Caroline Rosales- Allerbeste Schwestern

  • Familienzusammenhalt


    Ein wunderschön gestaltetes Kinderbuch für Leser ab 5 Jahren zum Vorlesen, aber auch für Erstleser zum Selbstlesen geeignet. Die kurzen Sätze und die große Schrift laden ein, es selbst zu versuchen.


    Bella erzählt die Geschichte ihrer Familie. Ihre Eltern hatten sich getrennt, so dass sie mit ihrem großen Bruder Arthur und ihrer Mutter in eine neue Wohnung gezogen ist. Später lernte die Mutter dann Paulo, der von den Kindern schnell akzeptiert wird, da er sich in die Familie einbringt. Bellas Mutter und Paulo ziehen schließlich zusammen und da erfährt Bella, dass Paulo eine Tochter hat: Laura. Diese zieht tageweise ebenfalls ein und nun muss Bella nicht nur ihr Zimmer, sondern auch ihre Mutter und Paulo teilen. Das fällt ihr sehr schwer und sie spielt Laura viele Streiche, um sie zu vergraulen. Aber: es kommt anders.


    Hier wird kindegerecht und vorsichtig das Thema Trennung der Eltern und neue Partnerschaften thematisiert. Dabei kommen auch die Gefühle von Bella nicht zu kurz. Der kleine Leser kann sich mit ihr identifizieren und ihre Gedanken und Ängste nachfühlen. Gut finde ich auch, dass hier nicht zu sehr ins Detail gegangen wird, sondern eher ein Gesamtüberblick geschaffen wird, wie es nach einer Trennung weitergehen kann und dass Veränderungen sich zwar erstmal komisch anfühlen, daraus aber auch etwas richtig tolles entstehen kann, wenn man ihm eine Chance gibt.


    Es ist eine kleine, leise und herzerwärmende Geschichte, mit einer süßen Erzählerin und schönen Illustrationen. Mein Sohn und ich fühlen uns gut unterhalten.

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  • Die "Allerbeste Schwestern" sind auch bei uns angekommen und wir fanden das Buch genial. Ein aktuelles Thema, dass gerade in unserem nähern Bekanntenkreis stand findend. Das Cover ist sehr kindgerecht und neugierig gestaltet. Die beiden Mädels schauen sehr sympathisch an. Doch der Anfang der Geschichte mit Bella und Laura fängt alles andere als sympathisch an. Das Thema Patchwork Familie ist hier super verständlich beschrieben und es hat eine Menge Spaß gemacht, meinen Mädels vor zu lesen. Die Illustration ist wunderbar gezeichnet und beim vorlesen konnte man bildlich die Geschichte gut verfolgen.

    Als Bellas Eltern sich getrennt haben, musste sie auf einmal ihre Mama und ihr Zimmer teilen. Das geht ja für so ein junges Mädel gar nicht und so beschließt Bella erstmal alles zu tobedieren was nur geht. Aber schnell findet sie heraus, dass so eine neue Schwester auch viel gutes mit sich bringt und das man gemeinsam doch viel mehr erreichen kann. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen, egal in welcher Familien- Konstellation man selbst lebt.

  • Schluss mit neuen Mitbewohnern


    Welch enorme Integrationsleistung in Patchworkfamilien gerade diejenigen aufzubringen haben, die nicht für die Situation verantwortlich sind, können Außenstehende gar nicht ermessen. Da dringen Fremdkörper in die Intimsphäre ein - und meistens trifft es die Jüngsten.


    Umso verdienstvoller beurteile ich deshalb das Unterfangen, diesen komplizierten Sachverhalt auf das Auffassungsvermögen von Leseanfängern herunterzubrechen. Das vorliegende Kinderbuch macht Lust zum Lesen, lädt zur Identifikation ein, überfordert nicht und lebt von einer geglückten Homogenität von Text und Illustrationen.


    Die geschilderten Situationen sind dem kindlichen Alltag in überzeugender Weise entnommen und beschönigen nichts, vielmehr greifen sie in die Mottenkiste kindlicher Grausamkeiten wie dem Deponieren von Ekelerregendem im Refugium Bett und dem brutalen Traktieren des Lieblingsschmusetiers. Ein Happyend entspricht den Erwartungen der Zielgruppe, die man auch nicht frustrieren sollte.


    Was mir etwas sauer aufstößt, ist die undifferenzierte Schwarzweißzeichnung der Charaktere, wobei sich die Ich-Erzählerin erstaunlicherweise als "die Böse" entpuppt und die Invasorin Laura als überragende, talentierte und sozial kompetente Lichtgestalt beschrieben wird. Aufgrund von deren mutigem Verhalten löst sich der Konflikt dann auch ganz schnell, und alles ist Friede - Freude - Eierkuchen.


    Ich glaube, Grundschulkinder können schon verstehen (und sollten es auch!), dass alle Individuen über ureigene Stärken und Schwächen verfügen und diese möglichst gleichberechtigt einsetzen sollten.


    Davon abgesehen empfehle ich das Buch nicht nur Betroffenen, sondern allen Kindern, die dadurch Einblick erhalten in weit verbreitete Familienformen.

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