đFĂŒr Leser/innen ist, die es gern etwas deftiger mögen und ein starkes NervenkostĂŒm besitzen!đ
»DANN SAHEN SIE ZU, WIE ER STARB â OHNE JEDEN VERSUCH, IHN ZU RETTEN.«
Acht Singles: Durch die Teilnahme an einer neuen Dating-Show hoffen sie, ihre Traumpartner kennenzulernen. Doch bald, nachdem sie ihre Augenbinden abnehmen und einander zugeteilt werden, zeigt sich, welch perfides Konzept hinter dem angeblichen Casting steckt. Sie sind bereits auf Sendung. Flucht und Widerstand unmöglich. Den ungleichen Paaren bleibt nichts, als in einem blutigen Wettstreit gegeneinander anzutreten â bis zum letzten Atemzug ...
Zwei Ăberlebende: Vor vier Monaten verloren sie Freunde und Familie in einem grausamen Spiel. Seitdem machen Trauma, Angst und Medienrummel jeden Tag zu einem weiteren Kampf. Sie ahnen nicht, dass das nĂ€chste Spiel lĂ€ngst begonnen hat â und zwei CastingplĂ€tze sind noch frei...
... wessen Herz darf weiterschlagen, wenn am Ende der Show der Vorhang fÀllt?
"Blutpaar" von M. I. Winter ist ein Thriller und die Fortsetzung von "Beutespiel", der am 3. Dezember 2021 im Independently Published-Verlag erschienen ist. Da mir der erste Band schon unheimlich gut gefallen hat, habe ich auf die Fortsetzung hingefiebert und ich wurde, wie erwartet, nicht enttĂ€uscht. "Beutespiel" war schon eine harte, dennoch klasse Nummer. Hier hat die Autorin deutlich gezeigt, was sie drauf hat und meiner Meinung nach noch einen Zahn zugelegt. "Blutpaar" enthĂ€lt zahlreiche drastische Ekel- und Gewaltschilderungen, weshalb es eine Handlung fĂŒr Leser/innen ist, die es gern etwas deftiger mögen und ein starkes NervenkostĂŒm besitzen. Es geht hier nicht nur Ă€uĂerst blutig, brutal, verstörend, spannend und mörderisch zu, auch der psychologische Aspekt kam hier nach und nach sehr gut zur Geltung. Denn wie sich die Vorfreude der acht Teilnehmer der Dating-Horrorshow in pure Angst und Verzweiflung verwandelt, hat mich mal wieder völlig in den Bann gezogen. Wozu sie fĂ€hig sind, wenn es ums nackte Ăberleben geht, wurde lebendig beschrieben. Obwohl man diesen Thriller unabhĂ€ngig von dem VorgĂ€nger lesen kann, rate ich fĂŒr ein besseres VerstĂ€ndnis, mit "Beutespiel" zu beginnen. Der Handlungsstrang der beiden Hauptprotagonisten Viktor und Erika, die beiden Ăberlebenden aus dem vergangenen Todesspiel, geht hier weiter. Es gibt kurze RĂŒckblenden aus dem vergangenen Schreckensszenario, weshalb dessen Handlung wieder schnell prĂ€sent war und ich diese verstörenden Bilder wieder ganz klar vor Augen hatte. Auch wenn es schon einige Zeit her ist, dass ich "Beutespiel" gelesen habe, blitzten die Bilder des Schreckens sofort wieder auf und ich konnte diese abgefahrene Show voll und ganz "genieĂen".
Der Plot ist brutal, schockierend und geht in Richtung der Horrorschocker Hostel/Saw. Doch M. I. Winter hat einige Steigerungen eingebaut, weshalb ich diese Handlung als extremer, aber auch anspruchsvoller empfand. Dies ist fĂŒr mich nicht nur ein blutiger Horror-Psycho-Thriller, sondern er geht einen Schritt weiter. Dieses Buch ist definitiv lesenswert, denn es enthĂŒllt einen extrem spannenden und blutigen Horrortrip in die AbgrĂŒnde der menschlichen Psyche! Es beginnt eine Tortur des Schreckens und des Horrors, zum Schluss zĂ€hlt nur noch das Ăberleben, egal wie. Die Aufgaben, die zum versprochenen Ăberleben gehören, waren verstörend und schrecklich, aber auch unheimlich originell und spannend zugleich. Da nach einiger Zeit zwei PlĂ€tze in der Horrorshow frei wurden, habe ich gebannt auf die Neubelegung hingefiebert. Ich wurde im Laufe der Handlung von geschickten, ĂŒberraschenden und gut durchdachten Wendungen heimgesucht. Auch hatte ich dank der vorkommenden Protagonisten viele RĂ€tselmomente, dessen erhoffte AufklĂ€rungen mich zum weiterlesen gezwungen haben. Die vorgestellten Protagonisten haben alle sehr auĂergewöhnliche Charaktere, jeder hat eine passende AtmosphĂ€re ausgestrahlt. Deswegen wurde ich oft auf falsche FĂ€hrten gefĂŒhrt, die mir wĂ€hrend des Lesens keine Ruhe gelassen haben.
Die acht Dating-Teilnehmer werden am Anfang kurz vorgestellt, aus dessen Perspektiven abwechselnd geschrieben wird. Die Charaktere, die es geschafft haben lĂ€nger zu ĂŒberleben, werden detaillierter beschrieben, sodass ich mich in dessen Gedanken und Handlungen hineinversetzen konnte. Das hat diese Geschichte noch spannender gemacht, aber auch die Rollen von Viktor und Erika wurden mit der Zeit immer klarer. Die ZusammenhĂ€nge haben mir einige GĂ€nsehautmomente beschert, aber auch Momente des Hoffens und Bangens wurden zahlreich eingefĂŒgt. Von Anfang an hat mich ein hoher Spannungsbogen erwartet, der von Kapital zu Kapitel rasant in die Höhe gestiegen ist. Langatmige ErzĂ€hlungen oder uninteressant Details sind mir nicht untergekommen. Durch den rasanten, abwechslungsreichen Perspektivenwechsel, unerwarteten Wendungen und fiesen Cliffhangern wurden ich komplett in eine grausame Welt unberechenbarer Psychopathen entfĂŒhrt, die TodesĂ€ngste der Figuren konnte ich förmlich spĂŒren.
M. I. Winter hat mich durch den Thriller getrieben. Zuerst schleichend, doch dann immer schneller, direkt auf ein bombastisches Finale zu. Wer sich von expliziten Gewaltdarstellungen nicht abschrecken lĂ€sst, wird hier auf jeden Fall bestens bedient. Der Schreibstil ist gut ausgearbeitet, die Autorin schreibt flĂŒssig und sie ist dabei sehr detailfreudig. Die Wörter verfehlen ihre Wirkung nicht, denn sie fesselten mich auch durch emotionale Szenen. Die Kombination aus Spannung und BrutalitĂ€t ist perfekt gelungen. Mir wurde einiges geboten, das Zusammenspiel zwischen den Ăberlebenden und den Teilnehmern wurde gut umgesetzt und miteinander verbunden. Es wurde nichts ausgelassen, um mich zu schockieren. Perverse und harte Spielaufgaben ziehen durch die Handlung, ich als Leserin war mittendrin und hautnah mit dabei. Ich habe geschwankt zwischen Ekel, Grausamkeit und Entsetzen, jedoch war ich fasziniert von der ErzĂ€hlkunst und dem Einfallsreichtum der Autorin. Einige Fragen, die mir am Ende noch unbeantwortet blieben, machen die Vorfreude auf Band drei deshalb umso gröĂer. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung!
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