Dani Pettrey - Flut / The Killing Tide

  • Kurzmeinung

    claudi-1963
    Etwas verwirrende Story wie ich es sonst von der Autorin gewohnt bin, trotzdem eine spannende Geschichte.
  • "Es war das zweite Mal in weniger als einem Jahr, dass ein Mann eine Waffe auf sie gerichtet hatte, aber diesmal hat er den Abzug betätigt." (Buchauszug)

    Noah Rowley und Finn Walker Special Agent der Küstenwache, müssen mitansehen, wie ihr Kollege Sam von Drogenschmugglern erschossen wird. Zuvor hat Finn schon seinen Freund Will verloren, der ebenfalls erschossen wurde. Unbedingt möchte er die Verantwortlichen, die Sam und Will getötet haben, finden. Außerdem soll er auf Noahs Schwester Gabrielle (Gabby) aufpassen, die sich als Journalistin bei einer Enthüllungsstory mächtig Feinde aufgeladen hat. Allen voran den Drogenboss Xavier Fuentes, den sie bei einer Razzia verhaftet haben. Doch Gabby kann das Ermitteln nicht lassen, zu interessant ist die Geschichte um Finns tote Freunde. Doch wie soll sie Finn gegenübertreten, nachdem sie beim letzten Mal seine Gefühle so verletzt hat?


    Meine Meinung:

    Der Serienauftakt über das Team der Küstenwache von Topsail Island beginnt diesmal etwas verwirrend, besonders da es zeitgleich mehrere Fälle zu behandeln gibt. Dazu kommt dann noch die Sorgen Noahs um seine Schwester Gabby, die sich durch eine Enthüllung den mächtigen Xavier Fuentes als Feind gemacht hat. Er sitzt zwar inzwischen hinter Gittern, doch von dort agiert er und gibt Befehle, Gabby zu töten. Der einzige, der nun Gabby am besten beschützen kann, ist Finn Walker. Da sein Haus auf einer Halbinsel liegt, die sehr gut einsehbar ist. Doch Gabby ist keine Frau, die ruhig hält und sich versteckt im Gegenteil, sie wittert schon die nächste Story und bringt sich und andere dadurch erneut in Gefahr. Diesmal empfand ich das Einlassen auf die Geschichte etwas schwieriger als sonst, da die Fälle recht schnell hintereinander passieren und dadurch ebenso die Charaktere relativ viele sind. Schon alleine das Team kennenzulernen ist anspruchsvoll, doch je länger ich lese, desto mehr erfahre ich. Allerdings kenne ich das schon von anderen Büchern der Autorin, dass sie zu Beginn meist verschiedene Handlungsstränge hat. Allerdings hier finde ich die Wechsel zwischen Ermittlungen, Fälle, Gefühlswelt und dem Team dann doch etwas zu rasant. Jedoch wenn man dann alle Charaktere erfasst hat, dann macht es Spaß mitzuraten, wer die Täter sind. Bis zum Ende hatte ich auch diesmal keine Ahnung, wer der Sammler sein soll, den sie hier suchen. Bemerkenswert finde ich wieder, wie selbstverständlich die Autorin Gebete und christliche Glauben miteinfliessen lässt. Die Charaktere sind allesamt sehr gut durchdacht und dargestellt. Allen voran die toughe Journalistin Gabby, die sehr neugierig, ehrgeizig und oftmals dickköpfig ist. Teamchef Noah fand ich ebenfalls sympathisch, er ist gewissenhaft, diszipliniert, mutig und liebt seine Familie. Ihm würde ich gerne eine Frau an seiner Seite wünschen. Finn Walker gefällt mir ebenfalls sehr gut, der sportliche, ausgeglichene und charmante Agent ist wahrlich sehr zuverlässig, kein Wunder also, dass Noah ihn gerade deshalb als Beschützer für Gabby ausgesucht hat. Des Weiteren besteht Gabbys Familie aus ihrer Mutter und Schwester Kenzie die verheiratet mit dem Marinesoldaten Mark ist und zwei Kinder hat. Kollegin Rissi macht mich hier ebenfalls neugierig. Sie begleite ich bei einigen Szenen in ihre schwierige Vergangenheit. Ich vermute, dass der nächste Band sich um sie drehen könnte. Nachdem allgemein die Spannung recht hoch ist, wird der Showdown am Ende wieder grandios brenzlig und ich fiebere mit den Betroffenen mit. Die Reporterin Gabby bleibt leider etwas flach, ebenso wie Finn, hier hätte ich doch etwas mehr Informationen von beiden erhofft, wie ich es sonst von der Autorin gewohnt bin. Deshalb gibt es für diesen Auftakt nur 4 von 5 Sterne von mir. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :applause: :thumleft:

  • Spannender Auftakt mit kleinen Schwächen

    Finn Walker ist Special Agent der Küstenwache und ist mit Noah Rowley auf die Aufklärung der Morde an seinen Kollegen Will und Sam angesetzt. Was ihm dabei so gar nicht in den Kram passt, ist die Tatsache, dass er den Babysitter für die Noahs Schwester, die Journalistin Gabby spielen muss, die durch eine veröffentlichte Story in Schwierigkeiten geraten ist und mit der ihn eine alte Liaison verbindet. Als Gabby spitz kriegt, welchen Fall Finn gerade bearbeiten muss, kann sie natürlich nicht wiederstehen, sich einzumischen. Die Story ist zu verlockend, um sie sich entgehen zu lassen. Leider bringt sie mit ihren ständigen eigenmächtigen Ermittlungen nicht nur sich, sondern auch andere in große Gefahr. Darauf scheint der Drogenboss Xavier Fuentes nur zu warten…


    Dani Pettrey hat mit „Flut“ den Auftakt ihrer neuen Küstenwachen-Ermittlerserie vorgelegt, der dem Leser von Beginn an ein rasantes Tempo vorgibt. Der flüssig-leichte und packende Erzählstil der Autorin raubt dem Leser schon von Beginn an den Atem, denn er wird sofort in die Handlung hineingesogen und erlebt alles hautnah mit. Wechselnde Perspektiven und kurze Kapitel puschen die Spannung immer weiter in die Höhe, stellen den Leser aber auch vor die Herausforderung, sich schnell mit den einzelnen Protagonisten und ihrer Position vertraut zu machen, um der Geschichte folgen zu können. Gut und Böse wechseln sich ab, sind oftmals nicht genau zuzuordnen, sodass der Ausgang der Handlung bis zum Ende nicht vorhersehbar und für den Leser in einer Überraschung endet. So folgt der Leser in dem brisanten Fall nicht nur Finn bei seinen Ermittlungen, sondern heftet sich auch an Gabbys Fersen, die ihren eigenen Kopf hat und nichts aus den Schwierigkeiten ihrer letzten Enthüllungsstory gelernt hat, sondern unbedingt die nächste Geschichte aufdecken will, koste es, was es wolle. Finn steckt in einem echten Dilemma, denn er muss seine Konzentration aufteilen, einerseits, um seine Arbeit professionell zu erledigen, die Täter aufzuspüren und dingfest zu machen, andererseits muss er den Bodyguard für Gabby spielen, die sich mit einem Artikel in den Fokus gefährlicher Leute gerückt hat. Diesmal wird der Leser regelrecht durch die Handlung gehetzt, die mit parallel laufenden Fällen einiges an Kombinationsgabe erfordert und zum Miträtseln animiert. Die eingewebte Liebesgeschichte ist diesmal nicht so überzeugend, da die dazugehörigen Charaktere irgendwie nicht so gut zusammenzupassen scheinen. Dafür ist der christliche Gedanke in dieser Geschichte immer präsent, wenn auch nicht aufdringlich eingearbeitet.


    Die Charaktere sind differenziert und vielschichtig ausgestaltet, der Leser hat die Qual der Wahl, sie alle im Auge zu behalten und herauszufinden, wer gut und wer böse ist. Finn ist ein pragmatischer, verlässlicher und durchtrainierter Zeitgenosse einer guten Kombinationsgabe. Gabby ist mutig, abenteuerlustig, stur und sucht den Nervenkitzel, wobei sie außeracht lässt, dass sie andere ebenso in Gefahr bringt. Noah ist ein Familienmensch, der seine Lieben vor allem beschützen will. Aber auch Rissi, Mark, Kenzie, Paul und Xavier tragen zur Spannung in diesem Roman bei.


    „Flut“ ist ein rasanter Mix aus Krimi und Liebesgeschichte, der den Leser in Atem hält und am Ende noch mit einer Überraschung aufwartet. Spannende Geschichte, die qualitativ allerdings nicht ganz an ihre vorherigen Werke heranreicht. Da geht noch was. Verdiente Empfehlung!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


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