Farina Eden - Der Duft des Neubeginns

  • Vom Handwerk zur Fabrik


    Die Rezeptur der Träume, 2. Teil der Seifenmanufaktur von Farina Eden, E book, erschienen bei Piper ebooks.


    Duftende Seifen und das Schicksal einer Familie, die Seifenproduktion geht in ein neues Jahrhundert.


    Hanna, die Gründerin der Seifenmanufaktur Schmieger übergibt die Manufaktur und die Seifenproduktion in die Hände ihres Sohnes Anton. Nachdem die Manufaktur bis auf die Grundmauern abbrennt, scheint das Ende des Familienunternehmens gekommen. Antons Verlobte Helen lässt sich jedoch nicht entmutigen, durch das Geld ihrer Eltern kann eine neue große Fabrik zur Seifenherstellung entstehen. Kann die Ehekrise zwischen Anton und Helen oder womöglich der 1. Weltkrieg alles zerstören?


    In kürzester Zeit habe ich den 2. Teil der Seifensieder-Saga gelesen. Schon mit der im Prolog geschilderten Läuterung von Henriette, schließt vorliegende Geschichte an den Vorgängerband an, Lesefluss hat sich sofort eingestellt. Die Autorin schreibt flüssig und im auktorialen Stil, zwei Zeitebenen ermöglichen es dem Leser die nächste Seifenherstellergeneration zu beobachten, durch den Henriette-Strang der ca. 30 Jahre früher spielt ist die Verbindung und somit der Zeitsprung genial hergestellt. 39 Kapitel umfasst die Geschichte, der Überblick ist durch die überschriebenen Namen und ebenfalls das genaue Datum gewährleistet.


    Die Autorin ist auch in diesem Teil wieder sehr nah dran an ihren Figuren, die authentisch handeln, es ist dem Leser gut möglich sich mit ihnen zu identifizieren. Es war erneut fesselnd, Lissi, Helen und die anderen Figuren durch Rothenburg o. d. Tauber zu begleiten, da ich mich dort sehr gut auskenne, eine bildhafte Schilderung kann ich feststellen. Eine hervorragende Recherchearbeit kann ich der Autorin nur bestätigen, Fakten über Rothenburg sind im Anhang angefügt. Die Seifenfabrik, die ihrem Roman als Vorlage diente, war die Aula Seifenfabrik in Rothenburg 1840 als kleine Siederei gegründet, vollzog der Handwerksbetrieb in der Georgengasse Nr. 5 Ende des 19. Jahrhunderts die Entwicklung hin zu einer Fabrik, die noch bis in die 1970er-Jahre existierte. Die im Buch geschilderte Künstlerin, hat ein reales Vorbild, auch dies ist im Anhang beschrieben.


    Lesefluss hat sich bei mir auf den ersten Seiten eingestellt und ich konnte das Buch erst aus der Hand legen, als die letzte Seite erreicht war. Und doch hat mir der erste Band etwas besser gefallen, Spannung und Dramatik waren dort etwas mehr enthalten, trotzdem freue ich mich nun schon auf den abschließenden 3. Band der Serie.


    Wer gerne Generationsromane mit realem Hintergrund liest, ist hier bestens aufgehoben. Von mir 4 Sterne.

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon