Charlotte von Feyerabend - Selma Lagerlöf

  • Inhalt Zitat amazon.de:

    "Sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson:
    Der Roman über Selma Lagerlöf widmet sich auch den eher unbekannten Seiten der berühmten schwedischen Schriftstellerin.
    Charlotte von Feyerabend macht in ihrem großen Roman Selma Lagerlöf mit all ihren Zweifeln und schillernden Träumen greifbar. Die LeserInnen begleiten sie, wenn ihr Zuhause wegen Geldnöten verkauft wird, sie ihre erste Freundin und Reisegefährtin Sophie Elkan trifft, mit der sie nicht nur nach Jerusalem, sondern auch durch Schweden reisen wird, um für Nils Holgersson zu recherchieren. Ständig bricht sie mit gängigen Normen und Vorgaben und erschafft dabei Großes und ist dabei von einem unerschöpflichen Glauben an sich selbst erfüllt. Als erste Frau erhält sie den Literaturnobelpreis, einen Sitz in der Schwedischen Akademie und lebt in einer teils Kräfte zehrenden Dreiecksbeziehung. Mit dem Gewinn aus ihren Buchverkäufen kauft sie sich ihr altes Zuhause zurück und lebt den Traum, den ihr Vater nicht verwirklichen konnte: den, einer Gutsbesitzerin, und teilt mit ihrem großen Herzen das Glück, das sie sich hart erkämpft hat.
    Charlotte von Feyerabend lässt Originaltexte der Schriftstellerin mit einfließen und greift deren poetische Sprache auf, um die Leser mit einer starken faszinierenden und humorvollen Persönlichkeit auf eine Reise durch Schweden zu nehmen. Der Glaube an sich selbst kann nicht nur Berge versetzen, er erschafft sie sogar und manchmal setzt er dem Berg auch noch ein Krönchen auf…."






    Das Cover ist, genau wie der Schreibstil, in klarer Form gehalten. Hier wird gleich deutlich, um was es sich handelt. Die Klappeninnenseiten vervollständigen den Eindruck durch die eingefügten Karten hervorragend.

    Zu Beginn musste ich mich tatsächlich an den Schreibstil gewöhnen. Irgendwie war es mir zuerst etwas zu sehr "auseinandergezogen" und von den Ereignissen her zu wenig zusammenhängend. Nach kurzer Zeit hat sich dieser Eindruck dann aber gelegt und mir war bewusst, dass hier einfach der Fokus auf die wichtigen Elemente gelegt wurde und das Drumherum außen vor gelassen wird. Dies wird auch gerade noch einmal im letzten Teil sehr deutlich, der das Geschriebene/Erlebte in Kürze zusammenfasst und zu einem stimmigen Ende bringt. Hier werden keine Seitenfüller verwendet, sondern eben die wichtigen Details, auf die die Autorin ihr Augenmerk gelegt hat, dargestellt.

    Offensichtlich wird auch, wieviel Herzblut Charlotte von Feyerabend in die Recherchearbeit gelegt hat und zudem zeigt es, dass Schweden ein Sehnsuchtsort sein wird.


    Mein Fazit: mit klaren Worten wird der Fokus auf elementare Teile gesetzt


  • Die Autorin
    Aufgewachsen im sonnenverwöhnten Baden, zog es Charly von Feyerabend schon früh in die Welt hinaus. Nach Wales zum Dylan Thomas Lesen, ins Schwabenländle für eine Hotelfachausbildung und nach Bielefeld, wo sie ein Studium der Literaturwissenschaft mit Medienpädagogik und Texttechnologie abschloss. Es folgten Jobs in verschiedenen Verlagen und im PR- und Marketingbereich, dann brach sie erneut auf. Sechs Jahre lebte die Autorin in Oslo, fünf Jahre in Berlin und zwei Jahre in Stockholm, wo sie sich in die schwedische Landschaft und deren Geschichten verliebte. 2020 kehrte sie nach Deutschland zurück. Im Gepäck hat sie mittlerweile drei Kinder, eine norwegische Wildkatze, 7 veröffentlichte Bücher (das letzte war Top 1 Kindle-Bestseller gesamt und Top 1 BILD-Bestseller) sowie veröffentlichte Spiele und Berufserfahrung als Erzieherin, als Schreibdozentin an einer Schreibschule und Projekte mit dem Goethe-Institut Oslo. 2019 wurde sie zum Tysk-Norsk Litteraturfestival in Oslo als Autorin eingeladen. Sie ist Mitglied bei den DELIAS und macht aus fast jeder Mücke eine Geschichte.


    Inhalt
    Als Selma Lagerlöf 1894 Sophie Elkam (1853-1921) kennenlernt, hat sie bereits „Gösta Berling“ und einen Band mit Erzählungen veröffentlicht. Lagerlöf (1858-1940) wuchs mit der „Wortkunst“ einer Pfarrerfamilie auf und war geprägt durch die Geschichten, die ihre Großmutter „um die Landschaften herum“ erzählte. Im Austausch mit der gebildeten und weit gereisten Sophie wird ihr erst bewusst, dass sie als Autorin, die ihren Lebensunterhalt als Lehrerin verdient, stärker um ihr Schreiben zu kämpfen hatte als ihre Freundin.


    Fazit

    Als begeisterte Leserin von „Nils Holgersson“ breche ich Charlotte von Feyerabends Romanbiografie nach 35% enttäuscht ab, nachdem die Autorin bis zu diesem Punkt keine stimmige Sprache gefunden hat und sich die stilistischen Mängel des Textes gehäuft haben. Ich traue einer Autorin keine Sensibilität für Figuren des 19. Jahrhunderts zu, die sich ihrer Modernismen und unpassenden Stilmittel nicht bewusst ist. Der Roman beginnt in altertümlicher Sprache, die zur geschilderten Epoche passen könnte. Modernismen wie „Hingucker“ lenken mich jedoch vom Text ab, wenn ich darüber nachzudenken beginne, wie sorgfältig Umgangssprache der Figuren und Schriftsprache der Erzählerstimme im Roman voneinander zu trennen sind. Das Selbstbild der Autorin in ihrem Lebenslauf kann ich mit diesem unfertig und nachlässig lektoriert wirkenden Text nicht vereinbaren. Die Liste der sprachlichen Mängel reicht bisher von Füllwörtern, Wiederholungen, Genitivschwäche, unpassend modernen Redensarten, überflüssigen Adjektiven, nichtssagenden Verben (machen, sagen, gehen), bis zu Fehlern im Gebrauch von als und wie, ganz und sehr.

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Ravik Strubel - Blaue Frau

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Da nach Aussage der Autorin im Nachwort Teile des Buches von ihr erdichtet sind (darunter alle Briefauszüge, deren Quelle nicht in den Anmerkungen belegt ist), finde ich es passender bei den Romanen eingeordnet.

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