Barbara Rusch – Robert Koch - Vom Landarzt zum Pionier der modernen Medizin

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon)
    Robert Koch sagte Seuchen und Pandemien den Kampf an und seine bahnbrechende Entdeckung der Mikroorganismen als Erreger für Infektionskrankheiten rettet bis heute Millionen Menschen das Leben: Ein Porträt des berühmten Nobelpreisträgers aktueller denn je!
    Robert Koch besaß die Fähigkeit, wissenschaftliche Visionen mit disziplinierter Forschung zu verbinden. Mit der bahnbrechenden Entdeckung der Mikroorganismen als Erreger für Infektionskrankheiten fand er den Weg zur Überwindung verheerender Seuchen wie Tuberkulose und Cholera. Wie aus dem einfachen Landarzt ein herausragender Wissenschaftler wurde, der den Nobelpreis für Medizin erhielt, beleuchtet dieses Porträt.


    Autorin (Quelle: Amazon)
    Barbara Rusch studierte in ihrer Heimatstadt München Ethnologie, Kommunikationswissenschaften und Psychologie. Nach längeren Studienaufenthalten in Italien und Ostafrika publiziert sie in Büchern, Ausstellungskatalogen und Zeitschriften unter anderem über Kultur- und Wissenschaftsgeschichte.


    Allgemeines
    Als überarbeitete Auflage erschienen am 31.03. 2021 bei der NG Buchverlag GmbH als HC mit 144 Seiten
    Aufbau: Fortlaufende Kapitel über das Leben und Wirken von Robert Koch, unterbrochen von „Exkursen“ über andere Forscher sowie über diverse Seuchen des 19. Jahrhunderts – Zeittafel – Info zur Autorin – Bild- und Textnachweise


    Beurteilung
    Auf vergleichsweise wenigen Seiten gibt die Autorin einen lebendigen und überaus interessanten Einblick in das Leben und Wirken des Nobelpreisträgers (1905) Robert Koch (1843 - 1910). Dabei geht sie zunächst auf seine Herkunft und Jugend ein; als Sohn liebevoller, aber nicht wohlhabender Eltern hat er während seines Studiums mit finanziellen Engpässen zu kämpfen. Auch während seiner Tätigkeit als einfacher Landarzt ist seine kleine Familie, bestehend aus seiner Frau Emmy und seiner Tochter Gertrud, keineswegs immer auf Rosen gebettet. Wenn die Praxis an manchen Orten nicht gut läuft oder Robert Koch neue berufliche Perspektiven eröffnet werden, muss die Familie wiederholt umziehen. Sein Lebenstraum ist nicht die Tätigkeit als Landarzt, sondern das Forschen - sehr gern auch im Ausland. Seine Frau ist jedoch sehr heimatverbunden, so bleibt der Arzt zunächst in Deutschland und forscht quasi in Teilzeit mittels unzähliger Tierversuche über Krankheiten, deren Erreger er ausfindig machen will, um neue Therapieansätze entwickeln zu können. Sehr anschaulich werden dabei die Schwierigkeiten geschildert, die z.B. vor der Einführung des elektrischen Lichts bei der Fotografie von mikroskopischen Präparaten auftreten – hier wird auch am Rande auf technische Fortschritte bei der Entwicklung guter Mikroskope eingegangen. Neben bahnbrechenden Erfolgen muss Koch auch herbe Rückschläge hinnehmen, der schwerste davon ist wohl das Versagen des Tuberkulins als Heilmittel.


    Im Laufe seines beruflichen Wirkens trifft Koch auf viele renommierte Ärzte, auch zu diesen werden Informationen und Fotos präsentiert. Weitere „Exkurse“ widmen sich allgemeinen Informationen zu diversen Krankheiten, denen Kochs Interesse gilt: Milzbrand, Tuberkulose, Cholera, Malaria, Schlafkrankheit und auch die Pest. Nachdem das Ehepaar Koch sich endgültig auseinandergelebt und Koch in Hedwig Freiberg, seiner zweiten Frau, eine flexible, vielseitig interessierte und reiselustige Partnerin gefunden hat, kann er sich endlich seinen Traum erfüllen, ausgedehnte Forschungsreisen – hauptsächlich nach Afrika – zu unternehmen, Jahre, die ihn erfüllen, aber auch gesundheitlich sehr an ihm zehren.


    Das Sachbuch lässt sich sehr zügig lesen, da es einerseits den Leser nicht mit zu anspruchsvollen medizinischen Details überfordert und andererseits durch seine Gestaltung sehr abwechslungsreich ist. Die eingeschobenen Exkurse sowie das reichlich eingestreute Fotomaterial lockern die Schilderung von Kochs Lebenslauf und Karriere sehr auf. Außerdem vermitteln diese Einschübe auch Wissenswertes über den Entwicklungsstand der Medizin und den Lebensstandard der Bevölkerung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.


    Fazit
    Ein im wahrsten Sinne des Wortes sehr anschauliches Sachbuch, das den medizinischen Laien nicht überfordert und gut zum Einstieg in die Themen „Fortschritte in der Bakteriologie im 19. Jahrhundert“ im Allgemeinen und „Robert Koch“ im Besonderen geeignet ist!


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    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
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