Ruth Ware - Das Chalet / One by One

  • Kurzmeinung

    Mystery
    Eiskalt gut, man kommt ins schwitzen.........
  • Kurzmeinung

    EriS
    Spannender Thriller in den verschneiten, französischen Alpen
  • Wer möchte nicht einen schönen Winterurlaub verbringen und das beeindruckende Panorama der Alpen in einem luxuriösen Chalet genießen? Ruth Ware erfüllt die geheimen Wünsche ihrer Leser und macht in ihrem neuen Psychothriller "Das Chalet" ein exklusives Feriendomizil zum Schauplatz eines Verbrechens.

    Ein Luxus-Chalet in den französischen Alpen mitten im tiefsten Winter. Die Mitarbeiter eines erfolgreichen Social-Media-Start-ups haben sich hier eingemietet, um über das Übernahmeangebot eines großen Unternehmens zu diskutieren. Die Stimmung ist angespannt. Alle hier haben etwas zu verlieren. Und manche viel zu gewinnen. Dann beginnt das Grauen: Ein Mitglied der Gruppe nach dem anderen wird ermordet oder verschwindet. Nach einem Lawinenabgang ist das Chalet von der Außenwelt abgeschnitten, es gibt keinen Handyempfang. Der Killer muss einer der Gäste sein …

    Auf den ersten Blick wirkt das Cover dieses Psychothrillers gar nicht so spektakulär. Überwiegend in Schwarz-Weiß-Tönen gehalten, zeigt eine typische verschneite Landschaft mitten in den Bergen; eine dunkelhaarige Frau bewegt sich zielstrebig durch die Schneemassen auf ein hell erleuchtetes, einsam gelegenes Holzhaus zu. Lässt man es länger auf sich wirken, fühlt man ein beklemmendes Gefühl in sich aufsteigen. Wer ist diese/r Unbekannte und was mag er/sie im Schilde führen?

    Der Titel des Psychothrillers ist in blutroten Lettern gehalten und rekurriert auf den Aufenthaltsort der gut situierten Gäste, die sich zu einem geschäftlichen Meeting in den französischen Alpen zusammengefunden haben. Der Untertitel verheißt nichts Gutes: Mit dem Schnee kommt der Tod.

    Die Handlung spielt in einem exklusiven Chalet in den französischen Alpen, das für die gut situierten Mitarbeiter eines weltweit agierenden, erfolgreichen Start-Up gebucht worden ist. Das Geschehen wird aus wechselnden Perspektiven geschildert. Im Mittelpunkt stehen Erin, welche sich in der beliebten Ferienregion auskennt und als Gäste-Betreuerin für das Wohlergehen aller Urlauber verantwortlich zeichnet, und Liz, die als kleine Angestellte für das erfolgreiche Start-up tätig war und (nach ihrem Ausscheiden) einen winzigen Anteil hält, der im Rahmen der Diskussion über die angestrebte Übernahme durch ein großes Unternehmen eine entscheidende Rolle spielen könnte.

    Was für ein fesselndes Katz- und Maus-Spiel! Wer die Romane von Agatha Christie liebt, wird von diesem beklemmenden Werk begeistert sein. Ruth Ware hält sich an das bewährte Strickmuster und steht ihrem berühmten Vorbild nichts nach. Der raffinierte, atmosphärisch dichte Psychothriller erzählt eine spannende Geschichte, voll von düsteren Geheimnissen, lockt alle Leser auf falsche Fährten und wartet mit einem dramatischen Show-Down auf. That's crime...

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Ruth Ware: Das Chalet“ zu „Ruth Ware - Das Chalet“ geändert.
  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Ruth Ware - Das Chalet“ zu „Ruth Ware - Das Chalet / One by One“ geändert.
  • Spannende Unterhaltung auf hohem Niveau :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Dieser neue Thriller von Ruth Ware wird am 22.12.2021 in Deutschland erscheinen. Das Original : "One by One" ( 12.10.2020),wurde von Susanne Goga-Klinkenberg, ins Deutsche übersetzt. Und trägt nun den Titel: "Das Chalet. mit dem Schnee kommt der Tod".


    Die britische Autorin Ruth Ware hat weltweiten Erfolg mit ihren Romanen. Drei, ihrer psychologisch ausgeklügelten Kriminalromane,wurden in über 40 Sprachen übersetzt und weltweit verkauft..

    Sie wurde 1977 in Südengland geboren und lebt in Brighton/Großbritanien. Als Fremdsprachen-Korrespondentin, Englischlehrerin und Service-Berufen tätig, hatte sie auch eine Weile in Paris gelebt. Der erste, in Deutschland erschienene Roman war : "Im dunklen, dunklen Wald" ( 2016). Dieser wurde vom dtv-Verlag München veröffentlicht.


    Das Cover: zeigt eine, von mit Schnee bedeckten Felsmassiven, umgebene einsame Berg-Hütte. Der dadurch entstehende, bedrückende Eindruck, wird durch den Titel verstärkt. Jetzt erwartete ich einen spannenden & sicher auch, beklemmenden Roman.

    Der Inhalt:

    Die Mitarbeiter und Eigner eines Start-ups, treffen sich in den französischen Alpen, in einem feudalem Chalet.

    Es sollen wichtige Veränderungen in der Firmenstruktur, besprochen werden. Schon bei Eintreffen der Gäste, wird das Wetter zunehmend ungemütlicher. Schnee-& Geröll-Lawinen sind nun nur eine Gefahr, denen die Gruppe & deren Gastgeber, ausgesetzt sind.

    Schon nach kurzer Zeit kommen die ersten Teilnehmer ums Leben.

    Abgeschnitten von dem Rest der Welt, versuchen alle, ihres & das Leben der Anderen, zu schützen.

    Was passiert hier und wer ist verantwortlich?


    Mein persönlicher Leseeindruck


    Erzählstil, Grammatik, Übersetzung:

    Die Autorin benutzt eine sehr gute Gliederung. Die Kapitel sind immer einer Person zugeordnet, die dann die Geschehen in Real-Zeit in der "Ich-Form", erzählt.

    Dadurch werden mir nicht nur die Geschehnisse, besonders greifbar, dargestellt. Ich fühle mich den Emotionen, Gedanken und Motivationen der jeweiligen Personen sehr nah.

    DIe Erzählung geht in gutem Tempo voran & lässt nicht viel "Leerlauf", zwischen den mitunter gefährlichen Etappen.

    Die Fage warum hier geschieht, was niemand erwartet hätte, ist bis kurz vor dem Buchende, präsent und unvorhersehbar.


    Spannung und Thrill:

    Es zieht sich ein roter Spannungsfaden durch die gesamte Story.

    Gedanklich bin ich als "Ermittlerin" dabei. Ich möchte nicht, dass meine Favoriten zu Schaden kommen.

    So manche Situationen sind sehr spannend und machen es unmöglich, das Buch zur Seite zu legen.


    Zusammenfassung:

    Der Ein oder Andere, werden sich hier an ein anderes 2020 veröffentlichtes deutsches Buch erinnern.

    Die Geschichte erzählte von einer Gruppe Menschen, die im Gebirge durch extremen Schneefall eingeschlossen wurden.

    Hier kamen ebenfalls einige der Teilnehmer, ums Leben

    Ich hoffte, dass es nicht, zu viele Paralellen geben würde.


    Nun, da ich "Das Chalet" gelesen habe, stelle ich fest: es gibt einige Ähnlichkeiten.

    Aber, diese haben meinen positives Gesamteindruck nicht geschmälert..

    Im Rückblick ist ganz klar: obwohl sich einige Rahmenbedingungen ähneln, ist es eine andere Geschichte.

    Die deutsche Übersetzung ist gut gelungen. Ruth Ware zeigt in diesem Roman ihr Können und unterhält auf hohem Niveau. Ich ziehe einen halben Punkt bei der Bewertung ab, da sich die Rahmenbedingungen ähneln.


    Fazit: EIne sehr gute 4,5*Sterne Bewertung verbunden mit einer Leseempfehlung für Thriller-Fans :cheers:

  • Versunken im Schnee

    Die Mitarbeiter eines erfolgreichen Media-Start-Up Unternehmens haben sich in einem Chalet in den französischen Alpen eingemietet. Die Diskussion über das Übernahmeangebot eines erfolgreichen Unternehmens steht im Vordergrund. Mit auf dem Programm: Skifahren. Die Stimmung unter den Gästen ist angespannt. Manche haben viel zu verlieren, aber manche auch viel zu gewinnen. Nach einem Lawinenabgang beginnt das Grauen. Ein Mitglied nach dem anderen verschwindet oder wird ermordet aufgefunden. Eins ist klar: Der Mörder muss einer der Gäste sein.

    Zu Beginn ist die Story etwas langatmig und zäh. Die Story wird über die ganze Länge des Buchs abwechselnd aus der Sicht von Liz (Miteignerin des Start-ups) und Erin (Hausmutter des Chalets) in der Ich-Perspektive erzählt. Man spürt die Gedanken und Gefühle dieser beiden Hauptprotagonisten und kann sich auch recht gut in sie hineinversetzen.

    Es dauert ein wenig bis die ganze Handlung an Fahrt aufnimmt. Aber dann wird es herzzereißend spannend und nervenaufreibend. Es wird realtiv schnell aufgelöst, wer hier hinter den Morden steckt, aber das tut der Spannung keinen Abbruch. Eher im Gegenteil dann nimmt die Spannung nochmal an Fahrt auf. Man kommt kaum zu Atem. Nur kurz bekommt man als Leser eine kleine Pause zum Verschnaufen bis es dann rasant weitergeht.

    Mit den verschneiten Alpen und dem Chalet, abgeschnitten von der Außenwelt wurde ein tolles Setting geschaffen. Allerdings war es irgendwie nichts Neues. Es hat mich so an Arno Strobels "Offline" erinnert.

    Mein Fazit:

    Temporeich, herzzereißend spannend und nervenaufreibend. Ein tolles Buch für kalte Wintertage, aber leider nicht unbedingt was Neues. Trotzdem eine klare Leseempfehlung.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Auch im neuen Thriller von Ruth Ware gibt es ein Locked in Setting. Alle Personen , in diesem Fall die Angehörigen einer Start-up-Firma plus zwei Angestellte des Chalets, sind in diesem Chalet eingeschlossen und einige von ihnen sterben. Auf der Skipiste oder unter mysteriösen Umständen im Chalet. Und das Besondere: jeder ist verdächtig. Die einen haben ein Alibi, andere wiederum nicht und viele haben ein Motiv. Jetzt liegt es am Leser herauszufiltern, wer die Taten begangen haben könnte und wer nicht.

    Alle Protagonisten dieses Buches werden über eine Liste in das Buch vorab eingeführt und in der Geschichte selber sehr gut und lebendig beschrieben. Man ist als Leser sofort in der Geschichte drin und hat aufgrund des sprachgewandten Schreibstils der Autorin teilweise auch das Gefühl sich mitten in der Szenerie zu befinden. Alles ist beklemmend, beengt und von großem Misstrauen geprägt. Dann stellt sich auch noch heraus, dass einige Menschen nicht die sind, die sie angeben zu sein und das macht das Ratespiel dann erst recht amüsant und spannend. Der Spannungsbogen ist generell sehr hoch, es passiert viel, vor allem Kommunikation und Verdächtigungen. Ohne Handyempfang und abgeschnitten von der Außenwelt kommen dann natürlich auch einige Fehltritte ans Licht, die besser verborgen geblieben wären. Erzählt wird aus der Perspektive zweier junger Frauen , Erin, die Bedienstete des Chalet und Liz, eine der Mitreisenden. Diese wechselnden Perspektiven sorgen für einen recht guten Kontrast in den verschiedenen Sichtweisen und Handlungsabläufen, haben aber leider auch den Nachteil , dass man als geübter Thrillerleser sehr schnell auf die Auflösung kommt.

    Dieses Buch hat mich wunderbar unterhalten und ist ein spannend geschriebener Rätselspaß für alle Krimifans , die überschaubare Settings mögen. Gut ausgearbeitete Charaktere mit großen Kontrasten und ein klug ausgearbeiteten Plot. Mich hat es bedauerlicherweise nicht zu 100 % überzeugen können, da ich die Auflösung viel zu naheliegend fand. Sorry dafür.

  • In den französischen Alpen bezieht eine Gruppe von Mitarbeitern eines IT-Start-up ein einsames Chalet. Von Anfang an herrschen Spannungen zwischen den einzelnen Personen. Es soll eine Meinung zu einer geplanten Übernahme gebildet werden. Als die Gruppe Skifahren ist, verschlechtert sich das Wetter und eine Person verschwindet. Das Chalet wird von einer Lawine verschüttet und es besteht kein Handyempfang mehr. Später gibt es weitere Tote. Dadurch entsteht eine gewisse Spannung, denn es gibt nur eine begrenzte Zahl Verdächtiger.

    Das Buch ist abwechselnd aus Sicht von Liz, einer Miteigentümerin der Firma, und Erin, einer Angestellten im Chalet, geschrieben. Im laufe des Buches erfährt man hauptsächlich Hintergründe dieser beiden Personen. Alle anderen blieben blass. Das Buch hat als psychologisches Kammerspiel seinen Reiz, aber die Autorin hätte mehr daraus machen können. Vor allen die Auflösung fand ich nicht so gekonnt. Auch war der Countdown unglaubwürdig.

    Trotz der Kritikpunkte lies sich das Buch gut lesen und hat mich gut unterhalten. Von mir gibt es 4 Sterne.

    Sub: 5537:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 14 / 1 abgebrochen

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Anders Roslund - Engelsgabe

    :study: John Katzenbach - Der Wolf


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Mäßiger Thriller


    Der Betriebsausflug des Start-ups Snoop in die französischen Alpen verwandelt sich schnell in ein einziges Grauen, als zuerst eine Lawine die Angestellten im Chalet festsetzt und einige von ihnen dann auch noch der Reihe nach tot aufgefunden werden.


    Das Cover finde ich ganz in Ordnung, durch den dunklen Rand wirkt es ein bisschen bedrohlich und das Chalet steht wie in der Geschichte auch hier im Mittelpunkt.


    Der Schreibstil ist wie von Ruth Ware gewohnt flüssig und fesselnd. Die Geschichte ist aus zwei Perspektiven geschrieben, sodass man mehr Einblicke erhält. Die Mitarbeiter des Start-ups sind zunächst nicht wirklich durchschaubar und irgendwie abgehoben, wodurch die beiden Angestellten des Chalets umso sympathischer wirken. Leider fand ich die Verdachtsmomente nicht wirklich schlüssig und die Enthüllung des Mörders war zwar überraschend, aber ebenfalls ein bisschen abwegig.


    Ich fand den Thriller okay, die Autorin hat auf jeden Fall bessere geschrieben, zum Beispiel hat mir Woman in Cabin 10 außerordentlich gut gefallen. 3 Sterne

  • Zehn kleine Negerlein…


    Zehn stimmt zwar, aber es sind keine Negerlein, obwohl ein Schwarzer dabei ist und der Abzählreim ist zumindest anfangs richtig.


    Neun coole Hipster eines Social-Media-Start-up und ein fast unsichtbares Mauerblümchen namens Liz treffen sich in den französischen Alpen weit über der Baumgrenze zu einem Retreat; In einem Luxus-Chalet „Perce neige“, zu deutsch niedlich „Schneeglöckchen“. Die Gastgeber sind der Koch Danny und das Mädchen für Alles Erin. Damit sind die zwei wichtigsten Personen Liz und Erin genannt, die in unzähligen Kapiteln als Ich-Erzählerinnen den Thriller dominieren.


    Das Team ist gespalten in der Frage, ob ihre einst erfolgreiche App „Snoop“ an einen Investor um viel Geld verkauft werden oder ob das Unternehmen eigenständig bleiben soll. Die zwei Gründer von „Snoop“ Topher St. Clair-Bridges und Eva van den Berg sind gegensätzlicher Meinung – Konfliktpotenzial vorprogammiert.


    Trotz Lawinengefahr besteht Topher, leidenschaftlicher Snowboarder darauf, dass sich alle auf die Piste begeben - zum Skifahren. Eva fährt auf einer sehr schweren Piste und kehrt von der Skitabfahrt nicht mehr zurück. Der erste Abgang und es sollte nicht der letzte sein. Eine Lawine erreicht das Chalet und zerstört Teile davon und schneidet es von der Umwelt völlig ab. Während noch genug Lebensmittel und Holzvorräte vorhanden sind, nimmt die Zahl der Gäste durch Todesfälle stetig ab. Der Originaltitel „One by One“ ist diesbezüglich viel treffender als der Deutsche.


    Ruth Ware charakterisiert die Hipstertypen in sehr überzeugender und treffender Weise, es scheint ihr ein besonderes Anliegen zu sein, diese zu demaskieren. Herausragend jedoch die Darstellung der Liz. Als ob sie nicht bereits als Aschenputtel gezeichnet ist, legt Ware mit jedem Kapitel noch ein Schäufelchen nach bis Liz völlig „arm“-selig scheint. Bis zum Showdown.


    Der Schreibstil (die Übersetzung) fördert den Lesefluss, dieser wird durch die atemraubende Spannung und die realitätsnahen Schilderungen gefördert. Es fällt schwer das Buch zur Seite zulegen, ein echter Pageturner.

    Ruth Ware kennt sicher die Meisterkrimis von Agatha Christie „Mord im Orientexpress“ und „Tod auf dem Nil“ und wandelt damit auf den Spuren einer unerreichten Krimiikone.


    Zur Coverabbildung: Laut Verlagsangaben stammt das Umschlagmotiv von Paul Scheen mit dem Titel „man standing on road with icy mountains“. Es zeigt diese Gebirgslandschaft mit einem Mann, der auf der Straße steht ohne Gebäude. Das gleiche Sujet gibt es von Volodymyr Vaksman mit folgender aufschlussreicher Information: „Typical Norwegian landscape with snowy mountains and clear lake near the famous Aurlandsvegen Bjorgavegen, mountain road, Aurland, Norway;“ ohne Mädchen im gelben Anorak und ohne Gebäude. Die für die Umschlaggestaltung verantwortliche Agentur hat den Mann aus Sheens Bild entfernt und durch das gelbe Mädchen (könnte von Sheen sein) ersetzt und ein Pseudochalet in die Gebirgslandschaft eingesetzt, völlig gegen jede richtige Perspektive. Das Originalcover ist viel realistischer.

    Unpassend der banale Untertitel: „Mit dem Schnee kommt der Tod.“

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Während es in den französischen Alpen schneit und schneit, reist die Gruppe vom Start-Up «Snoop» im luxuriösen Chalet an. Gemeinsam möchten sie einige schöne Tage verbringen und auch über die Zukunft ihres Start-Ups bestimmen. Aufgrund der schlechten Wetterlage müssen sie bereits am ersten Tag ihr Programm umstellen. Sie gehen am Vormittag auf die Piste und planen gegen Mittag zum Chalet zurückzukehren. Doch nach ihrem Ski-Ausflug sind sie nicht mehr vollzählig: Eva, eine der Mitinhaberinnen, kehrt nicht zurück. Was ist mit ihr geschehen? Während sie überlegen wie sie vorgehen möchten, geht eine gewaltige Lawine nieder. Sämtliche Personen die sich im Chalet aufhalten sind nun von der Aussenwelt abgeschnitten. Erin und Danny, die beiden Gästebetreuer des Chalets, versuchen die Gruppe bei Laune zu halten und das Beste aus der Situation zu machen. Nach Eva zu suchen scheint unter den schlechten Bedingungen ausweglos zu sein. Nach dem Lawinenniedergang ist der Handy-Empfang weg und auch die Telefonleitungen scheinen gekappt zu sein. Hilfe zu holen scheint unmöglich, doch Inigo hat ganz wenig Empfang und kann mit der Polizei telefonieren. Doch während sie auf die Rettung warten, wird der Programmierer des Start-Ups tot in seinem Zimmer gefunden. Irgendjemand aus der Gruppe hat in vergiftet, doch wer ist der Täter? Als dann auch noch Ani ermordet aufgefunden wird, wird es langsam unheimlich. Wem von der Gruppe kann man noch vertrauen und wie kann man dem ganzen Horror entkommen?


    ‘Das Chalet’ ist ein spannender Thriller der in den verschneiten französischen Alpen abspielt. Gleich ab der ersten Seite steckt der Leser mitten in der Geschichte drin und kann das Buch nicht mehr weglegen. Spannend fand ich die Erzählperspektiven der einzelnen Kapitel, welche immer aus Sicht eines Protagonisten war, welcher zu Beginn des Kapitels aufgeführt war. So konnte sich der Leser in die einzelnen Protagonisten hineinversetzen und deren Handlungsweisen besser verstehen. Die Autorin ist überhaupt nicht geizig mit überraschenden Wendungen, welche die Spannung bis am Schluss aufrechterhalten. Der Leser weiss bis zum Schluss nicht, ob alle aus dieser Hölle entkommen und wie sich das ganze auflöst.


    Erin und Liv sind die beiden Hauptprotagonistinnen und von ihnen beiden erfährt man am meisten über ihre Gefühlslage. Ich finde beide sehr sympathisch, aber auch undurchschaubar. Beide haben ihre Lebensgeschichten, welche sie geprägt haben und sie zu ihrem Handeln zwingen. Die Mitarbeiter des Start-Ups sind sehr unterschiedlich, jedoch hat jeder irgendwo einen weichen Kern, den sie aber nicht immer gegen aussen zeigen. Das Setting mit dem von der Aussenwelt abgeschnittenen Chalet, dem vielen Schnee und den steilen Abgründen passt perfekt zu diesem Thriller und verleiht ihm einen realitätsnahen Eindruck.


    Ein gelungener, fesselnder Thriller in düsterer Stimmung, der mich überzeugen konnte und sehr weiterzuempfehlen ist.

  • Das Sujet einer räumlich isolierten Gruppe, deren Mitglieder nach und nach ermordet werden, ist nicht neu, trotzdem ist es Ruth Ware gelungen, eine "neue" Geschichte darum zu stricken.

    Die Romanfiguren sind jede für sich gut skizziert, auch wenn nicht alle Handlungsweisen realistisch sein mögen. Der Perspektivwechsel der beiden Ich-Erzählerinnen Erin und Liz hat mir gut gefallen.

    Auf jeden Fall finde ich diesen Krimi unglaublich spannend geschrieben und die transportierte Atmosphäre der eisigen Bergwelt gelungen.

    Wer einfach nur spannende Unterhaltung sucht, hat hier schöne Lesestunden vor sich. :study:

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Morde in geschlossener Gesellschaft habe ich auch sehr gerne, aber diesen Krimi fand ich eher schwach. Das lag nicht nur daran, dass die Spannung sich in Grenzen hielt, weil man nach etwa einem Drittel den Mörder schon kannte, sondern auch an der schlicht gestrickten Story und den dünnen Beschreibungen.


    Die Personen sind so oberflächlich und einseitig gezeichnet, dass bei mir Mitgefühl gar nicht erst aufkam. Mir war herzlich egal, ob sie gerädert, gevierteilt oder in siedendem Öl gesotten würden. Auch erwartet man, dass mehrere Mordfälle in einer Gruppe, in der jeder der Täter sein kann, Panik, Entsetzen und Grauen hervorrufen müsse, aber die Emotionen der Anwesenden kann man nur als gebremst bezeichnen. Eigentlich sollten sie auch jede nur mögliche Vorsichtsmaßnahm ergreifen, um sich zu schützen. Aber Pustekuchen: Anstatt zusammen im selben Raum zu bleiben, sind sie zu zweit oder sogar allein in ihren Zimmern, einer nimmt sogar starke Schlaftabletten, um endlich mal wieder tief und fest durchschlafen zu können, während der Mörder durchs Haus geistert.


    Die Schilderung der Tathergänge ist völlig schwammig und unpräzise. Gucken, ob keiner guckt, und schnell einen um die Ecke bringen, finde ich nicht spannend, sondern anödend.


    Zu guter Letzt war auch das Mordmotiv bei Licht besehen gar keines. Hätte der Mörder ein bisschen Grips im Kopf gehabt, hätte er wissen müssen, dass die anstrengende Rummorderei unnötig war. Aber wenn`s Spaß macht…


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

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