Henri Faber - Ausweglos

  • Kurzmeinung

    Emili
    Erzählung aus vier Perspektiven. Abwechslungsreich. Dennoch holprig und langatmig. Spannung Fehlanzeige
  • Kurzmeinung

    xsandria
    Spannend mit einigen guten Wendungen
  • "Mancher Schritt, der uns als Ausweg erscheint, führt in Wahrheit nur tiefer in die Ausweglosigkeit!" (Tina Seidler)

    Bei seiner Wäsche abhängen wird Noah von einem unbekannten Mann mit einem Messer attackiert. Der Angreifer zwingt ihn, zu seiner Frau in die Wohnung zu gehen. Da er den Schlüssel hat, lotst ihn Noah nichts ahnend, dass seine Nachbarn doch nicht im Urlaub sind, in dessen Wohnung. Verhängnisvoll für die junge Frau, die nun mit mehreren Messerstichen brutal getötet wird. Zusätzlich entfernt der Täter ihr den Ringfinger. Kommissar Blom ist dieses Zeichen natürlich bekannt, der Ringfinger-Mörder hat wieder zugeschlagen. Fest entschlossen setzt er alles daran, diesen Serienmörder zu finden. Den dieses Mal haben sie in Noah einen wichtigen Zeugen, der allerdings ebenso wegen seiner Aktion unter Verdacht gerät.


    Meine Meinung:

    Die Doppel-CD umfasst einen Hörgenuss von 12 Stunden 44 Minuten und wurde brillianterweise von 4 stimmgewaltigen Sprechern eingelesen. Durch die interessanten und angenehmen Stimmen von Vera Teltz, Simon Jäger, Philipp Schepmann und Uve Teschner wird dieses Hörbuch zu einem förmlichen Erlebnis. Im Plot selbst wird Hamburg schon länger von einer Mordserie heimgesucht. Der sogenannte Ringfinger-Mörder wird so betitelt, weil er seinen Toten als Zeichen den Ringfinger entfernt. Doch nicht nur das, er tötet äußerst brutal mit mehreren Messerstichen. Allerdings hat er dieses Mal einen Fehler begangen, als der mit Noah einen Zeugen lebend zurückgelassen hat. Doch ist Noah wirklich ein hilfreicher Zeuge oder ist er ebenso verdächtig? Henri Faber hat mit seinem Debüt einen überaus spannenden Thriller verfasst, der gerade mit seinen schlauen Ermittlungen und den genialen Wendungen brilliert. Diese lassen selbst mich mitunter stutzig werden an dieser Geschichte und ich wusste bis zum Ende nicht, was mich erwartet. Besonders durch das Eintauchen in das Private von Noah/Linda und ihren Nachbarn Emma/Paul wird die Geschichte immer undurchsichtiger. Selbst am Schluss überrascht er mich noch mit einer ganz anderen Auflösung. Doch nicht nur die Hörbuchstimmen sind gut gewählt, sondern vor allem auch die Charaktere. Besonders mit dem sensiblen, einfühlsamen und charmanten Noah leide ich mit. Seine Aktionen sind ab und zu unüberlegt, allerdings auch mutig. Seine Ehefrau Linda dagegen empfinde ich recht schnell als labil, ungeduldig und mitunter hysterisch, was sicherlich mit ihrer allgemeinen psychischen Verfassung zusammenhängt. Mit Elias Blom als Kommissar taucht ein engagierter, selbstbewusster Kommissar auf, der allerdings durch die Ermittlungen um den Ringfinger-Mörder gezeichnet ist. Sein Partner Mats hat diese schlussendlich zum Alkoholiker werden lassen. Ich fühle ein wenig mit Elias, wenn er von Kollegen und Vorgesetzten attackiert wird oder man ihn nicht für kompetent empfindet. Mitreißend wird es dann, wenn der Serienmörder zu Wort kommt und mich mit in seine Gedankenwelt nimmt und ich trotzdem kein bisschen weiterkommen mit meiner Lösung. Was sicher gerade an den verschiedenen Ereignissen und Blickwinkeln liegt. Allerdings hat das Buch mitunter ein paar unnötige Längen, die man durchaus hätte Kürzen können. Deshalb von mir 4 1/2 von 5 Sterne. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: :applause: :thumleft:

  • Gutes Debüt mit Luft nach oben

    Noah Klingberg holt spätabends die Wäsche vom Trockenboden und wird
    plötzlich von einem Mann mit einem Messer an der Kehle bedroht. Dieser hat es
    auf seine Frau abgesehen, doch mit einem Zweitschlüssel führt er den Mörder in
    die Nachbarwohnung. Die Falk's sollten eigentlich verreist sein, doch als er
    Stunden später wieder zu sich kommt, liegt die Nachbarin grausam zugerichtet
    tot in ihrem Bett. Alles deutet auf den Ringfinger-Mörder hin, der vor Jahren
    mehrere Frauen auf die gleiche Weise getötet hat. Kommissar Elias Blom wurde
    damals nach erfolglosen Ermittlungen strafversetzt, doch nun setzt er alles
    daran wieder Teil der Mordkommission zu werden.

    Wechselnde Handlungsstränge jeweils in der Ich-Form aus Sicht von Noah,
    seiner Frau Linda und Elias, unterbrochen von Dialogen des Täters, bauen gleich
    am Anfang hohe Spannung auf, die leider im weiteren Verlauf der Story etwas
    abflacht. So wird aus dem spannendungsgeladenen Thriller eher ein
    abwechslungsreicher gut geschriebener Krimi.

    Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben, die Charaktere sind
    interessant und jeder für sich hat mit seinen inneren Dämonen zu kämpfen.
    Einige Handlungen und Dialoge fand ich allerdings übertrieben, dies ging dann
    auf Kosten der Sympathie den Protagonisten gegenüber.

    Durch die vielen unvorhersehbaren Wendungen bis zum Schluss, konnte der
    Autor aber bei mir wieder punkten. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Serienmörder sind kein USA-Phänomen. Das weiß niemand besser als Elias Blohm, der vor Jahren den sogenannten „Ringfingermörder“ in Hamburg gejagt hat – erfolglos. Doch nun taucht wieder ein Opfer auf, der Ringfinger fehlt und auch sonst trägt der Mord die Handschrift des Killers. Blohm, der damals degradiert wurde, wird wieder als Berater der Mordkommission hinzugezogen, und die Suche nach dem Serienkiller beginnt von vorne. Die beste Spur ist ein Zeuge, der erste überhaupt in diesem Fall, und zwar ein Nachbar der Toten. Doch für Blohm und seine Kollegen gestaltet es sich schwer zu erkennen, was Wahrheit und was Lüge ist. Nichts scheint so zu sein, wie es auf den ersten Blick aussieht.

    Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert, u.a. aus der Sicht des Ermittlers, des Zeugen, seiner Frau und des Täters. Passend dazu gibt es mit Simon Jäger, Vera Teltz, Philipp Schepmann und Uve Teschner auch verschiedene Stimmen, was es einfacher macht die Passagen den jeweiligen Figuren zuzuordnen. Es handelt sich bei dem Hörbuch um eine ungekürzte Lesung und alle Sprecher haben mir absolut gefallen.


    Henri Faber konnte mich mit seinem Roman wirklich sehr gut unterhalten. Ich fand die Story durchgängig spannend, die verschiedenen Perspektiven haben mir gefallen und tatsächlich ist fast nicht so, wie es scheint. Faber hat oft falsche Spuren gelegt, mich damit immer wieder total überrascht und trotzdem war alles stimmig, gut durchdacht und passte einfach.


    Fazit: Ein wirklich toller Thriller, der spannend ist und immer wieder überrascht. Nun warte ich sehnsüchtig auf seinen nächsten Roman („Kaltherz, Mai 2022), denn dieser klingt ebenfalls genial.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: