Marie-Renée Lavoie - Tagebuch einer überaus glücklichen Geschiedenen / Diane demande un recomptage

  • Klappentext von der Verlagsseite:


    Zwei Jahre ist es her, dass Diane von Jacques für eine Jüngere verlassen wurde. Inzwischen ist sie fast 50, geschieden und lebt in einem rein weiblichen Dreigenerationenhaus, zusammen mit ihrer besten Freundin Claudine, deren Tochter Adèle und Mutter Rosanne.

    Zum Glück ist Claudine ebenfalls frisch geschieden, sodass sich die beiden Freundinnen gegenseitig ihr Leid klagen, aber auch die neuen Freiheiten, die so eine Scheidung in der zweiten Lebenshälfte mit sich bringt, gemeinsam genießen können. Braucht Frau da überhaupt noch einen Mann?


    Autoreninfo von der Verlagsseite:


    Marie-Renée Lavoie, 1974 in Limoilou/Québec geboren, unterrichtet Literatur am Collège de Maisonneuve in Montréal. Tagebuch einer langweiligen Ehefrau war sowohl in Québec als auch im englischsprachigen Kanada ein großer Erfolg. Die Fortsetzung erschien Anfang 2020.


    Erster Satz:


    Das Leben ist viel zu kompliziert, als dass man das Alter einer Person tatsächlich aus der Anzahl der Jahre ableiten könnte, die sie bereits gelebt hat.


    Meinung:


    Schon der erste Satz von Lavoies Roman über die glücklich geschiedene Diane hat mich begeistert und ich war ab da noch mehr gespannt, was mich mit Diane, ihrer Freundin Claudine, deren Mutter und Tochter erwarten wird. Ich bin positiv überrascht worden und ich denke jetzt noch mit Freude an das Buch zurück.

    Diane ist seit zwei Jahren von Jacques geschieden, der sich in eine jüngere Frau verliebt hat. So etwas ist Alltag und Lavoie beschreibt gekonnt den Alltag einer Geschiedenen, die sich nach langer Ehe, drei Kindern wieder frei fühlt. Und Diane fühlt sich frei, sie findet eine Stelle als Erzieherin in einer Schule und ein Großteil der Handlung dreht sich um ihre Arbeit dort mit den Kindern und den Kontakt zu den Eltern. Es sind wunderschöne Anekdoten und ich musste vielfach schmunzeln. Gerade, wenn die etablierten Kollegen sie aufs Glatteis führen, Eltern rechthaberisch sich und Kollegen sich als dumme Ziegen herausstellen. Ein gutgemachter Abriss aus dem Leben,

    Aber auch Dianes Privatleben kommt in der Tagebuchform nicht zu kurz und man spürt einerseits ihre Zweifel, einerseits ihren Mut, wie sie die Sache meistert mit einer neuen Liebe, dem Wiederauftauchen des Ex und dem Leben in einem Mehrgenerationenhaus.

    Der Schreibstil ist erfrischend leicht und sehr locker, mit bissigen Humor und ironischen Bemerkungen. Hinzu kommt mit Diane eine Protagonistin, die ich nach den ersten Zeilen schon ins Herz schloss. Sie ist authentisch, man nimmt ihr ihre Geschichte ab und freut sich darüber, wie sie ihr Leben in die Hand nimmt. Nie verstimmt, sondern immer das Leben in den vollsten Zügen genießend mit einem guten Essen, Wein und den Freunden.

    Es gab auch Momente in dem Buch, die ich nicht so gelungen fand, aber die waren rar gesät und doch trugen sie gut zur Handlung bei und machten dem Lesevergnügen nicht viel aus.


    Fazit


    “Tagebuch einer überaus glücklich Geschiedenen” von Marie-Renée Lavoie ist der zweite Band um Diane, den man aber getrost auch ohne Vorkenntnisse des ersten lesen kann. Ein lustiger Roman über eine Frau Anfang 50, die noch einmal von vorne anfangen muss. Leseempfehlung!

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Mario

    Hat den Titel des Themas von „Marie-Renée Lavoie - Tagebuch einer überaus glücklichen Geschiedenen“ zu „Marie-Renée Lavoie - Tagebuch einer überaus glücklichen Geschiedenen / Diane demande un recomptage“ geändert.