Welche Bücher habt ihr im September 2021 gelesen?

Und mein Lese-September

Nicht sehr üppig - woran lag es?

Vermutlich zu viel Zwetschenkuchen gebacken, zu viele Radtouren unternommen, zu viel Sommerfrische mit den Enkelliebchen gefeiert!

123. Louise Penny, Bei Sonnenaufgang. Band 7 der Gamache-Reihe. 4

Gut konstruierter Plot, die Autorin versucht deutlich, sich den skurrilen Gestalten einer Fred Vargas anzunähern.

124. Louise Penny, Unter dem Ahorn. Band 8 der Gamache-Reihe. 3

Gregorianische Choräle und ein einsames Kloster am See - leider bisschen geschwätzig.

125. Rebecca Wait, Das Vermächtnis unserer Väter. 5

"Unsere Väter haben gesündigt und leben nicht mehr, wir aber müssen ihre Schuld tragen." Klagelieder 5,7

Damit ist das Thema dieses atmosphärischen Romans genannt.

Mein Lese-Eindruck hier

126. Julie Otsuko, Wovon wir träumten. 5

Ein besonderes Buch: stilistisch und inhaltlich, das mir die große Ungerechtigkeit der Japanese Americans nach Pearl Harbour emotional nahegebracht hat.

Kurzer Leseeindruck hier

127. Evelyn Waugh, Lust und Laster. 4

Ich liebe sie - diese bitterbösen Geschichten aus dem verdorbenen, dekadenten und morbiden Oberschicht-England der 20er Jahre!

128. Robert Galbraith, Der Ruf des Kuckucks. 3

Hier erzählt der Fachmann - das merkt man. Mich hat die ständige Fäkalsprache gestört und die ewig langen Erklärungen am Ende.

129. Robert Galbraith, Der Seidenspinner. 3,5

Mord im Verlagsmilieu - da kennt sich der Autor bzw. die Autorin aus. Nicht sehr glaubwürdiger Schluss.

130. Donna Leon, Flüchtiges Begehren. 2

Immer wieder falle ich auf ihn rein, den netten Guido und seine Familie, seine Dachterrasse, seine Lektüre der antiken Dichter, seinen Schwiegervater!

Zum Schnarchen ist dieser Band!

131. Richard Ford, Unabhängigkeitstag. 4

Ein Portrait des amerikanischen Unter-Mittelstands, sprachlich sehr sehr schön.

132. Kristina Ohlsson, Schwesterherz, 1,5

Wieso steht da nicht drauf, dass das eine Reihe ist?

Verworrene Geschichte - und eigentlich weiß man schon, wer der Bösewicht ist, die Spuren sind zu deutlich.

133. Kristina Ohlsson, Bruderlüge. 1

Verworren und hoch kompliziert. Mir hat es nicht gefallen.

Zitat von drawe

Nicht sehr üppig - woran lag es?

Wahrscheinlich daran, dass Du die richtigen Prioritäten gesetzt hattest, wie man sehen kann.

Im September habe ich einige außergewöhnliche Bücher entdeckt.

Franz Werfel - Der veruntreute Himmel:

Mein Monatshighlight ist dieser Klassiker. Einfach genial erzählt, diese Geschichte einer Magd, die hofft, durch die Unterstützung ihres verkommenen Neffen nach dem Tod auch sicher in den Himmel zu kommen.

Christine Wunnicke - Der Fuchs und Dr. Shimamura

Kurze humorvolle und ungewöhnliche Novelle, herrlich konstruiert, über das Krankheitsbild der Hysterie in Europa - und in Japan, wo man „vom Fuchs besessen war“.

Schön, dass die Autorin hier im Forum gerade von vielen Lesern entdeckt wird.

Adalbert Stifter - Kalkstein

Leise, naturnahe Erzählung über einen Landvermesser, der in einer kargen steinigen Gegend einen Pfarrer kennenlernt. Wohl schon auch eine Art Erbauungsliteratur, jedenfalls entschleunigend.

Robert McLiam Wilson - Ripley Bogle

Krasse Geschichte! Die Berichte des jungen Obdachlosen über sein Leben auf den Straßen Londons und seine Jugend in Nord - Irland sind sehr herb und haben mir sehr gut gefallen.

Der überspitzte Zynismus war mir aber teils zuviel des Guten, daher ein Stern Abzug.

Lukas Hartmann - Finsteres Glück

Schweizer Kinder - Psychologin nimmt einen traumatisierten Jungen auf - trotz des Themas ruhig und klar erzählt, teilweise mit der Geschichte des Isenheimer Altars verknüpft.

Jeff Lemire - Family Tree, Band 1 Setzling

Graphic Novel über eine Familie in den USA, deren jüngste Tochter beginnt, sich in einen Baum zu verwandeln. Kantiger, teils unübersichtlicher Zeichenstil. Besonders bei Kampfszenen wusste ich nicht mehr, wo oben und unten ist.

Sharon Douda Otoo - Adas Raum

Außergewöhnlich und experimentell, interessant und anstrengend empfand ich diesen Roman, in dem mehrere Adas aus verschiedenen Ländern und Zeiten durch bestimmte Konstanten miteinander verbunden sind.

Zitat von SiriNYC

Wahrscheinlich daran, dass Du die richtigen Prioritäten gesetzt hattest, wie man sehen kann.

Stimmt, so muss man das sehen! Alles unwiederbringlich...

Zitat von SiriNYC

Christine Wunnicke - Der Fuchs und Dr. Shimamura

Seit Ewigkeiten auf dem SuB, obwohl ich ein Wunnicke-Fan bin, aus verschiedenen Gründen.

Gut, dass Du daran erinnerst.

Mein September

1. Catherine Strefford - Zwischeneinander (5/5)
2. Elizabeth von Arnim - Elizabeth auf Rügen (3,5/5)
3. Tom Saller - Julius oder die Schönheit des Spiels (5/5)
4. John Boyne - Cyril Avery (5/5)
5. Antje Windgassen - Königin Olga (4/5)
6. Hape Kerkeling - Pfoten vom Tisch! (4.5/5)
7. Frank Schätzing - Was, wenn wir einfach die Welt retten (4.5/5)
8. Ole Nymoen - Influcener (4/5)
9. Jana Revedin - Flucht nach Patagonien (4/5)
10. Isabel Allende - Das Geisterhaus (LR) abgebrochen
11. Colson Whitehead - Harlem Shuffle (4/5)
12. Mithu M. Sanyal - Identtiti (4.5/5)
13. Reena Browne - Aubrey's End. Hoffnung auf ein neues Leben (4/5)

Auch im September ging meine Leseflaute weiter. Eine Lesehighlight trotzdem mit « Auflaufend Wasser ». Zwei annehmbare Bücher, eine halbe Enttäuschung und zwei eher ungewohnte Abbrüche : es war wohl nicht der richtige Zeitpunkt ?

76 Stefan Zweig – Rahel rechtet mit Gott 210 S **** Vier Legenden, davon drei auf jüdischem, eine auf « indischem », Hintergrund. Für mich ein etwas anderer Stefan Zweig als gewohnt…

77 Astrid Dehe, Achim Engstler – Auflaufend Wasser 120 S ***** Eindeutig das Lesehighlight des Monats, diese Geschichte eines aus Versehen auf einer Sandbank Ausgesetzten, der bei steigender Flut dann nicht mehr nach Hause kommt… (auf Hintergrund eines historischen Geschehens)

78 Siegfried Lenz – Die Maske 128 S ***/* Ein Lenz hat immer seine guten Überraschungen, doch in dieser Sammlung von Kurzgeschichten warn auch einige, zu denen ich keinen Zugang fand.

79 Giosuè Calaciura – Die Kinder des Borgo Vecchio 154 S *** Verwirrend « hässlich » und hart, selbst wenn es verborgen doch auch einige gute Handlungsmotivationen gibt. Doch die Menschen sind Gefangene…

80 Melanie Wolfers – Die Kraft des Vergebens 208 S ***/* Trotz guter Gedankengänge zu diesem Themenkreis des sozusagen notwendigen Vergebens um zu sich selbst und zum Frieden zu finden und damit auch mit anderen, hatte ich irgendwann keine Lust mehr auf mehr. Nun ja, bleibt aber sicherlich trotzdem ein gutes Buch, daher die Bewertung.

81 Pierre Jourde – Winter is coming 160 S unbewertet Pierre Jourde verlor seinen geliebten Sohn und beschreibt ihn uns als Hoffnungsträger und eben Einzigen. Trotz schlechten Gewissens (?) brach ich das Buch ab ; ich empfand die Atmosphare als nicht wohltuend (für mich).

So auch hier der Nachtrag eben!

Dirk Bernemann - "Schützenfest"

Queer*Welten III 2020 Magazin

Und hier noch meine beiden Bücher im September

Friedrich von Spee - Dichter und Kämpfer gegen den Hexenwahn 

Was für eine unglaublich beeindruckende Biographie! Ich bin einem äußerst mutigen und engagierten Mann begegnet

J.R.R. Tolkien - Der Herr der Ringe 2 (Die zwei Türme) / Hörbuch

Lesen ging nicht mehr, aber hören ging noch. Gert Heidenreich hat die schwere Nachfolge von Achim Höppner angetreten und meiner bescheidenen Meinung nach phantastisch gelesen, sobald man sich als Hörer umgewöhnt hat. Er hat mich wunderbar mitgenommen in die Welt von Mittelerde.

Ich habe echt meinen September 2021 noch nicht gepostet.

Susanne Mischke - Der Tote vom Maschsee

Rieke Husmann - Inselruhe

Sophie L. Gellar - Der kleine Buchladen zum Verlieben