Tom Finnek - Finsterbusch

  • Kurzmeinung

    wampy
    Meine Begeisterung ist grenzenlos. Ein tolles Buch!
  • Kurzmeinung

    Bellis-Perennis
    Ein komplexer Kriminalfall, der Tenbrink + Betram ordentlich fordert
  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    Der junge Oliver Herzog soll Selbstmord begangen haben, nachdem er seine Freundin Anna vom Dach einer alten Ziegelei gestoßen hat. Doch Olivers Mutter hat Zweifel an der Geschichte und bittet den pensionierten Kriminalrat Heinrich Tenbrink um Hilfe, der bei seinen Ermittlungen einen Jahre zurückliegenden mysteriösen Todesfall aufdeckt. Auch Oberkommissar Maik Bertram beginnt in dem Fall zu ermitteln – und hat es kurz darauf mit einer neuen Leiche zu tun. Gemeinsam stoßen die beiden ungleichen Ermittler Tenbrink und Bertram auf ein Gespinst von Lügen, Geheimnissen und Verbrechen ...


    Autor (Quelle: Verlagsseite)
    Tom Finnek wurde 1965 im Münsterland geboren und arbeitet als Filmjournalist, Drehbuchlektor und Schriftsteller. Er ist verheiratet, Vater von zwei Söhnen und lebt mit seiner Familie in Berlin. Sowohl unter dem Pseudonym Tom Finnek als auch unter seinem richtigen Namen, Mani Beckmann, hat er bereits zahlreiche Krimis veröffentlicht. Zu seinen größten Erfolgen gehören neben der historischen Moor-Trilogie die London-Romane "Unter der Asche", "Gegen alle Zeit" und "Vor dem Abgrund".


    Allgemeines
    Sechster Band der Münsterland-Reihe
    Erschienen am 26. November 2021 bei beTHRILLED als E-Book mit einem Umfang entsprechend 438 Seiten (TB-Ausgabe)
    Gliederung: Prolog – Haupthandlung in sieben Tagen, jeweils mit nummerierten Kapiteln – Epilog
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
    Handlungsort und -zeit: Münsterland, Oktober 2019


    Inhalt
    Anna Ostermann, eine attraktive junge Frau, die in einer Künstler-WG in einer ehemaligen Ziegelei lebt, kommt auf mysteriöse Weise ums Leben. Sie wird vom Dach der Ziegelei gestoßen, wo sie sich mit einem Mann treffen wollte. Jedermann ist davon überzeugt, dass der Schuldige nur ihr Exfreund Oliver Herzog, von dem sie sich getrennt haben soll, sein kann. Als dieser mit aufgeschnittenen Pulsadern tot in seiner Badewanne gefunden wird, geht die Polizei von einem Selbstmord infolge eines schlechten Gewissens aus. Olivers Mutter glaubt nicht, dass ihr Sohn ein Mörder war und bittet den pensionierten Kommissar Heinrich Tenbrink, in der Künstler-WG ein paar „informelle“ Ermittlungen anzustellen. Heinrich konferiert mit seinem jungen ehemaligen Kollegen Maik Bertram, der deswegen mit seinem bornierten Chef Probleme bekommt. Die Ermittlungen ergeben allerhand überraschende Details, die teilweise auf illegale Machenschaften auf dem Grundstück der alten Ziegelei hindeuten und andererseits den Dorf-Casanova Fiete Vossbülten, Hahn im Korb der Künstlergruppe, in den Fokus der Polizei rücken. Der Fall entpuppt sich als verwickelt und nicht leicht aufzuklären.


    Beurteilung
    Wie auch in den vorherigen fünf Bänden der Reihe spielt das Privatleben der Protagonisten Tenbrink und Bertram eine gewichtige Rolle und wird ausführlich thematisiert. Dabei wird auf vorausgegangene Ereignisse Bezug genommen, sodass es unbedingt empfehlenswert ist, die Bände in der korrekten Reihenfolge zu lesen. Aufgrund der wiederholten Einschübe hinsichtlich privater Probleme der beiden Ermittler, die manchmal ein wenig zu ausufernd sind, ist die eigentliche Krimihandlung von einem eher gemächlichen und nicht übermäßig spannenden Erzählstil geprägt. Dafür besticht dieser jedoch durch Lokalkolorit und auch Humor, wenn der Autor einige kauzige Münsterländer sehr anschaulich präsentiert. Auch die beiden Hauptfiguren der Reihe sind in ihren Charakteren gut ausgearbeitet, der Leser kann sich in sie hineinversetzen und Anteil an ihren Problemen nehmen.
    Der Kriminalfall ist intelligent konstruiert und nicht so einfach zu durchschauen, wie es der Anfang des Romans zunächst vermuten lässt.


    Fazit
    Solide, aber nicht übermäßig spannende Unterhaltung mit Lokalkolorit und einem Kriminalfall mit überraschenden Wendungen!

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Als man Oliver Herzog mit aufgeschnittenen Pulsadern tot in der Badewanne findet, ist allen, außer seiner Mutter, klar, dass sich der junge Mann aus Schuldgefühl wegen seiner
    Freundin Anna Ostermann umgebracht hat. Er hat, so die Dorfbewohner, Anna vom Dach der Ziegelei gestoßen, weil sie sich von ihm trennen wollte. Olivers Mutter bittet den pensionierten KHK Heinrich Tenbrink, Nachforschungen
    anzustellen. Dazu muss er natürlich seinen Mitbewohner und ehemaligen Kollegen Maik Bertram bemühen, der eben aus der Elternkarenz zurückgekehrt ist und nur Teilzeit arbeitet. Maik macht er sich Sorgen um seine
    kleine Tochter Ella, deren Entwicklung ein wenig verzögert scheint.

    Tenbrink, dessen zartes Privatleben eben erschüttert wird, schnüffelt ein wenig im Umfeld der Ziegelei, die an eine Künstler-WG vermietet ist und entdeckt ein paar Ungereimtheiten,
    in deren Mittelpunkt der Dorfcasanova Fiete Vossbülten und sein Vater stehen.

    Je tiefer die beiden in der Vergangenheit wühlen, desto klarer wird, was zum Tod Annas und Olivers geführt hat.


    Meine Meinung:


    Auch der nunmehr 6. Fall für Tenbrink und Bertram ist Tom Finnek gut gelungen. Der Autor hat ein sympathisches Ermittlerduo geschaffen, das durchaus glaubwürdig herüberkommt,
    denn einmal Bulle, immer Bulle. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch im echten Leben Kriminalbeamte in ihrer Pension Anteil an Fällen in ihrer Umgebung nehmen.

    Gut gefällt mir, dass diesmal ein Vater alleinerziehend. Üblicherweise bleibt diese Rolle den Müttern überlassen. Das Privatleben der beiden spielt in dieser Reihe immer
    eine Rolle. Diesmal hat auch Heinrich Tenbrink etwas aufzulösen. Es passt gut zu ihm, dass er lieber den Kopf in den Sand steckt, als seine Freundin direkt anzusprechen.

    Der Kriminalfall ist, wie bei Tom Finnek üblich, nicht einfach zu durchschauen. Die Leser werden auf die eine oder andere falsche Spur gelockt.


    Fazit:


    Wer Verfolgungsjagden mit quietschenden Reifen erwartet, wird enttäuscht werden. Wer allerdings Tenbrink und Bertram bei der schlüssigen Auflösung des verzwickten Falls über
    die Schulter schauen will, ist hier richtig. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)

  • Heinrich Tenbrink hat sich eigentlich in seinem Ruhestand eingerichtet, als er von seiner Schwippschwägerin Gertrud um einen Gefallen gebeten wird. In ihrer Verwandtschaft gab es einen Selbstmord und der tote Oliver soll seine Ex-Freundin getötet haben. Olivers Mutter glaubt aber nicht an einen Suizid. Heinrich kann nicht ablehnen und macht sich widerwillig an die Ermittlung, die ihn zu einer Künstlerkommune in einer alten Ziegelei führt. Aber auch Maik Bertram ermittelt offiziell in dem Fall. Dann gibt es noch einen weiteren Toten.


    Ich verfolge diese Reihe seit dem ersten Band und mag die Stöbereinsätze von Heinrich Tenbrink, der inzwischen pensioniert ist. Dieser Krimi aus dem Münsterland lässt sich sehr gut und flüssig lesen.


    Die Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Heinrich Tenbrink und Maik Bertram, die ehemaligen Kollegen, leben inzwischen in einer Art Wohngemeinschaft, in der jeder seinen Raum hat. Aber sie helfen und ergänzen sich gut, denn Maik hat es als alleinerziehender Vater der kleinen Ella nicht leicht, Beruf und Kind unter einen Hut zu bringen. Heinrich ist ein typisch westfälischer Sturkopp und da er es vorzieht zu grollen, statt mit seiner Brigitte zu reden, macht ihm Liebeskummer zu schaffen. Er weiß aber auch genau, wie er die Menschen nehmen muss, um an Informationen zu kommen. Obwohl Maik und er in dem Fall auf unterschiedliche Art ermitteln, tauschen sie sich auch schon mal abends beim Bier aus.


    Der Fall ist komplex und führt Tenbrink zurück in die Vergangenheit. Reden hilft und manches wäre wohl anders verlaufen bei mehr Offenheit. So aber gibt es immer wieder Wendungen, welche die Spannung hochhalten und das Ende offen.


    Ich mag die spannenden Münsterland-Krimis mit den eigenwilligen Charakteren und bin schon auf den nächsten Fall gespannt.

  • Finsterbusch ist der fünfte Band dieser Reihe und diesmal hatte ich keine Probleme wieder einzusteigen, da ich Rauchland noch gut im Gedächtnis hatte. Die Protagonisten sind eben auch ein wenig schrullig wie Tenbrink, oder konträr dazu, der immer ein wenig hilf- und ziellos wirkende Maik Bertram. Dass beide zusammen in einer WG wohnen macht die Sache um so spannender, manchmal auch ein wenig kompliziert, genau wie das Zusammenleben der beiden Protagonisten. Im Großen und Ganzen sind sie einander aber sehr zugetan und ihre so unterschiedlichen Ermittlungsmethoden führen eben durch diese Gegensätze zielsicher zum Erfolg. Schön finde ich die Zusammensetzung aus Ermittler/ ehemaligem Ermittler, die zusammen wohnen , Maik als alleinerziehendem Vater und jeder Menge interessanter Nebencharaktere. Auch in diesem Buch sind einige schrullige Querköpfe zu finden, was das Buch sehr liebenswert macht und durchaus Regionalcharme versprüht. Sehr toll finde ich immer, dass durch Tenbrinks Rentnerdasein, das Meiste durch Gespräche ans Tageslicht kommt und nicht durch ultramoderne Ermittlungsmethoden. Der Fall an sich ist sehr gut aufgebaut, er macht betroffen, oft kann man aber auch schmunzeln, zumeist dann, wenn Tenbrink auf die Mitglieder der Ziegelei trifft. Gut ausgedacht und ausgearbeitet, allerdings ist das Ende einen Hauch zu vorhersehbar, was der Spannung aber niemals schadet.

    Als Fazit kann ich nur eine Empfehlung aussprechen für alle, die gut gemachte Regionalkrimis mögen, mit noch echten Charakterköpfen, gebe allerdings zu bedenken, dass man die Reihe von Beginn an lesen sollte.

  • Weit mehr als nur ein Regionalkrimi


    uchmeinung zu Tom Finnek – Finsterbusch


    „Finsterbusch“ ist ein Kriminalroman von Tom Finnek, der 2021 bei beTHRILLED erschienen ist. Dies ist der fünfte Fall für Heinrich Tenbrink und Maik Bertram.


    Zum Autor:
    Tom Finnek wurde 1965 im Münsterland geboren und arbeitet als Filmjournalist, Drehbuchlektor und Schriftsteller. Er ist verheiratet, Vater von zwei Söhnen und lebt mit seiner Familie in Berlin.


    Klappentext:
    Auf der Beerdigung des jungen Oliver Herzog wendet sich die Mutter des Toten an Heinrich Tenbrink. Angeblich habe Oliver sich umgebracht, nachdem er seine Freundin Anna vom Dach einer alten Ziegelei gestoßen hat. Doch Olivers Mutter glaubt nicht an Selbstmord und bittet den pensionierten Kriminalrat um Hilfe. Eher widerwillig recherchiert Tenbrink im Umfeld der Ziegelei, die inzwischen von einer Künstlerkommune bewohnt wird, und stößt auf einen Jahre zurückliegenden mysteriösen Todesfall. Auch Tenbrinks ehemaliger Kollege und Oberkommissar Maik Bertram ermittelt in dem voller Widersprüche steckenden Fall - und hat es kurz darauf mit einer weiteren Leiche zu tun ...


    Meine Meinung:
    Mittlerweile bin ich ein bekennender Fan dieser Buchreihe um die beiden ungleichen Ermittler. Neben dem neuen Kriminalfall führt der Autor die privaten Geschichten der beiden Hauptfiguren fort. Der „leicht“ demente Heirich Tenbrink ist pensioniert, wird aber von einer Verwandten in einem Todesfall um Hilfe gebeten. Der alleinerziehende Vater Maik Bertram nimmt in Teilzeit seine Arbeit als Kriminalkommissar wieder auf und ihre Wege kreuzen sich wiederholt. Heinrich und Maik bilden eine Wohngemeinschaft und Heinrich kümmert sich um Maiks wenige Monate alte Tochter Emma bei Maiks Abwesenheit. Vervollständigt wird die WG durch Heinrichs Pudel Locke. Emma und Locke haben gesundheitliche Probleme, die die beiden Ermittler zusätzlich zum Fall beanspruchen. Während Maik auf die polizeilichen Ermittlungen setzt, spricht Heinrich mit Vorliebe mit allen Beteiligten und macht sich so ein Bild. Die Figurenzeichnung gefällt mir ausgezeichnet, auch wenn etliche Figuren eher skizziert werden. Die Handlung ist komplex und bietet manche Überraschung. Über weite Strecken zieht sich ein dunkler Grundton, der nur gelegentlich aufgelockert wird. Meist wird die Handlung aus der Sicht einer der beiden Hauptfiguren geschildert und ihre Gedanken kann ich meist nachvollziehen. Positiv wirkt auch das gegenseitige Kümmern der Figuren. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse und alles wird aufgeklärt, auch wenn ein fader Beigeschmack bestehen bleibt.
    Für mich stimmt die Mischung der diversen Handlungsstränge, die Figurenzeichnung ist vortrefflich und auch atmosphärisch ist das Münsterland jederzeit präsent.


    Fazit:
    Der ruhige Erzählstil, glaubhafte Figuren, eine komplexe Handlung und eine atmosphärische Schilderung ergänzen sich zu einem hervorragenden Werk. Deshalb bewerte ich das Werk mit der Höchstnote von fünf Sternen und 100 Punkten. Selbstverständlich empfehle ich das Buch den Freunden eher ruhiger Kriminalromane.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Heinrich Tenbrink ist in Rente gegangen, aber sein kriminalistischer Spürsinn ist noch vorhanden. So fängt er an sich umzuhören, als die Mutter von Oliver ihn bittet, die Hintergründe des Selbstmord von ihren Sohn zu erkunden. Dabei kommt er alten Geheimnissen im Dorf auf die Spur und gerät auch in die neueren Ermittlungen der Polizei. Dem Privatleben der Protagonisten wird großer Raum eingeräumt. Heinrich und Maik wohnen zusammen und kümmern sich gemeinsam um die Betreuung von Maiks Tochter Ella.

    Die Krimihandlung wird stetig vorangetrieben, aber die Spannung hält sich in Grenzen. Das Buch lebt von der liebevollen Beschreibung der Personen und des Dorflebens. Der Fall wird aber plausibel aufgelöst.

    Da ich die Reihe von Anfang an verfolge, ist das Buch wie nachhause kommen. Weitere Bücher werde ich auf alle lesen.

    Sub: 5537:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 14 / 1 abgebrochen

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Anders Roslund - Engelsgabe

    :study: John Katzenbach - Der Wolf


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.