Nicole Stranzl - Gefangen - Grauen in St. Anna

  • Kurzmeinung

    claudi-1963
    Spannende Kriminalgeschichte mit gut recherchierter Handlung und einem leicht übertrieben Showdown am Ende.
  • Kurzmeinung

    Sasa5793
    Sehr überraschende Wendungen, Spannung pur!
  • Inhaltsangabe Amazon:


    Er liebte sie alle. Jetzt ist er tot. Wer hat Frauenheld Stefan während seines Nachtdienstes im Pflegeheim St. Anna brutal ermordet? Die Liste der Verdächtigen ist lang. Dazu gehören ein unbekannter Rosenkavalier, der nachts Blumen im Pflegeheim hinterlässt und Amalias Stalker. Erinnerungslücken quälen die junge Pflegerin und langsam zweifelt sie an ihrem Verstand. Ein weiterer Mord geschieht. Ist St. Anna das Ziel eines Serienkillers geworden? Ein Heimbewohner kennt die Wahrheit. Doch er kann sie nicht aussprechen.


    Meine Meinung:


    Zum Platzen spannend!

    Nicole Stranzl zieht uns hier in einen Krimi der Extraklasse und weiß geschickt, wie man die Leser immer wieder schockt, unterhält und sorgt dafür, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.

    Man ist hautnah an den Charakteren, kann sich sehr gut hinein versetzen und kommt von bedrohender Stimmung in untröstliches Mitgefühl, bis zu leichter Belastung. Vorsicht, dieses Buch nimmt einen auch richtig mit!

    Super fand ich, dass man ein bisschen an der Nase herum geführt wird und immer wenn man dachte auf der richtigen Spur zu sein, kam es doch noch anders.

    Alles in allem ein wirklich gelungenes, spannendes, atemberaubendes Buch!


    Fazit:


    Das Buch hat ziemlich explizite, düstere Szenen und ist deshalb nur für Hartgesottene, eher Erwachsene geeignet. Sehr lohnenswert!


    Bewertung:


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • "Das Böse geschieht von leichter Hand und unbemerkt, und erst viel später ist der Mensch entsetzt und verwundert über das, was er getan hat." (Leo Nikolajewitsch Graf Tolstoi)

    In dem kleinen Grazer Pflegeheim St. Anna geht ein Mörder um. Zuerst tötet er im Nachtdienst recht brutal den Pfleger Stefan. Dieser ist als Frauenheld bekannt und von daher ist die Liste der Verdächtigen recht lang. Wenig später verängstigt ein Stalker, der Rosen hinterlässt, die Helferin Amalia. Amalia leidet außerdem an Vergesslichkeit, schlafwandelt und hat mit ihrem Ex-Freund Probleme. Von daher könnte er durchaus der Mörder sein. Doch dann wird erneut eine Pflegerin ermordet und die Ermittler sind bei ihrem ersten Fall weitgehend überfordert. Lediglich ein Insasse könnte ihnen helfen, den er kennt den Mörder. Dumm nur, das dieser unter ALS leidet und nicht sprechen kann. Bis sie einen Sprachcomputer beschaffen können, schlägt der Täter unvermittelt weiter zu.


    Meine Meinung:

    Dies ist das erste Buch der Autorin für mich, das mich anhand des Klappentextes neugierig gemacht hat. Der Schreibstil ist unterhaltsam, spannend, gut recherchiert, sodass ich es kaum mehr aus der Hand legen kann. Die Charaktere sind ebenfalls gut ausgearbeitet, sei es der verängstigte ALS Patient, der nicht artikulieren kann. Die jungen Ermittler, die noch unerfahren sind bei ihrem ersten Fall. Amalia mit ihrem gewalttätigen Ex-Freund Adrian und dem alkoholkranken Vater. Dennis, der von allen missverstanden und gemobbt wird. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Autorin sich viel Mühe gemacht hat bei den Insassen des Pflegeheims. Dabei erfahre ich von einigen recht viel und erlebe sie mit ihren Eigenarten wie z. B. Demenz. Außerdem bekomme ich einen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt eines ALS Patienten, der die Tat hautnah mitbekommt. Zwar weiß ich nicht, wie es in Österreich ist, doch in Deutschland kann ich mir nicht vorstellen, dass einem ALS Patienten ein Sprachcomputer verwehrt wird. Doch dies sind Dinge, über die ich gerne hinwegsehe, weil es von Land zu Land anders ist und ansonsten recht gut recherchiert wurde. Das Mitraten bei dieser Geschichte hat viel Spaß gemacht, da die Autorin hier mit vielen Wirrungen und Nebensträngen immer wieder falsche Fährten legt. Zudem lässt eine die Autorin in die Privatleben einzelner Charaktere blicken, was interessant ist und mitunter weiter verunsichert. Dabei bleibt fast niemand, der mir nicht im Laufe der Geschichte verdächtig vorkommt. Irgendwann habe ich dann jedoch eine Vermutung, die sich am Ende bestätigt. Bei den Ermittlern spüre ich ebenfalls, dass es ihr erster Fall ist und sie noch recht unsicher sind. Gut gewählt ist die Nacht, bei der die Morde geschehen, den es hat immer etwas Beängstigendes an sich. Lediglich der Showdown am Ende war vielleicht etwas zu spektakulär dargestellt. Ebenso fand ich das Motiv zwar stimmig, doch ich hätte gerne noch etwas mehr darüber erfahren. Allerdings ist dies schon jammern auf hohem Niveau, den ich fand ansonsten den Krimi sehr gut. Chapeau, das war ein gelungener Krimi, deshalb gibt es von mir 4 1/2 von 5 Sterne. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: :applause: :thumleft: