Julie Buxbaum - What to say next

  • Kurzmeinung

    Pasghetti
    Ein berührender Roman und eine gefühlvolle Annäherung zweier eigentlich unterschiedlicher Jugendlicher
  • Rezension: „What to say next“ von Julie Buxbaum


    Autor/in: Julie Buxbaum

    Titel: What to say next: Vielleicht genügt ein Wort

    Genre: Young Adult

    Erschienen: August 2021

    ISBN: 978-3-8466-0136-5


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über die Bloggerjury zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Eine berührende Geschichte, über zwei Jugendliche, die trotz oder gerade wegen ihrer Unterschiede perfekt füreinander sind.

    Kit und David könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ist beliebt, er mit Asperger-Syndrom gilt an der Highschool als Außenseiter. Doch als Kits Vater bei einem Autounfall stirbt, kann sie nicht weitermachen wie bisher. Deshalb setzt sie sich in der Mittagspause von nun an zu David. Denn während alle anderen sie bemitleiden, ist seine schonungslose Ehrlichkeit genau das, was Kit gerade braucht. Und während sie sich immer weiter aus ihrer Trauer herauskämpft, nimmt David Stück für Stück einen größer werdenden Platz in ihrem Herzen ein …


    Buch-/Reihentitel und Coverdesign

    Das Cover ist in einem grünen Farbton gehalten, dessen Hintergrund über und über mit Zahlen vollgeschrieben ist. Der Titel und Autor der Geschichte sind im oberen Bereich in weiß abgedruckt worden, während der Untertitel am unteren Rand in gelb geschrieben steht. Mittig sind zwei Trinkbecher zu erkennen, der eine orange und der andere rosa, in denen zwei weiße einander zugeneigte Strohhalme stecken.

    „What to say next: Vielleicht genügt ein Wort“ bedeutet für mich irgendwie nach den richtigen Worten bzw. „dem einen“ richtigen Wort zu suchen, dass vielleicht alles verändern kann. Hört sich ein wenig mysteriös an und man weiß auch nicht, worauf es hinauslaufen wird, aber das macht die Geschichte auf jeden Fall einen Tick interessanter, wie ich finde.


    Charaktere

    Katherine Lowell, kurz genannt Kit, zählt zu den beliebten Kids der Highschool, hat viele Freunde, ist immer von einem Schwarm Jungs umgeben und geht gerne auf Partys. Von einem Tag auf den anderen ändert sich jedoch alles für sie, denn ihre Vater stirbt bei einem heftigen Verkehrsunfall. Für Kit fühlt sich seitdem alles falsch an: über Belanglosigkeiten plaudern, regelmäßig essen, Freizeitaktivitäten nachgehen. Sie steckt in einer emotionalen Ausnahmesituation fest und weiß nicht, wie sie mit dieser umgehen soll.

    David Drucker, 16 Jahre alt, hat das Asperger-Syndrom, was ihn an seiner Highschool automatisch zum Außenseiter macht, der ständig gehänselt oder gar ausgelacht wird. Er sitzt immer allein, meist hat er Kopfhörer auf, mit denen er den Lärm um sich herum unterdrückt, und fühlt sich nur mit seinen fest angewöhnten Routinen richtig wohl. David ist immer ehrlich und direkt, nimmt kein Blatt vor den Mund und kann nur sehr schwer mit Gefühlen umgehen. Seine große Leidenschaft sind Zahlen und außerdem legt er ein sehr analytisches Denken an den Tag.


    Schreibstil und Handlung

    Die Geschichte von Kit und David ist in der ersten Person aus abwechselnden Sichtweisen der beiden Protagonisten geschrieben. Man erfährt viel über die Gefühle und Gedanken der beiden, was bei der gewählten Erzählperspektive kein allzu großes Wunder ist. Störend empfand ich allerdings die vielen ausführlichen Beschreibungen und dass es nur vereinzelt Dialoge zwischen den einzelnen Charakteren gegeben hat. Das ist auch der Grund, weshalb mir die einzelnen Kapitel teilweise unglaublich lang vorkamen – es fehlte an Interaktion. Leider konnte das auch die angenehme Wortwahl der Autorin und der äußerst flüssige Perspektivwechsel für mich nicht groß rausreißen. Gut gefallen hat mir aber wiederum die bunte Mischung aus ehrlichen und berührenden Momenten, gepaart mit witzigen und auflockernden Szenen, wenn es für das Teenageralter der beiden Protagonisten gerade mal ein wenig zu ernst gewesen ist.

    Inhaltlich haben mir besonders gut die überaus authentischen und liebenswert gestalteten Charaktere gefallen. Auch den Umgang mit Kits traumatischer Situation und Davids Asperger-Syndrom als zusätzliches ernstes Thema empfand ich als mitreißend und wirklich gelungen. Besonders Davids Gedankengänge haben mich teilweise sehr fasziniert, aber auch in Kit konnte ich mich immer wieder sehr gut hineinversetzen. Die Beziehungsentwicklung zwischen den beiden fand in einem stetigen Tempo statt, nicht zu schnell und nicht zu langsam – insgesamt angenehm mitzuverfolgen. Abgerundet wurde die Geschichte mit ein paar recht nett ausgestalteten Nebencharakteren und einem recht klischeehaften Highschool-Setting. Auch wenn ich gerade zu Beginn ein paar Probleme hatte in die Geschichte reinzufinden, konnte sie mich doch im Verlauf immer mehr fesseln und für sich gewinnen. Begeistert war ich auch von dem in der Geschichte zum Ausdruck gebrachten Einfühlungsvermögen der Autorin – Hut ab dafür, hat mir sehr gut gefallen!


    Fazit

    Eine nette Geschichte für Zwischendurch, die für meinen Geschmack allerdings zu wenig Interaktion zwischen den Charakteren hatte. Auch wenn es charakterlich verständlich gewesen ist, fehlten mir Dialoge und echtes Zusammenwirken, statt nur Gedankengänge.


    Bewertung: 3 YYY von 5 Sternen