Allegra hat ihren kleinen Heimatort vor einigen Monaten verlassen, um in der Nähe von Dublin etwas zu erledigen. Doch weder konnte sie dort richtig Fuß fassen, noch hat sie ihre Aufgabe erfüllen können. Statt Detective ist sie immerhin eine Art Hilfspolizistin geworden und verteilt Strafzettel. Bei der Arbeit prallt sie auf Rooster, der sie mit seinem gelben Ferrari, der seit Wochen von ihr einen Strafzettel wegen Falschparkens nach dem anderen bekommt, extrem nervt. Bei einer Auseinandersetzung konfrontiert er sie mit der Theorie, dass jede Person eine Mischung aus den fünf Menschen ist, mit denen sie die meiste Zeit verbringt. Obwohl Allegra Rooster total unsympathisch findet, wird sie diese Aussage nicht mehr los. Wer sind ihre fünf Menschen? Hat sie überhaupt fünf oder für wen würde sie sich entscheiden, wenn sie es frei bestimmen könnte?
Mit dem neuen Roman von Cecelia Ahern hatte ich zunächst große Probleme. Er beginnt so, so schleppend. Ich habe wirklich mehrfach mit mir gerungen ihn abzubrechen, denn Ahern verliert sich in so viele Details und es gibt überhaupt keine Handlung. Das war extrem anstrengend. Allegra, die als Ich-Erzählerin auftritt, ist keine 08/15 Protagonistin, was ich normalerweise sehr gerne mag. Gefühlt hat sie ein paar Asberger-Symptome, sie liebt Regeln und deren Einhaltung, kann nicht so gut mit Menschen etc. So etwas finde ich an sich toll, aber sie war mir überhaupt nicht sympathisch. Außerdem gibt es zwei Dinge, die sie tut, die überhaupt nicht zu dem Charakter passen, der einem präsentiert wird.
Das Buch wird erst besser, als Allegra und Rooster aufeinandertreffen und endlich diese 5-Menschen-Theorie auftritt, aber wie gesagt, dauert es sehr lange, bis es dazu kommt. Aber auch dann hapert es mit Sympathien. Rooster war der Einzige, den ich nach kurzer Zeit mochte. Ansonsten sind fast alle Nebenfiguren schrecklich, was es irgendwie deprimierend macht, das Buch zu lesen. Dazu kommt eben auch, dass Allegra Schwierigkeiten hat auf fünf Personen zu kommen und sie einem daher extrem einsam vorkommt, also auch wieder eher etwas negativ Behaftetes.
Der Roman wird als „Humorvoll, phantasievoll, empathisch, unterhaltend und berührend“ beworben – da habe ich das Gefühl, dass ich ein anderes Buch gelesen habe. Ich kann leider keins dieser Adjektive als passend für dieses Buch ansehen. Lediglich das Ende fand ich berührend und schön. Ansonsten ist nichts von der Magie früherer Werke geblieben.
Fazit: Ich musste mich anfangs tatsächlich zwingen das Buch nicht abzubrechen. Irgendwann wird es besser, da dann tatsächlich etwas Handlung einsetzt, aber die Figuren sind fast alle unsympathisch und berührend war nur das Ende. Ich denke, die Idee hätte man anders und für meinen Geschmack viel schöner umsetzen können. Wo ist Aherns frühere Magie hin?