Das Archiv des Teufels von Martin Conrath ist als Auftakt zur Robert Bennett Reihe im September 2021 im Gmeiner Verlag erschienen.
Allgemeines:
- Erschienen am 08.09.2021 als TB mit 378 Seiten für 14,00 €
- und als ebook für 4,99 €
Über das Buch (lt. Verlag):
»Ich will Heiderer vor Gericht bringen, wegen Kriegsverbrechen und dem Mord an meinem Bruder. In Deutschland wird mir das nur schwer gelingen. Selbst wenn ich Beweise gegen ihn habe, wird er höchstens seinen Posten als Minister nicht antreten können. Man wird sagen, er sei erkrankt. Alles andere wird vertuscht werden, um das Ansehen Adenauers nicht zu beschädigen.«
Der Roman zeigt, wie hochrangige Nazis nach dem Zweiten Weltkrieg, mithilfe der amerikanischen Besatzungsmacht, in Deutschland eine zweite Karriere starteten.
Über den Autor (lt. Verlag):
Martin Conrath ist Schriftsteller und Journalist, war Personalentwickler, Musiker und Schauspieler. Seit 2006 lebt und schreibt er in Düsseldorf.
Mein Leseeindruck / Fazit:
Ich habe heute zu einem Buch gegriffen, dessen Titel mich angesprochen hatte. DAS ARCHIV DES TEUFELS, das klingt doch schon sehr geheimnisvoll. Und genau da wollte ich auch wissen, was sich hinter diesem Titel verbirgt.
Bis jedoch der Bezug zum Titel klar war, musste erstmal die Hälfte des Romans gelesen werden. Aber das war auch nicht einfach mal so eben getan. Ich fand den Anfang zwar interessant, konnte aber keinen echten Bezug zu den Protagonisten, hauptsächlich zu Robert Bennett herstellen. Ich muss sogar sagen, dass ich anfangs gar nicht verstanden habe, welche Rolle er einnehmen soll. Klar, er wollte den Tod seines Bruders sühnen, aber dass dann alles ihm sozusagen auf dem Silbertablet präsentiert wurde und er schalten und walten konnte, war für mich schwer nachvollziehbar. Aber dann gab es auch noch den weiblichen Gegenpart. Auch hier wusste ich lange Zeit nicht, weshalb es zwei Handlungsstränge gab. Erst so nach und nach erschloss sich mir dann der Gedanke, der hinter der Geschichte stand.
Um den Roman nicht ganz politisch und geschichtlich werden zu lassen, hat der Autor auch ein paar Liebesszenen eingeflochten. Aber auch diese verhalfen nicht nur Spanuung oder zum Anreiz weiterzulesen.
Interessant fand ich, die leider etwas kurzen Aufführungen über die sog. Persilscheine, die die Personen einfach wieder rein gewaschen hatte. Man hatte dann sozusagen wieder eine weiße Weste.
Allesinallem kann ich sagen, dass dieser zeitgenössische Roman ein bisschen mehr Spannung gut getan hätte. Der Gedanke hinter dem Ganzen ist bestimmt sehr interessant, aber leider hinkt er hier in der Umsetzung.
Meine Bewertung: ⭐⭐⭐ (gelesen von Chatty)