Chris Priestley - The last of the spirits

  • Kurzmeinung

    Dave2311
    Ich war etwas skeptisch, ob mich die Geschichte mitreißen kann. Sie hat mich aber sehr gut unterhalten.
  • Chris Priestley - The last of the spirits


    Inhalt:

    Sam and Lizzie are freezing and hungry on the streets of Victorian London. When Sam asks a wealthy man for some coins, he is rudely turned away. Months of struggle suddenly find their focus, and Sam resolves to kill the man. Huddling in a graveyard for warmth, Sam and Lizzie are horrified to see the earth around one of the tombs begin to shift, shortly followed by the wraithlike figure of a ghostly man. He warns Sam about the future which awaits such a bitter heart, and so begins Sam's journey led by terrifying spirits through the past, present and future, after which Sam must decide whether to take the man, Scrooge's, life or not.

    (Q Amazon)


    Meinung:

    Chris Priestley - The last of the Spirits


    Sam (13) lebt mit seiner Schwester Lizzie (10) auf den Straßen Londons. Er versucht mit Not sie beide vor dem Hunger und dem Erfrieren zu beschützen. Sam ist in seinem jungen Alter bereits tief verbittert. Er ist wütend auf all diejenigen, denen er und Lizzie dieses Leben zu verdanken haben. Er ist wütend auf alle, die mehr haben als die Beiden und die, welche auf ihrem Geld sitzen und sie und die anderen Obdachlosen elendig zugrunde gehen lassen. Ein Mann ist dabei in Sams Fokus. Ebenezer Scrooge, ist in Sams Augen ein widerwärtiger Mann und so wächst in ihm der Groll gegen diesen und nach und nach auch das Verlangen diesem alten Geizkragen den Gar auszumachen. Sam projiziert all seine Wut und seinen Hass auf diese Person. Sam steigt nun genau in jener Nacht in Scrooges Haus ein, als dieser von den drei Geistern Besuch bekommt und so widerfahren auch Sam unfreiwillig diese Geisterbegegnungen. Auch er wird mit der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft konfrontiert.


    Ich muss zugeben, dass ich bisher nicht in den Genuss gekommen bin, Dickens Weihnachtsgeschichte zu lesen. Dennoch sind mir aber verschiedenen Verfilmungen bekannt. Als ich über diese Geschichte hier gestolpert bin, wurde mein Interesse mit der Kurzbeschreibung geweckt und, neugierig wie ich bin, dachte ich mir, dass es nicht schaden könnte mal hier einen Blick zu riskieren.

    Ich muss aber auch sagen, dass diese Geschichte jedoch schon etwas länger her ist und sich meine Erinnerungen in Grenzen halten.

    Mir hat die Geschichte damals recht gut gefallen. Dieser etwas andere Ausblick auf eine wirklich sehr bekannte Geschichte hat mir wirklich viel Spaß gemacht, wenn es hier auch nichts zu lachen gibt. Sam und Lizzie sind wirklich zwei mitleiderregende Kinder. Lizzie ist einfach nur unschuldig und bedauernswert. Sam hingegen ist unsagbar verbittert. Man merkt aber auch, dass er alles für seine Schwester tun würde. Allerdings ist seine Motivation zum Thema Scrooge nicht ganz so edel wie er selbst denkt. Im Grunde erkennt man hier schnell Parallelen zu Scrooge. Obwohl beide einen völlig anderen Standpunkt in der Gesellschaft haben, so nehmen sie sich nicht viel. Scrooge selbst, wenn er auch irgendwie eine Rolle in der Geschichte spielt. Ist aber nur Nebendarsteller. Wenn ich mich recht erinnere, bekommt er nicht sonderlich viel Text. Was aber nicht weiter schlimm ist. Immerhin ist er Dickens Charakter und Fawcett tut gut daran ihm nicht zu viel Gewicht zu geben.

    Man könnte jetzt meinen, dass sich die Autorin einfach an dem Erfolg von Dickens Werk bedient und etwas von dem Kuchen abhaben will. Ich würde das nicht mal abstreiten. Dennoch fand ich die Umsetzung sehr gelungen. Es wirft nochmal einen etwas anderen Blick auf die Geistergeschichte Dickens.


    Wie auch in der originalen Weihnachtsgeschichte erleben wir eine große Veränderung mit. Sam wird sein Tun vor Augen geführt. Er wird mit allem konfrontiert, sowohl das, was er erlebt hat, als auch dem Kommenden. Es liegt, wie auch bei Scrooge, in seiner Hand, wie sich seine Geschichte, und in seinem Fall auch die seiner Schwester Lizzie, entwickelt. Er erkennt, dass, selbst wenn er sich und sein Tun als edel und richtig sieht, seine Handlungen ihn und seine Schwester noch tiefer ins Unglück stürzen können. Nur wenn er davon abkommt, kann er das beschützen, was ihm mehr am Herzen liegt als sein Leben - seine Schwester.


    Fazit:

    The last of the spirits ist, in meinen Augen, eine gelungene Adaption der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens. Sie ist überzeugend in Szene gesetzt und weiß zu unterhalten. Die Charaktere liebevoll und gerade Sams Handlungen sind durchaus nachvollziehbar.

    Ich war etwas skeptisch, ob mich die Geschichte mitreißen kann, aber ich muss sagen, dass sie mich sehr gut unterhalten hat.



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    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn