C. S. Harris – Die Gräber von Tanfield Hill / What Remains of Heaven

  • Kurzmeinung

    Bellis-Perennis
    Eine sehr gut gelungene Fortsetzung
  • Kurzmeinung

    Tine13
    Spannungsvoller fünfter Teil der historischen Krimiserie
  • Auch der fünfte Band hat mich begeistert


    Buchmeinung zu C. S. Harris – Die Gräber von Tanfield Hill


    „Die Gräber von Tanfield Hill“ ist ein historischer Kriminalroman von C. S. Harris, der 2021 im dp Verlag in der Übersetzung von Angelika Lauriel erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „What Remains of Heaven“ und ist 2009 erschienen. Dies ist der fünfte Band um Sebastian St Cyr.


    Zum Autor:
    C. S. Harris, auch bekannt als Candice Proctor und C. S. Graham, ist die USA-TODAY-Bestsellerautorin von mehr als zwei Dutzend Romanen, darunter die historische Krimi-Bestsellerserie rund um Sebastian St. Cyr. Als ehemalige Akademikerin mit einem Doktortitel in europäischer Geschichte hat Candice einen Großteil ihres Lebens im Ausland verbracht und in Spanien, Griechenland, England, Frankreich, Jordanien und Australien gelebt. Heute wohnt sie zusammen mit ihrem Ehemann, dem pensionierten Armeeoffizier Steven Harris, in New Orleans, Louisiana.


    Klappentext:
    London, 1812: Als der umstrittene Bischof von London erschlagen in einer alten Krypta neben der verwesten Leiche eines unbekannten Mannes gefunden wird, bittet der Erzbischof von Canterbury den jungen Adligen Sebastian St. Cyr um Hilfe. Dieser hat mittlerweile in den höchsten Kreisen Englands den Ruf eines verwegenen Ermittlers. Außerdem kennt er die Person, die den Bischof als letztes gesehen hat …
    Es ist ausgerechnet Miss Hero Jarvis, Tochter des gefährlichen Vetter des Prinzregenten, zu der Sebastian ein sehr angespanntes Verhältnis pflegt. Seine Suche nach dem Mörder führt ihn von den hintersten Winkeln Smithfields bis in die Machtkorridore von Whitehall und zwingt ihn, sich den gut gehüteten Geheimnissen der Vergangenheit seiner eigenen Familie zu stellen …


    Meine Meinung:
    Auch der fünfte Band aus dieser Serie hat mich bestens unterhalten. Als herausragend empfinde ich die Figurenzeichnung und das Setting dieser Reihe. Viele der Figuren sind komplex gezeichnet und haben dunkle Flecken. Typische Verhaltensweisen der besseren Kreise werden nachvollziehbar erläutert und man versteht, welchen Zwängen Count Devlin unterliegt. Die Hauptfigur ist eine gelungene Mischung aus Sherlock Holmes und James Bond. Auch wenn er über ein sehr gutes Gehör und ein sehr gutes Nachtsichtvermögen verfügt ist er kein Supermensch. Er weis sich aber zu wehren und schreckt auch vor tödlicher Gewaltanwendung nicht zurück. Das Ermittlerteam um den ehemaligen Straßenjungen Tom, dem überaus kompetenten Wundarzt Gibson und dem Untersuchungsrichter Sir Henry Lovejoy bildet ein solides Fundament für das Wirken von Sebastian St. Cyr. Eine interessante Rolle spielt Lord Jarvis, der im Hintergrund die Fäden im Staat zieht. Lord Jarvis ist überaus mächtig und versucht Vieles unter den Teppich zu kehren, wenn es ihm zu Pass kommt. Auch dieser Fall ist wieder komplex und behandelt gleich mehrere Tabuthemen. Im Laufe der Ermittlungen wird Sebastian St. Cyr bedroht und gerät in Lebensgefahr. Neue Informationen über die Vorgeschichte der Figuren spielen eine nicht unwesentliche Rolle und erläutern die Motive der beteiligten Personen. Eine zunehmend größere Rolle spielt Hero Jarvis, die selbstbewusst auftritt und konsequent ihre Ziele verfolgt, auch wenn es sie selbst in Gefahr bringt. Sie kreuzt immer wieder die Wege des Count Devlin und beide sind sich im Wesen ähnlich, zudem bringt sie neue Themen in die Handlung ein.
    Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt und auch die Gedanken der handelnden Personen werden deutlich. Auch wenn diverse Nebenhandlungen mit der Geschichte verquickt werden, bleibt die Spannung durchweg auf hohem Niveau. Der Schreibstil ist flüssig und eindringlich.


    Fazit:
    Auch der fünfte Fall für Count Devlin hat mich begeistert. Figurenzeichnung und Setting sind überragend. Deshalb vergebe ich fünf von fünf Sternen (95 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Das Geheimnis der Lady


    London - 1812

    Bischof Prescott von London, wird tot in der alten Krypta von Tanfield Hill gefunden, neben sich ein weiteres Todesopfer, allerdings mumifiziert und schon vor längerer Zeit ermordet. Das gibt natürlich Rätsel auf, daher muss Sebastian St. Cyr gar nicht lange gebeten werden, um Nachforschungen anzustellen! Erstaunlicherweise ist seine Bekannte Lady Jarvis auch in den Vorfall verwickelt, aber auf ganz andere Art und Weise als Sebastian Anfangs bewusst ist.


    „Die Gräber von Tanfield Hill“ aus der Sebastian St. Cyr-Reihe von Autorin C. S. Harris ist schon der 5. Band mit dem charismatischen Ermittler aus der Regency-Epoche des Vereinigten Königreiches, den ich in Folge gelesen habe. Auch dieser historische Krimi ist an Spannung kaum zu überbieten, nicht nur in krimineller Hinsicht, auch im privaten Bereich von Sebastian tut sich einiges! Der Fall ist wieder äußerst aufregend, verzwickt und voller Wendungen. Die Autorin versteht es einfach immer hervorragend ihre Leserschaft in diese Epoche mitzunehmen und ich bin ein großer Fan ihres unvergleichlich anschaulichen und fesselnden Schreibstils. Mit ihrem interessanten historischen Hintergrund ist diese Reihe auch äußerst spannend und mitreißend.


    Mein Fazit:

    Auch zum fünften Mal in Folge konnte mich diese Episode wieder begeistern und ich hoffe wirklich sehr, es gibt bald weitere Neuigkeiten und Abenteuer mit dem smarten Viscount Devlin:), einfach grandios.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :love:

  • Hier kommen Familiengeheimnisse ans Tageslicht, die besser nicht enthüllt worden wären ...

    Auch in seinem 5. Fall muss sich Sebastian St. Cyr, Viscount Devlin, mit mörderischen Geheimnissen herumschlagen.


    Als der Bischof von London, der als zukünftiger Erzbischof im Gespräch, aber wegen seiner Haltung gegen die Sklaverei in Verruf geraten ist, erschlagen in einer alten Krypta gefunden wird, ist er nicht der einzige Tote. Na eh klar, eine Krypta ist nun einmal eine Begräbnisstätte. Doch der tote Bischof Prescott liegt auf einem anderen Toten, der ein Messer im Rücken hat und vor rund dreißig Jahren hier ermordet worden ist. Wie immer, wenn die Ermittlungen in die Upper Class reichen, wird St. Cyr mit den Ermittlungen betraut. Wenig später stellt sich heraus, dass der vorerst unbekannte Tote ausgerechnet der Bruder des toten Bischofs war und sich seinerzeit zahlreiche Feinde geschaffen hat.


    Akribisch verfolgt Sebastian St. Cyr jede noch so unwahrscheinlich erscheinende Spur und kommt dank seiner Kombinationsgabe einem Geheimnis in seiner Familie auf die Spur, das er lieber nicht enthüllt hätte.


    Unterstützt wird er bei seinen Nachforschungen ausgerechnet von Lady Hero Jarvis, die ihre eigenen Geheimnisse mit sich herumträgt, an denen Sebastian nicht ganz unbeteiligt ist.


    Meine Meinung:


    Diese Fortsetzung der Reihe um Sebastian St. Cyr spielt wie die Vorgänger im historischen London von 1812. Seit zwanzig Jahren überzieht Napoleon Bonaparte Europa mit Krieg. Doch auch der Unabhängigkeitskrieg der amerikanischen Kolonien von 1775-1783 zeigt noch seine Nachwehen. In diesem historischen Umfeld sind die Kriminalfälle angesiedelt, die St. Cyr lösen muss. Der Autorin C. S. Harris ist es wieder hervorragend gelungen, die komplexen Hintergründe darzustellen.


    Daneben darf es zwischen Sebastian und Hero ein wenig knistern.


    Die Charaktere sind ausgezeichnet gelungen. Egal ob gut oder böse, einfach ist keiner. Tom, der ehemalige Straßenjunge. oder Paul Gibson, der ehemalige Armeechirurg, der Leichen aus dem Friedhof stehen lässt, um seine Forschungen betreiben, ja selbst der alte Lord Hendon, Sebastians intriganter Vater, sind komplexe Figuren.


    Fazit:


    Auch der nunmehr 5. Band dieser Reihe hat mir fesselnde Lesestunden beschert. Dafür gibt es 5 Sterne.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)