Catherine Despeux - Daoismus und der menschliche Körper / Taoïsme et Connaissance de Soi

  • Klappentext


    Vor dem Hintergrund der daoistischen Inneren Alchemie entstanden seit dem 10. Jahrhundert in China eigenständige Darstellungen des menschlichen Körpers. Als Höhepunkt gilt die Karte zur Kultivierung der Vollkommenheit (Xiuzhen tu) aus dem 19. Jahrhundert, die bis heute weit verbreitet ist.


    Catherine Despeux stellt Vorläufer, Geschichte und verschiedene Versionen der Karte zur Kultivierung der Vollkommenheit dar. Detailliert erklärt sie die Texte unf Bildelemente der Karte und enthüllt deren Symbolik. So erschließt sich die innere Welt des Menschen als Widerspiegelung des großen Kosmos.


    Die Karte umfasst die wesentlichen Orte im Körper und die dem Menschen innewohnenden Kräfte sowie Körpergottheiten, Höllen und Paradiese. Sie zeigt die geheimnisvolle innere Landschaft als lebendige Stätte für diejenigen Prozesse der Umwandlung und Selbstkultivierung, die in der Inneren Alchemie, den Donnerriten, der daoistischen Meditation und im Qigong von Bedeutung sind.


    'Tatsächlich enthüllt die Karte zur Kultivierung der Vollkommenheit, gleich einem Spiegel, sowohl durch ihre Erforschung als auch unmittelbar in ihrer Gesamtheit die Ordnung und die Funktionsweise der Welt des Meditierenden, welche die Welt seines Körpers, des Weltalls und der Gottheiten ist. ' (Catherine Despeux)


    Dieses Buch ist eine aktualisierte Bearbeitung der französischen Ausgabe

    Taoïsme et connaissance de soi. La carte de la culture de la perfection (Xuizhen tu), Paris 2012, in die eine neu entdeckte Version der Karte eingegangen ist.


    Eigene Beurteilung (Eigenzitat aus amazon.de)


    Wenn man sich mit chinesischer Philosophie oder Religion beschäftigt, dann denkt man meist, die Dinge, mit denen man zu tun hat seien schon ziemlich alt und hätten über die Jshrhunderte wenige Veränderungen erfahren. Daoisten oder Praktizierende Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) kennen in der Regel die Karte der Inneren Landschaft (Neijing Tu) und hängen sich diese auch gerne an die Wand, wobei sie wohl überrascht wären zu erfahren, dass ihre bekannteste Version aus dem Tempel der Weißen Wolke (Baiyun guan) erst aus dem Jahr 1882 - 1886 stammt. Tatsächlich ist sie wohl eine Kompilation unterschiedlicher Körperdarstellungen seit dem 10. Jahrhundert, die in unterschiedlichen Ausprägungen der daoistischen Drachentorschule (Longmen pai) mit unterschiedlichen Elementen der daoistischen Lehre in Bildern oder Texten angereichert wurden.


    Nach einer Darstellung der Geschichte der Einzelelemente gibt Despeux eine komparative Analyse der Versionen des Baiyun Guan, der älteren Karte der Kultivierung der Vollkommenheit aus Kanton (1812), aus dem Wudang-Gebirge, aus Moli und aus Sichuan (Chengdu, 1922). Dabei geht sie zunächst auf die wirklich sehr unterschiedlich genutzten Texte ein und erläutert die möglichen Hintergründe der gegebenen Variationen vor den Hintergründen der verschiedenen daoistischen Strömungen - und den Einflüssen buddhistischen Denkens auf einige davon.


    In den darauffolgenden drei Kapiteln verknüpft sie die Darstellungen und Texte mit Theorie und Praxis der Inneren Alchemie und der damit verbundenen religiösen Praxis einiger Zweige des Daoismus. Im letzten Kapitel geht sie dann noc einmal insbesondere auf die mit dem Donnerverfahren verbundenen Zweige des Daoismus ein.


    Die vorliegende deutsche Fassung ist etwa 45 Seiten länger als die ältere französische Ausgangsfassung und beinhaltet darin neue Abbildungen und eine Liste von einigen hundert Fachbegriffen, die in den Texten der Karte der Kultivierung der Vollkommenheit vorkommen. Und natürlich gibt es einen umfangreichen Anhang mit einer Zeittafel der Chinesischen Dynastien, einem Abbildungsverzeichnis, einer Bibliographie und einem dringend notwendigen Index.


    Gelegentlich wäre es vielleicht ganz gut gewesen, den ein oder anderen entscheidenden Begriff (etwa 'Donnerriten') bei seiner ersten Verwendung in einer der vielen Fußnoten zu erklären, doch dies wird bei der avisierten Leserschaft nur in zwei bis drei Fällen eine Rolle spielen. Trotzdem wäre es nett gewesen.


    Davon abgesehen aber ein sehr beeindruckendes und dicht geschriebenes Werk, das ich mir nach der Lektüre jetzt selbst bestellt habe. Für einen Interessenten der daoistischen Philosophie und/oder Religion sicherlich ein erfreulicher Zusatz zur Handbibliothek. :thumleft: :study:

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Catherine Despeux - Daoismus und der menschliche Körper / Taoidme et Connaissance de Soi“ zu „Catherine Despeux - Daoismus und der menschliche Körper / Taoisme et Connaissance de Soi“ geändert.
  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Catherine Despeux - Daoismus und der menschliche Körper / Taoisme et Connaissance de Soi“ zu „Catherine Despeux - Daoismus und der menschliche Körper / Taoïsme et Connaissance de Soi“ geändert.