Hardy Herzberg: Helge - Ein Roman über die Kindheit und Jugend in Westdeutschland

  • Hallo liebe Leser*innen,


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    Klappentext:


    1986: Die Eltern des dreijährigen Helge fliehen mit ihrem Sohn aus der DDR nach Westdeutschland. Auf der Suche nach Freiheit und Wohlstand lassen sie ihr Leben als Bürger eines autoritären Staates, der sie bespitzeln lässt, hinter sich. Nach einer nervenaufreibenden Flucht landen sie als besitzlose Flüchtlinge im Auffanglager und müssen bei null anfangen.


    Für den zurückhaltenden Helge und seine Familie beginnt im Dschungel des ländlichen Kleinbürgertums ein neuer Lebensabschnitt, der von Hoffnung, aber auch von Verzweiflung und Armut geprägt ist. Der heranwachsende Helge muss den Verfall seines alkoholkranken und kriminellen Vaters und die Hilflosigkeit seiner Mutter ertragen. In der weiterführenden Schule wird er alsbald verhaltensauffällig.


    Es gibt aber auch Lichtblicke: Als junger Erwachsener lernt er endlich treue Freunde kennen, mit denen er lustige Anekdoten sowie eigene Erfahrungen mit Alkohol und Marihuana durchmacht. Helge wird selbstbewusster und probiert sein Glück auch in der Frauenwelt...


    Hier das Inhaltsverzeichnis:


    Fieber

    Gundula

    Rudger

    Helges Eltern lernen sich kennen

    Kinderkrippe

    Raus aus der DDR!?

    Eine Fahrt ins Ungewisse

    Grenzübertritt

    Im Auffanglager in Unna

    Poststraße 5, 5062 Schlauberg

    Im Aufzug

    Besuch vom Weihnachtsmann

    Westpakete

    Umzug in ein besseres Leben

    Das Haus im Weidenweg

    Der Traum von Gott

    Der Schulweg und das Pornoheft

    Auf gute Nachbarschaft

    Der Untergang des Cedric Dörner

    Urlaub in Bulgarien

    Das beinahe angesehene Queen-Video

    Ein verhängnisvoller Abend

    Youssef, der Muslim

    Ahmed und die Strapsen-Affäre

    Helge wird gehänselt

    Das Erdbeben

    Christopher, die Hasenfresse

    Sara und der Jugoslawien-Krieg

    Der Kot-Vorfall

    Mit Camel-Jeep und Flachmann in den Wald

    Piotrek, die geile Olga und der Pinkel-Dackel

    Lügen haben O-Beine

    Frühe Berufswünsche

    Am rechten Rand

    In Klein-Moskau haften Eltern für ihre Kinder

    Die kriminellen Eskapaden des Don Rudger

    Eingewöhnung: Von Toiletten und Lautsprechern

    Patient Null: Bernd Bunsen

    Die Flusswelt der Zeit

    Urlaub in Spanien

    Frau Hohnich und das Warzengesicht an der Tafel

    Der Schraubendreher der Vergeltung

    Peter „Eisenfaust“ Nguyen vs. Steffen „Hartkopf“ Müller

    Die Operation Stinkangriff

    Die unsägliche Spuckblase

    Umzug nach Hüttendorf

    Die Bolzplatz-Connection

    Daniel und der Schneemacher

    Schach, der Kettenraucher und der schwangere Rudger

    Die Klassenkonferenz

    Der erste Samenerguss und das Lattenfieber

    Zum Revierderby mit reichen Leuten

    Urlaub in Schweden

    Herr Reckendohl und die Klassenfahrt

    Alkoholismus am Limit

    Realschulabschluss

    Der lispelnde Versicherungsvertreter

    Gymnasium

    Helge findet Anschluss

    Schulkonzert, Mauerfall und menschliche Schubkarre

    Ein Häuslein im Walde

    Die Verbannung und die Schlachtschiffe am Fluss

    Dr. Love und der Telefonterror der Frau in Rot

    Der Turntable-Artist und der Bordsteinschläfer

    In der Ruhe liegt die Kraft

    Schnee-Engel in Unterwäsche

    Erstes Auto = erste Freundin ≠ erster Geschlechtsverkehr

    Die Nicht-Ausmusterung

    Das Maisfeld und der unbekannte Spaziergänger

    Der Fehlstart des Sharasat 3 in die Erdumlaufbahn

    Die Fleischerei-Fachverkäuferin

    Der 11. September 2001

    Die orangene Unterhose von Avignon

    Bill und der Frauentausch

    Endlich Könich!

    Der junge Mann und das Meer

    Wo zum Geier steht die Karre?

    Heitersbach und das große Kiffen

    Le Fee

    Das verendete Auto

    Milla, die Mosel und die Sterne

    Lloret de Mar

    Pablo Peiniger und der Picture Point

    Helge und die Stasi-Akten

    Bill hat gefickt

    Zeit zum Nachdenken

    Der Traum vom Fliegen


    Leseprobe (aus Kapitel 1: Fieber)


    Ein Baby lag in seinem Kinderbettchen im elterlichen Schlafgemach. Es war ein kleiner Junge, gerade über ein Jahr alt, mit schwarzen, flaumigen Haaren und graublauen Augen. Er war ganz allein. Durch das von dicken und schweren gelblichen Vorhängen verhangene Fenster schien kaum Licht, denn draußen herrschte ein kalter, grauer und dunkler Wintertag. Schnee rieselte in dicken Flocken vom Himmel herab. Es war das orwellsche Jahr 1984. Anfang Februar, mitten in einem beschaulichen Städtchen im Erzgebirge der Deutschen Demokratischen Republik.

    All dies war dem kleinen Lebewesen in seinem Kinderbettchen natürlich nicht bewusst. Seine Augen öffneten sich langsam, es blinzelte zunächst, dann starrte es eine unerreichbare, leicht vergilbte und mit lächerlichen Blumenmustern versehene Zimmerdecke an, die leichte Schimmelspuren aufwies. Irgendetwas stimmte nicht. Etwas brannte sich durch den ganzen Körper des Winzlings, es war der Schmerz des Fiebers, eines hohen Fiebers. Er konnte die innere Hitze als einen Zustand erfassen, den er noch nicht kannte. Wie auch, bisher war er immer kerngesund gewesen. Er spürte die Kopf- und Gliederschmerzen in seinem ganzen Körper als eine Hölle, etwas Klares, aus dem es kein Entrinnen zu geben schien. Keine Begriffe dafür. Nur das Erleben. Dann ein Schrei, erst zaghaft, gequält, suchend. Dann eine Woge aus tränenerfülltem Gebrüll, durchgehend und atemraubend. Das Erwachen, das vage Gefühl, nur ein Gefühl, aber dann gewisser werdend: Allein. Ich bin allein. Ich? Ich bin? Ich. Der Schmerz ist nicht der Schmerz der Welt, es ist mein Schmerz. Meiner allein. Das bin ich. Das Fieber war seine erste bewusste Erfahrung. Sein Name war Helge.

    Im schmerzlichen Erwachen, allein in einem ihm riesig erscheinenden Zimmer, wurde Helge sich seiner Existenz bewusst. Helge konnte noch nicht sprechen, noch nicht denken wie ein Erwachsener, aber eines war nun nicht mehr umzukehren: Das beinahe schockierende Gefühl, als ein Ich zu sein, zu leben, zu existieren. Nur ein kurzer Moment, wenige Augenblicke, aber nun war es so klar, wie ein ungetrübter See: Ich bin da. Dann kam die Müdigkeit zurück, die Anstrengung des zitternd fiebrigen Körpers, der sich nach Ruhe sehnte. Wenige Sekunden vergingen, und Helge war wieder eingeschlafen. Seine Mutter öffnete die Tür zum Schlafzimmer, schaute herein und sah das Kind unter seiner dicken Daunendecke, regungslos und friedlich. „Bald bist du wieder gesund, mein Kleiner!“, flüsterte sie leise und schloss die Tür behutsam wieder. Auf der Tür waren zwei rote Rosen mit langen grünen Stielen aufgemalt, die sich kreuzten.


    LG Hardy H.

  • Liebe Leser*innen,


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    VG Hardy Herzberg