Hannah Richell - Sieben Tage am Fluss / The River Home

  • Kurzmeinung

    Bookdragon
    Was passierte damals unten am Fluss?
  • Kurzmeinung

    Cocolina
    Gefühlvoll, aber nicht kitschig. Weit entfernt von Friede, Freude, Eierkuchen und dadurch sehr realitätsnah.
  • Eine Nachricht ihrer Schwester ruft Margot Sorrell an den Ort ihrer Kindheit zurück. Lucy will heiraten, und Margot kann deren „Ich brauche dich …“ nicht ignorieren. Hier in Windfalls, in jenem Haus am Fluss im malerischen Somerset trifft die Familie, die vor Jahren auseinander brach, aufeinander:

    Die älteste Sorrell-Schwester Eve – verheiratet und Mutter von zwei Mädchen – ist die Organisatorin, vernünftig, zuverlässig und perfektionistisch, aber auch gestresst von ihrer Verantwortung. Lucy, die Zweitgeborene, besitzt ihr eigenes Yogastudio, schätzt menschliche Gesellschaft. Ihr Optimismus und ihre Energie zeichnen sie aus, und jetzt wird sie in sieben Tagen ihre große Liebe heiraten. Die Jüngste – Margot – verließ einst nach traumatischen Vorfällen, die sie niemandem offenbart hat, und einem großen Eklat ihr Zuhause. Inzwischen arbeitet sie als Bibliotheksassistentin in Edinburgh und teilt sich mit dem Fotografen Jonas eine Wohnung. Auch nach acht Jahren umgeben die Vierundzwanzigjährige immer noch ein paar dunkle Wolken.

    Kit – die Mutter des Schwestern-Trios – ist eine berühmte Bestsellerautorin, deren erfolgreiche Karriere sie allerdings nicht nur von ihren Töchtern entfernte, sondern auch die Beziehung zum Vater der Mädchen erschütterte und schließlich beendete. Nun, mit 53 Jahren ist sie allein und einsam, lediglich eine Katze leistet ihr Gesellschaft. Ted, ihr Gefährte, der als anerkannter Dramatiker im Schatten von Kits Erfolg unter einer Schreibblockade litt und sich statt um neue Theaterstücke um den Haushalt und die Töchter kümmerte, fühlte sich „ungesehen“ und ignoriert und verließ Kit, um mit Sibella, einer verwitweten Töpferin, zusammen zu sein.


    „Eine fahle Sonne steigt über den Hügel auf, kommt zwischen den Wolken hervor und lässt das Flussband unten im Tal zwischen den kahlen Bäumen silbern aufglänzen.“ (Seite 372)

    In „Sieben Tage am Fluss“ beeindruckt Hannah Richell nicht nur mit einem durchdringenden und eminenten Erzählton, der sich auch in der Beschreibung einer auf den ersten Blick idyllischen Kulisse entfaltet, sondern ebenso mit einer atmosphärischen, herzerwärmenden und überwältigenden Ehrlichkeit in der Darstellung vieler dramatischer, rauer und schmerzvoller Momente. Dabei erhalten wir als Leser viele Hinweise auf schockierende Ereignisse, die den handelnden Figuren verborgen bleiben, obwohl sie vor deren Augen geschehen. Es macht sprachlos, dass Menschen Tatsachen und Wesensveränderungen nur erkennen, wenn sie offensichtlich erscheinen und diese oft erst dann begreifen, wenn sie einander mehr Aufmerksamkeit und Sorgfalt zukommen lassen.

    Mit ausgesprochen sensibler Subtilität spricht die Autorin in einem variierenden Zeitrahmen von Vergangenheit und Gegenwart Themen voller Ernsthaftigkeit an, gewichtet sie ausgewogen, fängt die emotionale Stimmung und Sehnsucht ihrer Protagonisten ein und lotet ihre Höhe und Tiefen klug und empathisch für jeden Einzelnen in der Demonstration der Stärken und Schwächen aus, wenn Verzweiflung, Verrat, Vorwürfe, Bedauern, Wut, Enttäuschung, Egoismus, Ignoranz und Verlust auf Liebe, Verständnis, Freude, Akzeptanz und Hoffnung treffen. Wenn letztlich Geheimnisse gelüftet, Mauern eingerissen und Brüche geheilt werden.

    Hannah Richell bietet Stoff zum (Nach)Denken. Über das eigene Dasein und dessen Bedeutung. Sie erinnert daran, dass wir nur eine kurze Zeitspanne haben, zu lieben und zu leben, aufrichtig und wichtig zu sein, zu sehen und zu fühlen.

    „Sieben Tage am Fluss“ ist still und laut, leicht und schwer, bewegend und empfindsam, traurig und zugleich entschlossen und voller Mut und vor allem menschlich und wunderschön.


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  • Eve,Margot und Lucy Sorell sind Geschwister.Die Familie kommt wegen Lucy's Hochzeitsfeier zum alten Gutshaus Windfalls am Fluss zusammen.Acht Jahre waren seither vergangen als sie sich zum letzten Mal sahen.


    Der Schreibstil ist eher ruhig gehalten außerdem leicht zu lesen.Die Protagonisten passen gut in diesen Roman hinein.Die Spannung erhöht sich gerade nach der Hälfte des Buches rasant.


    Fazit:Ich bin sehr gut in diesen Familienroman hinein gekommen.Eine Hochzeit und ungesagte Wörter da erwartete ich Dramatik, Spannungen,Versöhnung,Verständnis und aufgestaute Gefühle.Ich wurde nicht enttäuscht. Es geht dabei immer wieder in die Vergangenheit zurück das erste Mal 1986-1987.Jeder in der Familie hat sein ganz eigenes Geheimnis das sich nach und nach auflöst. So bleibt die Spannung erhalten. In dem Roman gibt es mehrere Handlungsstränge die sich zum Ende miteinander verbinden.Die Autorin lässt die verschiedenen Charaktere kapitelweise zu Wort kommen.Für mich ist es eher eine ruhige Geschichte die dann im letzten Drittel dramatisch und sehr bewegend ist und ich dann auch irgendwann bemerkte dass ich unbewusst meinen Atem angehalten hatte.Ich finde dass dieser Familienroman wie ein ruhiger Fluss dahinfließt der aber auch Strömungen und reißende Strudel mit sich führt.Die Autorin beschreibt eine sehr emotionale Geschichte die sie mit viel Gefühl geschrieben hat.

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