Jen Williams - Der Herzgräber / A Dark and Secret Place / Dog Rose Dirt

  • Kurzmeinung

    Bartie
    Fesselnd geschrieben, interessante Charaktere, düstere Atmosphäre
  • Kurzmeinung

    Sweatpie
    Aus dem Leben? Protagonistin auch mal naiv und dümmlich. Psycho-soziale Störung
  • Spannender Thriller, tolle Sprecherin


    Als ihre Mutter überraschend Selbstmord begeht, kehrt Heather an den Ort zurück, in dem sie aufgewachsen ist, um sich um den Nachlass zu kümmern. Dabei stößt sie auf ein schockierendes Geheimnis: Ihre Mutter hatte jahrelang einen regen Briefaustausch mit dem Serienkiller Michael Reave. Bevor dieser geschnappt wurde, brachte er einige junge Frauen bestialisch um und vergrub deren Herz. Dann erfährt Heather, dass die Mordserie wieder begonnen hat, da erneut junge Frauen auf die gleiche Art und Weise wie damals getötet werden. Ihre Neugierde ist geweckt und sie beginnt mit Nachforschungen, bei denen sie den Killer persönlich trifft, um ihm Fragen zu stellen...


    Das Cover ist ein Blickfänger, das rote Blatt sieht blutig aus und erinnert ein bisschen an ein Herz. Die schwarzen Blätter außenrum geben einen starken Kontrast.


    Der Schreibstil ist fesselnd und angenehm, die Autorin weiß, wie sie den Leser mit der Geschichte gefangen nehmen kann. Auch die Sprecherin hat einen tollen Job gemacht, gute Betonung und eine schöne Stimme. Die Handlung wird hauptsächlich aus zwei Perspektiven erzählt: Heathers und Michaels aus der Vergangenheit. Ab und zu sind noch Parts vom nächsten Opfer eingestreut, was zur Spannung beiträgt. Ich hätte mir noch gewünscht, etwas von Michaels Gedanken in der Gegenwart zu hören, da es gegen Ende viele Dinge gibt, die ich gerne gewusst hätte. Die Auflösung ist überraschend und in sich stimmig.


    Ich empfehle das Buch jedem Thriller-Liebhaber und gebe 4 Sterne.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Jen Williams - Der Herzgräber / A Dark and Secret Place“ zu „Jen Williams - Der Herzgräber / A Dark and Secret Place / Dog Rose Dirt“ geändert.
  • Bisschen enttäuscht

    Nach dem Suizid-Tod ihrer Mutter findet Heather unzählige Briefe eines verurteilten Serienkillers in ihrem Nachlass. Michael Reave hat damals unzählige Frauen ermordet und sitzt nun bereits seit 20 Jahren in einem Hochsicherheitsgefängnis. Doch jetzt werden wieder junge Frauen ermordet auf die selbe Art und Weise. Zweifel kommen auf, war Reave es wirklich. Heather und Detective Parker entschließen sich zu einem gefährlichen Schritt. Sie soll mit Reave persönlich sprechen. Seine Antworten werden für Heather zum Wettlauf mit der Zeit.

    Ich bin etwas enttäuscht von dem Buch. Nach dem Klappentext habe ich einen blutrünstigen und grausamen Thriller, der die Morde haarklein beschreibt, erwartet. Leider ist das ausgeblieben. Hauptsächlich ging es hier um Heather, ihrer Mutter und deren Vergangenheit.

    Anfangs war es auch sehr spannend, grausam und gruselig. doch dann ist es sehr schnell, sehr stark abgeflacht und in der Mitte plätscherte die Handlung nur vor sich hin. Für mich wurde es auch schnell vorhersehbar, denn ich hatte schon früh eine Ahnung wie die Auflösung ist und hatte dann auch recht.

    Heather wirkte mit ihrem Verhalten sehr authentisch, auch wenn sie wohl keine starke Sympathie mehr bei mir weckt.

    Gut gelungen fand ich die kleine "Märchenstunde". Die Autorin hat ihr Teile von Grimms Märchen einfließen lassen, was der Story ein wenig das grausame und mystische eingehaucht hat.

    Mein Fazit:

    Schlecht war es überhaupt nicht, aber ich war enttäuscht, weil ich etwas anderes erwartet habe. Wenn man den Klappentext liest darf man einfach keinen blutrünstigen Thriller erwarten, dann kann es sogar sehr gut sein.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Heather Evans hatte kein besonders gutes Verhältnis zu ihrer Mutter. Doch nun hat sich die Mutter das Leben genommen und Heather ordnet den Nachlass. Dabei findet sie zahlreiche Briefe des verurteilten Serienkillers Michael Reave, der zahlreiche junge Frauen auf grausam getötet und ihnen das Herz entrissen hat. Der Täter ist in einem Hochsicherheitsgefängnis, doch nun gibt es wieder Todesfällt, die auf die gleiche Art zelebriert werden wie es Reave gemacht hat. Detective Ben Parker sieht nur eine Möglichkeit. Heather soll Informationen aus Reave herausholen, die nur der Täter haben kann. Doch die Wahrheit wird zur Gefahr für Heather.


    Es ist eine düstere und schaurige Geschichte aus Märchenelementen und Thrilleranteilen. Nicht alles wird genau beschrieben, vieles wird der Vorstellungskraft der Leser überlassen, was es nicht weniger gruselig und bestialisch macht. Die Spannung ist von Anfang an da, auch wenn es zwischendurch mal Längen gab. Der Erzählstil der Autorin ist unaufgeregt und gut zu lesen.


    Heather Evens war mir nicht unbedingt sympathisch, dennoch konnte ich mich in sie hineinversetzen. Ihre Mutter war ihr fremd, trotzdem ist es für sie schockierend, dass sie sich das Leben genommen hat und noch schockierender ist es wohl, dass die Mutter Kontakt zu einem Serienmörder unterhalten hat. Es gibt einige Fragen, die Heather im Kopf herumgehen. Darum lässt sie sich auf ein Gespräch mit Reave ein. Doch auch das Gespräch bringt nicht alle Antworten und so muss sie tiefer graben. Ob sie wohl so gehandelt hätte, wenn sie gewusst hätte, dass sie um ihr Leben bangen muss.


    In dieser Geschichte geht es nur zum Teil um die grausigen Morde, denn die Beziehungen zwischen Heather, ihrer Mutter und Michael Reave stehen mehr im Vordergrund.


    Mich at dieser Thriller gut unterhalten.

  • Ein Frauenmörder, eine ehemalige Hippie Kommune, eine Romanze und ein dunkles Geheimnis. Das sind die Zutaten dieses Krimis von Jen Williams, der spannend zu lesen ist.
    Inhaltlich geht es um die ehemalige Journalistin Heather Evans, die feststellen muss, das ihre verstorbene Mutter scheinbar mit einem verurteilten Serienmörder in Kontakt war. Und die Morde gehen ununterbrochen weiter. So taucht Evans nun in die Vergangenheit ein, um mehr zu erfahren, tritt einiges los und gerät dabei in große Lebensgefahr.

    Die Geschichte wird von der Autorin äußerst spannend und grusselig erzählt und kombiniert die Abgründe der menschlichen Seele mit abgewandelten Märchen der Gebrüder Grimm. Mir persönlich ist die Beschreibung der Beweggründe, warum Menschen wie Evans Mutter in einer Kommune gelebt haben und wie es ihnen dort ging etwas zu dünn, aber das ist definitiv Geschmackssache.

    Wer gerne Krimis und Thriller mit etwas Gruselfaktor mag, ist bei diesem Buch auf jeden Fall gut aufgehoben und wird gut unterhalten.

  • Im Buch" Der Herzgräber" zeigt die Protagonistin Heather dem Leser ein Stück ihres Weges , direkt nach dem Tod ihrer Mutter. Sie kommt in ihren Heimatort zurück, wohnt im Haus ihrer Mutter, welches sie mit 16 Jahren verließ, und versucht sich beruflich neu zu orientieren. Außerdem findet sie Hinweise darauf, dass ihre Mutter eine völlig andere Person gewesen muss, als die, die Heather immer zu sehen bekam.

    Immer persönlicher werden die Rätsel und Heather muss sich bald ihrer Vergangenheit stellen, um die Zukunft zu verstehen.


    Dieses Buch hat einige sehr tolle Ansätze, die Geschichte ist packend , geht es doch um eine Serie grauenvoller Morde. Leider hat die Autorin hier einiges an Potenzial liegen gelassen. Dadurch, dass der Ermittler immer nur Bruchstücke berichtet, wird man als Leser zu keiner Zeit, in irgendeiner Weise in die Ermittlungen involviert, was ich persönlich schrecklich fand. Und ehrlich gesagt....die Protagonistin fand ich auch ganz schrecklich. Sie kommt sehr unsympathisch daher, nur darauf pochend, wer oder was sie einmal war, mit keinerlei Gefühl für Schuld, oder Respekt ihren Mitmenschen gegenüber. Das hat mir einen Großteil der Geschichte kaputtgemacht. Ich konnte mit der Hauptfigur nicht mitfiebern, sondern war nur genervt ob ihres merkwürdigen Verhaltens. Die Nebencharaktere sind da schon besser aufgestellt, bleiben allerdings hinter der außergewöhnlich präsenten Heather zu stark zurück. Zudem sind einige rote Fäden nicht aufgelöst, oder ungeschickt nicht mehr erwähnt. Das Ende ist sehr abrupt und bietet leider keinen aufklärungsrelevanten Bezug zu den Morden. In sich logisch und toll ausgedacht ist alles, Respekt dafür und der Schreibstil ist flüssig und spannend, bildhaft in den Beschreibungen. Auch die Rückblenden sind gut gewählt und bieten dem Leser einen Einblick hinter die Kulissen des Lebens von Heathers Mutter. Allerdings empfand ich hier, bedingt durch die sowieso schon vorhandene Farb - und Glanzlosigkeit der Nebenprotagonisten, eine leichte Langeweile, da die Personen in den Rückblenden überhaupt nicht eingeführt wurden und somit eher nebulöse Schattengestalten waren, als dass sie Spannung , oder Klarheit in die Geschichte gebracht hätten.

    Generell war es mir zu viel Heather und explizit ihr Herumgezicke und viel zu wenig Aufklärung, Auflösung, Spannungen durch Nebenprotagonisten , oder Ermittlungsarbeit. Am Ende wurde gar keine Auflösung geliefert, bezüglich der letzten Szene. Weder in Bezug auf den Vater, noch auf Lyle (wie konnte er von den Toten auferstehen ?) was geschah hinterher mit ihm, was geschah mit Ben und Nikki ??? Wer zur Hölle ist Cathy und wie kommt sie dorthin ? All diese Antworten hätte ich mir als Leser gewünscht und ehrlich gesagt auch verdient.


    Fazit: Leider hat dieses Buch meinen Lesegeschmack nicht getroffen, aber ich denke, Menschen, die gerne gut konstruierte Thriller mit sehr eckigen Protagonisten mögen, sollten hier zugreifen.

  • Nach dem Selbstmord ihrer Mutter kommt Heather Evans zurück in ihre Heimatstadt, um die Beerdigung und den Nachlass zu regeln, dabei fällt ihr ein Bündel Briefe in die Hand – ihre Mutter hatte Jahre lang Briefkontakt zu einem inhaftierten Serienmörder. Da das so gar nicht zu ihrer Mutter zu passen scheint, versucht Heather herauszufinden, wie es zu dem Briefkontakt kam. Gleichzeitig gibt es neue Morde, die die Handschrift des „Brieffreundes“ tragen.


    Eine interessante Prämisse, auf deren Auflösung ich neugierig war – mittlerweile muss mich der Klappentext eines Thrillers schon sehr ansprechen, damit ich ihn lesen möchte. Außerdem hatte ich von der Autorin bereits die „Kupferversprechen“-Reihe gelesen, die mir sehr gut gefallen hat. Leider ist das alles kein Garant dafür, dass einem der Roman dann auch gefällt.


    Hier hatte ich schon Probleme mit der Protagonistin, die nicht nur durchgehend unsympathisch ist, sondern auch meist nicht sehr schlau und oft nicht nachvollziehbar agiert, zudem offenbar ein Aggressionsproblem hat. Sie ist Journalistin, aber wegen eines erst gegen Ende aufgelösten Problems entlassen worden, scheint aber sowieso keine gute gewesen zu sein, wenn man ihr Handeln bedenkt. Aufgesetzt wirkt ihre „Beziehung“ zum ermittelnden Detective Inspector Ben Parker. Insgesamt fand ich Heather eher uninteressant, was schon alleine nicht gut ist, da sie die Hauptperson ist.


    Auch den Serienmörder, Michael Reave lernt man, zusammen mit Heather, näher kennen. Er gibt sich undurchsichtig, und hat immer wieder eine (Märchen)Geschichte auf Lager, über die Heather aber nicht weiter nachzudenken scheint, genauso, wie sie auch einiges andere übergeht. Als Leser:in macht man sich da schon eher Gedanken. Michael Reave ist ein deutlich interessanterer Charakter als die Protagonistin.


    Hin und wieder gibt es Rückblenden, die mit „Früher“ betitelt werden, in denen man die Geschichte eines misshandelten Jungen erfährt, wer das ist, ist schnell klar. Hier schwankt man zwischen Mitleid und Entsetzen, und wird jedes Mal ein bisschen mehr über Hintergründe aufgeklärt. Die Auflösung am Ende erscheint mir allerdings etwas an den Haaren herbeigezogen, und hat mich nicht zufriedengestellt, zumal in meinen Augen auch die eine oder andere Frage offenbleibt, auch der Grund für den Suizid der Mutter ist für mich nicht nachvollziehbar.


    Trotz all der Kritik ließ sich der Roman zügig lesen, ich konnte, zumindest größtenteils, miträtseln und fand es auch, zumindest teilweise, spannend. Das alleine reicht natürlich nicht aus für einen guten Roman.


    Obwohl der Roman stellenweise spannend ist, und mir auch Raum zum Mitraten bot, konnte er mich letztlich nicht überzeugen. Die Protagonistin ist unsympathisch, ihr Handeln oft nicht nachvollziehbar, einiges wirkt aufgesetzt, vor allem auch das Ende. Da ich mich stellenweise dennoch unterhalten fühlte, vergebe 2,5 Sterne.

  • 🌟Eine märchenhafte und mystische Handlung mit düsteren Offenbarungen aus der Vergangenheit!🌟



    Er reißt ihnen das Herz heraus. Er vergräbt es im Wald. Dann pflanzt er Blumen.


    Eine junge Frau findet nach dem Suizid ihrer Mutter in deren Nachlass unzählige Briefe eines verurteilten Serienkillers. Als Heather Evans den Nachlass ihrer Mutter ordnet, macht sie eine erstaunliche Entdeckung: Stapelweise findet sie Briefe eines verurteilten Serienkillers. Michael Reave hatte zahlreiche junge Frauen auf bestialische Weise getötet. Seit 20 Jahren verbüßt er nun schon seine Strafe in einem Hochsicherheitsgefängnis. Doch jetzt ist wieder eine junge Frau getötet worden. Man findet sie in einem ausgehöhlten Baumstumpf. Und dort, wo eigentlich ihr Herz schlagen sollte, stecken Blumen. Genauso hatte es seinerzeit Reave zelebriert. Als eine zweite Frauenleiche gefunden wird, entschließen sich Heather und Detective Ben Parker zu einem gefährlichen Schritt. Heather soll mit Michael Reave persönlich sprechen, ihm die Fragen stellen, die nur er beantworten kann. Doch die Wahrheit wird für Heather zu einem Wettlauf um ihr Leben …



    ,,Der Herzgräber“ (Originaltitel‎: A dark and Secret Place‎) von Jen Williams ist ein Thriller, der am 29. Dezember 2021 im Fischer-Verlag erschienen ist. Ich bin hin- und hergerissen von dieser märchenhaften und mystischen Handlung mit düsteren Offenbarungen aus der Vergangenheit, weshalb ich mir noch einige Zeit nach dem Beenden des Buches viele Gedanken über den Inhalt des Thrillers gemacht habe. Ich fand ihn definitiv nicht schlecht, aber vom Hocker wurde ich jedoch auch nicht gehauen. Warum? Gut unterhalten hat mich die Handlung auf jeden Fall und es gab einige spannende Momente, die mir ordentlich Nervenkitzel beschert haben. Doch auf die Mischung aus Fantasy- und Horrorelementen war ich nicht vorbereitet, weshalb ich mich mit der märchenhaften Geschichte leider etwas schwergetan habe. Das ist der Hauptgrund, warum für mich der größte Teil sehr unglaubwürdig vorkam, auch fand ich viele Momente sehr vorhersehbar. Mich haben zwei Zeitebenen erwartet, die aus der Gegenwart und der Vergangenheit wechseln. Diese haben mir gut gefallen, sodass mich der komplette Zusammenhang bis zum Ende hin doch noch überraschen konnte. Aber auch hier muss ich zugeben, dass der erhoffte Wow-Effekt bedauerlicherweise ausgeblieben ist. Den Strang aus der Vergangenheit fand ich deutlich spannender, da hier von Anfang an sehr verstörende Ereignisse offenbart wurden. Es herrschte eine komplett beklemmende und düstere Atmosphäre, die Geschichte fing hiermit sehr spannend, verstörend und äußerst vielversprechend an. Ich erfuhr hier stückchenweise, was damals in dem abgelegenen Wald „Fiddlers Mill“ passiert ist.


    Heather Evans’ distanzierte Beziehung zu ihrer Mutter wurde schnell deutlich. Seit ihrem Tod wird Heather klar, dass sie eigentlich überhaupt nichts über das Leben und vor allem über die Vergangenheit ihrer Mutter wusste. Der Suizid kam für alle überraschend und keiner konnte sich erklären, warum. Auch von einem jahrelangen Briefwechsel mit einem Mörder hatte Heather nichts gewusst, genauso wenig wie das starke und intensive Interesse an Märchen. Deshalb versucht sie im Hochsicherheitstrakt mehr über ihre Mutter herauszufinden und bittet Reave um Informationen. Neben persönlichen Fragen will sie von ihm wissen, was er mit den aktuellen Verbrechen zu tun hat, die seine Handschrift tragen. Doch von ihm erfährt sie nichts, bei jedem ihrer Besuche erzählt er ihr ein Märchen- eine Leidenschaft, die er mit ihrer Mutter geteilt hat? Als sie nicht weiterkommt, sucht sie „Fiddlers Mill“ auf. Der Ort, der ihrer Mutter damals als junge Frau sehr wichtig war. Als Journalistin kennt Heather sich nämlich mit Recherchen aus, weshalb sie nach und nach ungeahnten Abgründen auf die Spur kommt. Ihre tief verborgenen Aggression kommen zwar selten, aber dennoch vor, sodass sie nicht mehr als Journalistin arbeitet. Ob in ihr ein Wolf schlummert?


    Nicht nur Wölfe, sondern auch Vögel spielen in dieser Geschichte eine Rolle. Detaillierte Schilderungen der hier genannten Taten konnte ich mir bildlich gut vorstellen. Durch die märchenhaften Erzählungen kam die Handlung oftmals mystisch und geheimnisvoll rüber, was nicht ganz meinen Geschmack getroffen hat. Die Protagonisten sind, bis auf Heather und Michael Reave, eher blass. Einige kommen zwar öfter vor, die jedoch nicht viel Aufmerksamkeit meinerseits bekamen. Reaves’ Charakter gewann dank der Rückblenden immer mehr an Tiefe, Heather stand von Anfang an im Mittelpunkt. Ihr Charakter wurde sehr gut ausgearbeitet, sodass ich mich in ihre Gedanken, Handlungen und Gefühle sehr gut hineinversetzen konnte.


    Relativ schnell haben sich viele Fragen angesammelt, die mir bis zum Schluss zufrieden stellend beantwortet wurden. Ab und zu wurden fremde Stränge eingebaut, die mich zuerst etwas verwirrt haben. Doch die Zusammenhänge wurden zum Ende hin immer deutlicher, sodass die Handlung komplett und schlüssig aufgelöst wurde. Neben sehr spannenden Momenten gab es für mich aber auch genau so viele Längen, welche den Spannungsbogen immer wieder in die Tiefe gerissen haben. Aber dank dem flüssigen, bildlichen und lebendigen Schreibstil der Autorin waren diese Lesemomente keine Qual. Dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit, gepaart mit schaurigen Märchen haben bei mir schon für einige Gänsehautmomente gesorgt. Die Konstellation, wo ein Serienmörder im Gefängnis sitzt und währenddessen trotzdem weitere Opfer mit derselben Handschrift auftauchen, habe ich schon öfter gelesen. Dieser Punkt wurde hier jedoch anders als erwartet umgesetzt, deshalb fand ich den eigentlichen Plot ziemlich gut. Dieser hat bei mir für die beste überraschende Wendung gesorgt. Die Botschaft, dass aus Opfer anschließend Täter werden und diese wiederum neue Opfer „entwerfen“, wurde am Ende gut und deutlich rübergebracht. Wer auf der Suche nach einer märchenhaften und mystischen Geschichte mit thrillerhaften und düsteren Elementen ist, der ist mit ,,Der Herzgräber“ hervorragend bedient.

    🌟🌟🌟,5

  • Der Herzgräber Jen Williams 4*


    Makabrer Thriller


    Ein Serienkiller, seit zwanzig Jahren im Gefängnis, kommt wieder in die Schlagzeilen, weil erneut junge Frauen ermordet werden, aufgefunden mit herausgerissenem Herzen. Wer ist der Nachahmer? Die mörderische Szenerie spielt sich ab ca. 5 Autostunden entfernt nördlich von London, in einem ‚Urwald‘, nicht von Menschenhand angelegt.


    Hether, eine junge Frau, nimmt nach dem Selbstmord ihrer Mutter Kontakt zu diesem einsitzenden Serienkiller auf. Sie hat nämlich im Nachlass ihrer Mutter Briefe von ihm in einer Keksdose gefunden.


    Man glaubt eigentlich, seine Eltern zu kennen. Aber in diesem Fall stößt Hether auf erstaunliche, aufklärende Entdeckungen und kommt dabei fast gänzlich ohne die Mithilfe der Kriminalpolizei aus.


    Die Märchen der Gebrüder Grimm spielen darin eine mysteriöse Rolle ebenso sowie der Barghest, einem Geisterhund mit all seinen unterschiedlichsten Legenden. Sie heißen Black Shuck, Gyrtrash oder Padfoot. Dämonische Hunde! Die Szenerie im dunklen, nächtlichen Wald bzw. an der windigen Felsküste am Meer sorgt für reichlich viele Gruselmomente. In Hethers Jagd durch diese schaurigen Orte kann sie ihr Handy nur als Taschenlampe einsetzen, leider nicht um in ihrer prekären Situation polizeiliche Hilfe rufen zu können. Gibt es tatsächlich noch Funklöcher um London herum?

  • Geheimnisvolle Familie...

    Dieser Thriller von Jen Williams, wurde am 29.12.2021, vom Fischer Verlag auf dem deutschen Markt veröffentlicht.

    Die Autorin ist eine britische Schriftstellerin, die, wenn sie keine Bücher schreibt, als Buchhändlerin tätig ist. Mit ihrem Ehemann und ihrer bemerkenswerten Katze, lebt sie im Südwesten Londons.

    Das Cover zeigt uns eine fotoähnliche Aufnahme von einem Haufen welker Blätter. Getoppt wird dieser von einem blutroten Blatt. Zusammen mit dem Titel, ein guter Wegweiser zu diesem von tiefgreifendem Grauen, geprägten Roman.

    Zum Inhalt:

    Heather, die sich über die Jahre von ihrer Mutter enfremdet fühlte, muss nun mit deren Freitod klarkommen.

    In Vorbereitung zu der Beerdigung, findet Heather mehrere Stapel von Briefen.

    Erstaunt muss Heather feststellen, wie viel sie nicht von ihrer Mutter wusste. Die Suche nach dem Briefpartner und dem geheimnissvollem Leben ihrer Mutter, bringt nicht nur Heather in Lebensgefahr...

    Zusammenfassung:

    Scheibstil, Übersetzung und Erzählstil

    Insgesamt handelt es sich um eine gut strukturierte, spannend erzählte Geschichte. Diese wird grundsätzlich in 2 Zeitebenen erzählt. Der Einen-im "Hier und Jetzt" sowie dem: in der Vergangenheit. Verschiedene Charaktere werden ohne große andere Zuordnung, in den jeweiligen Zeitsträngen, erklärt & vorgestellt. Die Geschichten werden schlussendlich, zu einem folgerichtigen Ganzen zusammengeführt. Die gesamte Story ist mit guten Spannungsmomenten gespickt und diese ermöglichen einen guten Lesefluss.

    Die deutsche Übersetzung ist gut gelungen und es sind nur eininge wenige, marginale Fehler erkennbar.

    Diese so sorgfältig aufgebaute Story wird in ihrem Finale, absolut schlüssig zu einem Ende, gebracht.

    Leider wurde der Plot am Ende, im Vergleich zu der gesamten Erzählung, etwas zu abrupt beendet. Einige Sätze mehr, wären vielleicht für das Gesamtverständnis, von Vorteil gewesen.

    Fazit: Ein sehr guter Thriller mit starkem psycho-sozialem Bezug. Sehr gerne vergebe ich eine 4*Leseempfehlung. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Herzlichen Dank für das mir zur Verfügung gestellte Leseexemplar.

  • Heather kümmert sich um den Nachlass ihrer Mutter. Sie hatten nie ein besonders gutes Verhältnis, aber trotzdem ist Heather erstaunt, als sie Briefe eines verurteilten Serienkillers findet. Michael Reave ist seit über 20 Jahren im Gefängnis, da er junge Frauen getötet, ihre Herzen entnommen und diese Lücke mit Blumen gefüllt hat. War ihre Mutter etwa ein „Fan-Girl“? Heather ist schockiert.


    Plötzlich gibt es erneut Morde an jungen Frauen, die dem gleichen Schema entsprechen. Da der Detective im Dunkeln tappt, entschließen sie sich dazu, dass Heather mit Micheal Reaves reden soll. Vielleicht kann sie über seine Verbindung mit ihrer Mutter an ihn herankommen. Doch Heather hat keine Ahnung, was sie mit diesen Gesprächen ins Rollen bringt.


    Der Klappentext hat mich extrem neugierig auf diesen Thriller gemacht. Die Vorstellung Briefe eines Serienkillers bei der eigenen Mutter zu finden und von dieser Verbindung nichts geahnt zu haben, ist schon etwas gruselig. Leider konnte mich der Thriller nicht wirklich mitreißen. Heather war mir zwar nicht komplett unsympathisch, aber eine Bindung zu ihr konnte ich nicht aufbauen. Am besten gefallen haben mir die Rückblenden in Michaels Vergangenheit, die aufzeigen, wie es dazu kam, dass er ein Serienkiller geworden ist. In der Gegenwart gab es auch ein paar Ungereimtheiten, bei denen man nicht wusste, was los ist. Ein bisschen spannende Grundstimmung war also vorhanden und ein Teil der Auflösung hat mir auch gefallen, aber für einen Thriller war es zu wenig.

    Die Autorin baut zwei entscheidende Wendungen ein. Die eine habe ich recht schnell geahnt, die andere hingegen war wirklich überraschend. Von daher war die Lesezeit nicht umsonst, aber das Buch hat nicht gehalten, was ich mir vom Klappentext erhofft hatte.


    Fazit: Der Thriller ist mäßig spannend, am besten sind die Dinge, die sich mit der Psyche der Figuren beschäftigen. Leider wurde ich mit Heather, der Protagonisten, nicht warm, so dass es zusammenfassend nur für 3 Sterne gereicht hat.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Spannend mit einigen Schwächen.


    Worum geht es?

    Heathers Mutter hat sich umgebracht und als ihre Tochter den Nachlass sortiert, fallen ihr Briefe in die Hände. Briefe von einem inhaftierten Serienmörder. Heather begibt sich auf die Suche danach, wie ihre Mutter wirklich gewesen ist. Während eine neue Mordserie beginnt.


    Worum geht es wirklich?

    Abhängigkeit, Familie und Spurensuche


    Lesenswert?

    Ja, aus mehreren Gründen schon. Dennoch fand ich die Handlung an einigen Stellen eher schwach. Ein richtiger Hingucker ist auf jeden Fall schon einmal das Cover und der Klappentext macht Lust auf mehr.

    Williams schreibt spannend und beginnt in mehreren Zeitsträngen eine wirklich spannende Geschichte zu erzählen. Ausgehend vom Nachlass ihrer Mutter, mit der sie kaum Kontakt hatte, beginnt Heather zu recherchieren und immer tiefer in der Vergangenheit zu wühlen. Obwohl recht viele Figuren vorkommen, kann man beim Lesen gut den Überblick behalten und möchte definitiv wissen, wie es weiter geht. Williams kann einzelne Situationen sehr szenisch und beeindruckend schildern und wahlweise Ekel, Grusel oder Spannung hervorrufen. Das hat definitiv für viel Lesespaß gesorgt und mich wirklich gut unterhalten. Sprache bzw. Übersetzung haben zwar schön zu dieser Geschichte gepasst, allerdings sind mir ein paar Flüchtigkeitsfehler aufgefallen.

    Die Figuren fand ich generell interessant und auch lebendig dargestellt. Mich gestört, dass mehrfach die Männer, mit denen Heather in Kontakt tritt, nach „ihrem Typ Mann“ geurteilt werden. Zudem finde ich es unnötig, jemand anhand seiner Größe direkt als unfähigen lächerlichen Mann einzuordnen. Mit Heather habe ich die meisten Probleme, weil ich ihre Reaktionen nicht nachvollziehbar finde. Ihre Emotionalität in manchen Situationen fand ich irgendwie toll, aber ihre Ignoranz gegenüber der sich anbahnenden Gefahr (Natürlich bleibe ich in dem Haus, aller Zeichen zum Trotz. Natürlich betrinke ich mich auch noch. Natürlich renne ich alleine im Dunkeln in den Wald, während draußen vielleicht ein Mörder umgeht.) war nur schwer ertragbar und wirkte in meinen Augen recht unrealistisch. Ihre Recherchen, ihre Art der Ermittlung, empfand ich ebenfalls als gekünstelt. Dadurch dass die Protagonistin so gestellt in ihren Handlungen wirkte und auch die Plothandlung/Aufklärung irgendwann nach „zu viel“ wirkte, hat mich das Buch im Laufe der Handlung eher enttäuscht. Bei den Entwicklungen wurde das atmosphärische immer weniger und gefühlt musste auf jede schockierende Erkenntnis noch eine drauf gesetzt werden, um eine maximale Handlung zu erreichen. Finde ich nicht nötig, das Buch hätte mehr Potential gehabt.

    Alles in allem ganz gute Unterhaltung, aber leider nicht so toll, wie ich zu Beginn dachte.

  • Unmögliche Protagonistin


    Herzgräber, Thriller von Jen Williams, Ebook, erschienen im Fischer Ebook-Verlag


    Eine Reise in die Vergangenheit


    Heather muss den Nachlass ihrer Mutter Colleen regeln, die freiwillig aus dem Leben geschieden ist. Sie findet Briefe die ihre Mutter von einem verurteilten Serienmörder aus dem Gefängnis erhalten hat. Was verbindet Colleen mit dem roten Wolf Michael Reave?


    Das Buch ist in 47 Kapitel aufgeteilt und besteht aus mehreren Erzählsträngen. Zum einen die Kapitel aus der Vergangenheit aus der Sicht von Michael, sein Werdegang beginnend in der Kindheit, diese Abschnitte sind mit „Früher“ überschrieben. Der andere, der Hauptstrang aus der Sicht von Heather, auf den Spuren ihrer Mutter, dazwischen im ersten Drittel des Buches, aus Opfersicht erzählt. Zum Ende nähern sich der Vergangenheitsstrang und der Gegenwartsstrang an. Trotzdem hatte ich anfangs Probleme in die Geschichte hineinzufinden.
    Insgesamt gesehen hat mich der Thriller jedoch so gar nicht erreicht. Mit der Ausführung und dem Erzählstil hatte ich Mühe, die Erklärungen waren mir zu oberflächlich und vage, zu viel ist nicht erklärt worden, der Rest waren Grausamkeiten. Zum Ende hatte ich das Gefühl in Blut zu waten. Unlogisch und nicht nachvollziehbar der Plot, dem spirituellen Anteil konnte ich sowieso schlecht folgen. Ich kann mir z.B. ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass ein inhaftierter Serienmörder beim Hofgang Besucher empfangen darf. Den Schluss fand ich so hanebüchen, dass ich beinahe noch auf den letzten Seiten abbrechen wollte.


    Am meisten genervt hat mich jedoch die Protagonistin, dumm und leichtsinnig, ständig ignoriert sie Beweise, dass irgendjemand in ihrer Wohnung zugange war, obwohl sie mit einem Polizisten befreundet ist, erzählt sie ihm nichts davon. Stundenlang rennt sie tölpelhaft, mit einem Messer durch den Wald um ihrer Freundin zu helfen, begibt sich selbst in Gefahr, statt die Polizei zu alarmieren. Selbst wenn sie keinen Handyempfang hat, wäre es sicherer gewesen, sich dahin zu begeben, wo man telefonieren kann. Wenn sie draußen verdächtige Geräusche hört, geht sie bei Nacht und Nebel raus um nachzusehen, so dumm ist wirklich niemand, das hat mir die Spannung nicht gesteigert, sondern Kopfschütteln gebracht. Die letzten Seiten habe ich schnell gelesen um es hinter mich zu bringen, schade denn der Grundgedanke hätte durch aus Potential gehabt. Auch mit dem Ende war ich nicht zufrieden, zu viele Fragen sind offen geblieben. Schade um die investierte Lesezeit.

    Von mir keine Leseempfehlung und zwei Sterne für die Idee. Gut gedacht ist nicht immer gut gemacht. :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Gruseliger Kriminalfall

    Die Kurzbeschreibung und Idee des Buches fand ich sehr reizvoll und ansprechend. Wer schon einmal einen Nachlass regeln musste weiß, dann es Dinge gibt, die man nicht wissen will oder die einen dann doch neugierig machen. So beginnt der Roman mit Heather, die nach dem überraschenden Selbstmord ihrer Mutter deren Nachlass regeln muss. Die Dinge entwickeln sich langsam weiter, immer logisch und folgerichtig und es wird nie langweilig. Heather versucht mehr über die Vergangenheit ihrer Mutter herauszufinden, von der sie nichts ahnte und deckt eine neue Information nach der anderen auf. Die Hauptperson war mir sehr sympathisch und ich habe mit ihr mitgefiebert, wie sie der Bekanntschaft ihrer Mutter mit dem verurteilten Serienmörder näher kommt. Parallel gibt es einen Nachahmungstäter und Heather wird Teil der polizeilichen Ermittlungen. Die Sprache ist die einer geübten Autorin und das Buch liest sich gut und flüssig. Den Buchtitel fand ich etwas zu reißerisch, auch wenn er zum Inhalt passt. Da das englische Original besser ist, habe ich dies nicht negativ bewertet.

  • Ein Psychothriller, der mich nicht überzeugen konnte


    Buchmeinung zu Jen Williams – Der Herzgräber


    „Der Herzgräber“ ist ein Kriminalroman von Jen Williams, der 2021 im FISCHER Verlag in der Übersetzung von Irene Eisenhut erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „A Dark and Secret Place“ und ist 2021 erschienen.


    Zum Autor:
    Jen Williams lebt mit ihrem Partner und einer unmöglichen Katze im Südwesten von London. Schon als Kind war sie fasziniert von Drachen, Hexen und gruseligen Märchen. Für ihre Bücher im Fantasy-Bereich wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Wenn sie keine Bücher oder Beiträge für Magazine schreibt, arbeitet sie als Buchhändlerin und freiberufliche Redakteurin.


    Klappentext:
    Als Heather Evans den Nachlass ihrer Mutter ordnet, macht sie eine erstaunliche Entdeckung: Stapelweise findet sie Briefe eines verurteilten Serienkillers. Michael Reave hatte zahlreiche junge Frauen auf bestialische Weise getötet. Seit 20 Jahren verbüßt er nun schon seine Strafe in einem Hochsicherheitsgefängnis.
    Doch jetzt ist wieder eine junge Frau getötet worden. Man findet sie in einem ausgehöhlten Baumstumpf. Und dort, wo eigentlich ihr Herz schlagen sollte, stecken Blumen. Genauso hatte es seinerzeit Reave zelebriert.
    Als eine zweite Frauenleiche gefunden wird, entschließen sich Heather und Detective Ben Parker zu einem gefährlichen Schritt. Heather soll mit Michael Reave persönlich sprechen, ihm die Fragen stellen, die nur er beantworten kann. Doch die Wahrheit wird für Heather zu einem Wettlauf um ihr Leben.


    Meine Meinung:
    Die Grundidee des Buches hat mir gefallen aber die Umsetzung nur bedingt. Heather Evans hat private Probleme und der Einzug in das Haus ihrer verstorbenen Mutter verstärkt diese Probleme. Ihre Mutter führte einen regen Schriftverkehr mit einem inhaftierten Serientäter und Heather wusste nichts davon. Heather trifft sich mehrmals mit Unterstützung der Polizei mit dem Mörder im Gefängnis. Sie hat aber andere Ziele als die Polizei.
    Der Roman spielt in zwei Zeitebenen, einerseits im hier und jetzt und andererseits zu Zeiten der Serienmorde im Umfeld einer Hippiekommune. Der Grundton der Erzählung ist sehr düster und die Autorin spart nicht mit grausamen Details. Man spürt die Verstörtheit und Verunsicherung der Protagonistin, auch wenn manche Vorkommnisse in ihrem Umfeld nur einen Schluss zulassen, dem sie sich aber verweigert. Auch wenn sich Heather manchmal dem Serientäter nahe fühlt hat sie auch einige wenige sympathische Momente. Sie sucht Erklärungen, handelt unvernünftig und begibt sich in große Gefahr. Am Ende gibt es einen soliden Showdown und eine nachvollziehbare Auflösung.
    Der Spannungsbogen fiel immer wieder ab und die wiederholte Fehlinterpretation offensichtlicher Fakten nervte mich.


    Fazit:
    Ein psychologisch angehauchter Thriller mit Stärken und leider mehr Schwächen, der mich nur bedingt unterhalten konnte und dessen grausamen Details mir meist unnötig erschienen. Deshalb bewerte ich das Buch mit zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten) und spreche keine Leseempfehlung aus.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Spannend und düster


    Viele Jahre nach dem heftigen Streit mit ihrer Mutter kehrt Heather nach Hause zurück. Doch der Anlass dafür ist tragisch: Heathers Mutter hat sich das Leben genommen. Aus den auf dem Dachboden gefundenen Briefen, erfährt Heather, dass ihre Mutter seit 20 Jahren rege Briefkorrespondenz mit einem Serienkiller geführt hat. Der für die viele Morde an jungen Frauen verurteilte Michael Reave sitzt seitdem im Hochsicherheitsgefängnis.


    Doch in der Zeit passieren immer noch weitere Morde, die auf gleiche Art und Weise ausgeführt wurden. Allen Opfern wurde ihr Herz entnommen und an seiner Stelle Blumen eingesteckt.


    Heather übergibt die gefundenen Briefe dem Detective Parker und bekommt Gelegenheit mit dem Michael Reave im Gefängnis zu sprechen. Sie hofft von ihm Antworten auf viele Fragen über ihre Mutter zu bekommen. Denn eines ist sie sich jetzt schon sicher: sie kannte ihre Mutter überhaupt nicht.



    Die Geschichte hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Sie ist düster und geheimnisvoll, spannend von der ersten bis zu der letzten Seite. Die düstere Atmosphäre wurde durch die gruseligen Märchen, die eine bedeutende Rolle in der Geschichte spielen, geschickt unterstrichen.


    Wir begleiten Heather Evans, die vom Beruf Journalistin ist, während ihrer ersten Tage nach dem Nachhausekommen. Heather stößt in der Zeit auf viele Ungereimtheiten im Leben ihrer Mutter auf, die sie aufwühlen und ihr keine Ruhe lassen. Sie versucht selbst so viel wie möglich herauszufinden und handelt nicht immer rational.


    Von Anfang an ist die Gefahr, in der sich Heather befindet, deutlich spürbar. Heathers` journalistische Neugier und ihren Mut kann man nur bewundern.


    Einige Kapitel des Buches gewähren Einblicke in die verhängnisvolle Vergangenheit der Protagonisten. Daraus können wir mehr über den Killer Michael Reave, über seine Familie und seine Kindheit sowie die Bekanntschaft mit Heathers Mutter erfahren. Das Rätsel um die Morde wurde zum Schluss aufgelöst und ihre Erklärung, obwohl in einigen Punkten vorhersehbar, trotzdem schockierend.


    „Der Herzgräber“ ist der erste Thriller von Jennifer Williams. Es ist ein spannender Thriller, den ich in einen Rutsch ausgelesen habe.

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  • Solider Thriller


    Das Buchcover ist wunderschön und passt gut zu diesem Buch.


    Ich liebe Thriller und Krimis, in denen es darum geht, etwas was vor zig Jahren passiert ist, herauszufinden, deswegen wollte ich "Der Hergräber" unbedingt lesen.

    Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von Heather erzählt, es gibt aber auch mehrere Kapitel aus der Sicht von Michael, das sind die Rückblicke auf die Ereignisse die vor seiner Verhaftung passiert sind.

    Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig, Heather, die Protagonistin, war mir sehr sympathisch - ja, sie hat im Laufe der Geschichte Fehler gemacht, sie hat diese Fehler aber zugegeben und versucht sie wieder gutzumachen. Was mir bei diesem Buch aber leider gefehlt hat, war die Spannung - ich hatte nie das Gefühl, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann oder dass ich das Buch unbedingt am gleichen Tag zum Ende lesen muss.

    Fazit: es ist ein leicht zu lesender solider Thriller, dem aber leider etwas an Spannung fehlt, weswegen ich nur 3 Sterne vergebe.