Emi Yagi - Frau Shibatas geniale Idee / 空芯手帳

  • Kurzmeinung

    Cordi
    Die Story fängt sehr gut an, hat mich dann aber irgendwie abgehängt & einfach nur noch verwirrt. 🤔
  • Kurzmeinung

    ManuH
    Coole Idee, und gut lesbar, aber die Auflösung war dann für meinen Geschmack zu schnell und nicht ganz nachvollziehbar
  • Eine junge Frau, die einzige in ihrer Abteilung voller lebensuntüchtiger Männer, gibt vor schwanger zu sein, um all den Tätigkeiten zu entfliehen, die Frauen gern mal aufgebürdet werden: Kaffee kochen, Geschirr abwaschen, die abgelaufenen Lebensmittel aus dem Kühlschrank räumen. Und ihre Taktik geht auch auf! Die Männer, die sie eben noch wie eine günstig angeschaffte Putzhilfe behandelt haben, sind plötzlich zuvorkommend und besorgt und schaffen es - nach einigen Anlaufschwierigkeiten - schließlich sogar, sich ihren Instantkaffee selbst aufzugießen. Hurra!


    Was zunächst noch humorig und komödiantisch beginnt, stellt sich bald als ein tieftrauriger Roman über eine vereinzelte, vereinsamte und kaum kommunikationsfähige junge Frau heraus, deren “geniale Idee” (nämlich die eingebildete Schwangerschaft) ein Aufbegehren gegen die Unsichtbarkeit ist. Erst jetzt, als vermeintlich schwangere Frau, wird sie in der großen Masse zum Individuum, findet sie zu sich selbst. Logisch eigentlich, dass sie sich im Umkehrschluss nie die Frage stellt, wie sie aus dieser Nummer wieder herauskommen soll. Stattdessen nutzt sie ihre Schwangerschaft als ultimativen Befreiungsschlag: endlich kann sie pünktlich Feierabend machen, endlich hat sie genug Zeit zum Kochen, endlich kann sie abends gemütlich Fernsehen. Sie nimmt zu, sie macht Schwangerschaftsgymnastik, sie geht tatsächlich sogar zu Vorsorgeuntersuchungen. Man merkt: Frau Shibata meint das ernst.


    Auch Emi Yagi meint das ernst. Erzählerisch hat der Roman einige Defizite, die “Auflösung” der Schwangerschaft hat mich nicht überzeugt, war mir zu verklärt und weichgezeichnet. Doch als theoretisches Konstrukt bietet Yagis Roman viel Stoff zum Nachdenken und Diskutieren. Ein Roman also, der nachhallt.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Emi Yagi - Frau Shibatas geniale Idee“ zu „Emi Yagi - Frau Shibatas geniale Idee / 空芯手帳“ geändert.