Kristin Harmel - Das Buch der verschollenen Namen / The Book of Lost Names

  • Kurzmeinung

    Bartie
    Spannend, fesselnd geschrieben, gute Unterhaltung
  • Kurzmeinung

    easymarkt3
    Die französische, jüdische Fälscherin und die Resistance im 2. Weltkrieg – tragisch, spannend!
  • "Wer führt Buch über ihre richtigen Namen?"


    So schön wie das Cover des Buches ist, so verstörend ist die Geschichte. Kristin Harmel entführt uns in eine dunkle Zeit, in der niemand vor Verrat sicher sein konnte. Umso beeindruckender sind die Taten derer, die trotzdem versuchten ein Licht in diese Dunkelheit zu bringen. Anhand der Geschichte der Protagonisten Eva, wird die Geschichte der Resistance und auch die der Juden im Frankreich des Dritten Reiches eindringlich beschrieben.

    Wie kann man helfen, Menschen, Kinder außer Landes zu schleusen? Wie bekommen sie neue, unverdächtige Ausweispapiere, Lebensmittelkarten und alle Dokumente des täglichen Lebens? Wie bekommen sie 'neue Namen'?

    Genau dorthinein platzt, wie eine Bombe, der leise Satz von Eva: "Wer führt Buch über ihre richtigen Namen?" Dieser Satz hallt lange nach und regt zum Nachdenken an. Und damit wird auch der Bogen zu der zweiten Erzählebene geschlagen, in der wir Eva als alte Frau erleben, die das Buch der verschollenen Namen im Jahre 2005 wiederfindet.

    Ein beeindruckender historischer Roman, der zeigt, dass Jeder etwas tun kann und sollte und den man schwerlich vor dem Ende aus der Hand zu legen vermag.

  • Noch ein wenig zum Inhalt:

    Zitat von Amazon

    Nur knapp entkommt die Studentin Eva Abrams 1942 aus Paris, nachdem ihr Vater, ein polnischer Jude, verhaftet wurde. Eva findet Zuflucht im kleinen Bergdorf Aurignon in der unbesetzten Zone, wo sie auch den jungen Widerstandskämpfer Rémy kennenlernt.

    Bald beginnt Eva, im Auftrag der Résistance Ausweispapiere für jüdische Kinder zu fälschen – doch deren wahre Identität möchte sie für eine Zeit nach dem Krieg bewahren. Zusammen mit Rémy fertigt sie verschlüsselte Aufzeichnungen an: das Buch der verschollenen Namen. Als jedoch ihre Widerstandszelle verraten wird und Rémy plötzlich verschwindet, bedeutet das Buch für sie beide tödliche Gefahr …

    Das Original heißt "The Book of Lost Names" ...

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Das Buch der verschollenen Namen“ zu „Kristin Harmel - Das Buch der verschollenen Namen / The Book of Lost Names“ geändert.
  • Eva ist Jüdin im besetzten Paris. Nach und nach werden alle Juden eingesammelt und deportiert. Durch einen glücklichen Zufall entkommt sie mit ihrer Mutter den Verfolgern. Sie ist eigentlich Studentin und liebt Bücher über alles. Gleichzeitig hat sie ein großes Talent zum Zeichnen. Sie fängt an für die Resistance Ausweispapiere und andere zu fälschen, so das Kinder in Sicherheit gebracht werden können. Um den Kindern nach dem Krieg ihre Identität wieder geben zu können. Werden sie mit Hilfe von Codes in einem Buch gesammelt. Ein gefährliches Unterfangen aber sonst wären die Kinder vergessen. Dabei hat sie viel Hilfe vor allem von Remy einem jungen Widerstandskämpfer.

    Eva ist bei allem Mut eine normale Frau, mit Ängsten, mit Hoffnungen auf ein normales Leben.

    Die Geschichte fängt 2005 an als das Buch mit dem Code international bekannt wird, eine Bibliothek sucht den richtigen Besitzer da es zur Beutekunst geworden ist. Eva lebt mittlerweile in den USA und begibt sich auf dem Weg.

    Dabei erzählt sie ihr Leben. Der relevante Teil beginntE im Jahr 1942.

    Es ist wie in vielen Büchern die in dieser Zeit spielen, die Atmosphäre ist von Angst geprägt, von Misstrauen und Verzweiflung. Gleichzeitig spielt eine zarte Liebesgeschichte eine Rolle.

    Die Beschreibung der Fälschungen sprechen von viel Phantasie und handwerklicher Kunst. Das Wissen um gefälschte Dokumente war vorhanden aber wie sie hergestellt wurden, wusste ich bisher nicht. Ein interessantes Detail in diesem Buch.

    Die verlorenen Identitäten bilden das Hauptmotiv in dieser Geschichte, mal etwas anderes, weil man sich das im ersten Moment nicht vorstellen kann, das zu erleben.

    Der Schluss hätte nicht sein müssen, dieses Kapitel gehört meiner Meinung nach gestrichen. Es ist nur kitschig und überflüssig.

    Ansonsten war das Buch gut.

    Die Autorin hat schon öfter zu diesem Thema geschrieben, die Mischung aus grausamer Geschichte und liebenswerten Protagonisten ist gelungen.

  • Über die Autorin (Amazon)

    Kristin Harmel ist Autorin und Journalistin. Mit dem Überraschungsbestseller »Solange am Himmel Sterne stehen« landete sie ihr sensationelles Debüt in Deutschland und verzauberte auch weltweit ihre Leser. Kristin Harmel lebt mit ihrem Mann in Orlando, Florid


    Produktinformation (Amazon)

    ASIN ‏ : ‎ B091Y4ZGT9

    Herausgeber ‏ : ‎ Knaur eBook; 1. Edition (1. Oktober 2021)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Dateigröße ‏ : ‎ 1503 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 386 Seiten


    Die Dokumentenfälscherin

    Dieser historische Roman von Kristin Harmel erzählt aus der Zeit de 2. Weltkrieges von einer kleinen Stadt in Frankreich. Sie wurde zu einem Symbol des Widerstands.

    Eva, eine Studentin entkommt 19420 nur knapp aus Paris. Ihr Vater war als polnischer Jude verhafte worden. Sie kommt in den kleinen Ort Aurignon, der in der unbesetzten Zone liegt. Dort lernt sie den jungen Widerstandskämpfer Remy kennen. Eva fälscht im Auftrag der Resistance Papiere für jüdische Kinder. Aber sie möchte deren wahre Identität für nach dem Krieg bewahren. Und verschlüsselt sie in einem Buch. Doch dieses Buch bedeutet plötzlich für sie große Gefahr und Rémy verschwindet.

    Dieses Buch ist inspiriert von einer wahren Geschichte über die Résistance. Ein berührendes und beeindruckendes Leseerlebnis.


    Meine Meinung

    Von dieser Autorin habe ich bisher noch nichts gelesen. Als ich den Klappentext las, wurde ich bereits neugierig, Daraufhin habe ich die Leseprobe gelesen und gemerkt, dass mir der Schreibstil der Autorin sehr zusagt. Er ist unkompliziert, so dass keine Unklarheit im Text meinen Lesefluss zu stören vermochte. Ich war schnell in der Geschichte drinnen und konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen, auch wenn ich selbst den Krieg nie erlebt habe, dem Himmel sei Dank. Trotzdem kann ich mir die Zustände damals gut vorstellen, habe ich doch schon viel darüber gelesen. Eva tat mir leid, als ihr Vater vor ihren Augen verhaftet wurde. Zum Glück war sie nicht bei ihm, denn sonst hätte sie vielleicht nicht überlebt. Aber sich die Vorwürfe ihrer Mutter anhören zu müssen, war schon genug. Sie konnte mit ihr fliehen, auch wenn die Mutter gar nicht weg wollte. Aber Eva wusste, dass ihre Mutter sofort ebenfalls verhaftet würde, sollte sie nach Paris zurückkehren. Dass sie dem kleinen Bergdorf Aurignon im Südosten Frankreichs vielen Menschen helfen konnte, machte sie irgendwie zufrieden. Doch wie lange konnte das gutgehen? Was würde passieren, wenn die Nazis auch diesen Ort besetzen würden? All dies, und was Eva alles tat und was sie alles verkraften musste, all dies kann der Leser in diesem Buch nachlesen. Was mir jedoch fehlt, und was meiner Meinung nach in jeden historischen Roman gehört ist ein Personenverzeichnis. Ein Verzeichnis, das mir sagt. Welche dieser Personen es wirklich gegeben hat, und welche fiktiv sind. Im Klappentext steht etwas von einer wahren Geschichte einer kleinen Stadt in Frankreich. Das heißt, dass es diese Stadt (vielleicht stimmt der Name nicht, dann ist es eben eine andere Stadt) die zum Symbol des Widerstands wurde wirklich gegeben hat. Vielleicht hat es ja auch die eine oder andere im Roman erwähnte Person wirklich gegeben. Ab er wen? Das hätte ich sehr gerne gewusst. Daher muss ich leider einen Stern abziehen. Denn sowas gehört einfach in einem solchen Roman dazu. Meine Meinung! Deshalb, und obwohl das Buch von Anfang an spannend war bis zum Ende, mir gut gefallen und mich gefesselt hat, empfehle ich es zwar gerne weiter, aber vergebe nur vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.

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    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren


  • Die französische, jüdische Fälscherin und die Resistance im 2. Weltkrieg – tragisch, spannend!



    In Paris wird ihr jüdischer Vater 1942 von französischen Polizisten ins Gefängnis von Darcy gebracht und kurz darauf schon in das Arbeitslager in Auschwitz verfrachtet, während daraufhin seine Tochter Eva Abrams mit der Mutter mit selbst gefälschten Papieren in das Bergdorf Aurignon flüchten, in eine unbesetzte Zone, wo ein katholischer Geistlicher und der Widerstandskämpfer Remy im Auftrag der Resistance jüdische Kinder mit neuer Identität in die Schweiz bringen. Zusammen mit ihm, ihrer großen Liebe, fälscht Eva originalgetreu in der geheimen Bibliothek der Kirche notwendige Papiere und legt ein Codebuch mit verschlüsselten Aufzeichnungen an, um die wahre Identität der Personen für nach dem Krieg zu bewahren. Nach dem Verrat dieser Untergrundbewegung, was unter anderem den Tod ihrer Mutter bewirkt, flüchtet auch sie in die Schweiz. Nach Kriegsende sucht sie nach alten Kontakten, ihren Vater und nach diesem besonderen Buch der verschollenen Namen, leider erfolglos – bis sie zufällig in der New York Times einen Artikel mit Bild findet.


    Dieser historische Roman über Frankreich zur Zeit des Hitlerregimes gibt ein umfassendes Bild über die erfolgreiche Tätigkeit der Resistance, inspiriert von einer wahren, berührenden Geschichte voller Gefahren – aber auch voller Liebe, Hoffnung und Mut.

  • Das Buch der Menschlichkeit



    Im Jahr 2005 entdeckt Eva Abrams in einer Zeitung ein Foto, dass sie an ihre Vergangenheit erinnert. Es handelt sich um ein von Nazis geraubtes Buch, das ein deutscher Bibliothekar seinen rechtmäßigen Besitzern zurückgeben möchte. Das Buch birgt einen geheimnisvollen Code, dessen Bedeutung sich nicht erschließen lässt. Eva kennt jedoch das Geheimnis des Buches.

    Paris im Jahr 1942 – die jüdische Studentin Eva Traube entkommt gemeinsam mit ihrer Mutter aus der Stadt, nachdem ihr Vater verhaftet wurde. Beide finden Zuflucht in der unbesetzten Zone, im kleinen Bergdorf Aurignon. Bald lernt Eva dort neben dem katholischen Priester Pére Clément den jungen Widerstandskämpfer Rémy kennen. Sie beginnt, Ausweispapiere für jüdische Kinder zu fälschen, um ihnen die Flucht in die Schweiz zu ermöglichen. Die Kinder bekommen falsche Namen. Eva möchte aber ihre richtigen Namen bewahren, eine Erinnerung an ihre wahre Identität. Gemeinsam mit Rémy verschlüsselt sie die Namen, den Code kennen nur die beiden. Wenig später wird ihre Widerstandszelle verraten, Rémy verschwindet spurlos und auch Eva gerät in tödliche Gefahr.


    Kristin Harmel hat ihren Roman in zwei Zeitebenen angelegt, im Jahr 2005 in den USA sowie in Frankreich während des 2. Weltkriegs. „Das Buch der verschollenen Namen“ ist ein sehr berührender Roman, der neben der persönlichen Geschichte Evas und ihrer Familie den Kampf der Résistance um das Leben jüdischer Kinder, deren Eltern von den Nazis verschleppt wurden, zum Inhalt hat. Die Geschehnisse der Vergangenheit verknüpft die Autorin geschickt mit der Gegenwart. Eva hat immer versucht, die Vergangenheit zu vergessen und vor allem, vor ihrer Familie zu verheimlichen. Nachdem sie das Bild des ihr so bekannten Buches entdeckt hat, bleibt ihr nichts anderes übrig, als ihr Geheimnis zu offenbaren. Kristin Harmel schildert die Not der jüdischen Kinder, die unter von Mitgliedern der Résistance unter Lebensgefahr versteckt werden, sehr eindringlich. Dazu gehört neben Knappheit der Lebensmittel die Enge der Verstecke, innerhalb derer die Kinder leise spielen, immer in Angst, entdeckt zu werden. Mit Eva, Rémy und anderen Widerstandskämpfern hat die Autorin starke Charaktere geschaffen, die entschlossen für die Kinder ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen. Besonders beeindruckt hat mich, wie Eva dafür gekämpft hat, die wirklichen Namen der Kinder zu verschlüsseln und die Erinnerung als kostbares Gut zu bewahren. Das Buch wurde einer wahren Geschichte nachempfunden, eine Tatsache, die zugleich berührt und nachdenklich macht. „Das Buch der verschollenen Namen“ ist ein sehr emotionaler Roman, bildhaft und flüssig erzählt, für den ich fünf Sterne vergebe und eine Kaufempfehlung ausspreche.

  • "Aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen." (Goethe)

    1942 Paris. Über einen Studienkollege erfährt die Jüdin Eva Abrams, dass Verhaftungen durch die SS bevorstehen. Leider hilft das ihrem Vater nicht weiter, der gefangen genommen und nach Auschwitz deportiert wird. Doch gemeinsam mit ihrer Mutter Gelingt es Eva, aus Paris in den Süden Frankreichs zu flüchten, wo sie im kleinen Bergdorf Aurignon unterkommen. Schon bald besteht Interesse an Evas gut gefälschten Dokumenten, die ihr Einlass in eine Gruppe von Widerstandskämpfern verschafft, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, jüdischen Kindern mit Hilfe gefälschter Ausweispapiere zur Flucht in die Schweiz zu verhelfen. Dort lernt Eva auch Rémy kennen, mit dem sie gemeinsam ein Buch mit chiffrierten Aufzeichnungen über die wahren Identitäten der Kinder anfertigt und in der Kirchenbibliothek versteckt. Doch dann wird die Widerstandsgruppe verraten, Evas Mutter stirbt, und Rémy ist plötzlich wie vom Erdboden verschluckt…


    Kristin Harmel hat mit „Das Buch der verschollenen Namen“ einen Roman vorgelegt, der sich an wahren Begebenheiten orientiert und mit seiner Geschichte zu berühren weiß. Der flüssige, bildhafte und einfühlsame Erzählstil lädt den Leser ein, Eva und einen wichtigen Teil ihres Lebens kennenzulernen, wobei er sich auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen bewegt. Während der Leser in der Vergangenheit die junge Studentin Eva in Zeiten des Zweiten Weltkrieges begleitet, die Flucht aus Paris in den französischen Süden sowie ihre Arbeit als Fälscherin und Fluchthelferin hautnah miterlebt, trifft er in der Gegenwart auf die inzwischen 80-jährige Eva, die durch einen Zeitungsartikel in der New York Times mit ihrer Vergangenheit und dem in Kriegszeiten angefertigten Buch konfrontiert wird. Spannend verwebt die Autorin den historischen Hintergrund mit ihrer Geschichte, wobei vor allem die Fluchthilfe der mit neuer Identität versehenen Kinder fasziniert. Die Dokumentation ihrer alten Identität ist nicht neu, wurde schon in Polen praktiziert, worüber es ebenfalls einige Geschichten gibt. Dennoch ist es immer wieder faszinierend und vor allem bewunderungswürdig, wie einfallsreich und vor allem wie selbstlos doch viele Menschen zur damaligen Zeit gewesen sind, ihr eigenes Leben für andere in Gefahr zu bringen. Das zeugt von Mut und Nächstenliebe, aber auch von Weitblick. Jeder Widerstand gegen die damalige Naziherrschaft gab den Verfolgten Hoffnung. Dass die Widerstandsgruppe von den eigenen Mitmenschen verraten wurde, ist eine bittere Erfahrung, die viele zur damaligen Zeit machen mussten. Harmels Mix aus Tatsachen und Fiktion ist ihr sehr gut gelungen und macht die vergangene Zeit wieder sehr lebendig, so dass der Leser während der Lektüre durch ein wahres Gefühlsbarometer jagt. Das Ende kann allerdings nicht ganz überzeugen.


    Die Charaktere sind liebevoll in Szene gesetzt, bestechen durch glaubhafte menschliche Ecken und Kanten. Sie können den Leser schnell für sich gewinnen, der ihnen auf Schritt und Tritt folgt. Eva ist eine starke und mutige junge Frau, die trotz ihres eigenen Schicksalsschlages mit ihrem Talent alles dafür tut, um andere zu retten. Ihre Mutter ist geradezu ein Klotz an ihrem Bein, denn sie verschließt die Augen vor der Realität und lädt all ihre Wut und Resignation bei ihrer Tochter ab. Rémy ist ein warmherziger Mann, der mit allen Mitteln gegen das Unrecht ankämpft und sich vor die Verfolgten stellt.


    „Das Buch der verschollenen Namen“ ist ein spannender und emotionaler Roman, der dem Leser die schrecklichen Erlebnisse der damaligen Zeit noch einmal sehr lebendig präsentiert und dabei die Botschaft vermittelt, dass sich so etwas hoffentlich nie wiederholen wird. Verdiente Leseempfehlung!


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    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Plädoyer für die Hoffnung


    Das Buch der verschollenen Namen, Roman von Kristin Harmel, 384 Seiten, erschienen im Knaur-Verlag.
    Ein bewegender Roman um eine mutige junge Frau, in der Zeit des zweiten Weltkriegs.


    Die Studentin Eva Traube muss 1942 mit ihrer Mutter aus Paris fliehen, nachdem ihr Vater ein polnischer Jude verhaftet wurde. In einem unbesetzten Dorf lernt sie den Widerstandskämpfer Remy kennen. Sie schließt sich der Resistance an und fälscht zusammen mit ihm Ausweispapiere für jüdische Kinder, um ihnen bei der Flucht zu helfen. Damit ihre wahre Identität nicht verloren geht, notieren sie die wirklichen Namen verschlüsselt in einem religiösen Buch, das Buch der verschollenen Namen. Als sie verraten werden müssen sie fliehen und geraten in tödliche Gefahr.


    Kristin Harmel schrieb diesen Roman, inspiriert von einer französischen Kleinstadt, die im 2. Weltkrieg ein Symbol für den Widerstand war.
    Das Buch teilt sich in 32 aufregende Kapitel, es spielt in zwei Zeitebenen. Im Ich-Stil die Erlebnisse in der Gegenwart, in der die Protagonistin das verschollene Buch wiederentdeckt. In Rückblicken und im auktorialen Erzählstil die Geschehnisse in der Vergangenheit. Die einzelnen Kapitel sind durch Monats- und Jahresangaben gekennzeichnet, somit ist es dem Leser zu jeder Zeit möglich sich in der Zeitabfolge zurechtzufinden. Ich schätze in Büchern solche Zeitwechsel, z. B. bei Rückblicken, weil sie die Spannung und die Dynamik steigern. Fremdsprachliche Ausdrücke (polnisch, französisch) sind kursiv hervorgehoben.


    Spannend von Beginn bis Ende hat es mich mitgenommen, hat die Geschichte mich fasziniert, gefesselt und davon getragen in die Zeit, die Region und die Geschichte überhaupt. Die Zustände im Lager Drancy z.B., sind so gut beschrieben dass es mir fast den Magen umgedreht hat. An Dramatik war keine Steigerung mehr möglich, bei verschiedenen Fluchtszenarien habe ich tatsächlich die Luft angehalten. Die detaillierte Beschreibung wie die gefälschten Papiere hergestellt wurden, fand ich besonders aufschlussreich. Wie die Autorin ihre Figuren in die Handlung integriert hat, war faszinierend, so authentisch glaubhaft, dass man meint, genauso wäre es auch passiert. Der Plot dieses Buches konnte mich komplett überzeugen. Die Geschichte der französischen Resistance fasziniert mich schon länger, in dem Buch „Das letzte Licht des Tages“ hat die Autorin das gleiche Thema gewählt. Es ist ein schöner Gedanke, dass es selbst in den schlimmsten Zeiten Menschen gegeben hat, die sich selbst in Gefahr brachten um anderen zu helfen. Die dramatische Spannung endet in einem überraschenden Schluss, mit dem ich niemals gerechnet hätte. Ich habe gelacht, vor allem geweint und die Lektüre genossen.


    Lieblingsfigur hatte ich keine, denn im Buch kommen so viele gute und hilfsbereite Menschen vor, einer davon z.B. Erich der deutsche Soldat, Pere Clément Pfarrer von Aurignon, Madame Traveres und allen voran natürlich Genevieve, Remy und Eva. Joseph war mir von Anfang an unsympathisch und die Mutter der Protagonistin ist mir gehörig auf die Nerven gegangen, kindisch und bockig hat sie sich benommen, jedoch am Ende hat sie wahre Größe bewiesen. Alle handelten authentisch und nachvollziehbar.


    Ich kann dieses Buch nur empfehlen, nicht nur an Leser die sich wie ich für die französische Resistance interessieren, eine wunderschöne, traurige Liebesgeschichte ist nämlich auch noch dabei. Unbedingt 5 Sterne. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Eine herzergreifende Geschichte


    Im Juni 1942 teilt Evas Vater das Schicksal vieler Juden in Paris. Er wurde verhaftet und nach Ausschwitz transportiert. Eva und ihrer Mutter gelingt die Flucht in die unbesetzte Zone. In einem kleinen Dorf Aurignon finden sie Zuflucht und planen nach Schweiz zu fliehen.


    Aber Eva wurde von der örtlichen Résistance um Unterstützung gebeten und so kommt es, dass sie zusammen mit dem jungen Widerstandskämpfer Rémy unter anderem Ausweispapiere für jüdische Kinder fälscht. Die wahren Identitäten der Kinder verschlüsseln sie und halten in einem alten Kirchenbuch fest.


    Doch eines Tages verschwindet Rémy, die Widerstandszelle wurde verraten und auch Eva muss fliehen. Das Buch wurde von Deutschen konfisziert und erst nach sechzig Jahren erfährt Eva was damals wirklich passiert ist.



    Kristin Harmel erzählt in ihrem Buch eine Geschichte, die in der Zeit des 2. Weltkrieges keine Seltenheit war. Paris, wie auch viele anderen Städte Europas, sollte von unerwünschten Juden befreit werden. Diesen Menschen, die innerhalb ein paar Stunden ihre ganze Existenz verloren haben und um ihr Leben bangen mussten, blieb als einzige Hoffnung nur die Flucht.


    Auch Eva und ihre Mutter haben diesen Weg gewählt. Als Eva, die künstlerischen Fähigkeiten besaß, von der Résistance um Hilfe beim Dokumentenfälschung gebeten wird, zögert sie nicht lange. Das Schicksal der jüdischen Kinder, die ihre ganzen Familien verloren haben und ins Ungewisse fliehen mussten, liegt ihr sehr am Herzen. Sehr wichtig war ihr auch, dass die Kinder nach dem Krieg ihre wahre Identität erfahren könnten, dass diese in Wirren des Krieges nicht verloren gehen.


    Die gemeinsame Arbeit, die Eva und Rémy viel Mut und Kraft abverlangt, verbindet die beiden jungen Widerstandskämpfer. Sie verlieben sich ineinander und wollen zusammenbleiben. Doch auch hier stößt Eva auf den Widerstand ihrer Mutter, die ihrer jüdischen Tochter eine Beziehung mit dem katholischen Partner nicht erlaubt.


    Evas Geschichte ging mir sehr zu Herzen. Sie wurde von Kristin Harmel mit viel Feingefühl erzählt. Die Autorin versteht es meisterhaft Bilder der grauenhaften Zeit des 2. Weltkriegs zu zeichnen. Sie macht aber auch deutlich, dass es in dieser schweren Zeit auch einige Lichtblicke gab: hilfsbereite Menschen, Unterstützung, Hoffnung und Freundschaft. Und nicht zuletzt Liebe, die jeder Gefahr zum Trotz, existiert hat, den Menschen Mut und Kraft schenkte.


    Dieser historische Roman basiert auf einer wahren Geschichte. Er erzählt nicht nur über eine verbotene Liebe. Ebenso liefert die Autorin realistische Bilder des damals existierenden Widerstands, schonungslos erzählt sie aber auch über die Gräueltaten der Machthaber dieser Zeit.


    „Das Buch der verschollenen Namen“ habe ich in einem Rutsch zu Ende gelesen. Bei dieser bewegenden Geschichte vergisst man die Welt um sich herum und nur die Tränen, die von Zeit zu Zeit über das Gesicht kullern, rütteln einen wach.


    Unbedingt lesen!!!

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Eva Traube lebt mit ihrer Familie 1942 im besetzten Paris. Nachdem ihr Vater, ein polnischer Jude, verhaftet wurde, gelingt ihr gerade noch die Flucht. Sie kommt in dem kleinen Bergdorf Aurignon unter, welches in der unbesetzten Zone liegt. Dort lernt sie Rémy kennen, der im Widerstand aktiv ist. Auch Eva schließt sich der Résistance an. Sie fälscht Papiere für jüdische Kinder. Aber sie möchte die wirkliche Identität dokumentieren und legt ein verschlüsseltes Verzeichnis an - „Das Buch der verschollenen Namen“. Doch wenn diese Aufzeichnungen den falschen Leuten in die Finger fällt, wird es zur tödlichen Gefahr. Das passiert, als sie verraten werden.


    Es ist eine berührende Geschichte und der Schreibstil der Autorin ist sehr gut zu lesen. Die Geschichte beginnt im Jahr 2005, als der 85-jährigen Eva Abrams in der Bibliothek ein Zeitungsartikel in die Finger fällt. Das Bild bringt sie zurück in die Vergangenheit und veranlasst sie, nach Frankreich zu reisen.


    Die Charaktere sind sehr gut und authentisch ausgearbeitet. In dem kleinen Ort lernt Eva den katholischen Priester le Père Clément kennen. Er ist die Schlüsselfigur, die Eva mit der Résistance und mit Rémy in Kontakt bringt. Das gefällt ihrer Mutter gar nicht, die Eva für die Verhaftung ihres Mannes verantwortlich macht. Eva kann mir ihren Fälschungen unzählige Leben retten. Sie ist eine mutige junge Frau. Aber es ist auch eine Zeit, in der man niemandem vertrauen darf.


    Es ist in Kriegszeiten gefährlich für Juden und für die, welche ihnen helfen. Doch trotz der Gefahr für ihr eigenes Leben gibt es Menschen, dich sich für andere einsetzen.


    Ich lese gerne Romane, die auf unterschiedlichen Zeitebenen spielen. Mir hat diese Geschichte gut gefallen, wobei ich den Handlungsstrand der Vergangenheit interessanter fand.


    Es ist ein spannender und berührender Roman.

  • Eva und ihre Eltern leben mitten im zweiten Weltkrieg in Paris. Sie sind Juden und leben in ständiger Angst, das ihnen was angetan wird. Ihr Vater wird eines Tages von den Nazis abgeholt. Da sie und ihre Mutter zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause waren, kamen sie nicht in die Fänge der Nazis. Zusammen mit ihrer Mutter verlässt sie mit gefälschten Papieren Paris und geht nach Aurignon. Sie wollen zusammen in die Schweiz flüchten um nicht in die Hände der Nazis zu gelangen. In Aurignon gibt es viele Bewohner, welche sich gegen die Nazis wehren und Menschen helfen über die Grenze zu kommen. Eva und ihre Mutter kommen in einer kleinen Pension unter und Eva wird schnell vom ortsansässigen Priester Pére Clemens entdeckt. Sie besitzt nämlich ein besonderes Talent um Papiere zu fälschen. Zusammen mit dem jungen Rémy verhilft sie so anderen jüdischen Kindern zu einer neuen Identität, damit sie in die Schweiz flüchten können. Damit ihre ursprünglichen Namen nicht vergessen gehen, tüfteln sie beide eine Möglichkeit aus, welche nicht sofort auffällt: Das Buch der verschollenen Namen. Die ständige Angst, bei der Fälscherei und der Hilfe zum Grenzübertritt entdeckt oder verraten zu werden, schweisst Eva und Rémy noch weiter zusammen. Wie lange können sie so weitermachen, ohne dass jemand ihre Widerstandszelle verrät oder sie sonst auffliegen? Haben Eva und Rémy eine Zukunft miteinander und spielen alle tatsächlich ein richtiges Spiel?


    Die Geschichte ist so fesselnd, das man das Buch gar nicht zur Seite legen kann. Das Buch hat mich sehr berührt und auch zum Nachdenken angeregt. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und macht das Buch so einzigartig. Für den Leser ist es auch schön zu erfahren wie es Eva in den späteren Lebensjahren ergeht und wie sie mit dem Schicksal umgegangen ist. Am Schluss des Buches warten zwei Überraschungen auf den Leser, mit denen ich nie gerechnet hätte und für mich dem Buch nochmals eine unerwartete Wende gegeben hat.


    Eva und Rémy, aber auch Pére Clemens sind mir sehr ans Herz gewachsen. Mit allen dreien leidet man als Leser mit und hofft das alles gut kommt und sie nicht verraten werden. Den ihre Arbeit ist nicht ganz ungefährlich aber für die Kinder lebensnotwendig. Eva ist eine sehr starke Persönlichkeit die sich von nichts unterkriegen lässt, obwohl ihr das Schicksal sehr übel mitgespielt hat. Sie will den Kindern unbedingt helfen, egal was kommt. Ihre Idee für das Buch der verschollenen Namen ist sehr eindrucksvoll, den ihr sind die wahren Identitäten der Kinder sehr wichtig.


    Das kleine Bergdorf wehrt sich mit allem möglichen gegen die Besetzung durch die Deutschen und alle helfen einander. Zuerst ist es unvorstellbar und selbst als Leser fragt man sich, ob hier wirklich alle so sind wie sie es vorgeben zu sein. Unglaublich das ein kleines Dorf solch einen Zusammenhalt hat und nicht gleich auffliegt.


    ‘Das Buch der verschollenen Namen’ kann ich jedem wärmstens empfehlen. Ein sehr emotionales und spannendes Buch, dass das Leben einer jungen Jüdin und der damaligen Zeit sehr Eindrücklich darlegt.