ein guter Erzähler, der scheinbar nebensächliches facettenreich ausgestaltet und als qualitativ hochwertiges Produkt in seinen Plot einbaut, es gibt aber viel zu viele Handlungsstränge, in denen der amerikanische Horror-Autor regelrecht ins Schwafeln gerät. Dann neigen sein leichtes Überangebot an Personal, sowie die vielen Abkürzungen der amerikanischen Institutionen dazu, den Leser zu überfordern. Curran macht auf den ersten 160 Seiten enorm viele Baustellen auf, ohne den roten Faden einer zusammenhängenden Geschichte aufzugreifen, was dem Aufkommen eines Leseflusses eher hinderlich ist. Curran lässt seine eigene Regierung und deren Institutionen innerhalb seiner fiktiven Regierungsverschwörung nicht gut aussehen und sinniert für meinen Geschmack einfach zu sehr über machtpolitische und geheimdienstliche Intrigen, verschwörungstheoretische Praktiken, sowie marktpolitische Entscheidungen und lenkt dadurch ständig von der eigentlichen Geschichte ab. Wie ein gelauster Affe auf Speed hüpft er munter zwischen den deutlich zu politikbehafteten Szenarien hin und her. Daher blieb von "BIOTERROR" auch nicht allzu bei mir haften. Es ist eben nicht viel mehr, als ein nüchterner Thriller, ohne Herz und Nieren, aber mit deutlichem Hang zur Überlänge. Zu allem Überfluss wird der Roman nach hinten raus auch immer langweiliger und zieht sich wie ein frisch verdauter Kaugummi. "BIOTERROR" mag ja durchaus seine Momente haben. Aber mal ganz ehrlich, der große Wurf war das nicht!


    (Janko)


    http://www.corpseking.com/

    https://www.facebook.com/tim.curran.77


    Brutalität/Gewalt: 54/100

    Spannung: 69/100

    Action: 70/100

    Unterhaltung: 69/100

    Anspruch: 23/100

    Humor: 06/100

    Sex/Obszönität: 15/100


    LACK OF LIES - Wertung: 74/100


    "BIOTERROR" beim Luzifer Verlag: https://luzifer-verlag.de/titel/1662


    Tim Curran - BIOTERROR

    Luzifer Verlag

    Horror

    ISBN (Taschenbuch): 978-3-95835-609-2

    ISBN (E-Book): 978-3-95835-610-8

    552 Seiten

    Taschenbuch, broschiert

    Originaltitel: BIOTERROR

    Aus dem Amerikanischen von Peter Mehler

    Taschenbuch: EUR 14,95 [DE] inkl. MwSt

    E-Book: EUR 5,99 [DE] inkl. MwSt

    Erscheinungsdatum: 30.11.2021


    Leseprobe: https://luzifer-verlag.de/leseprobe/1662

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Tim Curran - BIOTERROR“ zu „Tim Curran - Bioterror“ geändert.