Jonas Wagner - Böse

  • Kurzmeinung

    Annabell95
    Bisschen langatmig am Anfang, verliert sich zu sehr in der Umgebung, aber ab Fennys Verschwinden fesselnd und spannend
  • Kurzmeinung

    Tine13
    Gnadenlos böse Idylle, fesselnd
  • 🌟Ein böser Thriller, der für meinen Geschmack gerne etwas böser sein könnte!🌟


    Das beschauliche Dorf Hussfeld gilt als eines der sichersten in ganz Deutschland. Hier gibt es niemanden, der sich nicht an die Regeln hält. Als Katharina mit ihrer Teenagertochter Fenja nach Hussfeld zieht, ist sie davon überzeugt, für sich und ihr Kind die beste Entscheidung getroffen zu haben. Doch dann verschwindet Fenja spurlos, und ein unvorstellbarer Alptraum beginnt. Ein Alptraum, der in die tiefsten Abgründe menschlichen Wahns führt. Denn nichts ist so unberechenbar wie der Mensch. Und nichts ist so böse.


    "Böse" von Jonas Wagner ist ein 400 Seiten langer Thriller, der am 21. September 2021 im Harper Collins-Verlag erschienen ist. Mich haben das Cover und der Klappentext schnell angesprochen, weshalb ich auf den versprochenen bösen Inhalt sehr gespannt war. Böse ist die Geschichte auf jeden Fall, aber insgesamt war sie für mich nicht böse genug. Ich persönlich fand den Anfang sehr zäh und teilweise etwas langweilig. Ich habe den Thriller als E-Book gelesen und ab ungefähr 30 Prozent kam dann langsam Spannung auf. Der mittlere Teil hat mir recht gut gefallen, denn die Suche nach Fenja hat mich oft sehr mitgenommen. Katharina ist auf sich alleine gestellt, da ihr niemand bei der Suche helfen will. Die Angst einer Mutter, die ahnt, dass mit ihrem Kind was Schreckliches passiert sein muss, kam sehr authentisch und glaubhaft rüber. Ich empfand sie als einen sehr starken Charakter, der trotz schrecklichen Situationen nicht aufgegeben hat. Nicht nur ihre Tochter wurde ihr genommen, auch weitere Probleme kamen dank der Hussfelder Gemeinschaft nach und nach dazu. Dieses ganze Dorf strahlt von Anfang an zwar eine friedliche Idylle aus, die Bewohner haben es mit ihrer Anständigkeit jedoch übertrieben. Ihr feindseliges Verhalten gegenüber Katharina und Fenja war direkt vorhanden. Doch das komische und zurückhaltende Verhalten nach Fenjas' Verschwinden hat mich auf diese hochanständige Dorfgemeinschaft immer wütender gemacht.


    Dank einer eifrigen Reporterin gelangt Katharina an Informationen aus der Vergangenheit von Hussfeld. Sie erfährt so, dass ihre Tochter nicht die erste ist, die spurlos in der ach so friedlichen Gemeinschaft verschwunden ist. Ein Junge, der unter extremer Aufsicht seines Vaters steht und isoliert in Hussfeld lebt, entdeckt abscheuliche Taten, die im Verborgenen liegen. Obwohl er diese geheimen Bilder aus einer unbekannten Folterkammer zuerst nicht richtig zuordnen kann und verschweigt, zeigt ihm sein Gewissen doch noch den richtigen Weg. Schnell wird klar, dass diese nette Idylle mit lauter anständigen Menschen tiefe Geheimnisse besitzt. Auf den ersten Blick ist alles harmonisch, doch unter der Oberfläche lauert das Böse. Das Ende fand ich spannend und rasant, doch leider auch sehr vorhersehbar. Dies hat mich etwas enttäuscht, da ich hier ein etwas spektakuläreres Finale erwartet habe. Es war nicht schlecht, doch der Überraschungseffekt blieb somit aus.


    Es wird aus mehreren Perspektiven geschrieben. Besonders die der Opfer werden durch eine dickere Schrift, meistens am Ende eines Kapitels, hervorgebracht. So konnte ich deren Leid und Qualen sehr gut verstehen, was für intensive Gänsehautmomente gesorgt hat. Das fiktive Hussfeld in Sachsen wird sehr idyllisch und detailliert beschrieben, sodass bei mir während des Lesens klare Bilder entstanden sind. Die schöne Gegend und die netten, aber zurückhaltenden Bewohner wurden auch gut beschrieben. Besonders der Bürgermeister und der Pastor, die in dieser Handlung eine große Rolle spielen. Der restliche Schreibstil hat mir ebenfalls gut gefallen, denn er ist sehr flüssig und authentisch. Das Buch ist in Abschnitte eingeteilt, die das Böse erahnen lassen. Insgesamt hätte mir die Handlung besser gefallen, wenn die Suche nicht so in die Länge gezogen worden wäre, wo oft nichts großartiges passiert ist. Die Menschen in der anständigen Welt haben mir zu viel Raum eingenommen.

    🌟🌟🌟

  • Das sichere Dorf


    Die 17-jährige Fenja zieht mit ihrer Mutter Katharina in das beschauliche Dorf Hussfeld im Erzgebirge. Für einen Teenager die Höchststrafe, denn es gibt hier nichts als Gegend und neugierige Dorfbewohner. Immer mehr fühlen sich die beiden Frauen beobachtet und bewertet. Als Fenja plötzlich wie vom Erdboden verschluckt ist, macht sich Katharina auf die Suche und stellt fest, niemand will ihr helfen. Alle sagen Fenja wäre durchgebrannt, denn in Hussfeld passiert nichts Böses!


    Der Debüt-Thriller „Böse“ von Autor Jonas Wagner macht seinem Titel alle Ehre, der Epilog ist zwar schon recht gruselig, doch die Geschichte beginnt anfangs harmlos. Ganz langsam schleicht sich immer mehr unterschwellige Bösartigkeit in die Zeilen. Man beginnt sich die Frage zu stellen: Wem ist hier eigentlich zu trauen? Wer hat die Fäden in der Hand? Was geschieht hier eigentlich!?

    Der Autor versteht es die Stimmung im Dorf gut zu beschreiben, all diese perfekten Gutmenschen, die jedoch schnell jedwedes Fehlverhalten ausmachen und zwei Frauen in einen Alptraum treiben. Das herannahende Unheil wird praktisch greifbar! Der visuelle Schreibstil verstärkt das Geschehen und den spannungsvollen Ablauf, der am Ende mit finalen Show-Down glänzt.

    Das Cover betont das Wort „BÖSE“, das perfekte Wort für den Inhalt.


    Mein Fazit:

    Unterhaltsamer Thriller, der den Leser fesselt und fassungslos zurücklasst! Halt gnadenlos böse;).

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :evil:

  • Horror-Neuanfang


    Nach der Trennung von ihrem Mann wagt Katharina mit ihrer Tochter Fenja im beschaulichen Hussfeld einen Neuanfang. Neuer Job, neue Umgebung, neue Leute. Hussfeld soll einer der sichersten Orte Deutschlands sein, doch der Schein trügt. Als Fenja spurlos verschwindet und niemand ihr helfen will, bereut Katharina ihre Entscheidung bitterlich. Doch sie gibt nicht auf und tut alles, um ihre Tochter zu finden.


    Das Buchcover finde ich ansprechend, die kahle Zelle passt zum Buch und der große gelbe Schriftzug zieht unweigerlich die Aufmerksamkeit auf sich.


    Der Beginn der Geschichte fesselt sofort, es lässt sich flüssig lesen und die Seiten blättern wie von selbst weiter. Die Einwohner Hussfelds sind äußerst merkwürdig, dass man dem Bürgermeister gleich erzählen muss, was die Neue alles im Laden kauft und diese unsympathische Vermieterin, da würde ich nicht wohnen wollen. Katharina und ihre Tochter sind sympathisch beschrieben und man fiebert richtig mit. Je tiefer man in die Geschichte eintaucht, desto schauerlicher sind die Dinge, die aufgedeckt werden. Das Ende ist gut gelungen, auch wenn so mancher Protagonist leider dran glauben muss.


    Ich gebe "Böse" 5 Sterne und bin auf weitere Werke des Autors gespannt.

  • Schöne Dorfidylle trügt

    Katharina möchte mit ihrer Teenagertochter Fenja einen Neuanfang im beschaulichen Hussfeld wagen. Der Ort gilt als eines der sichersten in ganz Deutschland. Hier gibt es niemanden, der sich nicht an die Regel hält. Doch der schöne Schein trügt. Fenja verschwindet spurlos und ihre Mutter macht sich auf eine verzweifelte Suche. Ein Alptraum in menschliche Abgründe beginnt.

    Der Beginn war etwas langatmig und zäh. Der Autor hat sich hier für meinen Geschmack zu sehr in der Umgebung verloren. Ich finde es schön, wenn die Umgebung sehr detailliert beschrieben wird, aber nicht wenn es sich in unterschiedlichen Perspektiven wiederholt.

    Ab Fennys Verschwinden wurde die Handlung aber sehr spannend und fesselnd zugleich. Der Autor hat es geschafft den Spannungsbogen stetig zu steigern und ihn bis ganz zum Schluss nicht abreißen zu lassen. Bis zum Schluss habe ich quasi an dem Buch geklebt, weil ich wissen wollte wie es ausgeht. Immer abwechselnde Perspektiven haben für die Spannung gesorgt.

    Wer ist verantwortlich für Fennys Verschwinden? Im Prinzip war es mir bereits von Anfang an klar. Doch unerwartete Wendungen und einige Überraschungen haben mich doch ab und an wieder zweifeln und schwanken lassen wer denn nun verantwortlich ist. Dem Titel "Böse" wird alle Ehre gemacht, denn es wird erst auf der allerletzten Seite wirklich aufgelöst.

    Der Schreibstil hat mir anfangs nicht gefallen. Die recht kurzen Sätze haben mich auf eine gewisse Art und Weise aggressiv gemacht. Aber nach einer Zeit habe ich mich dran gewöhnt und wurde in seinen Bann gezogen.

    Irgendwie kommt durch seinen Beschreibungen es so an, als wenn der Autor seine sehr negative Einstellung zum Land- / Dorfleben hat. Er kritisiert diesen Klatsch & Tratsch auf dem Dorf und das abgeschiedene Leben, dass man erst in die nächste größere Stadt fahren muss, um etwas zu erleben. Auch die Dorfbewohner selbst kamen nicht hilfsbereit rüber und lehnen alles Neue ab. Ich gehe mal davon aus, dass es einfach dazu dienen sollte, dass man als Leser alles und jeden wegen Fennys Verschwinden verdächtigen sollte.

    Mein Fazit:

    Nach einigen Startschwierigkeiten wurde es sehr spannend und fesselnd bis zum Schluss. Ich vergebe hier 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Nach ihrer Scheidung möchte Katharina mit ihrer Tochter Fenja einen Neuanfang. Sie ziehen ins beschauliche Hussfeld, das einer der sichersten Orte Deutschland sein soll. Doch dann verschwindet ihre Tochter spurlos und für Katharina beginnt ein Alptraum.


    Mich konnte dieser Thriller nicht ganz überzeugen, denn es geht etwas schleppend los. Auch der Schreibstil sagte mir nicht so zu, denn es wiederholte sich doch viel. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven. Es wurde erst spannend nachdem Fenja mit ihrem Freund verschwunden war. Die Düsternis in dem Ort kam allerdings gut rüber.


    Hussfeld soll zwar ein sehr sicherer Ort sein, aber es ist dennoch ein Dorf, wo es Klatsch und Tratsch gibt und wo man gerne unter sich bleibt. Es ist also nicht leicht für Zugezogene Anschluss zu finden. Als Fenja weg ist, geht die Polizei davon aus, dass sie abgehauen ist. Doch Katharina ist in Sorge und macht sich auf die Suche. Unterstützung erhält sie in dem Dorf nicht und sie muss feststellen, dass die Idylle täuscht und hinter dieser Fassade Abgründe lauern.


    Die Darstellung der Charaktere konnte mich nicht ganz überzeugen. Katharinas Besorgnis kam bei mir nicht an und die Dörfler waren etwas klischeebehaftet.


    Schade, dass am Ende doch einige Fragen unbeantwortet blieben.


    Bei diesem Thriller bleibt noch Luft nach oben, auch wenn es nach Anlaufschwierigkeiten noch ganz spannend wurde.