Sally Rooney - Schöne Welt, wo bist du / Beautiful World, Where Are You

  • Inhalt Zitat amazon.de:

    "»Schöne Welt, wo bist du hat die karge, intensive Melancholie eines Hopper-Gemäldes. Ihr bester Roman.«

    Brandon Taylor, The New York Times

    Alice trifft Felix. Sie ist eine erfolgreiche Schriftstellerin, er arbeitet entfremdet in einer Lagerhalle. Sie begehren einander, doch können sie einander auch trauen? Alice' beste Freundin Eileen hat eine schmerzvolle Trennung hinter sich und fühlt sich aufs Neue zu Simon hingezogen, mit dem sie seit ihrer Kindheit eng verbunden ist. Sie lieben sich, doch ist der Versuch der Liebe den möglichen Verlust ihrer Freundschaft wert?

    Zwischen Dublin und einem kleinen Ort an der irischen Küste entfaltet Sally Rooney eine Geschichte von vier jungen Menschen, die sich nahe sind, die einander verletzen, die sich austauschen: über Sex, über Ungleichheit und was sie mit Beziehungen macht, über die Welt, in der sie leben. Schöne Welt, wo bist du ist eine universelle Geschichte über den Raum zwischen Alleinsein und Einsamkeit und über die Freiheit, sein Leben mit anderen zu teilen – überwältigend klug, voller Klarheit und Trost."







    Das Cover hat mich gleich von Beginn an beeindruckt, weil es scheinbar relativ simpel daherkommt und gerade deshalb auf sehr eindrucksvolle Weise auf einen atmosphärischen Inhalt hinweist.

    Puh, der Schreibstil verhält sich da genau wie das Cover. Er ist schnörkellos und auf den Punkt gebracht und auch nicht gerade einfach zu lesen. Denke aber, dass genau dies die gewünschte Reaktion der Autorin sein soll. Sozusagen den Zeitgeist gekonnt und ohne viel Tamtam in Szene setzen.

    Das ist voll und ganz gelungen.

    Beim Lesen habe ich mich oftmals genervt vom Inhalt den den Charakteren gefühlt. Normalerweise kann ich mit solchen Büchern dann nichts anfangen, weil ich zwar Tiefsinn möchte, jedoch soll ein guter Unterhaltungsfaktor dabei rüberkommen. Jedoch verhält es sich hier etwas anders, weil dadurch die Gefühle und Verhaltensweisen der beschriebenen Generation gut dargestellt wurden.

    Diese aufschlussreichen Details möchte ich nicht missen.


    Mein Fazit: schwer zu lesenden Buch, das den Zeitgeist gekonnt einfängt

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Sally Rooney - Schöne Welt, wo bist du“ zu „Sally Rooney - Schöne Welt, wo bist du / Beautiful World, Where Are You“ geändert.
  • Alice und Eileen sind seit dem Studium beste Freundinnen. Während Alice eine erfolgreiche Schriftstellerin ist, weiß Eileen nicht so recht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. In E-Mails tauschen sich die beiden miteinander aus, auch über die Männer in ihrem Leben: Felix, den Alice kürzlich auf Tinder kennengelernt hat und Simon, in den Eileen schon seit ihrer Jugend verliebt ist. Die vier bilden ein seltsames Kleeblatt aus Beziehungsproblemen, gestörter Kommunikation und Klassenunterschieden – werden sie sich am Ende verlieren?

    „Schöne Welt, wo bist du“ ist der dritte Roman aus der Feder von Sally Rooney. Wie bereits in „Gespräche mit Freunden“ stehen vier Personen im Fokus, zwei Frauen und zwei Männer. Die Geschichte folgt dabei hauptsächlich Alice und Eileen; mal wird die Handlung unmittelbar in der dritten Person erzählt, mal erfahren wir sie nur vermittelt aus den E-Mails der beiden Freundinnen. Die Autorin verwendet im Text für wörtliche Rede keine Anführungszeichen. Das kann durchaus verwirrend sein, aber man gewöhnt sich daran.

    Auch thematisch gesehen knüpft Sally Rooney an ihre ersten beiden Bücher an. Vorrangig geht es sicher um Beziehungen – zwischen Partnern, aber auch zwischen Freunden. Alice und Eileen sind zwar miteinander verbunden, in ihren Mails wird jedoch deutlich, dass etwas im Argen liegt. Felix behandelt Alice rüde, ihn stört der Klassenunterschied enorm. Er schuftet in einer Fabrik, Schriftstellerei empfindet er nicht als Arbeit im klassischen Sinne. Eileen ihrerseits liebt Simon schon seit vielen Jahren, dennoch schaffen die beiden es nicht, den entscheidenden Schritt aufeinander zu zu machen.

    Es ist seltsam mit Sally Rooneys Romanen. Ich lese sie gerne, aber bisher hat mich noch keines richtig begeistert und das ist auch hier wieder der Fall. Vielleicht kann ich die Generation dieser vier Charaktere nicht nachvollziehen, aber die meisten Probleme im Buch könnten mit ehrlicher Kommunikation ganz einfach beseitigt werden. Stattdessen wird geschwiegen, verletzt und sich theatralisch in Szene gesetzt, schade! Werde ich Sally Rooneys nächstes Buch trotzdem lesen? Aber sicher. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: