Bruce Schoenfeld - Althea Gibson / The Match

  • Wer sich mit der Geschichte der Sportart Tennis im 20. Jahrhundert beschäftigt wird an den Namen Althea Gibson und Angela Buxton nicht vorbeikommen. Und doch sind sie beide im Gedächtnis der Öffentlichkeit nur noch wenig präsent. Dieses Buch hat sich zur Aufgabe gemacht das zu ändern und beiden den Platz in der Erinnerung zu verschaffen, der ihnen gebührt.

    Abwechselnd beschreibt der Autor Bruce Schoenfeld die Entwicklungswege beider Ausnahmespielerinnen und welchen Diskriminierungen sie als Jüdinnen (Buxton) und PoC Person (Gibson) ausgesetzt waren. Mensch erfährt viel über die damalige Tenniswelt mit vielen Exkursen zu bedeutenden anderen Spielerinnen und Ereignissen.

    Diese Vielfalt an Informationen ist der große Pluspunkt dieses Buches. Leider bleiben aber die inneren Prozesse der beiden Protagonist_innen eher im Hintergrund. Als Sachbuch über die Tennisgeschichte lohnt sich das Buch definitiv. Als tiefer Einblick in das Wesen von Buxton und Gibson eher nicht.

    Für Tennisfans ist das Buch definitiv zu empfehlen.

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Bruce Schoenfeld - Althea Gibson“ zu „Bruce Schoenfeld - Althea Gibson / The Match“ geändert.
  • Eine sehr spannend geschriebene Biographie eigentlich zweier Frauen, denn nicht nur Althea Gibson, sondern auch Angela Buxton wird in diesem Buch ein Denkmal gesetzt. Die Freundschaft dieser beiden Außenseiterinnen in der damaligen Tenniswelt im Amerika der 50 er Jahre ist schon bemerkenswert, wie auch ihre Lebenswege, die sich zwar trennten, aber die Freundschaft blieb bestehen. Es ist keine nur 'nette' Geschichte, die der Autor hier ausbreitet und das finde ich persönlich gut, denn es wird die gesamte Persönlichkeit mit allen Licht- und Schattenseiten dargestellt.


    Auch kann der Leser viel über die Geschichte des Tennissports, der Verhältnisse in Amerika zu der Zeit und der alltäglichen Ausgrenzung erfahren.


    Vom Schreibstil liest sich das Buch flüssig und ohne Schnickschnack. Die Fotos, die in dem Buch zu finden sind, machen das Leseerlebnis noch ein wenig plastischer und ergänzen das Geschriebene gut.


    Für mich war es eine rundherum gelungene Biographie über eine ungewöhnliche Frau.

  • Sehr interessant und detailreich



    Das Cover zeigt dem Leser die junge Althea Gibson, die erste afroamerikanische Tennisspielerin, die in den 1950er Jahren erfolgreich war. Das Cover ist sehr treffend gewählt, es zeigt sie mit ihrem Tennisschläger. Der Autor Bruce Schoenfeld beleuchtet die historischen Hintergründe und zeichnet das schwierige Leben von Althea Gibson nach. Er verbindet die Biographie mit vielen interessanten Fakten und schafft es, die beteiligten Personen realitätsnah darzustellen. Der Schreibstil ist gut zu lesen. Die Sprache ist angemessen und die Beschreibungen ebenfalls. Sehr interessant an dem Buch fand ich, dass das Leben von Althea Gibson und auch ihrer Freund:innen und Bekanntschaften sehr authentisch und gut recherchiert dargestellt wurde. Historische Fakten und Beschreibungen sorgen dafür, dass das Buch mehr als eine reine Biographie ist.


    Lesenswert!

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  • Eine Hommage an eine beinahe vergessene Persönlichkeit

    Bruce Schoenfeld setzt mit dieser Biografie einer beinahe Vergessenen ein Denkmal: Althea Gibson (1927-2003). Sie ist die erste schwarze Tennisspielerin, die Wimbledon gewonnen hat. Die aus ärmsten Verhältnissen stammende Amerikanerin, ist mehr oder weniger Autodidaktin beim Erlernen der Grundbegriffe im Tennis. Sie erlebt Diskriminierung aus Ausgrenzung aufgrund ihrer Hautfarbe.


    Dann lernt sie bei einem der zahlreichen Turniere die Engländerin Angela Buxton (1934-2020) kennen, die ebenso eine Außenseiterin ist. Doch Buxton ist reich und weiß, dennoch wird sie ebenfalls gemieden, denn ihre Eltern sind Juden, Nachfahren russischer Emigranten.

    Althea und Angela könnten unterschiedlicher nicht sein.


    Beide Frauen kämpfen gegen Vorurteile und fechten erbitterte Tennisduelle gegeneinander aus, bis sie sich zusammenschließen und die Sensation schaffen: Sieg beim Damen-Doppel in Wimbledon 1956.


    Bis zum Ende ihrer Karriere wird Althea Gibson elf Grand-Slam Titel holen.


    Meine Meinung:


    Autor Bruce Schoenfeld setzt Althea Gibson mit dieser Biografie ein Denkmal. Fesselnd schildert er den Werdegang dieser Tennisspielerin, der im Leben wenig geschenkt wird, die mit Anfeindungen und Rassismus, vor allem in ihrer Heimat Amerika, leben muss.

    Einzelne Passagen, die die zahlreichen Turniere wiedergeben, könnten für manche Leser, die mit Tennis wenig am Hut haben, zu ausführlich erscheinen. Doch der lebendige Schreibstil macht diesen Ausflug in die trockene Zählweise beim Tennis wieder wett.


    Besonders interessant ist der Vergleich zwischen den so unterschiedlichen Frauen, die dennoch viel gemeinsam haben.


    Wenn es heute selbstverständlich ist, dass sich niemand mehr über farbige Tennisspielerinnen wie die Williams-Schwestern aufregt, ist das Althea Gibsons Verdienst.


    Fazit:


    Ein fesselnd erzählte Geschichte zweier Frauen, die nicht zuließen, dass Intoleranz, Rassismus und Engstirnigkeit über sie triumphierten. Und ein Denkmal für die einst berühmteste Tennisspielerin der Welt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)