Stephanie Laurens - Verführt von einer Highlanderin / ‎A Match for Marcus Cynster

  • Rezension: „Verführt von einer Highlanderin“ von Stephanie Laurens


    Autor/in: Stephanie Laurens

    Titel: Verführt von einer Highlanderin

    Reihe/Band: Cynster – eine neue Generation, Band 3

    Genre: Historischer Roman

    Erschienen: März 2021

    ISBN: 978-3-7341-0776-4


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über das Random House Bloggerportal zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Marcus Cynster glaubt an das Schicksal, bisher hat ihn dessen Ruf aber noch nicht erteilt. Wie wird seine Zukunft aussehen? An wessen Seite wird er sein Leben verbringen? Eines weiß er sicher: Es wird nicht Niniver Carrick, seine betörende aber starrköpfige Nachbarin. Denn Niniver hat der Liebe längst abgeschworen, um als Oberhaupt der Carricks für den Wohlstand der Familie zu sorgen. Ein Mann würde sie nur von ihren Pflichten ablenken. Doch ihre vielen Verehrer kümmert das wenig, und schon bald beginnt der Kampf um die Hand der Schönen. Aus Verzweiflung bitter Niniver Marcus schließlich um Hilfe. Er soll sich als ihr Geliebter ausgeben, um die Bewerber abzuwimmeln. Das Schicksal jedoch hat andere Pläne, und so wird aus einem gewitzten Plan bald verführerische Realität …


    Buch-/Reihentitel und Coverdesign

    Auf bordeauxfarbenem Untergrund sind im oberen Bereich des Covers ein Mann, etwa ab der Nase abwärts, und eine Frau gemeinsam abgebildet. Sein hellblaues Hemd ist halb aufgeknöpft, während er von ihr von hinten umarmt wird und sie mit den Händen anscheinend versucht eben dieses Hemd weiter zu öffnen bzw. auseinander zu ziehen. Die Frau ist eigentlich nur gerade so angedeutet, denn außer recht weiblichen Gesichtsformen und etwas längeren Haaren ist von ihr nicht sonderlich viel zu erkennen. Die Darstellung ist insgesamt recht verführerisch, was auch zum Titel des Buches passen würde. Eben dieser passt zumindest vom Verführungsaspekt her gut zum Cover, jedoch fehlten mir schottische Elemente, die das Setting und diesen Teil des Titels untermauert hätten können.


    Charaktere

    Niniver Carrick hat nach mehreren Tragödien innerhalb ihrer Familie, die auch den Tod verschiedenster Mitglieder beinhalteten, nun den Platz als Clan-Herrin eingenommen und versucht die von ihren Brüdern eingebrockten Schlamassel auszubaden und den Clan wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Sie lebt auf einem großen gut, mit einer Vielzahl von Angestellten und hat bei all der Organisation absolut keine Zeit für die Liebe. Einzig und allein gegenüber ihrer Hundemeute erlaubt sie sich diese Gefühle. Insgesamt ist sie eine sehr ehrgeizige, äußerst arbeitswütige und verschlossene Person, die länger braucht um mit anderen Menschen wirklich warm zu werden.

    Marcus Cynster ist Nachbar des Carrick’schen Anwesens und entstammt ebenfalls aus einer sehr großen Familie. Er liebt das Reiten und die Jagd, steht seit kurzem als treuer Beschützer an Ninivers Seite, auch wenn sie bisher nicht sonderlich viel miteinander zu tun hatten. Marcus ist finanziell gut aufgestellt, beschäftigt viele Angestellte und ist außerdem ein großer Tierliebhaber. Er ist sehr liebe- und verständnisvoll, außerdem ungemein treu gegenüber seiner Familie, Freunden und Verbündeten.


    Schreibstil und Handlung

    Für mich war dieses Buch das erste der Autorin und ich wusste nicht, dass ich damit in eine ganze Reihe aus Familiendynastie-Geschichten hineinplatzen würde. Grundsätzlich war der Schreibstil von Stephanie Laurens sehr flüssig, locker und leicht, sodass man eigentlich gut in der Geschichte hätte vorankommen können. Leider waren die Kapitel unglaublich lang, was eben dieses Lesefluss vermehrt gestört hat, denn für meinen Geschmack gab es pro Kapitel viel zu viele Szenenabschnitte, die durch Absätze getrennt worden sind und immer wieder neue Orte und Charaktere aufgriffen. Auch ist die Geschichte sehr detailliert geschrieben worden, denn es gab unzählige Gedanken und Beschreibungen, die alle aufs Papier gebracht worden sind. Da konnte man sich recht leicht in dem ein oder anderen Gedankenchaos verlieren, auch wenn die Sprache gut an die damalige Zeit angepasst gewesen ist – obwohl ich dahingehend kaum spezifische Besonderheiten ausmachen konnte. Erzählt wurde „Verführt von einer Highlanderin“ in der dritten Person, jeweils aus abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten und alternativ in unterschiedlichen Szenenbeschreibungen und Hintergrundinformationen.

    Inhaltlich gesehen war mir die Handlung für die Dicke des Buches ein wenig zu mau und durch all die Beschreibungen finde ich, dass man eindeutig an Seiten hätte sparen können und ein Kürzen angebracht gewesen wäre. Außerdem fand ich es sehr schade, dass man so gut wie keinerlei Informationen über Schottland oder die dort lebenden Clans erhalten hat – was eventuell auch daran gelegen haben könnte, dass ich mitten in der Reihe gestartet bin. Trotzdem finde ich, dass gewisse Grundinformationen jedes Mal gegeben werden sollten. Auch hatte ich mir unter der im Klappentext beschriebenen Geschichte ein wenig was anderes vorgestellt. Die dort beschriebene Handlung war sehr schnell abgehakt und driftete in etwas komplett anderes ab, was genauso schnell abgehandelt worden ist und machte insgesamt einen sehr gehetzten Eindruck nach dem Motto „viele Worte, aber nichts dahinter“. Insgesamt war die Story aber gewissermaßen auch recht kontrastreich, denn eigentlich wurde beim Lesen eine sehr ruhige und gemächliche Atmosphäre versprüht, im Vergleich zu den eben genannten Szenen. Gleichermaßen war die Handlung einerseits sehr einfach und andererseits sehr komplex, sodass ich über einzelne Aspekte doch ziemlich verwundert gewesen bin.

    Ich hatte mir hinter dieser Geschichte einfach etwas ganz anderes erhofft, was wahrscheinlich auch der Grund dafür ist, dass ich jetzt noch enttäuschter bin, als ich es vielleicht ohne Erwartungen gewesen wäre. Vieles hat für mich einfach nicht gepasst oder gefehlt, was ich ziemlich schade gefunden habe.


    Fazit

    Hatte mir leider mehr Inhalt und vor allem mehr Informationen über Schottland und die Clans erhofft. Für Zwischendurch okay, aber man sollte keine allzu hohen Erwartungen an die Geschichte haben.


    Bewertung: 2 YY von 5 Sternen

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Stephanie Laurens - Verführt von einer Highlanderin“ zu „Stephanie Laurens - Verführt von einer Highlanderin / ‎A Match for Marcus Cynster“ geändert.
  • Bei aller Liebe, aber das ist doch KEIN historischer Roman!

    Das ist bestenfalls ein Liebesroman vor historischer Kulisse, wenn nicht gleich ein "Nackenbeißer".

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Wie zitierte Ansgar Nünning, Spezialist für historische Romane: 'Historische Romane sind sehr viel Roman mit etwas Historie.' (Hauptseminar zum Historischen Roman im englischen Sorachraum, Universität zu Köln, in den 90ern)

  • Wie zitierte Ansgar Nünning, Spezialist für historische Romane: 'Historische Romane sind sehr viel Roman mit etwas Historie.' (Hauptseminar zum Historischen Roman im englischen Sorachraum, Universität zu Köln, in den 90ern)

    Aber ich erkenne hier weder aus dem Klappentext, noch aus der sehr umfangreichen Rezension 'etwas Historie'. Es gibt gar keine Historie. Weder ist ersichtlich, in welcher Zeit der Roman spielt, noch, wo genau der Schauplatz ist, irgendwie soll es Schottland sein, aber mehr Info gibt es nicht.

    Ich finde schon, dass die Rezension nach 'Liebesromane' verschoben werden sollte. Dort sind übrigens die beiden anderen Rezensionen der Reihe (zu Band 4 und zu Band 14) auch gelandet.


    Wie €nigma öfter kritisiert, wird die Rezensionsgruppe der historischen Romane immer wieder mit Liebesromanen 'bestückt', die einfach nur vor meist noch nicht mal realistisch geschildeter historischer Kulisse spielen. Das verwässert das Genre und man hat immer mehr Mühe, aus den Rezensionen die den Namen verdienenden historischen Romane rauszufischen. Es mag Grenzfälle geben, aber das Machwerk hier gehört bestimmt nicht dazu.


    Becci5997 , ich fände es gut, wenn Du vor der Eingruppierung Deiner Rezensionen schauen würdest, wo die anderen Rezensionen von Reihenbüchern eingeordnet sind, gerade dann, wenn die Einordnung nicht eindeutig ist. Und dass hier an 'historisch' ziemlich viel fehlt, hast Du in Deiner Rezension ja selbst festgestellt.


    Edit: Auch bei Amazon ist das Buch in andere Genres eingeordnet: in erotische Literatur und Gegenwartsliteratur

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).

  • Edit: Auch bei Amazon ist das Buch in andere Genres eingeordnet: in erotische Literatur und Gegenwartsliteratur

    Nun, das sieht beim Original ein wenig anders aus - da wird es auch in der Selbstbeschreibung als historical romance beschrieben - passte so eigentlich in beide Rubriken.



    . Dort sind übrigens die beiden anderen Rezensionen der Reihe (zu Band 4 und zu Band 14) auch gelandet

    Das würde ich jetzt eher als ein Argument sehen.

  • Der deutsche Verlag ordnet das Buch durch die Coverwahl mit viel nackter Haut als Nackenbeißer ein, unter Gegenwartsliteratur stelle ich mir dagegen andere Inhalte vor.

    Bei der Genrewahl würde ich mich nicht auf amazon verlassen. Das Genre wird dort offenbar auch von künstlicher Intelligenz bestimmt (ist eine Zitrone auf dem Cover, wird es als Kochbuch eingeordnet) oder vom Ziel, dass ein Buch einen möglichst hohen Verkaufsrang in seiner Kategorie einnehmen soll. Es gibt dort häufig Bücher, die - im Widerspruch zum Inhalt - als Lyrik eingeordnet sind, weil sie in einer Nischen-Kategorie mangels Konkurrenz erfolgreicher wirken .... Das werdet ihr doch bitte nicht nachmachen!

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Ravik Strubel - Blaue Frau

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


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