Hunter Shea - Forest of shadows

  • Kurzmeinung

    Dave2311
    Der Start verspricht viel. Leider kann die Erzählung die Erwartungen nicht erfüllen.
  • Hunter Shea - Forest of shadows

    Inhalt:

    The dead still hate!


    John Backman specializes in inexplicable phenomena. The weirder the better. So when he gets a letter from a terrified man describing an old log home with odd whisperings, shadows that come alive, and rooms that disappear, he can’t resist the call. But the violence only escalates as soon as John arrives in the remote Alaskan village of Shida. Something dreadful happened there. Something monstrous. The shadows are closing in…and they’re out for blood.

    (Q Amazon)


    Meinung:

    Forest of shadows



    John Backman ist fasziniert von Geistern und Übernatürlichem. Er selbst betreibt eine Webseite, auf der er unzählige Berichte sammelt. Als er eines Tages eine merkwürdige Nachricht erhält, macht er sich auf nach Alaska, um einer vielversprechenden Erscheinung (wenn man so sagen will) auf den Grund zu gehen. Mit dabei ist seine kleine Tochter Jennifer und eine sehr gute Freundin der Familie und ihr Sohn. John, selbst sehr rational, kann sich nicht denken, welchen Gefahren er sich in der Abgeschiedenheit Alaskas aussetzt.

    Wenn der erste Schnee kommt, dann kommen auch Sie.


    Die Geschichte fängt mit einem Ereignis an, welches eindrucksvoll die Ereignisse im Haus in Szene setzt. Es gibt vorerst keine Erklärung des Bösen, nur ordentlich Schrecken.

    Direkt danach lernen wir die Familie Backman kennen und erleben mit, wie ein tragisches Ereignis ihr Leben verändert.

    Erst einige Jahre später beginnen wir mit den Geschehnissen, welche zum Wald der Schatten führt.


    Bis hier hin wird der Leser bereits einige Mal geschockt. Zum einen durch die Ereignisse im Haus und wir erleben das traumatische Erlebnis der Familie Backman. John kommt darüber nie hinweg und entwickelt mehrere Angststörungen.

    Das Thema Angststörungen ist auch bereits mein erster Kritikpunkt an der Geschichte. Es wurde zu Beginn der Geschichte lange viel Wert darauf gelegt, dass ich mir dachte, dass das im Laufe der Ereignisse irgendwie eine tragende Rolle spielt. Leider ist dem aber nicht so. John kann sich einfach so, bis auf ein paar kleinere, nicht auf die Erzählung auswirkende Ausrutscher davon befreien. Kann ja dann nicht so schlimm gewesen sein.


    Des Weiteren hat mich die fehlende Spannung an der Geschichte gestört. Bis über die Hälfte der Geschichte gibt es immer mal wieder kleinere Ereignisse, die viel erahnen lassen und so etwas wie einen Gruselfaktor haben, enttäuschenderweise verliert sich dann die Geschichte aber immer wieder in Belanglosigkeiten. Es wird hier hin und da hingesprungen. Der macht was, die macht was usw. Am Ende ergibt das zwar alles ein gutes Gesamtbild, aber ungünstigerweise erstickt das immer wieder die Spannung im Keim. Richtig spannend wird es dann erst auf den letzte paar Seiten. Hier gibt es dann Tote ohne Ende, viel Böses, einiges an Blut und eben einen Kampf auf Leben und Tod. Das ist zwar recht nett mit anzusehen, wenn man sich aber bis dahin durch knappe 300 Seiten gelesen hat, kann das auch nichts mehr herausholen.

    Es gab immer wieder gute Ansätze im Verlauf der Geschichte, aber diese wurden einfach nicht gut weitergeführt. Zum Beispiel war da die Geheimniskrämerei der Einwohner des Ortes. Hier gab es ab und an mal einen Schnipsel für den Leser, aber eben nicht mehr und viel zu wenige, als dass es Spaß gemacht hätte hier mitzurätseln. Hier wäre durchaus Potenzial gewesen und der Sheriff wäre auch interessanter geworden. Man merkt zwar schnell, dass bei der Person etwas im Busch ist, aber durch seine sporadischen Auftritte und die komischen Rückblenden, habe ich schnell das Interesse an ihm verloren. Obwohl mir klar war, dass er sicherlich eine Schlüsselperson ist, war er mir einfach zu nervig mit den Futzelhinweisen, die er ab und an hat fallen lassen. Allein der Sheriff wäre, wenn auch nicht in Hinsicht auf übernatürlicher Ereignisse, in der Lage gewesen viel mehr Spannung in die Geschichte zu bringen


    Womit ich auch meine Probleme hatte, war die Auflösung. Natürlich werde ich hier nicht unnötig in Detail gehen.

    Mich hat gestört wie sich die Gefahr am Ende auflöste und auch wie sich die 'anderen' Geister verhalten haben. Auch war ich mit dem Geisterverhalten in der Bibliothek nicht einverstanden. Der eine Geist kann einen Ort verlassen und zum nächsten und der andere nicht? Und warum überhaupt kann die Tür als Schutz dienen? An anderer Stelle haben wir ja gesehen wie ein Geist durch die Wand gegangen ist.


    Was ich der Geschichte wirklich zugutehalten muss, ist, dass sie gut geschrieben ist. Trotz der immer wieder erstickten Spannung hat mit der Ausflug mit Backman und Co. doch Spaß gemacht. Gerade John und Begleiter sind wirklich sympathische Zeitgenossen.


    Fazit:

    Ich habe mich im Wald der Schatten leider nicht sonderlich gegruselt. Es gab zu viel nebenbei und zu wenig Spannung. Die Geschichte liest sich aber hervorragend und die Charaktere sind durchaus liebenswert. Etwas mehr Spannung hätte der Geschichte allerdings nicht schlecht getan. Vor allem eine Spannung, die sich durch die Geschichte zieht und nicht immer wieder unterbrochen wird. Man kann die Geschichte ohne weiteres als Geistergeschichte lesen und wird sicherlich sein Spaß daran haben, nur sollte man nicht mit Gänsehaut rechnen. Der Start verspricht viel. Leider kann die Erzählung die Erwartungen nicht erfüllen.



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    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn