Stephan Thome - Pflaumenregen (ab 23.10.2021)

  • Die Woche ist heftig

    Oh je... Hoffentlich kannst Du am Wochenende bisschen durchschnaufen!

    Im Grunde wollte ich Dir recht geben :uups:

    Ich habs mir eigentlich gedacht, war dann aber unsicher.

    Wir lesen das Buch auf die gleiche Art, empfinden es gleich und interpretieren es gleich.

    Ja, das macht diese Leserunde für mich sehr harmonisch. Ich habe aber nichts gegen andere Sichtweisen, ganz im Gegenteil, das ist anregend - aber es muss sich aus dem Text und auch aus dem Textganzen belegen lassen.

    Wie viel persönliche Erfahrung hast Du? Warst Du in Taiwan? Bin neugierig

    Ich auch.

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Ich habe aber nichts gegen andere Sichtweisen, ganz im Gegenteil, das ist anregend - aber es muss sich aus dem Text und auch aus dem Textganzen belegen lassen.

    Bin da ganz deiner Meinung. Ich freu mich jetzt schon auf das nächste Buch von Thome und dann, hoffentlich, wieder ein gemeinsames Lesen mit Dir :friends:

  • Ich freu mich jetzt schon auf das nächste Buch von Thome

    Das kann aber lange dauern, für "Pflaumenregen" hat er drei Jahre lang nur recherchiert.

    Vielleicht finden wir ja zwischenzeitlich etwas anderes?


    Ich habe in einer Literaturbeilage der Süddeutschen einen Hinweis auf dieses Buch gefunden: Vietnams schmerzensreiche Vergangenheit. Das Buch muss allerdings stilistisch übel sein.


    Der internationale Bestseller

    Dayton Literary Peace Prize 2021

    »Der Gesang der Berge ist ein Meisterstück der Hoffnung, eine entschlossene Erkundung der Vergangenheit mit dem erzählerischen Mut der Gegenwart.« Ocean Vuong


    Huʾoʾng wächst bei ihrer Großmutter auf, mitten im vom Krieg gebeutelten Hanoi der frühen 1970er Jahre. Der Vater ist auf den Schlachtfeldern verschollen, ihre Mutter folgte ihm in der Hoffnung, ihn zu finden. Und die Großmutter erzählt Huʾoʾng an den vielen langen Abenden die Geschichte ihrer Familie, eine Geschichte, die in Frieden und Wohlstand ihren Anfang nimmt, aber im Zuge fremder Besatzung, Landreform und Krieg eine Geschichte von Vertreibung, Flucht und unsäglichem Leid wurde. Doch die Frauen ihrer Familie sind stark und entschlossen, dem Schicksal eine lebenswerte Zukunft abzutrotzen.

    Ein Familienepos, das ein ganzes Jahrhundert atmet, die bildgewaltige Geschichte eines leidgeprüften Volkes, ein beeindruckender historischer Roman, erzählt von einer vietnamesischen Autorin – so hat man von Vietnam im zwanzigsten Jahrhundert noch nicht gelesen.

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Das kann aber lange dauern, für "Pflaumenregen" hat er drei Jahre lang nur recherchiert.

    Vielleicht finden wir ja zwischenzeitlich etwas anderes?

    Dann müssen wir uns wohl in Geduld üben :lol:


    Bei mir steht im Januar die jährliche Winter-Dickens-Leserunde an. Das muss ich mal im Verabredungsthread anschubsen. Das Vietnambuch scheint auch interessant zu sein. :)

  • Das Vietnambuch scheint auch interessant zu sein

    Ja, denke ich auch, aber mein Gemüt braucht jetzt erst mal eine Pause von diesen Dingen. Auch das "Nanking Requiem" muss sich etwas gedulden. Du weißt doch: ich bin zartbesaitet :wink: (geworden).

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Das Vietnambuch scheint auch interessant zu sein

    Ja, denke ich auch, aber mein Gemüt braucht jetzt erst mal eine Pause von diesen Dingen. Auch das "Nanking Requiem" muss sich etwas gedulden. Du weißt doch: ich bin zartbesaitet :wink: (geworden).

    Eine Pause zwischen solchen Büchern ist immer gut. Geht mir genauso. :)

  • dass Taiwaner für mich subjektiv"chinesisch" aussehen, aber nicht wie Festlandchinesen handeln ...

    Hast Du da ein Beispiel? Finde ich sehr interessant im Hinblick auf Identität.

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • dass Taiwaner für mich subjektiv"chinesisch" aussehen, aber nicht wie Festlandchinesen handeln ...

    Hast Du da ein Beispiel? Finde ich sehr interessant im Hinblick auf Identität.

    Ich habe China erlebt, als das Land sich (seit Jahrhunderten) für die Mitte der Welt hielt, obwohl zu der Zeit kaum jemand selbst einen Ausländer getroffen hatte. Bekannte aus Taiwan erzählten jedoch von Großeltern, die schon Koreanisch oder Japanisch sprachen, teils auch schreiben konnten - was ja eine beachtliche Leistung ist. Die Frage, was diese Personen interessierte und antrieb, war daher viel interessanter als ihre Herkunft.


    Diese Erzählungen machten eher den Eindruck einer weltoffenen Handelsnation, ähnlich wie wir es aus deutschen Hafenstädten kennen.


    Für mich war das Nichtkennen gemeinsam mit einem Überlegenheitsanspruch der Festlands-Chinesen ungewöhnlich, weil ich den Vergleich mit europäischen Nachbarn eher als Ansporn kannte. Warum hat XY Ganztagsschulen, Gesamtschulen, Schulbibliotheken, eine dreisprachige Bevölkerung, keinen Föderalismus, bessere Radwege, warum gibt es in Holland Schuhe/Kleidung zu kaufen für große Menschen? Könnte Deutschland sich etwas davon zum Beispiel nehmen?

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Ravik Strubel - Blaue Frau

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Aber in Asien gibt es wohl sehr häufig solche sprechenden Namen mit direkter Bedeutung.

    In dem Artikel habe ich gelesen, dass die Chinesen völlig frei sind in der Wahl der Vornamen, sie können sie selbst erfinden.

    Der mittlere Bruder heißt Hua-zhe = Chinas Weiser. Das passt vielleicht, er ist extrem verschlossen und völlig humorlos. S. 437

    Erfunden werden die Namen nicht, sondern für die Person ausgewählt. Männliche Namen können eine kämpferische Bedeutung haben und die Person zum Erfolg tragen, Frauennamen sollen lieblich klingen und freundliche Assoziationen wecken z. B. Pflanzen, Blüten. Dabei ist zu beachten, dass Silben viele unterschiedliche Schreibweisen haben und dass durch weitere Schreibweisen einer gewählten Silbe keine negativen Assooziationen erzeugt werden.


    Das Schriftzeichen des Namens hat eine eigene Bildbedeutung, die Bildbedeutung soll positiv wirken und die pinselgeschriebene Kalligrafie ebenfalls. Wenn ich als Erwachsene einen Namen gewählt bekäme, würde sicherlich ein Bestandteil des Schriftzeichens Papier oder Buch sein oder eine übertragene Bedeutung. :wink: Mit meinem Namenszeichen und dem Ersteller hatte ich deshalb schon einigen Spaß ...


    Dann gibt es noch die Tradition, den Namen eines Kindes nicht zu nennnen, sondern es stattdessen "Dickerchen" o. ä. zu rufen, um die Geister nicht unnötig auf das Kind aufmerksam zu machen. Ein Kindername, ein neuer offizieller Name und ein anglisierter Name mit Rücksicht auf "die Ausländer" sind für eine Person üblich. Die Schreibweise hängt wiederum davon ab, welches Transkriptionssystem benutzt wird. Damit haben wir in D. oft zu kämpfen, wenn Bücher nicht direkt aus dem Chinesischen übersetzt werden, sondern aus einer anderen Sprache und die Transkription uns fremd ist.


    Ich kenne sowohl Chinesen, deren Name vom Großvater gewählt wurde als auch welche, deren Name gemeinsam mit dem Horoskop des Kindes entstand, also von den Großeltern und dem Ersteller des Horoskops gewählt wurde.


    Wiki Namen

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