Lenz Koppelstätter - Bei den Tannen

  • Kurzmeinung

    Maesli
    ordentlich geschriebenen 7. Fall der Serie
  • Kurzmeinung

    Tine13
    Mysteriöser und mystischer Fall aus Südtirol
  • Kurzbeschreibung


    Mord im Sarntal: der neue Band des SPIEGEL-Bestsellerautors Lenz Koppelstätter.

    Gefährlicher Aberglaube, tödliche Delikatessen und ein finsteres Kapitel der Südtiroler Geschichte: Sein siebter Fall lässt Commissario Grauner an seinem Verstand zweifeln. Im Sarntal, im Herzen Südtirols, liegt zwischen Schluchten und mit wilden Latschenkiefern bewachsenen Hängen eines der besten Restaurants der Welt: das Tan. Ausgerechnet eine berühmte Goumetkritikerin kommt hier unter mysteriösen Umständen zu Tode.

    Commissario Grauner, dem schon von seiner Frau Alba zubereitete Speckknödeln zum Glück reichen, begibt sich auf Spurensuche in die Welt der feinen Speisen. Für die eigenwilligen Dorfbewohner steht schnell fest: Die Köchin war es. Schließlich sei sie eine Nachfahrin einer der letzten Frauen, die im 16. Jahrhundert im Zuge der brutalen Hexenprozesse auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden waren. Obwohl die Ermittler von derlei Gerüchten nichts wissen wollen, müssen sie sich fragen: Soll hier eine jahrhundertealte Rechnung beglichen werden?



    Autor


    Lenz Koppelstätter, Jahrgang 1982, ist in Südtirol geboren und aufgewachsen. Er arbeitet als Medienentwickler und als Reporter für Magazine wie »Geo Special«, »Geo Saison« oder »Salon«. Die ersten vier Bände der Krimireihe um Commissario Grauner, »Die Tote am Gletscher«, »Die Stille der Lärchen«, »Nachts am Brenner« und »Das Tal im Nebel«, waren ein großer Erfolg bei Lesern und Presse.



    Meine Meinung


    Es handelt sich mittlerweile um den 7. Band der Reihe mit Commissario Johann Grauner.


    Dieses Mal müssen Grauer, seine Assistentin Silvia Tappeiner und Claudio Saltapepe im Fall der vergifteten Carla Manfredi ermitteln. Carla, 58 Jahre, war Inhaberin des bedeutendsten Gourmetmagazins Sette Forchette und hatte zuletzt in dem Feinschmeckerlokal Tan im Sarntal gespeist. Auch ihre beiden Hunde, die immer Häppchen vom Tisch bekommen, sind gestorben. Carla Manfredi war eine ganz spezielle Persönlichkeit, sie war nobel und elegant, hinterläßt eine Wohnung in Rom, Schmuck, einen Bentley und ein geschätztes Vermögen von ca. 30 Mio. Euro. Wer wollte also ihren Tod? Gekränkte Köche/Restaurantbesitzer oder Neider? Oder kam er aus einer ganz anderen Ecke?Wo ist das Täter zu suchen?


    Den Bewohnern des Sarntals ist klar, daß die Jöchlerinnen-Schwestern dahinter stecken müssen. Bereits ihre Mutter war eine Hexe. Eine der Schwestern hat einen großen Kräutergarten und die andere betreibt das Lokal. Lisa, die dritte Schwester hat gerade ihr Studium in Wien abgeschlossen. Über den unbekannten Vater wird nur spekuliert. Ledig sind sie alle drei, weil eine Hexe heiratet im Tal niemand. Und es gab seit Generationen eine Fehde zwischen der Familie Jöchler und der Steiner-Familie. Die Krönung ist, als nach einigen Tagen das Lokal abbrennt und geschrieben steht HEXE STIRB.


    Die Ermittler müssen bei ihren Nachforschungen im Archiv weit zurückgehen, um alte Urkunden zu sichten und am Ende kann der Fall auch restlos geklärt werden – allerdings mit einer Überraschung.



    Ich habe alle bisherigen Bände der Reihe gelesen. Der Südtiroler Autor beschreibt seine Gegend mit viel Herzblut und die Bewohner vollkommen authentisch. Man fühlt sich mitgenommen und mittendrin – das gefällt mir immer wieder sehr gut, es bringt für mich eine gewisse Urlaubsstimmung. Im vorliegenden Fall allerdings bekam für mich das Gefühls- und Privatleben der Ermittler einen zu großen Raum, vor allem auch im Hinblick den verstorbenen Kollegen und die damit zusammenhängende Trauer. Das Spannungsniveau war nicht sehr hoch und da kein zeitlicher Druck bei der Klärung vorhanden war, plätscherte die Geschichte vor sich hin. Miträtseln konnte man zwar, aber die Auflösung wurde für mich dann doch aus dem Hut gezaubert und konnte nicht erahnt werden.


    Alles in allem ein netter Krimi für zwischendurch, so richtig gepackt hat er mich nicht. Aber ein treuer Fan wird auch diesen Band bestimmt lesen wollen.

  • Comm. Johann Grauners 7. Fall


    Johann Grauner, Commissario bei der Polizia di Stato und Viechbauer, muss in seinem 7. Fall nicht nur gegen Hexenglauben und verschlossene Dörfler kämpfen, sondern auch gegen die
    Dämonen, die ihn, Silvia Tappeiner und Claudio Saltapepe nach dem Tod ihres Kollegen Pietro Marché heimsuchen.


    Als die Herausgeberin der Gourmetzeitschrift „sette fourchette“ ausgerechnet im Sarntaler Nobelrestaurant Tan tot zusammenbricht, ist für die engstirnigen Dörfler sofort
    klar, dass sie von der Köchin Hedwig Jöchler vergiften worden ist. Denn die ist die Nachfahrin einer Hexendynastie, deren Ahnin Ursula Jöchler im 16. Jahrhundert nach einem aufsehenerregenden Hexenprozess auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden ist.

    Noch bevor Grauner und Tappeiner Näheres in Erfahrung bringen können, geht das Restaurant in Flammen auf. Wer will hier wen ruinieren? Sind da noch Rechnungen aus früheren Jahrhunderten offen?


    Meine Meinung:


    Autor Lenz Koppelstätter gelingt es wieder tadellos, das Umfeld des Verbrechens bildgewaltig in Szene zu setzen. Da haben natürlich auch die Südtiroler Berge mit ihren Burgen
    und den eigenwilligen Bewohnern einen gewichtigen Anteil.

    Ich mag den Charakter des Johann Grauner, dessen Bodenständigkeit sich nicht nur darin manifestiert, dass er neben seiner Frau Alba und seiner Tochter Sara auch seine Heimat Südtirol liebt, sondern auch bei der Auswahl seines Speisezettels. Knödel oder Schlutzkrapfen, dazu ein Glas vom Lagrein lassen ihn zufrieden sein. Schon der Genuss einer Pizza ist für ihn fremdländisch, von so überkandidelten Dingen wie Sushi ganz zu schweigen.


    Die Ermittlungen führen die Südtirolerin Tappeiner und Neapolitaner Saltapepe bis nach Venedig, das beide nicht kennen. Puzzleteil für Puzzleteil setzen die Polizisten zusammen,
    bis sich ihnen ein Bild erschließt, das für einige Überraschung sorgt.


    Interessant finde ich immer wieder die Vorurteile, mit denen sich die Mitarbeiter der Polizia di Stato und die Carabineri begegnen. OK, die einen unterstehen dem Innenministerium, die anderen dem Verteidigungsministerium. Trotzdem sollte deren oberste Priorität die Jagd auf Verbrecher sein, anstatt wie häufig in interministeriellem Kleinkrieg zu versacken. Natürlich spielt hier auch das politische Gefüge Italiens eine Rolle, das in der Vergangenheit (?) den Norden gegen den Süden (und umgekehrt) gegeneinander ausgespielt hat.


    Hier, im Mikrokosmos der Ermittlungen gelingt es Commissario Grauner, die Rivalitäten hintanzuhalten, und findet mit Carabineri Luca D’Ambrosio einen, der ähnlich denkt wie er.


    Fazit:


    Dieser Krimi hat mich wieder bis zur letzten Seite gefesselt und in die Landschaft Südtirols versinken lassen. Gerne gebe ich Comm. Johann Grauner uns seinem Team wieder 5 Sterne und hoffe, dass er noch nicht so bald in Pension gehen wird.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)

  • Alles Hexenwerk?


    Der leidenschaftliche Viechbauer und Ermittler Comissario Grauner, bekommt es mit einem verzwickten Todesfall im Sarntal zu tun. Die prominente Gastrokritikerin Carla Manfredi wird im exklusiven Waldrestaurant „Tan“ vergiftet. Steckt die ortsbekannte Hexe und Köchin Hedwig Jöchler dahinter, oder etwa die Jahrhunderte andauernde Feindschaft der Dorfbewohner….?

    Ein wirklich spezieller 7. Fall, zu dem Comissario Grauner im Regionalkrimi „Bei den Tannen“ gerufen wird. Der Autor Lenz Koppelstätter bietet seinem Leser ein wirklich bühnenreifes Stück vor imposanter Bergkulisse des Sarntals in Südtirol. Der Mordfall scheint einen wahren Hexenwahn auszulösen, dessen Geschichte bis ins Jahr 1540 zurückreicht. Denn immer noch existiert tiefer Aberglaube und Hass im Sarntal, drei Frauen stehen am Rande der Dorfgemeinschaft, deren Familien seit Jahrhunderten geächtet und ausgegrenzt werden.

    Für Neueinsteiger wie mich war es eigentlich kein Problem ins Buch zu finden, allerdings merkt man gleich, etwas Schlimmes muss in den Vorgängerkrimis geschehen sein, denn ein Verlust scheint schwer auf dem Team um Gauner zu lasten. Diese Tatsache macht aber auch neugierig auf die vergangene Episoden;).

    Koppelstätters Schreibstil ist sehr detailliert und anschaulich in der Beschreibung von Menschen, Gebräuchen und er setzt die Südtiroler Landschaft ins Rampenlicht. Der Fall ist unblutig, sorgt aber für reichlich Aufregung und weckt böse Geister. Das schafft einiges an Spannung und Abwechslung im Buch, das mit einem unerwarteten Ende überrascht!

    Das perfekt zum Krimi passende Coverbild, macht Lust auf eine Bergtour ins Sarntal um dort leibhaftig die „Stoanernen Mandln" zu besuchen.


    Mein Fazit:

    Faszinierender Krimi mit einer absolut fesselnden Handlung, auch die Auflösung hat mir gut gefallen, schlüssig, aber auch ausgefallen. Die vergangenen Fälle vom Comissario kommen sogleich auf meine Wunschliste;)!

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :koch:

  • Tod im Sternerestauarant

    Im beschaulichen Sarnertal bei Bozen bricht eine berühmt-berüchtigte Restaurantkritikerin während eines Restaurantbesuchs tot zusammen. Da ihre beiden Hunde ebenfalls vom Essen gekostet haben und sterben, liegt der Verdacht nahe, dass das Essen vergiftet gewesen sein muss. Doch wer hätte ein Interesse daran, Carla Manfredi zu töten? Die Sterneköchin Hedwig Jöchler doch sicher nicht, bescherte ihr Carla Manfredi doch einen steten Zufluss von Gästen aus aller Welt. Und doch ist für die Dorfbewohner klar, dass Hedwig die Schuldige sein muss, immerhin ist sie mit ihren beiden Schwestern im Dorf als Hexe verschrien. Oder sollte durch den Mord etwa Hedwig Jöchler selbst geschadet werden?


    Commissario Grauner, der neben seinem Beruf als Kriminalkommissar noch als Landwirt arbeitet und sich am liebsten auf seinem Hof mit seinen Kühen umgibt, beginnt sich gemeinsam mit seiner Assistentin Tappeiner im Dorf umzuhören. Dabei erfahren sie von jahrhundertealten Fehden und tauchen tief in die Geschichte der Hexenverfolgung in dieser Gegend ein.


    Für mich war dies das erste Buch aus der Reihe um Commissario Grauner und es hat eine Weile gedauert, bis ich mich mit den Namen und Vorkommnissen aus früheren Bänden vertraut gemacht hatte. Doch kann dieses Buch durchaus unabhängig von den Vorgängerbänden gelesen werden. Mir gefiel die ruhige und oft schon philosophische Art des Johann Grauner, seine Heimatverbundenheit und sein Humor. Man erfährt viel über Land und Leute in Südtirol. Besonders schön fand ich auch, dass das Titelbild perfekt zur Geschichte passt, zeigt es doch die sogenannten „Stoanernen Mandl“, die auch im Roman eine Rolle spielen. Die Stärke dieses Romans liegt für mich nicht so sehr im eigentlichen Kriminalfall und dessen Auflösung, sondern vielmehr in der Beschreibung von Land und Leuten. Ich habe bei der Lektüre große Lust bekommen, diese Gegend einmal selbst zu besuchen. Ein kurzweiliger Roman, der mich gut unterhalten hat. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Gefährlicher Aberglaube


    Bei den Tannen, Südtirol-Krimi von Lenz Koppelstätter, EBook, erschienen bei Kiepenheuer & Witsch ebook.


    Commissario Grauner und seine Crew ermitteln in ihrem siebten Fall.


    Eine berühmte Gourmetkritikerin kommt bei einem Essen in einem weltbekannten Restaurant im Sarntal ums Leben, auch ihre beiden Hunde die sie vom Essen kosten ließ, sind tot. Da denkt man natürlich zuerst an die Köchin. Hedwig Löchler, Nachfahrin einer berühmt-berüchtigten Hexen-Dynastie wird beschuldigt. Vor allem von den Dorfbewohnern, die auf sie und ihre weiblichen Ahnen schon seit Jahrhunderten eine regelrechte Hexenjagd veranstaltet haben. Soll hier eine uralte Rechnung beglichen werden? Commissario Grauner und sein Team begeben sich diesmal im Sarntal auf Spurensuche.
    Das Buch beschreibt vier Tage des Geschehens, beginnend vom Tod der Kritikerin, bis zur Aufklärung des Falls, die einzelnen Tagesabschnitte sind in lesegerechte Kapitel aufgeteilt. Italienische Phrasen, Zeitungen, Lieder oder Handschriftliches sind kursiv gedruckt. Ein Zeitungsinterview ist fett gedruckt deutlich gemacht, das belebt das Schriftbild und erleichtert das Verständnis.
    Am Anfang des Buches gibt es Karten, sie bilden das Gebiet ab, in dem ermittelt wird. Da dies am Lesegerät immer etwas umständlich und auch undeutlich sein kann, fand ich die angegebene Internetadresse sehr hilfreich. Dort kann die Karte zoombar und in Farbe angesehen werden. Trotzdem ist es einfacher mit abgedruckten Karten in der Printversion.
    Das Geschehen setzt direkt nach Ende des letzten Bandes ein, deshalb konnte ich ins Geschehen direkt einsteigen. Lesefluss hat sich unmittelbar eingestellt. Das Wiedersehen mit den liebgewordenen Figuren war schön, leider war mein Favorit Ispettore Saltapepe nicht von Anfang an mit von der Partie. Eine große Stärke von Koppelstätter ist, seine Charaktere ganz tief zu charakterisieren, das macht sie sympathisch und man kann sich hervorragend mit ihnen identifizieren. Die familiären Entwicklungen im Hause Grauner genieße ich. Besonders gut gefallen haben mir die Abschnitte, bei denen die inquisitorische Hexenjagd in Südtirol beschrieben wurde. Gruselig und spannend beschrieben auch die mittelalterlichen Treffen der Kräuterfrauen auf der hohen Reisch.
    Die Zutaten zu einem spannenden Kriminalfall wurden hervorragend gelegt. Das Milieu der Sterneköche und Restaurantkritiker, der alten mysteriösen Dorffehden und mittelalterlicher Aberglauben, das alles in wilder Natur, in dunklen Wäldern und tiefen zerklüfteten Schluchten. Doch leider bin ich in diesem Fall ein wenig außen vor geblieben, hatte ich das Gefühl. Ich konnte die einzelnen Ermittlungsstränge einfach nicht so richtig miteinander verbinden, immer wieder musste ich zurückblättern weil ich dachte, dass ich etwas dazwischen ausgelassen habe, besonders wenn die Akteure in aufregende Situationen verwickelt wurden, z.B. die Erlebnisse Tappeiners in der Burg und in der Schlucht, sind für mich undurchschaubar. Die Auflösung war nahezu unspektakulär. Dafür bei meiner Bewertung einen Punkt Abzug.


    Trotz allem habe ich diesen Südtirol-Krimi wieder genossen, ein Ziel für den nächsten Südtirolurlaub habe ich auch schon ausgemacht, die „Stoanernen Mandln“ im Sarntal möchte ich unbedingt sehen. Von mir 4 von 5 möglichen Sternen. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Im 7. Fall „Bei den Tannen“ muss Commissario Grauner ein Tötungsdelikt aufklären. Eine international geschätzte Gastronomiekritikerin und Herausgeberin des renommierten Gourmetmagazins Sette Forchette kommt nach dem Genuss einer kleinen Delikatesse im Restaurant Tan ums Leben. Dabei spielt eine jahrhundertealte Fehde zweier Familien eine Rolle, die Grauner und sein Team erst nach und nach aufklären können. Hexen und das Sarner Hochplateau mit den Stoarnen Mandeln geben dieses Mal dem Fall eine mystische Note.


    Meine persönlichen Leseeindrücke

    Es ist bereits der 7. Fall, den Commissario Grauner lösen muss. Dieses Mal führen die Ermittlungen von Bozen in das nördlich gelegene Sarntal. Vorerst ist Grauner noch ohne seinen treuen Begleiter Ispettore Saltapepe, für den seine Assistentin Silvia Tappeiner einspringt und jugendlichen femininen Schwung mitbringt, was mir gefällt. Der Reiz der Serie macht Grauners Beschaulichkeit aus. Er ist Viehbauer und Kommissar, beides aus Leidenschaft, und er ist Südtiroler, der sein Land und seine Leute kennt. Mit Sensibilität, Charme und seinem speziellen Durchsetzungsvermögen ermittelt er auf seine typische Art.

    Der Kriminalfall ist gut recherchiert und ordentlich umgesetzt. Der stete Orts- und Handlungswechsel verlangt Aufmerksamkeit und aktives Mitlesen – das mag ich. Wenn auch bis kurz vor Schluss die Ermittlungen gut zu verfolgen sind, gerät zum Ende hin alles etwas durcheinander. Doch das stört mich nur am Rande.


    Fazit

    Das 7. Buch der Reihe mit Commissario Grauner ist gut recherchiert und ordentlich geschrieben und ist eine gelungene Fortsetzung der Buchreihe.

  • Beim Essen im Restaurant Tan im Sarntal, kommt die berühmte Gourmetkritikerin Carla Manfredi ums Leben. Ein Fall für Commissario Gruner und sein Team. Manfredi scheint vergiftet worden zu sein, ebenfalls ihre beiden Hunde. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig und es ist notwendig tief in die Geschichte des Dorfes einzutauchen. Den die Betreiberin des Restaurants, Hedwig Jöchler, stammt angeblich aus einer Hexenfamilie und das ganze Dorf bezichtigt sie und ihre beiden Schwestern der Hexerei. Gruner und seine Assistentin sind sich sicher, dass der Mörder im Dorf zu finden ist und legen ihr Augenmerk auf die Geschehnisse im Dorf. Im Dorf ist man sich sicher, dass eine der drei Jöchler-Schwestern am Tod von Manfredi schuld ist und sich das Wissen über Kräuter zu Nutze gemacht hat um die Gastrokritikerin zu vergiften. Doch sind die Ermittlungen wirklich so einfach? Ist der Mörder tatsächlich eine der drei Schwestern? Commissario Grauner und sein Team sind gefordert diesen Mord aufzuklären und gehen dabei selbst einige grosse Risiken ein.


    Leider konnte mich das Buch nicht gleich von Anfang an packen. Erst nach ein paar Kapiteln haben mich die Ermittlungen gepackt und ich konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen. Zu Beginn wird in einem sehr monotonem Stil geschrieben, welcher die Spannung nicht aufkommen lässt, dies ändert sich jedoch nach einigen Kapiteln schlagartig und das Buch wird zu einem Page-Turner. Während den weiteren Kapiteln gab es vielfach ausgeprägte Abschweifungen, welche das Lesen eher erschwert haben. Dadurch musste man als Leser immer wieder überlegen, was den nun genau zuvor passiert ist, damit man den Anschluss wieder gefunden hat. Die Beschreibung der Landschaft im Sarntal waren sehr eindrücklich und als Leser konnte man sich diese auch sehr gut bildlich vorstellen. Die Szenen in der dunklen, unheimlichen Schlucht führten teilweise zu Gänsehaut, da man sich als Leser ausmalt, was passieren könnte und natürlich hofft das alles gut ausgeht. Bis am Schluss werden verschiedene Fährten gelegt und es ist doch gewisser Offensichtlichkeiten nicht klar, wer für den Tod von Carla Manfredi verantwortlich ist.


    Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und kommen sehr authentisch rüber. Commissario Grauner als Hauptprotagonist ist sympathisch, jedoch scheint im manchmal der Blick fürs wesentliche und den Blick über den Tellerrand zu fehlen. Gut kann er da noch auf seine Assistentin zurückgreifen, die einen sehr aufgeweckten Eindruck macht und auch versucht ihren Kollegen der im Krankenstand ist, in die Ermittlungen miteinzubeziehen.


    Für mich war es das erste Buch rund um Commissario Grauner. Es kann auch ohne Kenntnisse der vorherigen Bücher sehr gut gelesen werden, da die notwendigen Informationen für das Verständnis immer wieder einfliessen. Als Leser hat man dadurch nicht den Eindruck irgendetwas zu vermissen.


    Ein Krimi in einer schönen Landschaft, bei dem es jedoch einige Kapitel braucht, bis die Spannung aufkommt. Für Leser mit Durchhaltewillen für den Spannungsaufbau eine absolute Leseempfehlung.